Beiträge von Chris26

    Ich hatte mir mal die Rede unseres neuen OBs vom 25. Juni, anlässlich seiner Amtseinführung in Bezug auf den ÖPNV angesehen.


    Zu neuen Straßenbahnlinien schreibt er:

    Zitat

    Ich werde mich dafür einsetzen, dass Darmstadt in den nächsten Jahren neue Straßenbahnlinien erhält. Hier gilt ebenfalls das Prinzip „zum größten Nutzen der Bürgerinnen und Bürger“ und nicht einzelner.
    Eine Straßenbahn nach Wixhausen zum Beispiel, denn Wixhausen ist der einzige Stadtteil, der nicht umsteigefrei an die Darmstädter Innenstadt angebunden ist, kann aus meiner Sicht sinnvoll sein.

    (...)

    Wir brauchen ebenso dringend eine Straßenbahnlinie nach Weiterstadt und in den Ostkreis. (...)

    Soweit so gut. Zur Anbindung des Ludwishöhviertels schreibt er allerdings:

    Zitat

    Das Ludwigshöhviertel braucht zum Beispiel eine Anbindung an den ÖPNV, dies steht außer Frage. In welcher Form, darf und muss noch einmal diskutiert werden. Ich setze auf einen alle Interessenslagen berücksichtigenden Kompromiss

    Das Wort Straßenbahn wird hier offensichtlich bewusst vermieden. Ich sehe hier eine klare Tendenz in Richtung Buslösung.

    Ich befürchte gespart werden könnte an der Straßenbahn durch das Ludwigshöhviertel. Da kam ja auch schon von BIs die Forderung nach einem Pendelbus von der Lincoln-Siedlung zur Lichtenbergschule, statt der Verlängerung der Linie 3.

    Außerdem könnte wieder die Forderung hochkommen, die ÖPNV-Vorrangschaltungen teilweise abzuschalten, damit der Individualverkehr schneller durch die Stadt kommt. Wäre ja nichts neues.

    Dass sich jetzt, nach dem der SPD-Kandidat OB wurde, der CDU-Kämmerer aus der Deckung wagt, wundert mich nicht. Wird da für die nächste Kommunalwahl schon eine GroKo vorbereitet?

    Dass der neue OB Hanno Benz jetzt wieder verstärkt auf den Autoverkehr setzt, kann man auch hier nachlesen.


    Er geht um einen Stadtverordnetenbeschluss für Darmstadt und die Region einen neuen Verkehrsentwicklungsplan aufzustellen. Hier die Stellungnahme des OBs:



    In der heutigen Zeit finde ich schon sehr bedenklich, wenn ein OB behauptet die Leute würden mit dem Auto fahren müssen, weil sie sich die ÖPNV Tickets nicht leisten können.

    Das Miteinander, das der OB hier einfordert, heißt im Zweifel, dass wieder mehr Geld und Platz (Fahrspuren, Parkplätze, etc.) für das Auto bereit gestellt werden und der ÖPNV und der Radverkehr hinten angestellt wird. Die 90er Jahre lassen Grüßen.

    Heinerliner ist aber Prestige...der M ist verschmerzbar. Ohne Verknüpfung zum Hbf ist das Ding überflüssig. Ich habe, außer mir selbst, noch nie jemanden in dem Bus gesehen. Der Ostbahnhof ist halt lange nicht so nachgefragt wie es gerne propagiert wird.

    Zumindest bei der RMV Handy-App wurde der M-Bus gut versteckt. Gebe ich da beispielsweise für morgen 11:00 Uhr die Verbindung Darmstadt Schloss -> Darmstadt Mathildenhöhe eingebe, erhalte ich keine Verbindungsmöglichkeit, die mich darauf hinweist, bis zum Kongresszentrum zu laufen und dort in den M-Bus einzusteigen, was hier die sinnvollste Verbindung wäre. Die einzige Verbindung die man mit dem M erhält, ist eine Umsteigeverbindung über den Ostbahnhof. Ansonsten alle möglichen Direkt-Verbindungen, bei denen man noch etwas zu Fuß gehen muss, wie den F-Bus bis zur Haltestelle Lucasweg/Mathildenhöhe und dann 5 Minuten zu Fuß gehen. Bei der RMV Verbindungsauskunft am PC ist es teilweise anders. Da kann man "Mathildenhöhe" als Haltestelle angeben und bekommt dann nur Verbindungen mit dem M-Bus angezeigt. Allerdings auch nur als Umsteige-Verbindung über den Ostbahnhof. Auch sonst wäre der M-Bus eine gute Ergänzung um von der Innenstadt (Schloss) zum Ostbahnhof zu kommen. Aber er taucht dafür halt in keiner Verbindungsauskunft auf.

    Übrigens soll etwa genauso viel Fläche Wald bei der Verlegung der Cooperstraße nach Süden geopfert werden, wie dies für die Straßenbahn geplant ist. Nur passiert das relativ geräuschlos. Die Cooperstraße soll später einmal auf der Höhe der Franklinstraße enden. Die Franklinstraße soll umgebaut werden und mit der Karlsruher Straße (B3) verbunden werden, was weitere Waldflächen-Rodungen westlich der Heidelberger Straße notwendig macht.

    Die Fachleute des RP haben herausgefunden, dass weitere Prüfungen erforderlich sind, bevor über die Planfeststellung entschieden werden kann. Es müssen auch noch Unterlagen nachgereicht werden.

    Es gab Einwände wegen der Streckenführung, weil ein Teil des Waldes gerodet werden soll (wie uns bekannt ist).

    Es wird geprüft, ob die favorisierte Streckenführung von Stadt und Heag alternativlos ist.

    Von der BI "Bessunger Kiesgrube" kam der Vorschlag ganz auf die Straßenbahn zu verzichten und stattdessen Busse einzusetzen.

    Andere Einwender sprachen sich vehement für eine Wendeschleife hinter dem neuen Quartier im Ludwigshöhviertel aus. Diese Idee wird aber von den Antragstellern nicht weiter verfolgt.

    Die zu fällenden Bäume sollen 1:1 ersetzt werden im Gebiet Gehaborner Hof, der westlich der Waldkolonie liegt.

    Die Polizei meldete eine Fußgängerin unter einer Straßenbahn im Bereich der Landskronstraße.

    Das Problem an der Stelle ist, dass es zwischen der Haltestelle Landskronstraße und Lincolnsiedlung keine einzige Möglichkeit gibt die Straße und Straßenbahngleise legal zu überqueren. Hier sollten dringend zusätzliche Übergänge geschaffen werden.

    Ein kurzer Update: Inzwischen ist wieder ein SPD Politiker zum OB von Darmstadt gewählt worden: Hanno Benz. Dieser hat auch eine andere Verkehrspolitik angekündigt und dazu den Stadtrat Wandrey von der CDU zum Verkehrsdezernenten ernannt.


    An Benz wurde unter anderem der Wunsch herangetragen die Zitat "geplante großflächige Waldvernichtung am Ludwighöhviertel für eine Straßenbahn" neu zu bewerten.

    https://www.fr.de/rhein-main/d…n-darmstadt-92193157.html

    Weiß eigentlich jemand, warum die Linie 6 aktuell nicht mit Beiwagen bedient wird? Sicherheitsbedenken wie auch letztes Jahr?

    Die Linie 6 fährt ja ab Luisenplatz weiter als 9 Richtung Böllenfalltor. Ich denke schon, dass man da absichtlich nicht mit Beiwagen fährt, da es gegen später auf der Strecke Luisenplatz-Schloss-Schulstraße recht voll und eng wird.

    Das Verkehrskonzept war ja prinzipiell ausreichend. Mehr Besucher hätten eben ein Handvoll Direktzüge nach Frankfurt gebracht.


    Ich hatte gestern Abend ein interessantes Gespräch mit meinem weniger ÖPNV affinen Nachbarn. Der war bei Peter Maffay und hat lieber die 10 Euro fürs Parken bezahlt, als sich auf die Unzuverlässigkeit der Heag verlassen. Außer bei dem Konzert war er nicht dort. Er war dann zwar etwas verwundert, als ich ihn auf den dichteren Fahrplan hingewiesen habe, würde es allerdings trotzdem genau wieder so machen...

    Es gibt halt immer solche Leute, die grundsätzlich mit dem Auto fahren. Denen kann man ein noch so gutes ÖPNV Angebot bieten.


    Im übrigen waren wohl auch die Parkplätze während des Hessentags allgemein schlecht gefüllt. Da kann man sicherlich nicht argumentieren, dass die Leute wegen dem schlechten ÖPNV-Angebot nicht gekommen wären.


    Speziell zum Peter Maffay Konzert hatte übrigens die Frankfurter Rundschau im unten stehenden Artikel "Ein Rundgang über den Hessentag" geschrieben: "Der Parkplatz neben der mit 7500 Besucher:innen ausverkauften Open-Air-Bühne ist überraschend leer. Ärger hatten dafür manche, die mit der Bahn reisen wollten. Eine Oberleitungsstörung zwischen Frankfurt-Süd und Darmstadt führte zu Zugausfällen und Verspätungen."

    Quelle: https://www.fr.de/rhein-main/e…n-hessentag-92322455.html


    Grundsätzlich ist eine Anreise über den Bahnhof Darmstadt-Eberstadt nach Pfungstadt soweit auch OK. Man muss bedenken, dass der Bahnhof schon fast auf Pfungstädter Gelände liegt. Mit dem Bus, der während dem Hessentag ja mit sehr dichtem Takt fuhr, ist man innerhalb von 5 Minuten in Pfungstadt. Das ist eine ähnliche Reisezeit, wie vom Darmstädter Hauptbahnhof in die Darmstädter Innenstadt (Luisenplatz). Dass man dann noch zusätzlich die Möglichkeit hatte mit der Pfungstadtbahn direkt bis nach Pfungstadt zu fahren, war und ist natürlich ein weiterer Vorteil. Insgesamt schien mir das ÖPNV-Angebot für den Hessentag recht gut gewesen zu sein.

    Ich habe die Logik mit dem ausgelassenen Halt in Eberstadt auch nicht verstanden. Man hat Befürchtungen wegen der Massen, die in die Pfungstadtbahn drängen könnten, aber wenn Massen an der Bushaltestelle stehen, dann ist es kein Problem.

    Wie angekündigt wird in Darmstadt-Eberstadt nicht gehalten.

    Das gilt aber nur für die zusätzlichen DB Regio-Züge. Die Vias-Züge halten weiterhin in Eberstadt. Interessant auch: Die letzte Fahrt ab Pfungstadt um 01:25 Uhr wird bis Frankfurt Hbf (Ankunft: 02:01 Uhr) verlängert.

    Mit dieser Aufzählung ist doch offensichtlich, dass das Goddelauer Projekt die längste Überlandstrecke besitzt und mit Wolfskehlen (4.200 Einwohner) und Goddelau (6.600 Einwohner) recht wenig Einwohner erreicht.

    Letztendlich werden die Strecken aus unterschiedlichen Töpfen finanziert. Es werden sich die jeweiligen Gemeinden beteiligen müssen, die an den Projekten beteiligt sind. Von daher sollte man die Ausbau-Projekte nicht in Konkurrenz zueinander sehen. Außerdem werden Kosten-Nutzen-Rechnungen erstellt. Und da war das Projekt Schloss -Ostbahnhof - Roßdorf - Groß-Zimmern beispielsweise negativ und deshalb wurde es noch nicht realisiert.

    Bei Projekten wie der Erschließung der Heimstättensiedlung dürfte auf jeden Fall mit erheblichen Widerstand von Anwohnern zu rechnen sein, die lieber Busse als Bahnen sehen, weil sie mehr Lärm befürchten. Meistens sind das Leute, die eh den ÖPNV selten nutzen. Natürlich wäre so ein Projekt innerhalb einer Stadt erheblich teurer als eine Strecke über größtenteils unbebaute Flächen, wie das Goddelau Projekt.

    Eine Sache, die mir bei dem Goddelauer Projekt gefällt ist, dass man von Darmstadt aus direkten Zugang zur Riedbahn bekommen würde. Die Orte entlang der Riedbahn könnten mit einmaligem Umstieg am Goddelauer Bahnhof bis nach Darmstadt fahren. Ebenso könnten die Darmstädter zahlreiche Orte besser erreichen. Wenn es auf der Main-Neckar-Bahn mal wieder nach Mannheim zu Sperrungen wegen Bauarbeiten kommt, könnte man auch einfacher auf die Riedbahn als Alternative zugreifen. Mit Bau des Terminal 3 des Frankfurter Flughafens wird ja auch eine Verbindung zur S7 gebaut. Auch diese Verbindung könnte man dann über eine Straßenbahn nach Goddelau einfacher erreichen.

    Positive Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Straßenbahn Griesheim – West / Riedstadt

    (Stadt Griesheim – Stadt Riedstadt – LNVG Kreis Groß-Gerau – DADINA) Der Schlussbericht der Machbarkeitsstudie für eine Straßenbahnverlängerung in Richtung Griesheim-West und Riedstadt liegt nun vor und wurde am Freitag (24.3.) von Vertretern der beteiligten Kommunen und lokalen Nahverkehrsorganisationen vorgestellt.


    Inhalt der Machbarkeitsstudie

    Erstellt wurde das Gutachten vom Büro DB Engineering & Consulting in Karlsruhe, das in 2021 den Auftrag dazu erhielt. Das Gutachten wurde während der Erarbeitungszeit modifiziert, um aktuelle städtebauliche Entwicklungen der beteiligten Kommunen zu berücksichtigen und auf Zwangspunkte im Bereich des Artenschutzes einzugehen.

    Inhalt der Machbarkeitsstudie ist eine grundsätzliche gutachterliche Abschätzung, ob eine Straßenbahn in diesem Bereich generell möglich ist, welche Herausforderungen sich bei der Trassierung stellen und ob eine vertiefende Planung empfohlen wird. Als Ergebnis liegt eine „Referenzvariante“ vor, die sich im Zuge der Erarbeitung als sinnvolle Basis für vertiefende Planungen herausgestellt hat.


    Verschiedene Trassen beleuchtet

    In der Machbarkeitsstudie wird ein Korridor beginnend in der Stadt Griesheim im Landkreis Darmstadt-Dieburg bis zum Stadtteil Goddelau der Stadt Riedstadt im benachbarten Kreis Groß-Gerau betrachtet. Es wurden auf Teilabschnitten verschiedene Trassenvarianten geprüft.

    In Griesheim wird an die bisherige Endhaltestelle „Platz Bar-le-Duc“ angeknüpft. Die „Referenzvariante“ verläuft nördlich der Bundesstraße 26, erschließt Wolfskehlen über die Straße „In der Hochstadt“ und findet ihr Ziel am Bahnhof Riedstadt-Goddelau der Riedbahn.


    Zwei Planungsfälle

    Bei der Untersuchung können zwei Planungsfälle unterschieden werden. Zum einen ist dies die Verlängerung der Straßenbahn bis zum westlichen Stadtrand von Griesheim mit einer Wendeschleife im nordwestlichen Bereich der Kreuzung der L 3303 mit der B 26. Zum anderen wird die Verlängerung über Wolfskehlen bis Riedstadt-Goddelau betrachtet. In einer späteren Nutzen-Kosten-Untersuchung könnten dann beide Planungsfälle geprüft werden.

    Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass eine Machbarkeit für das Projekt prinzipiell gegeben und ein positiver Nutzen-Kosten-Faktor zu erwarten ist. Daher wurde die Empfehlung ausgesprochen, weitere Planungsschritte einzuleiten und eine Nutzen-Kosten-Untersuchung nach den aktuellen Regularien zu erstellen.


    DADINA-Verbandsversammlung berät über weiteres Vorgehen

    Der DADINA-Verbandsversammlung liegt der Bericht am Donnerstag (30.3.) zur Kenntnisnahme und Beschlussfassung vor. Dort ist auch zu erörtern, bei welcher Stelle die weiter gehende Federführung der Planung anzusiedeln ist.

    O-Töne:

    Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Erster Kreisbeigeordneter Lutz Köhler (Landkreis Darmstadt-Dieburg):

    Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für die Verknüpfung von Stadt und Umland mit dem ÖPNV, denn der Verkehr macht nicht an den Grenzen der Gebietskörperschaften Halt. Für den Landkreis Darmstadt-Dieburg ist es wichtig, hier sowohl in Richtung Darmstadt, als auch ins Ried verkehrlich gut vernetzt zu sein.

    Erster Stadtrat Klaus Rineker (Stadt Griesheim):

    Für die Stadt Griesheim würde die Verlängerung der Straßenbahn einen großen Mehrwert bieten – ob „nur“ bis an den westlichen Stadtrand oder sogar noch weiter bis nach Wolfskehlen und Goddelau. Damit würde sich der Autoverkehr durch unsere Stadt weiter reduzieren und der Platz Bar-le-Duc als Umsteigepunkt gleichzeitig entlastet werden. Für die Bewohner*innen des Griesheimer Westens wäre dies generell eine maßgebliche Verbesserung im Hinblick auf die ÖPNV-Anbindung.

    Bürgermeister Marcus Kretschmann (Stadt Riedstadt):

    Wenn wir die Mobilitätswende ernst nehmen wollen, müssen wir uns intensiv mit diesem Projekt beschäftigen und es vorantreiben. Die Prognose eines positiven Nutzen-Kosten-Faktors ist für mich der erste große Meilenstein. Das Verkehrsaufkommen der B26 und der anschließenden Straßen im Ried kann hier entscheidend reduziert werden. Eine zuverlässige Straßenbahnverbindung nach Riedstadt würden sicherlich viele Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg auf den ÖPNV nutzen.

    Daher betrachte ich die Verlängerung der Straßenbahn bis Riedstadt als wichtigen Zukunftsfaktor für eine positive Entwicklung der Mobilität in der Region Südhessen.

    Geschäftsführer Christian Sommer (LNVG Kreis Groß-Gerau):

    Die Straßenbahn genießt als leistungsfähiges und qualitativ hochwertiges öffentliches Verkehrsmittel bei den Fahrgästen eine sehr hohe Akzeptanz. Das positive Ergebnis der Machbarkeitsstudie zu einer Verlängerung der Straßenbahn nach Riedstadt ist daher ein wichtiges Signal für die Bestrebungen im Kreis Groß-Gerau, die notwendigen verkehrlichen Rahmenbedingungen zu entwickeln, damit durch die Attraktivierung der öffentlichen Mobilität die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mobilitätswende geschaffen werden können.


    Quelle und Link zu Studie:

    https://www.dadina.de/aktuell/…griesheim-west-riedstadt/

    Zum Thema E-Autobahn besteht offenbar ein großes Missverständnis. Es geht dabei nicht darum, dass die LKW mit Stromabnehmer fahren sollen wie eine Straßenbahn, also keine Konkurrenz zum Rad-Schiene-System; es geht darum, dass LKW während der Fahrt ihre Akkus sollen laden können, um lange Standzeiten zu vermeiden.

    Das verstehe ich jetzt nicht. Die LKW stehen doch eh zum Be- und Entladen. Da könnte man die LKW ja auch mit Strom laden. Wenn die Teststrecke auf der A5 mal 12 km lang ausgebaut ist, dann fährt ein LKW bei 80 km/h gerade mal 9 Minuten unter Fahrdraht. Bei der aktuellen 5 km Strecke noch nicht einmal 4 Minuten. Das sind ja jetzt keine lange Ladezeiten, die man da einspart. Da frage ich mich um so mehr, warum werden dann nicht einfach bei den LKW Be- und Entladepunkten Möglichkeiten zum Akku laden schaft.

    Ich vermute mal die Antwort ist die, dass die Logistiker keine Lust haben einige Tausend Euro für eine LKW Ladeinfrastruktur auf ihrem Hof zu investieren. Dann hilft halt der Staat mit Millionen für E-Highways aus. Mal wieder ein Beispiel dafür, wie Investition in der LKW Branche sozialisiert werden.

    Seltsamerweise geht es bei der Elektrifizierung der A5 zwischen Darmstadt und Frankfurt wesentlich schneller voran. Und das obwohl nur gut eine Hand voll Hybrid-LKW diese Strecke überhaupt nutzen. Nach dem Ausbau für 12 Millionen Euro, sollen dann nochmal sieben (!) Fahrzeuge dazukommen.


    https://www.hessenschau.de/wir…ter-v1,e-highway-106.html


    Dort fließt dann das Geld und die Resourcen (Fachkräfte) hin, die bei der Elektrifizierung der Odenwaldbahn fehlen.


    Zitat aus der Ausschreibung:

    Zitat

    Aufgrund bestehender Randbedingungen (Dauer der (Bau-)Leistungsphasen, Planungskapazitäten, Fachkräftemangel, Materialverfügbarkeit, etc.) wird die erforderliche Infrastruktur im Odenwaldnetz nicht hinreichend sicher bis zum regulären Vertragende (d.h. zum 11.12.2027) fertiggestellt sein, sondern ausreichend sicher erst drei Jahre später bis Dezember 2030.


    Hier noch ein paar Zitate aus dem Koalitionsvertrag der Ampel (mehr Fortschritt wagen) für 2021-2025

    Zitat

    Zur Erreichung der Klimaziele liegt die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung oder zum Transport von Strom aus Erneuerbaren Energien sowie

    der Ausbau elektrifizierter Bahntrassen im öffentlichen Interesse

    Zitat

    Bis 2030 wollen wir 75 Prozent des Schienennetzes elektrifizieren und innovative Antriebstechnologien unterstützen

    Zitat

    Dabei wollen wir erheblich mehr in die Schiene als in die Straße investieren,um prioritär Projekte eines Deutschlandtaktes umzusetzen

    Die Koalition ist in den o.g. Punkten heute schon gescheitert.