Beiträge von sethaphopes

    An dieser Stelle fällt mir noch ein, das auch bei einer reinen Nordmainischen mit wenigen Umbauten im Westkopf der Nordseite auch mit 100 gefahren werden kann.

    Die Überführung der S-Bahn über das Gleis nach Maintal ist zweigleisig vorbereitet - das Planum für das zweite Gleis endet derzeit aber abrupt ihm Bahndamm von der Brücke. Man müßte also "nur" den Damm umbauen und könnte dann auch von Maintal mit 100 oder sogar mehr auf die Nordseite düsen - das würde aber die Einfahrt von der Brücke auf die Nordseite verlangsamen, wahrscheinlich auf 60, wegen des nötigen engeren Radius um dem zweiten Gleis aus Maintal Platz zu machen.

    Man könnte also relativ einfach von Maintal auf beide Seiten mit 100 fahren - das würde dann aber zu Lasten der Strecke aus Offenbach passieren. Insofern wäre ein Ypsilon wenn es sinnvoll finanzierbar ist immer noch die bessere Lösung...

    Der Knackpunkt an sämtlichen Planungen ist tatsächlich ob (und wie weit) man den Westkopf des Hanauer Bahnhofs umbauen kann (und vor allem will).

    Die Fahrzeit über Offenbach ist derzeit real 2 bis 3 Minuten schneller, hauptsächlich weil man in Süd schon vorm Bahnsteig auf 100, und in der Ausfahrt nach Offenbach auf 150 hochziehen kann. Die 110er-Kurve am Offenbacher Hauptbahnhof kann den Zeitvorteil gegenüber dem ewigen Gegurke mit 70 von Süd bis hinter Ost Pbf nicht mehr kaputtmachen.


    Richtung Aschaffenburg sind beide Strecken in Hanau mit 60 gleichschnell und der Zeitvorteil eher unter 2 Minuten, aber Richtung Fulda is es dann schon ziemlich deutlich mit 100 aus Offenbach gegen 40 aus Maintal. Deshalb werden diese Züge im Normalfall auch in Zukunft über Offenbach besser dran sein.


    Baut man den Westkopf der Südseite nur etwas um, was ohne große Neubauprojekte (abgesehen vom eh vorgesehen E[/D?]STW) möglich ist, kann man auch problemlos von Maintal nach Aschaffenburg mit 100 durchfahren. Damit wird das Ypsilon in Frankfurt auf einmal sehr interessant, da es ja auch das ewige 70er-Gezuckel über die Deutschherrenbrücke umfährt...

    Und man spart sich nebenbei die dann nicht mehr nötige höhenfreie Ausfädelung von der Hanauer Brücke runter. Ich hoffe das wird beim NKF fürs Ypsilon berücksichtigt ;)


    Kleines Edit: In Hanau steckt der Teufel im Detail... Von Fulda kann man nach Maintal über Gleis 6 mit 80 fahren. Von Aschaffenburg nach Offenbach sind es wegen einer DKW immer 40

    Man kann zumindest ohne Benutzung des Bahntunnels komplett von der Hauptwache zur Konstabler laufen unterirdisch.

    Probleme ergeben sich höchstens beim benötigten Schlüßelsatz, da man wahrscheinlich sowohl VGF- als auch DB-Schließung braucht...

    Der Bahnhof Hua Lamphong ist schon der zweite Bahnhof Bangkoks. Erbaut wurde er 1916 von einem italienischen Architekten - Das Vorbild des Hauptschiffes dürfte den meisten Benutzern dieses Forums mehr als nur bekannt sein. 8o

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    Leider läßt er sich ohne Weitwinkel nur sehr schwer fotografieren, stand ich mit dem Rücken doch schon fast in der 7/11-Filialle auf dieser Straßenseite...


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    In der Haupthalle gibt es alles was man braucht. Ich stehe auf der Gepäckaufbewahrung, im überteuerten Cafe sitzen die Touris und über dem Durchgang zu den Gleisen grüßt Rama der V. die Fahrgäste. Die Anzeigen schalten zwischen Abfahrt und Ankunft hin und her und dabei jeweils nochmal zwischen Thai und Englisch, also findet man sich sehr gut zurecht. Links unter der linken Anzeigentafel findet sich für unbedarfte Touristen ein internationales Ticket Office. Weiß man aber, welchen Zug man will und wie der Zielbahnhof heißt reichen die normalen Schalter in der Bildmitte vollokmmen aus.


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    Kommt man von der U-Bahn spuckt einen die Rolltreppe nach einem langen Fußmarsch durch einen Tunnel unter dem Vorplatz an diesem Seiteneingang raus. Die Thais sind sich allerdings selbst nicht so einig, wie man den Stationsnamen transskribieren soll...


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    In der Haupthalle


    Jeder Wagen bekommt vor Abfahrt passende Holzschilder gesteckt, da die Wagen aber teilweise ziemlich "bedarfsgerecht" zusammengestellt werden hat man für alle Fälle immer einen Satz passender Schilder auf Lager. Am Besten da, wo man sie auch schnell findet: Auf dem Bahnsteig.

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    Im Hintergrund sieht man klimatisierte zweite Klasse Liegewagen eines schon bereitgestellten Nachtzuges, welcher weiß ich leider nicht mehr sicher.

    Von der Uhrzeit her (kurz nach 15 Uhr) könnte es aber der "internationale" Express nach Pedang Besar (Butterworth), 500 Meter hinter der thailändisch-malayischen Grenze gewesen sein. Es ist mit knapp 975 Kilometern aber trotzdem nur der zweitlängste Zuglauf im Land. Der in Hat-Yai von der Südbahn abzweigende Zug nach Su-ngai Kolok legt auf seiner 20-Stündigen Fahrt 1150 Kilometer zurück.

    Allerdings ist dieser Streckenast für Touristen nicht zu empfehlen, da es in den drei Südprovinzen immer wieder zu teilweise blutigen Anschlägen durch die unterdrückte muslimische Minderheit kommt.


    Im Gegensatz zu den überteuerten Cafes in der Haupthalle ist der etwas versteckte Food Court im rechten Seitenflügel sehr zu empfehlen.


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    Er ist keine Augenweide, zugegeben. Aber die Auswahl ist groß, die Preise spottbillig und auf Sauberkeit wird sehr geachtet. Es gibt zB ein Ticketsystem, damit die Standbesitzer nicht mit Bargeld hantieren müssen.

    Zwei (unüberhörbar) australische Touristinnen betraten den Raum während ich aß, wahrscheinlich direkt vom Flughafen kommend. Die eine sagte zur anderen: "Yikes, I don't want to eat here!", haben sich rumgedreht und sind wieder gegangen - deren Verlust... :S


    Wenn die Thais etwas lieben, dann sind es nachts bunt beleuchtete Bauten. Vor dem Bahnhof wird da selbstverständlich nicht halt gemacht.

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    Die Farbbänder ändern übrigens langsam aber stetig ihre Farbe.


    Damit sind wir jetzt zwar schon wieder in Bangkok, aber nur zum Übernachten. ;)

    Beginnen wir nun also endlich die eigentliche Rundreise durch Thailand abseits "Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit", der thailändischen Bezeichnung für Bangkok.


    Meine erste bewußte Tuchfühlung mit der SRT hatte ich 2016 am Bahnhof von Pattaya. Da dort traditionell meine "Heimatbasis" für Thailandaufenthalte ist war es naheliegend. Allerdings gestaltet sich eine Bahnfahrt ab Pattaya etwas komplizierter als man anehmen sollte.

    Da die Strecke ab Chachoengsao nach Rayong vornehmlich dem Güterverkehr dient und durchgehend eingleisig ist, ist Personenverkehr auf dieser Strecke rar gesät. Genauer gesagt gibt es am Tag ein Zugpaar: Morgens um 6:50 ab Hua Lamphong, abends um 18:15 wieder da. Beginnt man die Reise im Süden ist so also zwingend eine Übernachtung erforderlich.


    Wäre mir der Fahrplan nicht bekannt würde ich nicht glauben, das es nur einen Zug am Tag gibt.


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    Bahnhofsgebäude


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    Stationsschild


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    Die Station präsentiert sich in vollster Blütenpracht, erwacht jedoch erst 30 Minuten vor Ankunft des Zuges überhaupt zu Leben.

    Da aber, wie so oft in Thailand, nicht am Personal gespart wird hat dieses genug Freizeit, den Bahnhof in Ordnung zu halten.


    Die Strecke an der Ostküste führt im Internet ein relativ stiefmütterliches Dasein, ausgerechnet die deutsche Wikipedia hat aber den einzigen nicht Thailändischen Eintrag dazu vorzuweisen.

    Erbaut wurde sie erst von 1981 bis 1989, die letzten 12 Kilometer ab Ban Phlu Ta Luang nach Sattahip wurden allerdings nach nur 3 Jahren schon 1992 wieder stillgelegt und 1995 durch eine neue 20 Kilometer lange Strecke zum Hafen von Map Ta Phut ersetzt. Über das warum konnte ich allerdings keine Infos finden.

    Durch den späten Bau befinden sich die meisten Bahnhöfe allerdings weitab der Stadtzentren. Bis zur Second Road in der Innenstadt sind es in Pattaya zum Beispiel knappe 3 Kilometer. Und der "öffentliche Nahverkehr" der Stadt bedient ihn gar nicht.


    Es war nicht die günstigste Fahrkarte meines Lebens (die folgt noch), aber unschlagbar ist der Fahrpreis trotzdem:

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    Für die 150 Kilometer von Pattaya nach Bangkok werden gerade einmal 75 Cent berechnet. Eine Busfahrkarte kostet das Fünffache...


    Da die Strecke erst 1989 neugebaut wurde ist die Technik geradzu modern.

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    Spurplan und videoüberwachte Bahnübergänge sind in Thailand alles andere als Selbstverständlich!


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    Nun lautet es aber endlich: Ett Zuch kütt!


    Das Meterspurnetz (nicht Kapspur, da ist mir vorher ein Lapsus passiert) ist derzeit komplett dieselbetrieben und ein Großteil der Loks ist Baujahr 1970 bis 1980. Gefahren wird, was da ist. Kraus Maffei, Henschel, Krupp, General Electric und Alstom haben jeweils Maschinen im Umfang von 20 bis 50 Stück geliefert.

    Hier zog eine AD24C von Alstom, Baujahr 1974 den Zug.


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    Der Andrang war bis Chachoengsao sehr überschaubar, dort wurde der Zug allerdings passend zum Schulschluß um 16 Uhr von Schülern auf dem Heimweg gestürmt.

    Der Wagen ist ein typischer Vertreter der dritten Klasse, die gepolsterten Kunstledersitze sind dem Foltergestühl unserer "modernen" ICE-Flotte allerdings haushoch überlegen...


    Durch die dauernd offenstehenden Fenster (und Türen!) kommt während der Fahrt einiges an Dreck in die Fahrzeuge. Bei längerlaufenden Zügen befindet sich deshalb nicht nur der obligatorische Schaffner an Bord, sondern auch eine Reinigungskraft, die alle zwei bis drei Stunden einmal durch den Zug wischt.

    Auf anderen Strecken steigen unterwegs auch häufig Verkäufer zu, die kalte Getränke aus dem Eiseimer und Snacks zum aus der Hand essen für erstaunlich kleines Geld (im Schnitt 10 Baht pro Teil) verkaufen. Bis Chacheongsao allerdings muß man darauf verzichten, kämen die Verkäufer doch bei diesem Zug nicht mehr nach Hause...


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    Kurz vor Chachoengsao wird die Strecke zweigleisig und überquert den Pakong, nach dem Chao Phraya der zweite große Fluß, der die Ebenen des zentralen Thailands entwässert.


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    Streckenseitig sieht die Signalisierung dann so aus. Allerdings ist es keine Geschwindigkeits- sondern eine Wegesignalisierung (wie zB in England). Der Kasten mit der Technik sieht dagegen sehr amerikanisch aus...

    Ein interessantes Detail am Rande sind die Telegrafenmasten, die kurzerhand aus ausrangierten Schienenstücken zusammengezimmert wurden und gleichzeitig als Hektometertafeln dienen.


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    Auch in Thailand gilt: Nur wo Personal ist, sieht der Bahnhof auch gut aus. Dieser Bahnhof wurde wahrscheinlich erst beim dreigleisigen Ausbau von Chachoengsao nach Hua Mak 2003 errichtet, ging aber nie in Betrieb. Entsprechend sieht er aus.

    Warum man das dritte Gleis überhaupt errichtet hat ist allerdings auch wieder ein Mysterium. Zu großen Teilen ist es jefenfalls ungenutzt und in weiten Teilen auch gar nicht mehr angeschloßen.


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    Links unterm Dach steht der neueste Vertreter der Lokfamilie: Baureihe 5100, gebaut von CRRC Qishuhan 2014.

    Zum ausgeblichenen Vertreter in Hellblau lies sich nichts definitives Herrausfinden. Wahrscheinlich handelt es sich um eine abgestellte Baureihe RTS, gebaut von Tokyu 1971.

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    Zwischen Lat Krabang und Phaya Thai fährt man unter dem Viadukt des ARL durch die Bangkoker Vorstädte. In diesem Abschnitt wurde das zweite Gleis für die Fundamente des Viadukts geopfert. Nur der Bahnhof in Hua Mak erlaubt derzeit eine Begegnung auf diesem doch relativ langen Abschnitt...


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    Diese "Gegenkurve" erlaubt es Zügen aus Richtung Osten den Hauptbahnhof Hua Lamphong direkt Richtung Norden zu umfahren, einen Personenzug der diese Kurve befährt konnte ich allerdings nicht finden.


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    In der einsetzenden Abenddämmerung erreicht der Zug die Abstellgruppe des Bangkoker Bahnhofs...


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    ... und wenige Minuten später, pünktlich um 18:15 den Bahnsteig.

    Da die MWB nicht meine Haus- und Hofstrecke ist und ich aufgrund der aktuellen Situation nicht oft "aus Spaß" im Zug sitze, ist mir das mit den 90 bis vor 2 Wochen noch gar nicht aufgefallen gewesen. ;)

    Macht aber aus logistischer Sicht Sinn. Gleisverschwenkungen die mit 90 befahren werden können sind von der baulichen Länge beherrschbar. Und dadurch das eh alles 90 fährt ist man sehr flexibel in der Ausführung der einzelnen Baustufen.

    Wenn die 4 Gleise dann liegen wird das auch wieder 130, wäre ja sonst für die Katz. 8o

    Die 60er La ist jedenfalls seit ein paar Tagen weg...

    Das die 90 bis Bad Vilbel im Fahrplan stehen find ich da schon eher interessant, gab es hier doch vorher Abschnitte mit 130 und 140. Andererseits spart man sich mit der Pauschalen Dauer-La häufige Änderungen...

    ...da fehlt einfach nur ein staatlichter "TÜV" - was zu vermuten ist, dass das bei den Booten genauso aussieht.

    Richtig. Bis auf Gasanlagen, vor denen selbst die Thais Respekt haben, macht jeder mehr oder weniger was er will.

    Es ist aber nunmal derzeit die Situation im Land. Man sollte drum wissen und etwas die Augen offenhalten.

    Führerscheine sind zwar verpflichtend, aber auch offiziell sehr einfach zu bekommen...

    Schade, dass die Bootsstreckenkarte so verrauscht ist und Reflektionen hat. (gibts da was offizielles Online?)

    Überdacht, bewölkter Tag, altes S3. Schlechte Kombination...


    https://wikitravel.org/upload/…onburi_boat_transport.png


    In Rajinee mit etwas Fußweg und Bang Po mehr oder weniger direkt kann man jetzt auch zur blauen Linie der Metro umsteigen. Das fehlt auf der Karte noch.

    Könnte ein Tempel sein, in dem Ganesha gehuldigt wird.

    Gute Idee, aber es ist ein Museum... Beim nochmaligen Blick auf die Karte viel mir der Stationsname "Chang Erawan" auf, was "Erawan Elefant" bedeutet.


    https://en.wikipedia.org/wiki/Erawan_Museum


    Anfangs hast Du erwähnt, dass die Fotos mit dem Handy erstellt wurden.

    Wäre es denn ein (rechtliches) Problem dort mit einer "richtigen" Kamera Aufnahmen von Bahnanlagen anzufertigen?

    Ich schleppe für eine hauptsächlich der Erholung dienenden Reise keine Vollformatkameras (mehr) mit mir rum

    :saint: Ich habe allerdings nirgends Verbotsschilder gesehen. Die Stellwerke gelten dagegen als militärisch Wichtig und dürfen daher offiziell nicht fotografiert werden - war jedenfalls die zusammengereimte Übersetzung der Aussage eines Bahnmitarbeiters. Warum mir das einen Lacher entlockte wird man noch sehen können ;)

    Nun denn. Als letzter Teilnehmer des schnellen öffentlichen Nahverkehrs in Bangkok kommen nun ein paar Bilder des Ältesten.


    Seit 1971 verbinden die Schnellboote des Chao Phraya Express Boat alle wichtigen Ziele von Sathon am Südende der Stadt bis hinauf nach Nonthaburi.

    Unterwegs passieren sie dabei die Wichtigsten Stätten der Stadt. Unter anderem Wat Arun (Der Tempel der Morgenröte), Wat Pho, den Königspalast und viele andere historisch bedeutsame Orte.

    Es war der erste Versuch ein von den unzuverläßigen Straßen unabhängiges Schnellverkehrsmittel zu errichten und für die damaligen Verhältnisse waren die knapp 45 Minuten von einem Ende der Stadt zum anderen tatsächlich fast unschlagbar.


    Viele Piers sind inzwischen recht modern ausgestattet, aber die meisten Boote verprühen bis heute ungebrochen den Charme der 70er Jahre.

    Jedes Boot ist mit mindestens 3 Mann besetzt. Der Kapitän, ein (so gut wie immer) weiblicher Fahrkartenverkäufer und der eigentliche "Held" der Arbeit. Nennen wir ihn "Ankermeister". Er ist für das An- und Ablegen an den Piers sowie den "sicheren" Fahrgastwechsel verantwortlich und die Kommunikation erfolgt per Pfeiffsignalen - allerdings ohne technische Hilfsmittel. Für einzelne geübte Fahrgäste sind so teilweise Anlegezeiten von unter 5 Sekunden zustande gekommen - Rekordverdächtig...


    Mit Fahrpreisen ab 3 Baht (Nichtmal 10 Cent) waren die Boote 2016 auch noch praktisch umsonst, und selbst ärmere Thais können sich eine Mitfahrt relativ Problemlos leisten.

    2020 hat mich die über 300% Erhöhung daher etwas überrascht. Kostet eine Fahrt doch jetzt mindestens 10 Baht, auf den Expressbooten 30 Baht.


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    "Strecken"karte mir allen Stationen und (wichtig!) der Flaggenfarbe, um besagten Pier auch zu erreichen.

    Ist man in Sathon auf den Ansturm der vom BTS einfallenden, ungeübten Touristen noch sehr gut vorbereitet ist man an den Piers unterwegs meist auf sich alleine gestellt. Hat man nicht aufgepaßt landet man so schnell auch mal im falschen Boot. Das viele Anleger auch noch eher historisch gewachsene Namen haben und nicht auf die nahegelegen Touristenziele hinweisen sollte man also vorher nachschauen, wo man eigentlich aussteigen will.


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    Ein Expressboot der grünen Linie legt grade ab.


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    Ein augenscheinlich noch älteres Exemplar entschwindet in den Sonnenuntergang.


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    Da hatte ich wohl meine Hand im Spiel. :rolleyes: Leider das einzige gescheite Foto aus dem "Fahrgastraum".

    Es sind zwar durchaus häufiger Touristen anzutreffen als in der U- oder Hochbahn, aber man ist als Farang (wörtlich Langnase - abwertende, aber allgegenwärtige Beizeichnung für Europäer) immer noch eine unbedeutende Minderheit.


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    Der Spritzschutz in Form einer mal mehr, mal weniger intakten Plastikplane ist bei der Fahrweise mancher Skipper insbesondere im vorderen Teil durchaus angebracht.


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    Wat Arun lag für meinen heiß erkämpften "Fensterplatz" leider auf der falschen Seite - dafür kam mir dieses Exemplar eines in Thailands seltenen Gebäudes vor die Linse: Eine Kirche...

    Sowohl der Königspalast als auch Wat Pho liegen zum Fluß hin hinter hohen Mauern, sodas man von jenen nur die Dachspitzen sehen kann.


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    Dafür lagert die königliche Militärakademie ihre Transportgefährte direkt auf dem Fluß.


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    Die Boote ankern wenn sie nicht gebraucht werden am südlichen Endpunkt der Strecke am Anleger des Wat Rajsingkorn. Wird das Boot nach Auskunft ausgelegt bedeutet das für die Fahrgäste (wie in meinem Fall) auch schonmal, das man sich über 5 Boote an Land hangeln darf.


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    In Thailand geht die Sonne aufgrund des Breitengrades relativ früh und dafür auch relativ schnell unter. Die "fehlende" Sommerzeit führt dazu, das es ganzjährig meist um halb 8 Dunkel ist.

    Nach meinem Ausstieg entschwand das Boot der Linie "Flaggenlos" mit Pendlern vollbesetzt in die Nacht.


    Ich habe die Bootsfahrt hauptsächlich genoßen und kann es jedem, der die Zeit hat nur Empfehlen es selber auszuprobieren. Inzwischen muß man auch nicht mehr zum Sathon Pier zurückkehren, da sich durch die verlängerte U- und Hochbahn inzwischen mehrere Umsteigepunkte ergeben haben.


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    Das Flußufer ist mit diversen Hotels und Restaurants gespickt und viele davon unterhalten eigene Boote für Dinertouren auf dem Fluß - hier ist mit so ein Exemplar mit Bar und Tischen vor die Linse gefahren.


    Eine weitere kleine Eigentheit Bangkoks ergibt sich weiter südlich der Expressboottouren, allerdings ist man hier als Tourist wirklich schon eher selbst Anschauungsobjekt.


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    Es gibt auf den letzten 40 Flußkilometern vor der Mündung zwar insgesamt 3 Brücken. Allerdings überqueren auf diesen ausnahmslos Schnellstraßen den Fluß. Da diese von allem was kleiner als ein Motorrad ist nicht benutzt werden dürfen hält sich hartnätckig ein kleiner aber reger Fährbetrieb, sogar direkt in Sichtweite einer dieser Brücken.


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    Eine Autobeförderung ist durchaus zugelassen, aber die wenigen Fahrzeuge werden von einem Heer an Mofafahren umzingelt.


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    Abseits der Beförderung möchte ich meine Unterkunft für die 2 Nächte 2020 in Bangkok auch kurz vorstellen, war sie doch vollkommen unerwartet mitten in Chinatown, nur 10 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt.


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    Dies ist die vollständige Fassade, und das Gebäude wird nach hinten auch nicht breiter. Jede Etage bestand aus zwei Zimmern: Einem 6-Bett-Zimmer mit 3 Doppelbetten vorne raus, und einem Doppelzimmer nach hinten. Dazu im Erdgeschoß eine Sitzecke mit Fernseher und Heißwasserkocher.


    Hätte mein Handy nicht darauf bestanden das ich richtig bin wäre ich wahrscheinlich dran vorbeigelaufen...

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    Der direkteste Weg von der U-Bahn zum Hotel...

    Die in ihren Küchen im Erdgeschoß beim Abendessen sitzenden Familien der Häuser dieser Straße haben versucht mir freundlich den Weg zurück in die Zivilisation zu zeigen. Jeder dachte ich hätte mich verlaufen... 8|


    Da sie im Rahmen der Bootstour entstanden und nur noch historisch mit der Eisenbahn zu tun haben:

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    Das alte Empfangsgebäude des Kopfbahnhofs Thonburi. Die Gleisanlagen waren schon lange verschwunden und heute beherbegt das historische Empfangsgebäude die Aula des im Hintergrund zu sehenden Krankenhauses. Die Bahnstrecke endet heute etwa einen Kilometer weiter westlich, wird aber noch täglich von Nahverkehszügen angefahren. Dazu aber wieder später mehr.


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    Neu aufgestellt und optisch aufgearbeitet präsentiert sich diese Lokomotive im Krankenhauspark.

    Da der Anleger für die Expressboote öffentlich ist, darf man sich trotz Privatgrund dort relativ frei bewegen.


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    Direkt gegenüber des Krankenhausparks, an einem Seitenarm des Chao Phraya findet sich (aus meiner Sicht) ein Kuriosum:

    Das königliche Bakenmuseum. Hier werden die Baken für die jährlich stattfinde königliche Bootsprozession aufbewahrt.


    And now for something completley different...

    Will man ohne Auto aus Bangkok raus, und man hat das Pech, das das eigene Ziel nicht an einer der dünn gesäten Bahnstrecken liegt bietet sich einem ein breites Angebot an Bussen. Für Ziele östlich und südöstlich gibt es dafür das Eastern Bangkok Bus Terminal (Ekkamai)

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    Schon mit der Eröffnung der BTS Sukhumvit Line bekam es Anschluß an das Bahnnetz. (Das Foto ist von einem Absatz der Treppe zur Station)

    Es ist ein städtischer Busbahnhof, aber jeder Busbetreiber darf ihn Anfahren.


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    Da es aber keinerlei zentrale Verwaltung im Buchungssystem gibt betreibt jede halbwegs namenhafte Gesellschaft ihren eigenen Fahrkartenschalter. Der Wettbewerb sorgt zwar einerseits dafür, daß die Fahrpreise auch für Thailändische Verhältnisse günstig sind. Allerdings sorgt es im Gegenzug auch regelmäßig für Schlagzeilen, wenn ein Bus wegen mangelhafter Wartung oder halsbrecherischem Fahrstil verunglückt.

    Hier gilt also tatsächlich: Wenn möglich, vorher über die Gesellschaften informieren und nicht das billigste Angebot nehmen...



    Als letztes Foto dann ein Stellvertreterbild für die kleinen Fähren, die es im ganzen Land wahrscheinlich noch zu Hunderten gibt.

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    Dieses spezielle Exemplar brachte einen für 5 Baht vom Bahnhof in Ayutthaya über den Fluß zur eigentlich Stadt.


    Und damit kommt als nächstes dann (endlich?) die eigentlich SRT dran. Weiter geht es mit der "großen" Bahn, die auf schmaler Spur das ganze Land erschließt. :S

    So, nach einer Woche schaffen endlich mal Zeit für den nächsten Teil. Und nachdem ich die Eröffnungsdaten durchgesehen habe ist mir aufgefallen, daß ich noch einen ganzen Satz Bilder aus dem April 2017 übersehen habe. (Aber ich war doch da!11elf :rolleyes::S)

    Da die Bilder aber zu 90% nur die U- und die richtige Bahn betreffen muß ich da jetzt auch nix nachliefern ;)



    Ja, Bangkok hat Riesenprobleme. Nicht zuletzt auch dadurch, daß es mehr oder weniger komplett auf dem Mündungsdelta des Chao Phraya errichtet ist. Also lockerem Schwemland knapp über Meeresspiegel. So ziemlich das ungeeignetste Material was man sich aussuchen kann um darin Tunnel zu bohren.

    Unter anderem dauerte es deswegen auch 8 Jahre um die erste Linie vom Hauptbahnhof Hua Lamphong in einem großen Halbkreis nach Osten bis Bang Sue zu bauen. Als Schutz vor den durch den Monsun verursachten Überschwemmungen sind sämtlich Eingänge zu unterirdischen Stationen mindestens einen Meter über Straßenniveau angeordnet. Man darf also immer erstmal eine Treppe hochsteigen, um danach im Untergrund zu verschwinden.

    Allerdings habe ich es nicht einmal geschafft, einen Eingang von oben zu fotografieren... :sleeping:


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    Originalplan von Anfang 2016


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    Ein Bahnsteig, wahrscheinlich in Petchaburi (der Umsteigestation zum Airport Rail Link in Makkasan). Die unterschiedlichen Betreiber können sich nicht einmal auf gleiche Stationsnamen einigen - der seit Jahren geforderte Tarifbund scheint da weiterhin illusorisch.


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    In einem Zug der blauen Linie (Siemens Modular Metro). Es müsste ein Zug der zweiten Generation sein, die Erste hatte wenn ich mich rechts entsinne gelbe Sitze.


    Bis August 2016 passierte dann erstmal nichts, aber seitdem geht es sehr zügig. Erst eine komplett neue Linie, dann der (verspätete) Anschluß dieser Linie ans Netz und in den folgenden zwei Jahren die Komplettierung des Rings, einmal durch einen Bahntunnel unter dem Fluß in Chinatown und einmal durch eine neue Brücke im Norden.

    Bis auf die Strecke vom Bahnhof unter Chinatown durch (und damit einem der ältesten und dichtbebautesten Gebiete Bangkoks) auf die andere Seite des Flusses sind die neuen Strecken oberirdisch.


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    Der Übergang der blauen Linie aus dem Tunnel von Bang Sue in den Turmbahnhof Tao Poon war 2017 noch im Bau.


    Betrieblich sind die blaue Linie (der Stadtring) und die violette Linie nicht verbunden. Der Umsteigebahnhof Tao Poon ist als Turmbahnhof im rechten Winkel ausgeführt.


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    Durch den notwendigen (kostenlosen) Bustransfer war auf der Linie trotz bester Mittagszeit dementsprechend viel Los. Allerdings ist das kein Grund nicht pro Station trotzdem mindestens ein halbes Dutzend Personen Personal vorzuhalten: 2 Stationswächter, mindestens 2 Fahrkartenverkäufer und Reinigungspersonal.


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    Einfahrt eines Zuges der violetten Linie in den Endbahnhof Khlong Bang Phai. Im Hintergrund rechts das Betriebswerk der Linie.


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    Aus {Gründen} ist es ebenfalls komplett auf Stelzen gebaut, allerdings wird die Fläche darunter bis auf wenige Büroräume nicht genutzt.


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    Da es in Thailand bis auf wenige Ausnahmen keine Autobahnen im westlichen Sinne gibt durschneiden Aspahltschneisen, die jedem europäischen Verkehrsplaner Alpträume bereiten dürften auch die dichtbesiedelstens Flecken. Da es selbst den Thais zu gefährlich ist diese ebenerdig zu überqueren gibt es in regelmäßigen Abständen Fußgängerbrücken. Dies führt dazu, das die Hochbahnstrecken meistens in der Ebene +2 laufen, an größeren Kreuzungen auch mal +3 und sogar +4.


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    Die Züge der violleten Linie sind überraschenderweise nicht aus China, sondern von J-TREC gebaut, der Fahrzeugsparte der japanisch JR East.


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    Linienverlaufsanzeige


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    Fahrkartenautomat mit eingestellter Auswahl für ein Token über die gesamte Strecke. Die RFID-basierten Chips weden auf eine Zielstation codiert. Früher aussteigen geht natürlich. Dahinter weigert sich die Sperre dann logischerweise.

    Die weiteren Stationen sind ausgegraut, da der Bustransfer nach Bang Sue 2017 einen "Out of System"-Change, wie der Londoner sagt, erzwang.


    42 Baht waren beim damaligen Wechselkurs etwa 1,20€ für eine Fahrtstrecke von 23 Kilometern.

    Generell sind die MRT und der BTS für das allgemeine Preisniveau im Land sehr teuer. (Ein Hühnchencurry mit Reis gibt es für 60 Baht)

    Die Alternative in Form der städtischen Linienbusse brauchen aber durch die verstopften Straßen so exorbitant verboten Lange, daß jeder, der es sich irgendwie leisten kann die Züge benutzt.


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    Durch den Verlauf über Straßen schlägt die Strecke ab und zu wilde Haken. Dadurch entsteht dann die Möglichkeit die nächste Station auch aus dem fahrenden Zug von der Seite zu fotografieren. ;)


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    Die Purple Line war mit ihrer Eröffnung 2017 die zweite normalspurige Querung des Chao Phraya.


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    Unterwegs stolpert man über ein unrühmliches Kapitel des Baubooms der 00er Jahre - aber das gehört ins Kapitel der SRT .

    Nur soviel: Auf diesen Gleisen fahren - Stand 2020 - keine Züge...


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    Die Haltestelle Wat Mangkon auf der 2019 eröffneten westlichen Verlängerung unter Chinatown. Aus Platzgründen verlaufen die Gleise hier übereinander (woher kommt mir das bloß bekannt vor? :/)


    Offizielle Eröffnung war zwar erst am 30.03.2020, aber Mitte März befand sich die neue Strecke von Tao Poon nach Tha Phra schon im normalen Fahrgastbetrieb.


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    Ein Zug der blauen Linie hat den Tunnel unter dem Chao Praya (damit die dritte Normalspurquerung) verlassen und nähert sich der Station Tha Phra.

    Auch Tha Phra ist ein Turmbahnhof im rechten Winkel. Allerdings kreuzt sich hier die blaue Linie selbst. Der Ring selber wurde nach Westen verlängert, um im Kreis zu fahren muß man also in Tha Phra umsteigen.

    (Warum muß ich da jetzt grad schon wieder an eine aktuelle Diskussion aus Frankfurt denken? :D)


    Zum Abschluß dann das aktuell gültige Streckenband der blauen Linie zum April 2020.

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    Die Streckenlänge hät sich damit von den 20 km der ersten Baustufe innerhalb von 2,5 Jahren auf 48 km mehr als verdoppelt (Die 23 km der violette Linie noch gar nicht mitgezählt)


    Da es durch den "Fund" der Fotos aus 2017 doch ein Bericht von ordentlicher Länge geworden ist, geht es mit der Bootstour dann morgen weiter. ;)

    Was man auch nicht Vernachläßigen darf: Bis so ein Flieger mit Passagieren in die Luft darf, muß er doch schon ein paar andere Tests durchlaufen haben als ein Zug. Die 737 Max war ja ein schönes Beispiel dafür, wie die Realität aus schlecht dokumentiertem Verhalten eines im Normalbetrieb unwichtigen Systems gepaart mit wohl nachlässiger Schulung von Piloten die Kiste gleich zweimal unangespitzt in den Boden gerammt hat. Ein Zug bleibt normalerweise einfach erstmal stehen, wenn dem irgendwas nicht paßt. Da kann man auch mal etwas "experimentellere" Technik produktiv testen.

    Die Lackierung des Mastschilds ist jetzt eine Aussage darüber, ob das Signal selbsttätig arbeitet?

    Und ich dachte immer, daß ist eine Aussage darüber, ob ich im Störungsfall ohne vorherige(!) Rücksprache dran vorbeifahren darf... :whistling:

    Der BTS SkyTrain war das erste moderene Nahverkehrssystem Bangkoks. Seit 1999 ziehen die Züge über der Phahonyothin (Nationalstraße 1) und der Sukhumvit (Nationalstraße 3) ihre Kreise. Die erste 10 Jahre blieb das System mehr oder weniger unverändert und ächtze schon bald nach der Eröffnung unter dem eigenen Erfolg. Insbesondere die Umsteigestation Siam der beiden Linien ist für den Ansturm an Fahrgästen schlicht unterdimensioniert und auch außerhalb des Berufsverkehrs bilden sich Schlangen an den Markierungen zum Einsteigen.

    Alle wichtigen Stationen haben inzwischen halbhohe Bahnsteigtüren und auch an sämtlichen anderen Stationen sind die Türpositionen mit klaren Ausstiegs- und Einstiegsmarkierungen definiert. Und oh Wunder: Es wird sich brav angestellt, alle Aussteigen gelassen und danach schön nach Reihenfolge des Eintreffens zugestiegen.


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    Die Originalstationen sind alle nach Schema F und lassen sich höchstens durch die Farbe des Geländers auseinanderhalten.


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    Die etwas größeren haben immmerhin ein komplett geschloßenes Dach...


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    Aber alle haben ein Zwischengeschoß, das je nach Lage der Station auch mal größer ausfallen kann und auch schonmal mit diversen Geschäften vollgestopft ist.

    Gemeinsam haben alle Stationen der ersten Baustufe, daß es bis auf Siam ausschließlich Zugang über Treppen gab. An fast allen Stationen wurden inzwischen aber zumindest in Fahrtrichtung aufwärts Rolltreppen installiert. An einigen größeren Stationen sogar Aufzüge.


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    Die gesamte Technik (Sowohl Züge als auch Streckensicherungen) der ersten Baustufe wurden von Siemens geliefert, dementrsprechend basiert die Zugsicherung auf Eurobalisen - allerdings noch mit voller Signalisierung.


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    Eine der mit halbhohen Bahnsteigtüren nachgerüstete Station. Hier sind auch schön die Wartemarkierungen zum Einsteigen in Zweierreihen zu erkennen.


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    Rechts einer der originallen Siemenszüge von 1999, links ein neuer Zug von CRRC Changchun aus 2013.

    Eröffnet wurde mit 35 Zügen, durch Erweiterungen und steigende Passagierzahlen sind inzwischen 57 Siemenszüge und 41 Chinazüge auf dem Netz.


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    2016 waren in den Siemenszügen noch die originalen Linienanzeiger verbaut. Durch Netzerweiterungen sind diese aber inzwischen viel zu klein und waren 2020 durch LCD-Linienanzeigen ersetzt.


    Jeweils ein Simens- und CRRC-Zug in voller Schönheit: ;)


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    Und eine etwas weiter gefaßte Aufnahme von zwei Generationen in einer Station


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    Die Station Saphan Thaksin (Thaksinbrücke) stellt ein provisorisches Kuriosum dar. Eigentlich sollte an dieser Stelle gar keine Station gebaut werden. Wegen der einzigen Umsteigemöglichkeit zu den für Bangkokger wichtigen Chao-Phraya-Schnellbooten wurde aber von Anfang an eine Station an der Brücke gefordert. Der Sathorn-Pier liegt direkt an einem Widerlager der Brücke.

    Die Baupläne waren aber schon genehmigt und die Staßenzufahrten im Bau. Man entschied sich mal wieder für eine sehr thailändische Lösung: Das Planum eines Gleises wurde kurzerhand zu einer Station umdeklariert, aber dafür ist die Strecke eingleisig. Ein Engpaß, der inzwischen immer stärker zum Problem wird, da er eine Verdichtung des Taktes nicht zuläßt. Mittelfristig soll daher die gesamte Zufahrt umgebaut werden um ein zweites Gleis samt Bahnsteig unterbringen zu können.


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    Natürlich war bei meinem Aufenthalt dann auch prompt "Stau" :whistling:


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    Direkt anschließend an die Station überquert die Strecke dann auch als erste Normalspurbahn den Chao Phraya


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    Ein Blick von der Station National Stadium zum Umsteigeknoten Siam. Die Linien fahren hier im Richtungsbetrieb an zwei Inselbahnsteigen übereinander. Oben Richtung Nord/West, unten Richtung Süd/Ost. Außerdem erwischte ich einen der brandneu gelieferten CRRC-Züge noch ohne Werbung (In Bangkok selten)


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    Was genau dieses Gebäude darstellt habe ich nicht rausgefunden, aber es sah jedenfalls lustig aus aus dem Zug


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    Dieses Gelände passiert man auf der letzten Erweiterung 2019 der Silom Line nach Süden.


    Allein die Netzlänge der BTS hat sich seit 2009 mehr als verdoppelt, und die U-Bahn ist dabei noch nicht betrachtet.

    Am Ende der letzten Neueröffnung, noch ohne Dreck am Beton...


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    Die Vollwerbungen muten teilweise schon sehr japanisch an, allerdings hatte ich bei diesem Bild das Gefühl, die 90er haben angerufen: Sie wollen ihre Werbung zurück... (Es geht um die Sneaker)


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    Die Passagierzahlen sind am Steigen und Steigen, die neuen Bahnhöfe sind alle für Doppeltraktionen gebaut und an den alten Stationen wird nach und verlängert. Der Erfolg gibt den Entscheidern recht, war es doch das erste mal, das man in der Multimillionenmetropole Bangkok überhaupt gescheiten Nahverkehr anbot.


    Als nächstes gibt es dann die U-Bahn, und da da nicht soviel zu sehen ist (halt unterirdisch oder neu) dann auch ein paar Bilder zu den Expressbooten.

    Die 425 geistern als Notnagel doch so ziemlich auf allen Relationen durch "Greater" Rhein-Main, auf denen es kein all zu netzspezifisches Flottengedöns (a là Nur-Riedbahn-Twindexx und Nur-Limburg-Dosto) gibt.

    Bestätigen kann ich unter anderem Umläufe auf dem RE54 nach Würzburg (2,5 Stunden Okinal-Quietschie unmod - aua... ||), auf der Bimmel-RB nach Gemünden, auf diversen Umläufen rund um Mainz (außer der S6 - da ist das ja immer Plan) und auch in Ersatzleistungen auf der RB41/49 schon gesichtet, wenn die Hamster mal wieder die Backen voll hatten...

    Kurz: mit dem Auftauchen kann überall gerechnet werden, andererseits aber halt auch nirgends fest...

    Wie angedroht hier mal ein "kleiner"(?) Reisebericht mit Bildern aus Februar 2016 und 2020. Es wird eher thematisch den nach der tatsächlichen Reiseroute gegliedert sein und sämtliche Fotos wurden mit dem Handy aufgenommen. Ich schleppe für eine hauptsächlich der Erholung dienende Reise keine Vollformatkameras (mehr) mit mir rum ;)

    Die Bilder von 2016 sind noch mit meinem alten S3 aufgenommen, daher schonmal Entschuldigung für die Quali vorab...


    Solange man nicht einen der wenigen internationalen Flieger nach Phuket oder Chiang Mai erwischt, beginnt für den Durschschnittstouristen der Urlaub am Suvarnabhumi Airport (BKK). Die Terminals selber sind mit ihren geschwungenen Dächern ganz hübsch (leider nicht gescheit fotografierbar).

    Die Autozufahrten und der Busbahnhof dagegen präsentieren sich als ein brutalistischer Alptraum in Grau.

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    Für die meisten Urlauber beginnt der weitere Weg dann erstmal mit einer Busfahrt (so auch für mich). Dabei kommen zu gefühlt 95% chinesische Schrottbusse zum Einsatz, aber wenn man sich auf eins Verlassen kann: Die Klima geht, und es sind IMMER gefühlt 10°C...

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    Ist man einer der wenigen glücklichen der Richtung Bangkok fahren darf verschwindet man allerdings im Keller um einem aus der Entfernung eher unscheinbaren Hinweis zur Station des Flughafenexpress zu folgen. Hat man dann den Zugangskorridor gefunden wird man auch gleich an die Anfangszeit erinnert.

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    Gestartet ist die Linie mit zwei verschiedenen Zuggattungen, der CityLine mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen und einer ExpressLine mit eigenen Bahnsteigen in Makkasan und am Flughafen (die leeren Sperren rechts auf dem Bild). Letztere hielt nur am Flughafen, Makkasan (Umstieg zur U-Bahn) und Phaya-Thai (Umstieg zum SkyTrain). Die CityLine Züge wurden in HuaMak auf extra gebauten Überholgleisen umfahren. Allerdings hat der relativ geringe Fahrzeitvorteil die deutlich teureren Tickets nicht gerechfertigt und so verschwand der Express ziemlich schnell. Die Züge (von denen die SRT chronisch zu wenig hat) gingen zur City-Line, und sowohl der Inselbahnsteig am Flughafen, als auch die Überholung in Hua Mak und die Gepackabfertigung in Makkasan sind seitdem ungenutzt.


    Das einzige halbwegs gescheite Foto der Züge ist aus der Station in Makkasan. Die Strecke ist für 160km/h gebaut und zugelassen. Aus Verschleißgründen (und wegen der geringen Stationsabstände) wird aber in der Regel nur um die 100km/h gefahren. Die Züge basieren auf der Britischen Reihe 360 (also Siemens Desiro UK) und fahren unter 25kV~. Der Flughafenbahnhof ist der einzige mit Bahnsteigtüren und Klima.

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    In Phaya Thai stapeln sich die Verkehrswege etwas. Ganz unten die alte Kapspurstrecke nach Ubon Ratchathani (und weiter nach Kambodscha - aber die Strecke liegt komerziell seit Jahren Brach) und die deutlich später neugebaute Strecke ab Chachoengsao zu den Tiefseehäfen von Chon Buri und Rayong (dazu später mehr ;)). In der Mitte die Station des SkyTrain (Fotostandort) und obendrüber die aufgeständerte Strecke des Flughafenexpress.

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    Auf der anderen Seite endet das Viadukt abrupt, es ist aber seit Jahren geplant die Strecke weiterzubauen. Anfangs sollte sie zum Hauptbahnhof in Hua Lamphong gebaut werden, aber durch den Neubau des Hauptbahnhofs ist die Planung derzeit die Strecke über selbigen in Bang Sue an den alten Flughafen Don Muaeng zu verlängern.

    Dieser sollte langfristig mit der Eröffnung von BKK eigentlich stillgelegt werden, aber da Suvarnabhumi schon relativ schnell an der Kapazitätsgrenze lief wurde dieser Plan aufgegeben und DMK zum großen Regionaldrehkreuz umgebaut. Damit kam dann der Wunsch einer schnellen Verbindung zwischen beiden Airports auf.

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    Am anderen Ende der Strecke ist man derzeit auch groß am Planen um den "neuen" Touristenairport U-Tapao (ein Militärflughafen der seit ein paar Jahren Zivilverkehr zuläßt) über Pattaya und Chon Buri mit Suvarnabhumi zu verbinden. Aber diese Planung geistert alle paar Jahre mal wieder durch die Medien ohne bisher konkrete Formen anzunehmen.


    Die Strecke selber führt durch unspektakuläre Vororte und wird erst auf den letzten Kilometer etwas großstädtischer. 2016 hatte in Stadtnähe rund um die Stationen allerdings schon ein Bauboom eingesetzt. Im Vordergrund sieht man eine typische Bangkoker Stadtstraße - nur echt mit Stau...

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    Die große Zwischenebene über der Station am Flughafen steht zu großen Teilen leer, da selbst alle Autovermieter und Rundreisecharteranbieter, Bars und Supermärkte es nicht schaffen, sämtliche Flächen mit ihren Ständen zu belegen. Die relative Ruhe wurde aber clever genutzt. Man stellt einfach ein paar Schlafkapseln auf ;)

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    Viel mehr gibt es zum Airport Rail Link nicht zu berichten. Er tut halt was er soll... ;)

    Weiter geht es dann bei Interesse mit U- oder Hochbahn in Bangkok - und der Anteil an "echten" Bahnbildern wird da auch höher. :saint:

    Da man beim Vorbeifahren in Griesheim die letzten Wochen das ein oder andere Unfallauto auf dem Hof hat stehen sehen können, wäre meine Vermutung einfach mal, das keine Ablöseautos mehr verfügbar waren und man dann halt das nächstgrößere Gefährt rausgegeben hat.

    MZ-DB 2501-2503 sind wie gesagt die Shuttle für die Bundesbank zwischen den beiden Standorten am Dornbusch und am Anlagenring. Regulär benötigt werden 2 Busse, der 3. ist Reserve.

    Rumänien hat sich aus dem Verbundnetz verabschiedet als dort schlagartig ca. 3 GW Erzeugerleistung weggefallen sind. Was genau passiert ist steht allerdings aus.
    Die Netzfrequenz sank innerhalb von Sekunden auf 49,75 Hz, was zum Abwurf des Netzes aus dem Verbund führte. Daraufhin gingen dann bei ein paar Hundertausend Rumänen das Licht aus, aber selbst das Restnetz konnte sich isoliert stabilisieren ohne komplett Zusammenzubrechen.


    Das ist ein sehr spannender Vorfall, da er in dieser Größenordnung extrem selten ist und genauere Analysen dazu werde ich auch suchen - aber: Das alles hat eher mit dem Kleinkrieg der Strombetreiber da unten zu tun, als mit erneuerbaren Energien...

    Moment. Wenn ein Autotunnel dort gebaut wird, könnte man ja auch gleich den DIII-Tunnel mitbauen. :love:

    Nochmal Moment: Bauvorleistungen wurden in Frankfurt doch bisher nur an Bahnstrecken für später zu bauende Straßentunnel gebaut, An Straßentunneln hat man mW noch nie was für spätere Bahnstrecken vorbereitet...

    (Oder sogar ganz extrem: Der Theather-Straßentunnel existiert ja überhaupt nur wegen der B-Strecke...)