ZitatAlles anzeigenOriginal von Ost-West-Express
Selbst beim Fahrrad fallen Kosten an: Die Anschaffungskosten - z.B. 500 € - auf die Lebensdauer, der Einfachheit halber mal mit 50.000 km angenommen (guckt nicht so, ich fahre viel Fahrrad, und ein gutes Rad hält dann auch 10 Jahre). Macht 1 Cent / km.
Kommen Betriebskosten (Kettenöl etc.) und gelegentliche Reparaturen und Ersatzteile dazu. Macht schätzungsweise 2 - 4 Cent / km - also bin ich selbst da bei 3 - 5 Cent / km.
Beim Auto liegen sämtliche Kosten höher - auch nur eine kleine Reparatur kostet soviel wie ein ganzes neues Fahrrad ! Kommen noch Nebenkosten wie Parkplatzgebühren und Strafzettel dazu, und das Diebstahlsrisiko. Aber wer klaut schon einen ICE ???
Steuern und Versicherung kann man für die Ermittlung der Kosten eines Ausfluges dann rausrechnen, wenn man das Auto ohnehin hat, weil man es z.B. beruflich braucht.
Wer dagegen durchaus Alternativen hat und auch mit der Bahn oder dem Fahrrad zur Arbeit fahren könnte, sollte Steuern und Versicherungen mitrechnen. In diesem Fall würde nämlich kein eigenes Auto gebraucht, und für gelegentliche notwendige oder "optionale" Fahrten ließe sich Car-Sharing nutzen.
Eines müßt Ihr gar gerade bei Langstreckenfahrten zwischen Städten auch noch mit berechnen : Der ICE mag zwar voll sein (gegen das Risiko hilft eine Platzkarte !), schafft aber auch freitags und sonntags die Tour zwischen Frankfurt und Berlin in 4 - 4 1/2 Stunden, vielleicht mit 15 - 30 Minuten Verspätung. Mit dem Auto brauchst Du für die 600 km etwa 6 Stunden, bei Staus 8 - 10 Stunden. Die erste Baustelle ist an der A 5 schon nördlich von Gießen.
Und das Unfallrisiko ist bei Auto wesentlich höher. Ein Zugunglück ist so selten, dass die Medien darüber ausgiebigst berichten. Ein mittleres Zugunglück gibt es jeden Tag im Straßenverkehr (durchschnittlich 15 Tote pro Tag, natürlich nicht auf einmal)...
Wie man es nimmt:
Ich bin letzten Sonntag von Frankfurt aus in 5 Stunden in Berlin gewesen, da ich freie Fahrt hatte und somit durchweg zwischen 140 und 170 km/h fahren konnte. Die 30 Min die ich mit dem ICE schneller gewesen wäre machen es auch nicht fett. Außerdem: Mit dem ICE wäre ich in 4,5 Stunden in Berlin am Hbf gewesen. Aber damit ist meine Fahrt noch nicht zuende. Fußweg zur S-Bahn, Wartezeit auf die S-Bahn, Fahrtzeit der S-Bahn, dann Umsteigen in die U-Bahn, wo man auch wieder Warten muss. Fahrtzeit der U-Bahn, Fußweg von der U-Bahn zum Hotel (waren knapp 7 Min) und schon bin ich bei der selben Zeit wie mit dem Auto (nur ohne Umsteigerei)
Zurück hatte ich dann Stockenden Verkehr und war 20 Min länger Unterwegs, aber auch das ist okay. So richtigen Stau hatte ich lange nicht mehr, da mich mein Navi dann Alternativ Umleitet (bisher immer mit Erfolg)
Car Sharing ist ne feine Sache für Menschen die in der Stadt wohnen und kleine Touren machen. Für längere Strecken lohnt sich das nicht. Für weitere Stecken lohnt sich entweder das Fliegen (noch) oder aber die Mitfahrzentrale. Das mache ich gerne, dass wenn ich z.B nach Hamburg oder Berlin fahre Anfrage ob jemand gemeldet ist und nehme den dann mit. So kommt mich die Autofahrt billiger und der Mitfahrer hat auch was davon. Ich habe aus den bisherigen Gesprächen immer rausgehört, dass den meisten Leuten die Bahn zu Teuer ist. Das mit dem ICE in 4,5 Stunden in Berlin ist interessiert die wenigsten. Vielleicht Geschäftsreisende usw. Aber niemanden, der auf´s Geld achten muss, denn für die Zählt, wie man Günstig von A nach B kommt.
Selbst die 8-10 Stunden fahrt mit dem Nahverkehr ist teurer als die Mitfahrzentrale. Nur am WE mit dem WE Ticket hat man ne Gute Alternative. Aber es wäre schöner, wenn es (wie früher) das komplette WE gelten würde.
Was das Unfallrisiko betrifft: Ich fahre seit 15 Jahren Unfallfrei. Es kommt auf den Fahrer drauf an. Die meisten Unfälle passieren aus Unachtsamkeit oder Alkohol und Drogen Einfluss. Was derzeit mit den ICE abgeht ist auch nicht ohne. Da ist Fliegen Sicherer. Aber mit so einer Einstellung darf man nicht losfahren, denn mir kann auch ein Unfall auch mit Öffentlichen Mitteln auf dem Weg zum Hauptbahnhof passieren. Entweder mit der Straßenbahn (hatte ich vor 2 Jahren mit der 12 auf der Hanauer Ldstr, höhe Dieselstraße) oder aber zu Fuß, dass mich ein Auto/Bahn erfasst. Da steckt man nicht drinne.
Jeder hat halt seine Favoriten. Der eine fährt lieber Bahn der andere lieber Auto. Nur wenn ich mit dem Auto fahre bin ich auf niemanden angewiesen. Fahre ich mit der Bahn, bin ich auf den ÖPNV angewiesen was zum Horror werden kann. Nicht überall fahren die Bahnen alle 3 Min wie in Berlin. Es gibt Orte, da fährt nach 22 Uhr gar nichts mehr (Kleinstädte)