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Original von Tatrafan
Ja, doch, durchaus. Würd ich (wie gesagt: bei mir und ein paar anderen Kollegen, kann natürlich nicht für alle sprechen) durchaus bejahen, daß das so ist.
Ich denke auch das der gewöhnliche "Eisenbahner" stolz ist bei der Bahn zu arbeiten, jetzt kommt ein ABER! Was ist der gewöhnliche Eisenbahner??? Hier muß man differenzieren, da es bei der Bahn hunderte von unterschiedlichen Stellen gibt. Zum reibungslosen Betriebsablauf gehört nicht nur der Tf, sondern auch die Zugbegleitung, die Mechaniker und sogar das Reinigungspersonal.
Naja und besonders in den schlechtbezahlten Stellenbereichen wurden viele Jobs an andere Unternehmen oder Tochterunternehmen der Bahn ausgelagert. Ich denke nicht das man davon sprechen kann, das die Reinigungskräfte die jeden Tag die Bahnen reinigen auch wirklich stolz sind schlecht bezahlt zu werden. Wir hatten ja schonmal den Thread über schlechtbezahlte Mitarbeiter im Winterdienst. Sind die Securitykräfte stolz mit einem Hungerlohn abgespeist zu werden?
Naja ich denke dies kann man nicht pauschalisieren und besonders die Bahn hat auch eine Verantwortung ALLEN ihren Mitarbeitern gegenübern.
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Original von Thegermanguy
Der Zug der heute in Holland aus den Latschen gekippt ist wird das Image sicherlich auch nicht verbessern, aber die Meinung eines Einzelnen ist definitiv nicht repräsentativ, ganz gleich, wie gefärbt.
Der Unfall trübt ganz einfach das Bild vom Verkehrsmittel Bahn nicht direkt der DB, leider ist dieses Verkehrsmittel aber automatisch in Deutschland bei uns mit der DB verbunden. Sollte ein Interconnex in Deutschland mal einen Unfall haben werden die Leute auch wieder an die "blöde" Bahn denken. Der Staatskonzern, der einmal das gesamte Bahnnetz in Deutschland in der Hand hatte, ist in unseren Köpfen noch präsent...
Man muß auch Verständnis haben für die Menschen die auf die Bahn schimpfen, sie schimpfen ja nicht zum Spaß, sondern weil sie größtenteils enttäuscht sind. Es gibt viele Menschen die sind auf die Bahn zu 100% angewiesen und noch viel mehr Menschen die lieber die Bahn als das Auto oder das Flugzeug verwenden würden. Jede Verspätung und jede Panne trübt eben das Bild der Bahn und führt zum Frust beim Kunden, vorallem da die Tickets meist alles andere als billig sind.
Früher hatten Menschen nicht unbedingt die Wahl gehabt, da gab es nur die Bahn und man musste Pannen und Verspätungen ungefragt hinnehmen. Heutzutage haben die Menschen mehr Freiheit, sie können das Auto oder das Flugzeug nutzen und sind nicht auf die Bahn so angewisen wie in früheren Jahrzehnten, insoweit steigt auch das Kritikpotential. Bahnkritik gehört auch zum Luxus unserer Zeit, aber ich möchte den Luxus, besser gesagt die Freiheit nicht missen, denn man muß die Freiheit haben Kritik zu äußern...
Man muß aber auch Verständnis für die Mitarbeiter der Bahn haben, denn sie können meistens nichts für Verspätungen oder Pannen. Was kann ein Tf oder ein Zugbegleiter denn für ein defektes Signal...NICHTS!!!
Hier sind die Fehler im Managment der Bahn zu suchen, das mal gehörig entrümpelt gehört. Es ist auch kein Geheimnis das hohe Positionen der Staatskonzerne früher mal als Ruheplatz für viele altgediente Politiker und Staatsbeamte gedient haben. Diese Nullbockrentnermentalität hat sich leider bis heute gehalten, nur das ein scharfes Renditedenken dazugekommen ist.
Die Bahn ist EIN Konzern, von der Station bis hin zur Strecke und dem Zug, nur leider wird sie nicht als solches gesehen und ist auch nicht so strukturiert, so hat man supermoderne Züge die an komplett verlotterten Stationen halten und umgekehrt moderne Stationen wo der letzte Altmetallschrott hält. Es gibt kein schlüssiges Konzept für viele Strecken. Besonders im Bereich Netz und Stationen hat man vieles verkommen lassen, wenn ich sehe wie lange man für die Sanierung des Frankfurter Hauptbahnhofes braucht, der S-Bahnhof hat bestimmt in 5 Jahren noch keine neue Decken. Das hat nichts mit Normalität, sondern mit Pfusch und Schlamperei zu tun.
Es gibt eine Möglichkeit die Bahn ganz schnell wieder auf Vordermann zu bringen! Ein paar der höhreren Manager feuern, einen anderen Teil mal zur Fortbildung nach Asien oder besser gesagt Japan schicken und dort nützliche Konzepte einfach übernehmen. Wieso streubt man sich so gegen Konzepte die in anderen Ländern funktionieren und das ist ein legaler und erlaubter Ideenklau.
Und die Politik muß der Bahn endlich mal Geld zur Verfügung stellen, das für viele Projekte unerlässlich ist und die Finger von 10 Mrd € Prestigeprojekten lassen!