Zitat
Original von Itchy
Die "Vollidioten" nach der Schreibart der meisten User hier, die ums Leben gekommen sind oder anderweitig einen selbstverschuldeten Unfall hatten, sind keine charakterlich schlechten Menschen. Es sind teilweise ältere Menschen, bei denen man nicht weiß ob sie eine Behinderung hatten die den Unfall mitverursacht hat. Besonders Kinder und ältere Menschen verfügen über ein eingeschränktes Sehfeld oder nicht vorhandene Konzentration.
Deshalb gibt es die Verkehrsampel, deren Beachtung, nicht nur im Falle einer Überquerung von Schienenwegen, die Lebenserwartung deutlich verlängern kann.
Zitat
Original von Itchy
Einige Leute werden auch vom Sog erfasst oder sind einfach zu langsam für die Rotphase der Signalanlage...also erst denken dann meckern!
In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich bei dem Übergang, zwischen Hügelstraße und Lindenbaum am ehemaligen Postamt, um erwachsene Menschen, die diesen Übergang alleine passierten.
Der Übergang hat von Osten gewöhnlich über 200 Meter freie Sicht Richtung Hügelstraße und bis zur Station Lindenbaum - das macht zwischen 12 und 20 Sekunden bis zum Eintreffen der Bahn, wenn man sie sieht, und noch mal die gleiche Zeit, bis sie wieder vorbei ist. Ein Ignorieren der Ampel ist in dieser Richtung vergleichsweise sicher möglich.
Von Westen kann die Sicht Richtung Lindenbaum durch hohe LKWs eingeschränkt sein, aber auch diese Behinderung besteht nur wenige Augenblicke und wenn man nicht sicher sehen kann, dass die Strecke frei ist, muss man sich auf die Ampel verlassen.
Es ist auch nicht so, dass ältere Menschen, die (Zeit-)Probleme mit der Überquerung von ampelgeregelten Überwegen haben, dort nach Ende der Grünphase überfahren werden, sondern meist laufen diese Leute regelmäßig schon bei Rot los ("Ich schaff's ja sonst nicht") und ignorieren irgendwann die Ampel komplett.
Zitat
Original von Itchy
Das jemand über rot geht macht ihn nicht zum Schwerverbrecher, insoweit ist es dann auch nicht gerechtfertigt sollte es zum Unfall kommen, auschließlich die Schuld bei den Opfern zu suchen ...
Nein, es macht sie nicht zu Schwerverbrechern, aber an einer bekannt gefährlichen Stelle (knapp ein Toter alle zwei Jahre), als Erwachsener(!) ein System, das meine Sicherheit gewährleisten soll, zu ignorieren, hat - für mich - irgendwas von Haare fönen in der Badewanne. Es ist gefährlich, es ist mit großer Wahrscheinlichkeit tödlich, wenn es schief geht, aber "es ist ja immer gut gegangen!"
Zitat
Original von Itchy
Im Allgemeinen ist es das Streben des Menschen immer besser zu werden. In diesem Fall besser werden heißt sicherer werden.
Ich glaube, Du lebst in einer anderen Welt als ich. Es wäre wünschenswert, wenn es das grundsätzliche Bestreben des Menschen wäre, immer besser zu werden. Leider ist es in der realen Welt wohl eher so, dass man immer mehr für immer weniger haben will. In diesem Fall Sicherheit mit weniger Aufmerksamkeit. Die Menschen bekommen in vielen Bereichen des Lebens nicht mehr vermittelt, dass das Leben an sich eine gefährliche Sache ist und Aufmerksamkeit erfordert - und dass Sicherheit mehr Zeit braucht.
Wenn Die Menschen bereit wären, zu warten, bis die gefährliche Phase an dem Übergang vorbei ist, dann würden sie stehen bleiben. Um sie dabei zu unterstützen die ungefährliche Zeit zu erkennen gibt es eine Ampel, die in der Sicheren Zeit ein grünes Licht zeigt. Wenn ich auf diese Unterstützung verzichten will, dann kann ich es - ohne Schranke oder Tür - tun: Augen auf, Ohren auf, Zeit abschätzen, die ich zur Überquerung brauche, absichern, dass keine Bahn in dem für die Überquerung benötigten Zeit meinen Weg kreuzt - und dann möglicherweise loslaufen.
Mit einer Schranke oder der von mir vorgeschlagenen Vollvergitterung kann man die Menschen zu ihrem Glück zwingen. Sie lernen dann, dass sie nicht mitdenken müssen, dass das Überqueren der Gleise immer sicher ist, wenn es möglich ist - und werden prompt aufs Gleis laufen, wenn die Zugangskontrolle mal ausgefallen ist und der Fahrtwind der Bahn an ihnen entlangstreicht.
Wir leben in einer Zeit, in der die Verantwortungslosigkeit für das eigene Handeln zum Maßstab für Gerechtigkeit gemacht wird.
Zitat
Original von Itchy
Sorry Fairness gegenüber allen Opfern sieht anders aus. Und gerade hier auf dem oberirdischen Teil der Eschersheimer kommt es überdurchschnittlich oft zu Unfällen, in anderen Straßen eben nicht so oft, obwohl der Dornbuschbewohner und Eschersheimer sich nicht großartig vom Griesheimer unterscheidet. Da muß doch das Fragen, wieso und wie kann man es besser machen, erlaubt sein?
Fairness gegenüber den Opfern - wer ist das Opfer einer Handlung? Gewöhnlich nicht der der handelt, gehandelt hat aber in der Mehrzahl der Fälle derjenige, der überfahren wurde - und zwar falsch gehandelt. Opfer, als derjenige, der die Folgen des Handelns eines Anderen ertragen muss, ohne Einfluss auf das Geschehen nehmen zu können, ist dann der Fahrer der Bahn.
Oder hat etwa die Bahn trotz Haltsignals den Übergang passiert?
Als Absicherung bleibt hier wirklich nur den Übergang zu schließen und zwei neue Übergänge am südlichen Ende der Station Lindenbaum und am nördlichen Ende der Station Hügelstraße zu bauen - das ist billig, und wirksam, denn die nach Süden fahrende Bahn am Lindenbaum steht dann gut sichtbar praktisch vor dem Fußgänger, an der Hügelstraße ist entweder freie Sicht oder die Bahn steht an der Station (auch sicher) und die Sicht auf die nach Norden fahrende Bahn ist an beiden Stellen besser.
Aber man verbessert ja aktuell die Sicherheit nicht, sondern beseitigt eigentlich sichere Überwege bzw. Untertunnelungen und ersetzt oder ergänzt sie durch weitere Ampelkreuzungen, weil die Ungeduldigen und Unvernünftigen dort schneller über die Straße kommen.
Ach ja: Ist die Unfallquote am Übergang Carl-Goerdeler-Straße/Malßstraße (Haus Dornbusch) eigentlich geringer? Dort sind die Sichtverhältnisse in beiden Richtungen wesentlich besser.