Der wesentliche Vorteil, von Anfang an mit mehreren Anbietern zu arbeiten ist wirklich, dass alle Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Systemen schriftlich ausformuliert sind.
Ja, das mag vielleicht zuerst etwas hakeln - aber bei Einsatz eines einzigen Anbieters passiert das auch, wird aber oft dadurch gelöst, dass auf Obergefreitenebene Abteilung A mit Abteilung B spricht und eine Anpassung vornimmt. Die wird dann aber nie offiziell und landet entsprechend nie in der Dokumentation der Schnittstellen.
Wird dann jahre später eine Komponente ausgewechselt oder kommt hinzu(neue Fahrzeuggeneration, neue Steuerung, neue Signale, etc. oder eben auch nur ein neues oder zusätzlches Signal), dann wird zu deren Bau natürlich nur die offizielle Dokumentation benutzt - und prompt hakelts.
Da ist dann, wenn erstmals ein neuer Anbieter genutzt wird, der neue Anbieter schuld und nicht der ursprüngliche, dessen Dokumentation der Systeme falsch bzw. unvollständig ist.
Besonders peinsam: Wenn der ursprüngliche Anbieter nicht mehr existiert und man daher auf die Unterlagen angewiesen ist.
Entsprechend: Es ist sinnvoll, wenn mehrere Firmen von Anfang an zusammenarbeiten und es ist sinnvoll, wenn deren Kommunikation nur über ein Dokumentationsrepository erfolgt, auf das auch der Auftraggeber Zugriff hat.
Verträge sind eine Sache, aber die tatsächliche Kommunikation zwischen den Bereichen eines Unternehmens ist kaum zu unterbindenund führt in viel zu vielen Fällen zu "Abkürzungen" der Lösungsfindung, die langfristig trotz Unterlagen und Vetrträgen zum Lock-in des Auftragebers beim Einzelanbieter.
Und, ja, diese Vorgehensweise erfordert mehr Koordinationsaufwand auf der Seite des Auftraggebers, der eben nicht mehr simpler "Auftrag-Geber" ist, sondern Mitwirkender bleibt und auch die Verantwortung für das Ergebnis nicht abgeben kann. Sie erfordert auch Sachkompetenz beim Auftrageber.