Bin der Meinung eine nachhaltige Lösung liegt in der konsequenten Automatisierung der Stellwerkssteuerung – insbesondere durch den flächendeckenden Ausbau sogenannter digitaler Stellwerke (DSTW).
Mit digitaler Technik lassen sich Stellwerke nicht nur zentralisieren und effizienter betreiben, sondern auch stärker automatisieren. Vieles, was heute noch manuell vom Fahrdienstleiter ausgeführt wird, kann in Zukunft softwaregestützt oder teilautonom erfolgen – z. B. Fahrstraßeneinstellungen, Weichenüberwachung oder Zugmeldungen.
Das Problem ist aber: Die aktuellen Eisenbahnvorschriften (z. B. Fahrdienstvorschrift, Signalbuch, Ril 408 usw.) setzen noch stark auf menschliches Eingreifen und kontrollierende Tätigkeiten. Wenn man echte Automatisierung will, muss sich hier dringend etwas tun. Vorschriften müssen modernisiert und an digitale Prozesse angepasst werden. Denkbar wäre etwa, dass gewisse Zugfahrten unter automatisierter Überwachung ganz ohne klassische Fahrdienstleiter-Freigaben abgewickelt werden können – natürlich mit entsprechenden Sicherheitsprüfungen im System.
In Ländern wie der Schweiz oder Norwegen geht das bereits in die richtige Richtung. Deutschland hinkt hier leider hinterher, weil viele Vorgaben schlicht nicht mit moderner Technik kompatibel sind.
Der Personalmangel ist akut, aber statt nur immer neue Leute zu suchen, sollte man endlich mutig in Automatisierung investieren und gleichzeitig das Regelwerk entrümpeln, das diese Zukunft heute noch blockiert.