Die ganze Sache ist eine komplexe Angelegenheit und im Endeffekt nur ein Symptom einer Ursache: Liberalisierung und Privatisierung, In der Regel waren die Verkehrsbetriebe früher Töchter der Stadtwerke und es fand eine Querfinanzierung der Defizite der Verkehrsbetriebe über die Gewinne der Stadtwerke statt. Ein System das eigentlich niemand weh getan hat. Mit der Liberalisierung der Strommarktes brachen hier die Gewinne weg, hinzu kamen noch immer größere Begehrlichkeiten der Politik. Und man hat die Möglichkeiten genutzt, um das Fahrpersonal aus dem öffentlichen Dienst herauszukegeln. Was man auch nicht vergessen darf, früher wurde z.B. von der ÖTV für alle Beschäftigten solidarisch gestreikt. Ich kann mich an Warnstreiks erinnern, die begannen nach dem Berufsverkehr an. Gerade durch diese Ausschreibungspraxis, gibt es in den letzten Jahren immer mehr Berufsgruppen mit Einzeltarifverträgen, nicht mehr unter einem Dachverband. Und wenn dann Schlüsselberufe, wie Busfahrer, Lokführer oder Piloten, sogar noch mit Einzelgewerkschaften dabei sind, die machen dann massiv Druck, und ein Land kann lahgelegt werden.
Ich finde den Streik absolut berechtigt, was da in den letzten Jahren lief, ist für mich absolut inakzeptabel. Das dumme an dem Streik ist, das nicht diejenigen trifft, die für die ganze Misere verantwortlich sind. Denn die haben in derRegel Stellplätze, Dienstwagen etc. und Busse sehen die wahrscheinlich nur bei Eröffungsfahrten o.ä. von innen. Im übrigen sollte man auch nicht vergessen, Private Busunternehmer wollen auch noch Gewinn machen. Und bei Bereichen, wie der ÖPNV, der subventioniert werden muss, liegt mir das quer. Bei kleinen regionalen alteingessenen Busunternehmern ist das ok. Aber sobald da große Konzerne hinter stehen, sehe ich das eher kritisch