Beiträge von Jörn

    Zitat von »Jörn«




    Jede Haltestellenansage beinhaltet auch stets den Hinweis in zwei Sprachen, dass man das Aus-Checken nicht vergessen möge; das Aus-Checken wird mit einem doppelten Piepston quittiert.


    Nein, dieser Hinweis wird nicht an jeder Haltestelle durchgesagt, sondern kommt nur vereinzelt vor. Ich würde grob sagen, alle 4-5 Haltestellen einmal.

    Ja, jetzt wo du's schreibst: Im Bus war das bis Haarlemmerplein wohl nicht der Fall, aber in den touristischen Quartieren, wo wir uns überwiegend bewegt haben, da kam es in den Trams ziemlich regelmäßig.

    Nein – ich war nicht wegen der Tram dort, aber der Familienurlaub – mit in der Tiefgarage des Hotels geparktem Auto – brachte es mit sich, dass wir einige Tage intensiv mit dem ÖV unterwegs waren. Und so gibt es doch einiges zu erzählen, was teilweise sehr anders ist als in Deutschland.


    Vom Hotel aus brachte uns der 22er Bus regelmäßig zur Centraal Station. Dieses Gefährt war regelmäßig gut bis mehr als das gefüllt. Angesichts der ziemlich sportlichen Fahrweise war dann das Stehen kein Vergnügen; ob es eine harte Federung oder schlecht geteerte Straßen waren oder beides – jedenfalls war diese Fahrt ziemlich rumpelig.



    Die Linie 24 fährt nur mit diesen Wagen. Näheres über diesen Wagentyp weiß ich nicht.


    Schön und sehr bequem, dass wir die Fahrkarten im Hotel kaufen konnten (27 Euro für 5 Tage finde ich sehr akzeptabel). Glücklicherweise hatte ich mich bereits im Vorfeld informiert, denn das war doch recht ungewohnt: Man steigt unter den strengen Augen des Fahrers ein und „checkt ein“, indem man die Karte vor ein Lesegerät hält, welches sie – sofern gültig – mit einem grünen Licht und einem Piepston quittiert. Entsprechend muss man beim Aussteigen auch wieder „aus-checken“, ansonsten wird die Karte ungültig. Jede Haltestellenansage beinhaltet auch stets den Hinweis in zwei Sprachen, dass man das Aus-Checken nicht vergessen möge; das Aus-Checken wird mit einem doppelten Piepston quittiert. Wie das Ganze angesichts einer Pappkarte funktioniert, ist mir schleierhaft. Und generell auch das ganze Verfahren: Warum muss ich aus-checken, wenn die Karte noch 4 Tage gültig ist…???


    Der Innenraum der Stadt und die meisten Sehenswürdigkeiten sind dann ab Centraal Station mit zahlreichen Tramlinien in dichtem Takt sehr gut zu erreichen. Mittels des Stadtplans, den wir vom Hotel erhalten haben, war es für ÖV-Erfahrene sehr einfach, sich zurecht zu finden. Insgesamt verkehren zur Zeit 14 Tramlinien.
    Die Hauptlast des Verkehrs tragen Combinos in ER-Ausführung. Da auch sie teilweise einem sehr sportlichen Fahrstil unterzogen werden, sondern sie nach innen Geräusche ab, die man eigentlich nicht hören möchte. Besonderheit: Im hinteren Teil der Züge gibt es einen Schaffnerplatz, bei dem man ebenfalls einchecken und auch Fahrkarten kaufen kann.



    Links am Ausstieg in Rot der Sensor zum Ein- und Aus-checken.


    Für den Einsatz auf der Linie 5, die an ihrem südlichen Ende keine Wendeschleife besitzt, sind einige ZR-Combinos im Bestand. Abweichend haben diese Wagen keinen Schaffnerplatz, vermutlich aus Platzgründen wegen der Türen auf der linken Seite.


    Ausschließlich und exklusiv auf der Linie 24 verkehren die Einrichtungswagen mit 800er Nummern (siehe Bild oben - Näheres zu diesem Wagentyp weiß ich nicht). Auch von diesem Typ gibt es eine ZR-Ausführung (900er Nummern), welche die meisten Kurse der Linie 5 bedient. An manchen Tagen haben wir dort gar keinen ZR-Combino gesehen.



    920 auf der Linie 5 am Leidseplein


    Faszinierend sind in der engen Leidsestraat einige Einspur-Abschnitte. Es gibt hier allerdings keine Weichen, sondern die Gleise beider Richtungen sind ineinander geschlungen. Das Interessante daran: Es gibt keine erkennbaren Signale, welche die Einfahrt in diese Abschnitte regeln. Nach welchem Schema man verfährt, damit es hier nicht zu Problemen kommt, konnte ich nicht erkennen. Auf Sicht, also wer zuerst fährt, hat Vorrang? Oder haben grundsätzlich stadteinwärts fahrende Züge Vorrang? Vielleicht weiß ja hier jemand mehr – oder ist sprachkundig genug, dies anzufragen.



    Gelenkiger Combino auf der Brücke über die Prinsengracht im Zuge der Leidsestraat


    Ein paar abschließende Hinweise, die für dieses Forum teilweise etwas OT sind, die mir aber wichtig erscheinen:
    Der Verkehr im Inneren der Stadt ist in jeder Hinsicht chaotisch. Es gibt keine Vorrangschaltungen für die Trams, aber auch nur wenige Ampeln. Mehr als einmal hatten wir den Eindruck, die Trams haben überhaupt keine Bremsen, es reicht, dass die Glocke funktioniert, das schafft ihnen ein gutes und offenbar überwiegend unfallfreies Durchkommen. Anders als bei uns halten die Trams aber auch an Zebrastreifen. Und irgendwie kommt jeder durch, vor allem Zweiräder, mit denen man immer und überall und bei jeder Geschwindigkeit rechnen muss. Motorroller genießen die selben Privilegien wie Fahrräder („Fietsen“). Nach und nach sind wir alle an Cyclophobie erkrankt: Man braucht wirklich gute Nerven für den Verkehr in dieser Stadt.


    Schließlich: Bereits im Hotel waren 3 Tiefgaragenplätze für E-Autos reserviert. Gleiches gilt für die engen Straßen entlang der Grachten: Auch hier konnten wir zahlreiche Ladestationen mit reservierten Parkplätzen beobachten. Und es war auffallend, wie viele Tesla-Taxis unterwegs waren. Während bei uns immer noch die Vor- und Nachteile von Dieseln diskutiert werden, ist man anderenorts offenbar schon weiter.


    Vielleicht war das interessant für den Einen oder Anderen.
    Gruß
    Jörn.

    Dicht daneben ist auch vorbei...


    Ich hatte mit Familie ein paar Tage in Amsterdam und war schon frohen Mutes, als wir bereits am ersten Tag vom Hotel ins Zentrum mit einem Bus fuhren, der eine Nummer aus der 1600er Reihe hatte.




    Leider war das wohl nur eine Kleinserie des Herstellers VGL, ansonsten fuhren jede Menge Citaros mit 300er Nummern.


    Ob es einer gemerkt hätte?




    Auf dem Rückweg machten wir noch kurz Station in Münster. Auch hier ein oder zwei Busse im 1600er Bereich, wieder kein Treffer.


    Wer war noch auf Reisen? Und erfolgreicher als ich?


    Möchte ich bestätigen. Hier in Basel ist eine der längsten(!) Ansagen:

    Ja - das ist auch so ein Thema, allerdings zeichnet sich dadurch nicht nur Basel aus.


    Der Ortskundige weiß es sowieso. Dem OrtsUNkundigen ist es keine Hilfe, dass er hier in diverse Bahn- und Buslinien umsteigen kann. Ich schlage vor, den Nummernsalat in den Ansagen komplett einzustellen.


    Wenn ich fremd in eine Stadt komme, dann hilft mir "Umsteigen in Richtung Messe und Ginnheim" mehr als der Hinweis auf die Linie 16.

    Ich finde es grundsätzlich bemerkenswert, dass sich traffiq an dieses Forum wendet, um Vorschläge für eine optimale Fahrgast-Information einzusammeln.


    Das Wichtigste wurde schon mehrmals erwähnt: Kurz is beautiful!


    Vielleicht noch zur Mehrsprachigkeit: Wenn es denn sein muss, dann den Haltestellennamen nur einmal, also: "Nächster Halt / Next Stop: Hauptbahnhof" o.ä.


    Andererseits: Auch trotz ausgesprochen begrenzter Kenntnisse in Französisch bin ich in der Westschweiz bei "Prochaine Arret: Bale" (da fehlen bestimmt noch Accents...) immer rechtzeitig aus dem Zug gekommen.


    Ich finde, man muss den Fahrgästen das Selbst-Denken nicht ganz abgewöhnen.

    Ich kenne die Situation im Ostkreis nicht im Detail. Kann durchaus sein, dass hier noch Optimierungsbedarf für die Buslinien besteht.


    Aber nach Darmstadt hinein? Zusätzliche Buslinien in und durch die Stadt führen, wie das vorgeschlagen wurde? Das ist absurd! Gibt es zu den Spitzenzeiten auch nur eine einzige Zufahrt nach Darmstadt, wo die Gummi-Fahrzeuge problemlos durch kommen? Der Luisenplatz verträgt sicher keine weiteren Busse, vor dem Ostbahnhof stehen sie im Stau und über die B 3 mal eben "schnell" bis zum Hauptbahnhof? Wie lang ist dort der morgendliche Stau? Außerdem: Wer von Pfungstadt zum Hbf. will, ist auf der Schiene heute schon ganz gut bedient, auch wenn die Taktung vielleicht noch verbessert werden könnte.


    Genauso blödsinnig finde ich die Idee, eine Normalspurbahn bis zum Schloss zu führen. Was soll denn da fahren? Man würde einen totalen Fremdkörper konstruieren, mit nichts verbunden, mit nichts kompatibel.


    Die beste Idee im auslösenden Artikel ist wohl das Durchführen von Studienreisen. Ich empfehle hier Zürich mit der Forchbahn, Basel mit der Baselland-Transport oder St. Gallen mit den Appenzeller Bahnen. Aktuelle Ausbauprojekte habe ich dabei noch gar nicht mit erwähnt, aber diese Beispiele zeigen seit Jahrzehnten, wie man auf Meterspur komfortabel und flott bis mitten in die Stadt kommt.


    Wer etwas gegen eine Meterspurbahn hat, beweist eigentlich nur seine zu schmale Denkweise.

    Bleibt dann nur die Frage der Zeit, bis die ersten Barrierefreiheit-Aktivisten die Keule schwingen... :rolleyes:

    Wenn man wollen wollte, könnte man auch dies lösen: In Zürich ist aus dem Fahrplan entnehmbar, welche Abfahrtszeiten mit NF-Zügen bedient werden. Allerdings sind dort auch die Takte "etwas" dichter, so dass man leicht auf das nächste Tram warten kann...


    Gleiches gilt für die S-Bahnen: Die Stammzüge habe alle NF-Teile, die Verstärker nicht. Das weiß man und kann sich danach richten.


    Einem Studenten nicht zuzumuten zu Fuß zu gehen? Da diese ja auch die einzigen sind die von der Verlängerung profitieren, Verschmerzbar. Prinzipiell bleibe ich natürlich dabei, dass diese Linie ihre Berechtigung hat. Nur die Führung ist allgemein nicht sonderlich beliebt.

    Du kannst heute - und das gilt wohl nicht nur für Darmstadt - Trassen vorschlagen, wo immer du willst: Es wird sich immer jemand finden, dem das nicht passt. Ist eben ein Merkmal unserer Zeit: Die Menschen haben viel zu viel Zeit, sich Gedanken über Dinge zu machen, von denen sie nichts verstehen.

    Ja - hätte, wäre, wenn...


    Vieles hätte man machen können oder sollen. Ich bin angesichts des täglichen Darmstädter Verkehrschaos viel bescheidener. Was mir fehlt, sind vor allem sinnvolle Verknüpfungen der Verkehrsmittel, die man - wenn man denn wollte - auch heute noch angehen könnte:

    • Linie zum Bahnhof Eberstadt und weiter ins Pfungstädter Gewerbegebiet
    • Verlängerung der geplanten Linie zur Lichtwiese bis zur Odenwaldbahn
    • Wieder-Anbindung des Ostbahnhofs
    • Im Norden Anbindung von Wixhausen (am besten dort auch zum Bahnhof)
    • Das Europaviertel erstickt am Individualverkehr (die 9 berührt es ja nur am Rand), also eine Linie durch den Traubenweg (statt Dornheimer Weg) und dann zum Harras (oder gleich weiter, zumindest bis ins Gewerbegebiet an der Riedbahn)
    • Ja - und auch in Kranichstein bis zum Bahnhof!


    Heute ist und bleibt vieles Stückwerk, weil man sich offenbar nicht traut, "die ganz große Kugel" zu schieben. Jeder Umsteigevorgang kostet potenzielle Fahrgäste und Bus fahren ist nun mal nicht so attraktiv wie ein direkter Umstieg in die Tram.

    Gibt es denn belastbare Zahlen über die Nutzung der 17 von/nach Neu-Isenburg? Wie viele Isenburger wollen wirklich zum Frankfurter Hauptbahnhof?


    Ich habe es immer als logisch empfunden, dass die Leute mit der 14 aus der Stadt heraus ohne Umsteigen in den Stadtwald fahren können, z.B. Oberschweinstiege. Hat die 14 durch ihre Wende in Louisa Fahrgäste verloren? Wer will schon nach Louisa?


    Wenn man ordentlich plant und passend fährt ist eine Autofahrt entspannend. Man kann
    spontan anhalten und Fotos der Landschaft, Gebäude oder ähnliches machen und ist
    zeitlich nicht gebunden. Aber wer sowas nicht nutzt (aber trotzdem darüber schreibt)
    kann das wohl kaum objektiv bewerten?! (und entsprechend nicht ernst genommen werden)

    Ich finde, dass die Diskussion jetzt ein bisschen entgleitet. Persönliche Angriffe (und seien sie auch unterschwellig) helfen nicht weiter.


    Beide Seiten dürfen doch konstatieren, dass auch die andere einen Teil vom Recht hat: Zu oft sind es die gleichen Leute, die sich gegen den Ausbau sinnvoller ÖV-Strecken wehren, mit teilweise abenteuerlichen Argumenten, die aber jeden Weg mit ihrem - und das dürfte unstrittig sein - wenig umweltfreundlichen Auto fahren. Gleichzeitig ist es richtig, dass ein Auto, mit Vernunft eingesetzt, ein höchst praktisches Verkehrsmittel ist: Mir, auf dem Land lebend, schafft es überhaupt erst die Möglichkeit, zum Bahnhof zu gelangen. Und mit dem Auto habe ich auch noch selten einen Anschluss verpasst.


    Also lasst bitte die Sticheleien. Ich schätze an diesem Forum die Sachkunde und würde mich freuen, wenn sich alle darauf konzentrieren könnten.

    So weit ich weiß ist Dreieichweg die einzige der von euch aufgeführten 3 Schleifen, wo
    ein Dieselbus seine Runden dreht....wie kommt ihr denn dann darauf, daß dort überall
    "hektische Stinker" sein sollen?!

    Ich glaube nicht, dass Pallaswiese mit "hektischen Stinkern" die Busse gemeint hat...

    So lange schon Betriebsruhe hier... Ich gebe jetzt dem Thread mal einen kleinen Tritt, in der Hoffnung, dass sich wieder mal was tut.


    Außer Konkurrenz 2 Fotos aus Augsburg:






    843 + 847 = 1690. Also genau die Nummer, die wir suchen. :D Der Thread-Owner mag es mir verzeihen.


    Es wird doch einer von den weit gereisten irgendwo in der Welt "einen richtigen" Wagen 1690 auftreiben...

    Großartiger Film! Ich kannte ihn zwar schon, habe ihn aber gerade mit großem Genuss noch einmal angeschaut. Sehenswert auch für die Liebhaber alter Autos!

    Eine Wahnsinns-Arbeit, Walter!


    Ich habe mal angefangen zu lesen, aber angesichts der Stoff-Fülle muss ich mir das wohl auf einige Tage verteilen, sonst komme ich nicht mehr zum Arbeiten.

    Darf ich vorschlagen, darf man zur Fortführung dieser Diskussion einen eigenen Thread aufmacht? Eine solche Grundsatzdiskussion, deren Sinn ich nicht bestreiten möchte, hat nämlich mit dem ursprünglichen Thema nur noch am Rande zu tun.


    Frohe Weihnachten!

    Da habe ich schon lange drauf gewartet - eine neue Straßenbahnlinie in Darmstadt? Und das ohne Bürgerinitiative? Mal sehen, ob es jetzt auch 20 Jahre dauert wie bei der Kranichsteiner Strecke.


    Ich wohne nicht mehr in Darmstadt und kann die Situation an der TH nicht beurteilen. Ich weiß aber von anderen Hochschulen, dass an denen auch während der offiziellen Semesterferien gearbeitet und geforscht wird. Sicher kann man den Takt der 2 zu diesen Zeiten reduzieren, sie aber ganz einzustellen, das halte ich für kompletten Blödsinn.


    Ich will gerne zugestehen, dass so manches öffentliche Bauvorhaben schön gerechnet wird (siehe Stuttgart 21), aber dass in diesem Fall das Ei wieder einmal schlauer sein sollte als die Henne, das glaube ich nicht. Große Menschenmassen befördert man nun einfach auf Schienen besser und schneller als auf Straßen. Und die Idee mit dem Anschluss-Bus an der GBS? Dann kann man während der Umsteige-Vorgänge die Nieder-Ramstädter Straße voll sperren. Und der Bus braucht eine asfaltierte Trasse, während die Tram auf Rasengleis fährt. Selbst wenn beide elektrisch fahren, ist dies aus ökologischen Gründen ein Vorteil für die Schiene.

    1689 war die letzte Mirage der ersten Serie, aus Zürich kommt jetzt die nächsten Nummern nichts mehr.


    Wieder dabei bin ich ab 1701 - nicht aus Zürich :-).