Beiträge von Kosten

    Ich schrieb nicht von 10.000 Fahrten pro Tag, sondern von 5.000, und das mit Bedacht.


    Verkehrsmengenkarte_Hochtaunus_2015

    Sorry, aber Du schriebst von 5.000 PKW, die pendeln, also 10.000 Fahrten pro Tag und nimmst diesen Wert auch als Faktor in deiner

    CO2-Berechnung. Aber wenn Du 5.000 Fahrten gemeint hast, OK. Aus meiner Sicht kein Grund zu streiten, aber der Ausstoss an CO2 ist dann nicht 15.000, sondern 7.500 Tonnen. Die 12 Liter stimmen natürlich auch nicht, wir fahren nicht alle einen Porsche Cayenne S und die Strecke geht auch nicht durchgehend bergauf. Aber auch das ist mE nicht so wichtig.


    Die von Dir gewählte Zählstelle ist allerdings nicht die richtige um eine mögliche Auswirkung der Seilbahn zu beurteilen. Dort werden nämlich schon die Pendler mitgezählt, die für einen Umstieg in die Seilbahn gegen ihre Zielrichtung nach Schmitten fahren müssten. Das wird nun sicher kein Mensch tun, zumal an der Hohemark ja ein P+R Parkplatz oder Parkhaus gebaut werden soll. An der relevanten Zählstelle wurde 2015 ein DTV/PKW von 4.326 gezählt, aber leider wieder mit Motorrädern. Der von mir genannte Wert für 2010 enthält diesen Fehler nicht, ich habe die Daten selbst bei der zuständigen Behörde angefragt.


    Wir müssen uns aber gar nicht über Details streiten, weil die Masse der Pendler unbestritten über die B456 fährt (DTV PKW 23.887 bei der VZ 2015). Da Du ja großes Vertrauen in Machbarkeitsstudien setzt, glaubst Du ja wohl auch der "PPR-Studie" die allenfalls eine sehr geringe Entlastung der B456 durch die geplante Seilbahn für möglich erachtet. Also sollte die Seilbahn über die Saalburg führen, wenn sie zur Rettung des Weltklimas einen Beitrag leisten soll. Sonst wird sie nur dem Tourismus dienen, also den CO2-Ausstoss erhöhen, weil sie neue Fahrgäste anzieht, statt eine nennenswerte Zahl von Pendlern zur Vernunft zu bringen.


    In diesem Sinne herzliche Grüße.


    P.S. Prüfe Deine Berechnungen bitte, bevor Du mir unterstellst, ich würde sie falsch verstehen.

    Wenn jetzt nicht nur ein PKW aus Schmitten und Umgebung pendelt, sondern sagen wir 5.000 PKW, dann sprechen wir über einen Ausstoß von über 15.000 Tonnen CO2 .

    So viele sind es aber nicht und die meisten verbrauchen auch nicht 12 Liter/100 km. 2010 lag der DTV PKW auf der Strecke bei 3.260 (werktags 3.524), nicht bei "sagen wir" 10.000 wie in deiner Beispielrechnung. Dieser Wert passt auch zur Pendlerstudie der IHK. Der DTV beinhaltet die Fahrten in beiden Richtungen, die Daten stammen von der erhebenden Behörde. Belehrungen über die Methodik und Nachweisbarkeit sind also unnötig.


    Der Hauptstrom der Pendler fäht über die Saalburg und da sollten wir ansetzen. Diese Strecke wird durch eine Seilbahn zwischen Oberursel, Feldberg und Schmitten aber niemals nennenswert entlastet.

    Die geplante Feldbergseilbahn ist ein Tourismusprojekt und sonst nichts. Daran ändert sich auch nichts, wenn ein paar Pendler auf die Seilbahn umsteigen würden.


    Wenn die Seilbahnbauer ein Referenzprojekt brauchen, sollen sie, wie jojo ganz richtig schreibt, ihre Akquise selbst bezahlen, also eine Machbarkeitsstudie finanzieren und dann von mir aus eine Seilbahn über die Saalburg bauen, bezahlen und betreiben. Es kann nicht Aufgabe des Steuerzahlers sein, ein Referenzprojekt für einen Seilbahnhersteller zu finanzieren.

    Wortgenau kenne ich die Texte nicht. Aber aus dem Zusammenhang z.B. bei Netzerweiterungen ist ersichtlich, das durchfahrene Kommunen für Planung und Bau aufkommen. Ebenso die Finanzierung des Verkehres. Um es überspitzt zu sagen, Oberursel wird sich nicht an der U2 Verlängerung in Bad Homburg finanziell beteiligen.

    Danke, ich hoffe das gilt auch für Seilbahnen. Damit wäre der ganze Unfug vom Tisch.

    Eine Frage stellt sich zumindest für mich: Wer käme den für die Kosten eine Seilbahn auf, sowohl Bau und Betrieb? Eigentlich müssten die üblichen Regularien angewandt werden, also die durchschwebten Gebietskörperschaften müssten die Kosten tragen?

    Danke für diesen Hinweis. Wo finde ich diese "üblichen Regularien"? Vielen Dank für einen Hinweis oder Link.


    Die Kosten der ganzen Angelegemheit werden in der lokalen Presse und Politik eher am Rande behamdelt. Das gilt auch für das nötige Parkhaus in Schmitten. Es liest am ehesten sich so, als würde Irgendwie der RMV alles bezahlen, der dafür Landes- und womöglich auch Bundesmittel bekommt, weil es ja eine Pendlerbahn werden soll.

    Vom ursprünglichen Darlehen waren bis zur aktuellen Sanierung noch knapp 700.000,- Euro nicht getilgt. Diese Altschulden des Zweckverbandes hat der Hochtaunuskreis übernommen. Vorher wurde immer wieder betont, dass die Darlehen aus der Pacht zurückgeführt werden und für die Sanierung keine Steuergelder verwendet werden sollen.


    https://www.usinger-anzeiger.d…-deutlich-teurer_20658492


    Die Überschrift ist kostenlos lesbar.


    https://www.fnp.de/lokales/hoc…d-teurer-zr-13213240.html


    Das "alte Darlehen" wurde übrigens nicht für die Sanierung, sondern für den Kauf des Feldberghofes aufgenommen. Ich weiß nicht, wer die Presse dahingehend falsch informiert hat. In den folgenden Jahren wurde allerdings immer wieder Geld für Renovierungen aufgebracht.


    Ergänzungsbericht zum Beteiligungsbericht Hochtaunuskreis 2007 Seite 45:


    "Der Zweckverband Feldberghof hat im Haushaltsjahr 2005 die Gaststätte Feldberghof auf dem Großen Feldberg erworben. Der Kaufpreis in Höhe

    von 1.158.135,96 € wurde durch Kreditaufnahmen von insgesamt 1.090.000,00 €, eine Rücklagenentnahme in Höhe von 60.849,83 € sowie eine Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 7.286,13 € finanziert."


    Die weiteren Angaben zum Zweckverband Feldberghof findest Du in den Ergänzungsberichten zum Beteiligungsbericht des Hochtaunuskreises.


    Ich stimme zu, dass wir hier beim Thema bleiben sollten. Es ist aber aus meiner Sicht interessant die Verhältnisse am Feldberg zu kennen, wenn man die Ergebnisse der hoffentlich bald fertigen UND veröffentlichten Machbarkeitsstudie richtig einordnen möchte.

    zu 4.: Ich finde die Gastronomie am Fuchstanz - so sie denn geöffnet ist - deutlich netter. :)

    Ja, und die Wirte am Fuchstanz beweisen, dass Ausflugslokale nicht direkt per MIV erschlossen werden müssen. Sogar dann, wenn es mit Steuergeldern geförderte Konkurrenz gibt, die de facto "unkaputtbar" ist, weil in der Not die Rettung mit Steuergeldern erfolgt. ;)

    Einige Infos, speziell auch für Foristen, die das Feldberggebiet nicht besonders gut kennen:


    1. Es gibt rund um den Feldberg reichlich Parkplätze, die aber leider kaum genutzt werden. Viele Ausflügler versuchen es erst einmal auf dem Plateau und nicht wenige parken dann verbotswidrig an der Zugangsstraße zum Plateau. Dabei behindern sie oft den Busverkehr und die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge. Ich habe es bis heute nicht erlebt, dass dort einmal die Falschparker abgeschleppt wurden. Der Verkehr auf dieser kurzen Straße ist entsprechend oft eher Such- als Zielverkehr. Ein Teil derer, die auf dem Plateau keinen Parkplatz finden, parkt dann auf den großzügigen Parkplätzen Windeck und Teufelsquartier, die ganz nahe am Plateau liegen. Es gibt Klappschilder um das Plateau zu sperren, die aber selten und dann noch oft zu spät benutzt werden. Solche Klappschilder gibt es auch am Rotes Kreuz und kurz hinter dem Sandplacken. Diese werden noch seltener genutzt.


    2. Wirklich eng wird es im Feldberggebiet meist nur an sogenannten 3S-Tagen, also Sonn- und Feiertagen mit Schnee und Sonne. Aber auch dann sind oft schon am Teufelsquartier die ersten freien Stellplätze zu finden.


    3. Es wurde versuchsweise ein Pendelbus eingesetzt, der die Parkplätze mit den beliebtesten Stationen, Gastronomie etc. und dem Plateau verbunden hat. Auch wenn der Pendelbus fuhr, war die Zufahrt zum Plateau für den MIV an fast allen Tagen frei. Der Pendelbus wurde wegen mangelnder Akzeptanz nach einer Saison eingestellt. Warum der Pendelbus nur ein zusätzliches Angebot war und die Klappschilder während des Betriebes des Pendelbusses nicht grundsätzlich zum Einsatz kamen, wurde nicht kommuniziert.


    4. Für die Mehrheit der Lokal- und Kommunalpolitiker gilt der Glaubenssatz, dass eine Sperrung des Plateaus für den MIV den sofortigen Tod der Gastronomie auf dem Feldberg bedeuten würde. Diese Gastronomie besteht aus einem Kiosk und dem Feldberghof. Der Feldberghof gehört über den Zweckverbandverband Feldberghof zu 1/6 der Gemeinde Schmitten und zu 5/6 dem Hochtaunuskreis. Er ist an die Binding AG verpachtet, die wiederum Gastronomen mit dem Betrieb des Restaurants beauftragt. Der Feldberghof wurde kreditfinanziert für 1,159 Mio Euro gekauft und wird aktuell für veranschlagte 2,2 Mio Euro saniert. Die Sanierung sollte vom Frühjahr bis Ende 2019 dauern, aktuell wird Anfang 2021 als Termin für den Abschluss der Arbeiten in Aussicht gestellt. Der ursprünglich veranschlagte Kostenrahmen wurde so weit überschritten, dass der Kreis mittlerweile die alten Kreditverbindlichkeiten des Zweckverbandes ablösen musste, damit dieser die Sanierung finanzieren kann.

    Nach meinen Erfahrungen ist es auf den Wanderstrecken zum Altkönig selbst dann ruhig, wenn später im Radio über Staus rund um den Feldberg berichtet wird.


    Das liegt aber auch daran, dass es auf dem Feldberg-Plateau oft voller Menschen und Autos ist.

    1. Genau so ruhig ist es in weiten Teilen des Feldberggebietes, weil viele Besucher nur das Plateau und die Strecke zwischen Plateau, Fuchstanz und Hohemark als Ziel kennen. Diese Konzentration würde durch die Seilbahn aber eher verstärkt als entzerrt.


    2. Das Plateau versprüht oft den Charme einer Autobahnraststätte mit sehr fraglicher Aufenthaltsqualität. Eine Sperrung des Plateaus für den MIV wäre der erste Schritt diesen bedauerlichen Zustand zu ändern. Eine Sperrung ist aber bisher keinesfalls Teil der Seilbahnplanung. Die Motorräder und PKW sollen weiter ungehindert zum Plateau fahren dürfen. Die Aussagen der Lokal- und Kommunalpolitiker lassen keinen anderen Schluss zu.


    Es bedarf für den Feldberg aus meiner Sicht einer Grundsatzentscheidung: Will man möglichst viele zahlende Besucher im Staatsgastronomiebetrieb Feldberghof, eine Ganzjahres-Kirmes wie auf der Wasserkuppe samt Großparkplatz und Seilbahn, oder gestaltet man das Plateau zur Fussgängerzone im Herz eines Naturparks um. Würde das Plateau unwiederruflich für den MIV gesperrt, stiege die Akzeptanz für eine Seilbahn auch ganz sicher deutlich.

    Im Grundsatz wäre das eine sehr gute Lösung, vor allem weil sie den wichtigsten Fehler in manch anderer Planung nicht wiederholt. Das P+R Parkhaus muss nämlich nördlich der sog. PPR-Kreuzung liegen, weil die Kreuzung sonst nicht entlastet würde. Schau Dir mal das Umfeld dieser Kreuzung bei google-maps an. Nördlich der PPR-Kreuzung gibt es eine Grünfläche zwischen der B456 und der Ricarda Huch Straße, die möglicherweise für ein Parkhaus genutzt werden könnte. In Oberursel reicht die Wohnbebauung sehr nah an die Lahnstraße heran. Es dürfte schwierig werden, dort eine Trasse für die Bahn zu führen. Zwischen Oberursel und PPR-Kreuzung muss die Bahn dann die A661, die Niederstedter Straße und mehrfach die B456 queren. Das ließe sich bestimmt lösen, aber kaum von den Politikern, die seit 40 Jahren keine Lösung für die PPR-Kreuzung finden können. Da gibt es andere Projekte, die einfach mehr Spaß machen ;)

    Hallo,



    Ich bin gespannt wie die Studie zur Seilbahn ausfällt und freue mich auf eure Denkanstöße zu meinen Ausführungen :)

    Vielen Dank für Deine Ausführungen, die aus meiner Sicht die Situation sehr gut beschreiben.


    Ein Denkanstoss kann die Betrachtung aus Sicht der Oberreifenberger sein. Der hier im Forum behauptete Zeitvorteil durch die Seilbahn bezieht sich auf die Linie 51 von Schmitten nach Oberursel, obwohl die Linie 50 betrachet werden muss. Die ist aber zwischen Schmitten und Oberursel deutlich schneller als jede auf dem Markt verfügbare Umlaufseilbahn. Eine genaue Fahrzeit für die Seilbahn muss man für diesen Vergleich nicht kennen, weil diese Tatsache schon für die Luftlinie von Schmitten über das Feldbergplateau zur Hohemark gilt. Kürzer als die Luftlinie kann eine Strecke von knapp 10 Kilometern auch mit der besten Machbarkeitsstudie nun einmal nicht werden.


    Die Linie 51 verbindet Oberreifenberg und die Hohemark erheblich schneller, als es mit der Seilbahn je möglich sein kann, weil die Oberreifenberger erst einmal gegen die Zielrichtung nach Schmitten fahren müssten, um dort in die Seilbahn zu steigen.


    Die Linie 51 braucht von Oberreifenberg nach Schmitten, also zur möglichen Talstation, zwischen 9 und 11 Minuten, bis zur Hohemark aber nur 14 bis 17 Minuten. Kein Pendler oder Schüler aus Oberreifenberg wird erst nach Schmitten fahren wollen um dort in langsame Seilbahn zu steigen.


    Bei einer Anpassung der Linie 50 sollte bedacht werden, dass sie heute auch den Oberurseler Norden mit Bad Homburg verbindet. Es steigen erstaunlich viele Fahrgäste im Bereich der Dornbachstraße in Oberursel zu. Dabei sind das nicht nur, aber eben auch, Schüler der Humboldtschule in Bad Homburg.

    Die Linie 50 leistet nun einmal wesentlich mehr als eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen Schmitten/Kirche und Oberursel/Hohemark.

    Diese Reisezeitbetrachtung ändert sich ganz schnell, wenn als Ziele Oberursel Mitte, Oberursel Süd (Stierstadt / Weißkirchen) oder Frankfurt betrachtet werden, die mit Taunusbahn / S 5 bzw. U 2 direkt erreicht werden.

    Eben, und das gilt auch schon für BMW (heißt heute Rolls-Royce) und die ALTE LEIPZIGER, die beide an der Haltestelle Lahnstraße liegen. Bis dahin ist die Kombination Taunusbahn/U3 aber bereits 2 Minuten schneller als die dargestellte Variante PKW-Seilbahn-U3.Je weiter man isch in Richtung Frankfurt bewegt, desto größer wird der Zeitvorteil für die Nutzer der Tausbahn.


    Ich stimme zu, dass die Seilbahn nur eine Randnotiz in der PPR-Studie" ist, aber auch eine solche Randnotiz sollte kein verzerrtes Bild zeichnen.


    Die Strecke Neu Anspach-Oberursel/Kupferhammer ist weitgehend bedeutunglos, aber eben eine von drei möglichen Strecken, für die sich ein Zeitvorteil für die Seilbahn konstruieren lässt. Dass es kaum einen Pendler geben wird, der wegen möglichen 2 Minuten Zeitvorteil erst einmal 12 Minuten PKW-Fahrt und eventuell Parkgebühren auf sich nimmt habe ich dabei noch unerwähnt gelassen.


    Die PPR-Kreuzung ist seit mehr als 40 Jahren Dauerthema im Hochtaunuskreis, aber sie hat rein gar nichts mit einer Seilbahn zwischen Oberursel/Hohemark und Schmitten zu tun. Die Darstellung der Seilbahn als Teil eines Maßnahmenbündels zur Entlastung der PPR-Kreuzung ist deshalb unsinnig. Warum aber sagt die PPR-Studie nicht einfach, dass die Seilbahn keinen Beitrag zur Entlastung der PPR-Kreuzung leisten kann?


    Eine Bitte an alle Kommentatoren: unterlasst doch bitte Belehrungen wie "die PPR-Kreuzung ist eine Ampelkreuzung in Dornholzhausen" auf der B456. Ich habe meine Jugend in Oberursel, ganz nahe am Kupferhammer, verbracht und lebe seit vielen Jahren "hier hinten". Mein Arbeitsweg hat mich drei Jahre lang über die PPR-Kreuzung geführt, ich kenne die Probleme dort.

    Zur Kenntnis: auf den Seiten 27 und 28 wird festgestellt, dass die Entlastungswirkung der Seilbahn auf die B456 als "sehr gering" einzustufen ist. Ich habe auch nie etwas anderes behauptet und kein Mensch der "hier hinten " wohnt würde an eine solche Entlastung glauben.


    Weiter wird aber festgestellt, dass es für sehr wenige Ziele einen gewissen Zeitvorteil geben könnte, wenn Fahrgäste aus Neu Anspach künftig nicht mehr die Taunusbahn nutzen würden, sondern erst eine zusätzliche PKW-Fahrt nach Schmitten absolvieren, dann in die Seilbahn und anschließend in die U3 umsteigen würden. Der angebliche Zeitvorteil würde somit durch eine Steigerung des Aufkommens im MIV "erkauft", also dem Gegenteil dessen, was die Seilbahn bringen soll.


    Es gibt laut IHK-Studie 448 Pendler auf der Strecke Neu Anspach - Oberursel. Im Bereich der untersuchten Haltestelle Kupferhammer liegen nicht einmal 2 Prozent der Arbeitsplätze in Oberursel und die Waldorfschule. Das Fahrgastaufkommen auf der untersuchten Strecke dürfte nahe Null liegen. Für die wichtigen Haltestellen in Oberursel ist die Taunusbahn in Verbindung mit der U3 schneller als die genannte Kombination PKW-Seilbahn-U3.


    Lest einfach mal nach, was die Politik aus diesen Erkenntnisen folgert:


    " Grundsätzlich ist festzuhalten, dass keine Einzellösung existiert, die das Verkehrsaufkommen

    soweit reduzieren würde, dass keine Defizite im Verkehrsfluss mehr bestehen.
    Viele der Maßnahmen entfalten jedoch in Kombination eine deutlich bessere
    Wirkung. Das Umsetzen eines Maßnahmenbündels könnte die Situation erheblich
    verbessern und wird daher empfohlen."


    Teil dieses Maßnahmenbündels ist die Seilbahn, für die in der "Machbarkeitsstudie PPR-Kreuzung" eher negative Auswirkungen, nämlich mögliche zusätzliche PKW-Fahrten zwischen Neu Anspach und Schmitten in Aussicht gestellt werden.




    Keine Sorge, ich lese die Unterlagen schon richtig.

    Es geht auf den Seiten 27 und 28 um einen Zeitvorteil der Seilbahn gegenüber der Taunusbahn bei der Strecke Neu Anspach - Oberursel/Kupferhammer. Bitte lies meine Kommentare bevor Du zu Belehrungen ausholst. Danke!

    Guten Morgen,


    der Schlussbericht des Arbeitskreises PPR-Kreuzung steht zum Download bereit:


    https://ratsinfo.hochtaunuskre…o/vo0050.asp?__kvonr=3298


    Auf den Seiten 27/28 (31/32 in der PDF) wird die Feldberghof-Seilbahn zum Thema gemacht. Dabei wird eine Fahrt von Neu Anspach nach Oberursel/Kupferhammer mit der Taunusbahn und der U3 als Beispiel für einen eventuell möglichen Zeitvorteil durch eine Fahrt mit PKW, Seilbahn und U3 angeführt.


    Schaut einfach mal rein. Vielleicht versteht der ein oder andere meine Skepsis in Sachen "Machbarkeitsstudie Seilbahn" danach etwas besser.

    Dann hast du aber ein Problem, wenn die Busfahrer der Feldberglinie durch die Seilbahn arbeitslos sind.

    Nach meinem Kenntnisstand beauftragt die VHT Unternehmen mit den einzelnen Linien und Busfahrer werden momentan oft gesucht. Deshalb ist ein Arbeitsplatzverlust wahrscheinlich wirklich kein Problem. Sorge macht uns "hier hinten" eher, dass Buslinien ausgedünnt werden. Diese Linien, z.B. der 50er und 51er, leisten ja heute weit mehr als die Verbindung zwischen Schmitten und Oberursel/Hohemark.


    Die öffentlichen Zuschüsse, ohne die eine 3S-Bahn am Feldberg niemals gebaut werden kann, dürfen ja üblicherweise nur fliessen, wenn eine NKU mit positivem Ergebnis vorliegt. Nur durch CO2-Ersparnis und andere vermutete Umweltentlastungen dürfte ein NKU-Faktor > 1 aber nicht zu erzielen sein. Einsparungen durch den Wegfall bzw. die Ausdünnung von Busverbdindungen sind deshalb ganz sicher nicht abwegig.


    Der 57er, also der sogenannte Feldbergbus, fährt bisher an Werktagen von Oberursel/Hohemark über den Feldberg bis Königstein/Bhf, an Wochenden und Feiertagen abwechselnd von Bad Homburg/Bhf bis zum Feldberg und von Oberursel/Hohemark bis Königstein/Bhf. Die Seilbahn kann also keine der heutigen Fahrten in ganzer Länge ersetzen, weil entweder die Anbindung nach Bad Homburg oder die nach Königstein fehlt.


    Die Linien 50 und 51 verbinden z.b. als Schulbus Schmitten und zusätzlich den Norden Oberursels mit Bad Homburg. Fielen diese Linien weg müssten die Schmittener Schüler der Bad Homburger Schulen künftig erst zur Seilbahn laufen oder fahren, dann Seilbahn fahren und an der Hohemark in die U3 umsteigen. Am Bahnhof in Oberursel hätten sie dann die Wahl zwischen Bus und S-Bahn nach Bad Homburg. Geht doch! Alternativ kann man die Linien 50 und 51 natürlich "auftrennen", damit die Schüler in Schmitten in die Seilbahn umsteigen und dann an der Hohemark wieder in den Bus steigen können. Das werden Sie zur Rettung des Weltklimas sicher gerne tun. Zeit haben die Kinder ja genug.

    Wie kommst du drauf, man müsse Pendler befragen?

    Da hast Du recht, warum sollte man die Pendler fragen, wenn man eine Seilbahn für umsteigewillige Pendler bauen will? Das wäre ja völlig abwegig und meine Vorstellung ist natürlich "bullshit". Sorry, ich versuche mich zu bessern. Deshalb behalte ich auch den Gedanken besser gleich für mich, dass eine Machbarkeitsstudie kaum "wegen Corona" drastisch zu spät vorgelegt werden dürfte, wenn sie "vor Corona" hätte fertiggestellt werden sollen. Warum sollten denn Auftragnehmer öffentlicher Aufträge diese Aufträge pünktlich erledigen?

    Usinger Anzeiger vom 10.7.2020


    "HOCHTAUNUS/SCHMITTEN"Zusätzliche verkehrstechnische Fragen sowie die höchst dynamische Lage bzgl. des Covid-19-Virus" verzögern den Abschluss der Machbarkeitsstudie zu Seilbahnen als Nahverkehrsmittel im Taunus. Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage der Unabhängigen Gruppe in der Verbandskammer des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain durch Verbandsdirektor Thomas Horn hervor. Federführend ist der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Gegenüber dem UA bestätigte Maximilian Meyer von der RMV-Pressestelle den von Horn genannten "zeitlichen Horizont als auch die Hintergründe". Was genau sich dahinter verbirgt, erörterte der Verkehrsverbund trotz wiederholter Nachfrage nicht."


    Die Bearbeitungszeit für die Machbarkeitsstudie wurde mit 3 Monaten ausgeschrieben und jährt sich in diesem Monat. Bis heute hat keine Befragung der Pendler als angeblich wichtigste Zielgruppe stattgefunden. In der Frühphase des Projektes haben die Protagonisten des Projektes jede Möglichkeit genutzt die Vorzüge "ihres" Projektes in den höchsten Tönen zu loben, mittlerweile wird in Sachen Kommunikation gemauert. Ich bin wirklich gespannt, was in der Machbarkeitsstudie stehen wird und ganz besonders darauf, wen man mit der Studie beauftragt hat.

    Mir fallen spontan ein: Linie H in Darmstadt, Linie K53 und K54 zwischen AB und Babenhausen und jede weitere Linie, welche eigenwirtschaftlich betrieben wird. Auf viele weitere nur in der HVZ betriebene Linien wie die Straßenbahnlinien 2 oder 4 in Darmstadt dürfte das auch zutreffen.


    Und selbstverständlich spielen Betriebskosten eine Rolle: denn wenn man Investitionskosten für ein - wie auch immer geartetes - auf eine eigene Infrastruktur angewiesenes Verkehrsmittel rechtfertigen möchte, so müssen diese Kosten entweder durch Einsparungen bei den Betriebskosten nun überflüssiger Fahrten anderer ÖPNV-Linien kompensiert werden oder halt einen entsprechenden Nutzen stiften dass ein positiver NKU-Faktor herauskommt. Und gerade das halte ich bei einem Freizeitziel, welches nur an Wochenenden im Sommer nennenswerte Besucherzahlen anlockt, und einer Verbandsgemeinde, welche gerade mal 10,000 Einwohner zählt und diese über 9 mehr oder weniger gleichgroße Ortsteile verteilen, sowie einer Buslinie, welche 1-2 mal die Stunde fährt, für ausgeschlossen.


    Und genau deswegen gebe ich Kosten recht, dass es sich bei diesem Projekt ganz klar um eine “Lösung auf der Suche nach einem Problem” ist, man also gezielt nach Anwendungsmöglichkeiten gesucht hat für welche evtl. eine Seilbahn in Frage kommen könnte anstatt sich die Straße zwischen Oberursel, Feldberg und Schmitten anzuschauen und eine Problemstellung zu formulieren für welche man nach kreativen Lösungen sucht.


    Zugegebenermaßen wäre der Feldbahn ein deutlich weniger wahnwitzig ungeeigneter Anwendungsfall als die in diesem Forum vor etwa einem Jahr diskutierte Strecke Darmstadt-Groß-Zimmern, wo ein maximal 36 km/h schnelles Verkehrsmittel niemals gegen den Schnellbus auf der parallel verlaufenden Schnellstraße anstinken könnte. Dennoch fehlt der “Killer-effekt” gegenüber Koblenz gänzlich, wo diese den Weg zwischen zwei national bedeutenden Sehenswürdigkeiten (“Deutsches Eck” und “Festung Ehrenbreitstein”) von 8km auf 890 Metern zusammenschmilzen lässt und dabei noch einen spektakulären Panoramablick auf das Rheintal (der Touristenmagnet schlechthin) erlaubt.


    Wenn “Seilbahn” für den hier diskutierten Anwendungsfall (Hohemark/Feldberg/Schmitten) die Antwort sein soll, was müsste dann die Frage (also die Problemstellung) gewesen sein?


    Danke. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass eine Bahn kostendeckend sein muss, sondern nur auf die üblicherweise nötige NKU hingewiesen. In der müssen die Kosten nun einmal berücksichtigt werden. Die Bahn soll mit Fördergeldern gebaut werden und für deren Bewilligung ist nach meinem Kenntnisstand eine solche NKU nötig. Es kann natürlich sein, dass sich die Rechtslage ändert. Für entsprechende Infos wäre ich sehr dankbar.