Beiträge von GP4Flo

    Bei der 146 gibt es zwei Bremshebel. Einen für die E-Bremse der Lok, der andere für die Druckluftbremse. Man kann also wenn man will nur mit der E-Bremse, nur mit der Druckluftbremse oder mit beiden gleichzeitig bremsen.


    Es kommt daher sehr auf die Fahrweise des Lokführers an, wie energiesparend gefahren wird. Bei entspanntem Fahrplan kann durchaus nur mit der E-Bremse bis zum Stillstand gebremst werden, ca. 25 % der Energie werden dabei zurückgespeist. Es gibt aber auch Lokführer, die einfach nur mit Druckluft bremsen, da sie das von den alten Loks so gewöhnt sind. Dann wird natürlich 0 Energie zurück gespeist.

    Am Freitag bin ich im Mitfahrzug DPE 88002 von Freiburg nach Mainz gefahren. Hier ein paar Kommentare zur Fahrt:


    Ich war ca. eine halbe Stunde vor Abfahrt in Freiburg. Auf der Anzeige von Gleis 1 wurde bereits der nach dem Mitfahrzug folgende ICE angezeigt, auch auf dem großen Anzeiger im Gebäude keine Spur des Mitfahrzuges. Der Mitarbeiter am Service Point konnte mir nach einem Telefonat aber mitteilen, dass der Zug pünktlich fährt und wie vorgesehen auf Gleis 1 hält. Ca. 10 Minuten vor Ankunft des Zuges wurden dann auch die Anzeiger am Bahnsteig gelöscht (zeigten nun gar nichts anstelle des ICEs an) und vor Einfahrt des Zuges gab es sogar eine Ansage "Auf Gleis 1 fährt ein der Sonderzug, ...". Allerdings kein Hinweis darauf, dass es sich um einen "Mitfahrzug" handelt bzw. Informationen wo der Mitfahrzug Wagen zu finden ist. So stand ich dann auch genau am falschen Ende des Bahnsteiges und musste nach Einstieg einmal durch den kompletten Zug laufen (Wagen 11 war in Fahrtrichtung der erste Wagen und nicht hinten wie ich vermutete).


    Der Zug fuhr pünktlich aus Freiburg ab und es ging - abgesehen von zwei Baustellen - nonstop mit 140 nach Offenburg mit dem 10 Minuten später folgendem ICE im Nacken. Der Mitfahrzug dürfte auf dieser Strecke also kaum mehr als 5 Minuten langsamer als der ICE sein.


    Im Mitfahrzug Wagen waren mit mir ca. 7 Fahrgäste unterwegs, also quasi ein Abteil für jeden Mitfahrer. So konnte ich mich schön im Abteil ausbreiten, was die Fahrt also sehr entspannend machte - ich will nicht wissen wie voll der direkt nach uns verkehrende ICE war (bei der Rückfahrt am Sonntag musste ich jedenfalls auf em Boden sitzen - für den doppelten Fahrpreis!). Auch wenn der Wagen einige Jahre auf dem Buckel hat, sieht alles sehr gepflegt und sauber aus. Besonders die Toilette erinnert eher an die eines Hotels als an ein Zugklo - selbst in der Premium First Class des ICEs gibts keine Blümchen. Die fehlende Klimaanlage hatte bei den frühlingshaften Temperaturen keine Auswirkung, dafür kann man ja die Fenster öffnen und die Aussicht genießen.


    Nun zum weiteren Fahrtverlauf. In Offenburg wurde nicht gehalten und es ging über Gleis 6 direkt auf die alte Strecke, die von den RE, Güterzügen und Stadtbahnen genutzt wird. Anscheinend fuhren wir im Blockabstand hinter einem weiteren Zug her, so dass es nur stockend bis nach Raststatt ging. Im Fahrplan war dies aber anscheinend schon vorgesehen, so dass wir pünktlich in Karlsruhe ankamen. Druch die klotzgebremsten Wagen war das ständige Stop & Go aber dennoch etwas störend - zumal man dank der Diesellok beim Beschleunigen auch immer etwas Abgasgeruch in der Nase hatte.


    Nach Karlsruhe ging es über Hockenheim und die Altbaustrecke weiter nach Mannheim und anschließend über Ludwigshaften nach Worms. Auch hier musste der Zug hin und wieder mal anhalten um andere Züge vorzulassen, war aber anscheinend dennoch pünktlich. Hinter Worms hingen wir wieder hinter einem anderen Zug fest. Nach einigem Stop & Go fuhren wir dann schließlich mit geschätzen 80 km/h in Richtung Mainz, so dass ein weiteres Auflaufen verhindert wurde. Bis kurz vor Mainz waren wir überpünktlich, doch dann standen wir bei Laubenheim und wenige Kilometer danach gut 20 Minuten in der Gegend rum, da anscheinend kein Platz im neuen Mainzer Tunnel war und andere Züge vorrang hatten. Letztendlich gut 10 Minuten zu spät in Mainz angekommen, gut dass auf die DB Verlass war und die S8 nach Frankfurt ebenfalls zu spät kam.


    Insgesamt war ich mit der Fahrt zufrieden und hoffe, dass das Angebot in Zukunft besser angenommen und weiter ausgebaut wird.


    Positiv:
    - Saubere, gut gepflegte Wagen
    - Einfache und schnelle Bestellung über das Internet
    - Günstige Fahrpreise
    - Geringe Auslastund, dadurch viel Platz im Abteil
    - Viel Luft im Fahrplan dadurch relativ pünktlich
    - Freundliches Personal, nicht zu viele nervige Ansagen "Thänk you for travvellinng wiz Deutshe Bahn..."
    - Landschaftlich schönere Altbaustrecken
    - Fenster lassen sich öffnen


    Negativ:
    - Zu wenige Verbindungen, es ist eher Glück ob ein Mitfahrzug zu den persönlichen Reiseplanungen passt
    - Verbindungen werden zu kurzfristig veröffentlicht, dadurch keine längerfristige Planung möglich (Zug erscheint auch nicht in HAFAS)
    - Keinerlei Informationen zum Mitfahrzug am Abfahrtsbahnhof, keine Information wo sich Wagen 11 befindet (Zugspitze oder Schluss?)
    - Lange Fahrzeiten, da der Zug oft hinter anderen festhängt (Economy Trasse ?). Selbst mit den 140er Wagen wären auf den Altbaustrecken ähnliche Fahrzeiten, wie z.B. beim EC möglich. Die zeigt der Streckenabschnitt Freiburg - Offenburg, wo flott durchgefahren wird.
    - Altes Wagenmaterial (nur 140 km/h, laute Bremsen, keine Klimaanlage)
    - Dieseltraktion (geringe Beschleunigung, Abgase)


    Wünschenswert wäre eine regelmäßige Verbindung (z.B. Freitags und Samstags) auf dieser Strecke mit kürzeren Fahrzeiten. Dies würde mit entsprechendem Marketing sicherlich zu einer deutlich besseren Auslastung führen. Der Bedarf nach Alternativen zur DB ist sicherlich da - nur wissen die meisten Leute noch nichts von davon.

    Wer günstig Bahn fahren möchte (z.B. 15 Euro Freiburg - Frankfurt) und bei Reisetag und Uhrzeit flexibel ist, sollte sich mal http://www.mitfahrzug.de anschauen. Die IGE Bahntouristik bietet dort Sitzplatzkontingente in Sonderzügen an, die direkt über das Internet gebucht werden können (auch Teilstrecken sind möglich).


    Ich hoffe mal, dass das Angebot entsprechend angenommen wird, so dass in Zukunft noch zusätzliche Züge dazukommen. Für mich ist es jedenfalls wirklich eine Alternative zu den überteuerten ICE Zügen.

    Zitat

    Original von MdE
    Ausfahrt aus Wehrheim. Zu meiner Verwunderung wurde nur Gleis 1 genutzt, in beide Richtungen.


    Das ist normal, da man bei Bahnsteig 1 nicht über den Bahnübergang muss und das dadurch gerade im Schülerverkehr sicherer ist.

    Ja, die Schienenbus Fahrzeiten waren wirklich sehr gemächlich. Ich bin kurz vor dem Betriebswechsel noch einmal mit dem Schienenbus die Strecke bis Grävenwiesbach gefahren. Der Triebfahrzeugführer musste an fast jedem Bahnhof anhalten und mit einem Glas Wasser die Kühlerflüssigkeit nachfüllen! Ich glaube die Bundesbahn hatte damals wirklich keinen Pfennig mehr in die Wartung der Fahrzeuge gesteckt.

    Negativ. Die Machtspiele, um die es hier eigentlich geht, sind Mehdorn viel zu wichtig um jetzt klein bei zu geben. Meine Prognose: Das ganze regelt sich erst wenn entweder Mehdorn geht oder sich der Bund massiv einmischt. Dürfte am Ende wohl auf das gleiche rauskommen. ;)


    Es gibt halt leider noch zu viele Beamte, die nicht streicken dürfen. Mit den Ersatzfahrplänen kann sich die Bahn einige Tage über Wasser halten - ein richtiger Streik à la Frankreich würde deutlich mehr Wirkung erzielen.


    P.s. Hier ein netter Artikel über den Bahnchef:
    http://www.stern.de/wirtschaft…ahrt/613412.html?nv=ct_cb

    Tolle Bilder, vielen Dank! :)


    Doch erstaunlich, wie schnell sich die Natur wieder ausbreitet. Die Bäume auf dem Bahnsteig von Essershausen haben jedenfalls schon eine beachtliche Höhe.


    Auch wenn viele hier wahrscheinlich anderer Meinung sind find ich, dass man mit dem Weiltalweg das beste draus gemacht hat. Mit dem Rad rollt es sich dort wirklich gut - ganz im Gegensatz zu dem Teil Flussaufwärts, der nicht mehr auf der Bahntrasse verläuft.


    Vielleicht erlebe ich ja noch irgendwann die Reaktivierung der Strecke - wenn dann im Jahr 2050 die Ölvorräte zu Neige gehen. ;)

    Ich denke da sollte es aber auch eine Vorschrift vom EBA geben, dass ein Sicherheitsblick des Triebfahrzeugführers verpflichtend ist. Beispiel Kind fällt in den Spalt, Eltern stehen draußen und Türen gehen zu - was dann? Notbremse kann ja nur von innen betätigt werden, wenn dort keiner aufpasst geht das ganze ziemlich böse aus.

    Haben die eigentlich schon Lichtgitter eingebaut, oder merkt man dann auch erst in 5 Jahren, dass das Schließen mit nur einer Lichtschranke doch viel zu gefährlich ist?

    Zitat

    Original von MdE
    Wenn die neue Signaltechnik die Zugdichte erhöhen kann, kann sie vielleicht auch die Abfolge in und um Rödelheim optimieren.


    Vielleicht sogar mit Gleiswechselbetrieb? Wenn z.B. eine von West kommende S-Bahn verspätet ist, könnte die TSB dann auf dem Gegengleis parallel zur verspäteten S-Bahn bis Rödelheim fahren und erst nach dem Halt wieder auf das richtige Gleis wechseln.