Das wäre in der Tat sehr einfach, ist aber nicht so.
ZitatDie Bewertung von Bäumen in Alleen, Parks sowie in sonstigen öffentlichen Anlagen ist in § 5 Absatz 4 Nr. 11 der Bewertungsrichtlinie geregelt. Nach dieser Vorschrift erfolgt die Bewertung auf der Grundlage von Vergleichswerten aus der Anschaffung und Anpflanzung vergleichbarer Bäume oder von Katalogwerten unter Beachtung eines ggf. erforderlichen Anpassungsbedarfs an die Besonderheiten der zu bewertenden Bäume. Alternativ hierzu
kann auch der Ansatz mit einem Erinnerungswert von 1,00 Euro je Baum erfolgen.
Nicht in einem Baumkataster erfasste Bäume in Alleen, Parks sowie in sonstigen öffentlichen Anlagen sind nicht zu bilanzieren.
Das stammt aus irgendeiner Handreichung für kommunale Haushälter, hier aus Rheinland-Pfalz, läuft aber überall so; eine rein materielle, pekuniäre Bewertung in Euro und Cent, die keine Rückschlüsse auf den ökologischen Wert zulässt. Bewertungskriterien könnten die Bedeutung für die Biodiversität (Quelle z.B. dies) oder das Mikroklima:
- Temperaturminderung: Bäume bieten Schatten, der dazu beiträgt, die Oberflächentemperaturen zu reduzieren. Durch die Verdunstung von Wasser über die Blätter (Transpiration) wird zusätzlich kühlende Wirkung erzeugt.
- Luftqualitätsverbesserung: Bäume absorbieren Schadstoffe aus der Luft, einschließlich Kohlendioxid, Stickoxide und Feinstaub. Sie tragen so zur Verbesserung der Luftqualität in städtischen Gebieten bei.
- Reduzierung von Luftschadstoffen: Bäume können dazu beitragen, den Gehalt an Luftschadstoffen zu reduzieren, indem sie Partikel einfangen und schädliche Gase durch Stoffwechselprozesse abbauen.
- Luftfeuchtigkeitsregulierung: Durch die Transpiration von Wasser über ihre Blätter erhöhen Bäume die Luftfeuchtigkeit in ihrer Umgebung. Dies kann dazu beitragen, trockene Luft in städtischen Gebieten auszugleichen.
- Lärmminderung: Das Laub von Bäumen wirkt als Schallschutzbarriere und kann dazu beitragen, den Lärmpegel in städtischen Umgebungen zu reduzieren, insbesondere entlang von Straßen und in Wohngebieten.
- Wasserregulierung: Bäume spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts in städtischen Gebieten. Sie absorbieren Niederschlagswasser, reduzieren Oberflächenabfluss und minimieren so das Risiko von Überschwemmungen.
- Verlangsamung des Windes: Bäume können dazu beitragen, die Windgeschwindigkeit in städtischen Gebieten zu reduzieren. Dies ist insbesondere in offenen städtischen Räumen von Bedeutung, um unangenehme Windverhältnisse zu mildern.
- Förderung von Biodiversität: Bäume bieten Lebensraum und Nahrungsquellen für verschiedene Tierarten, einschließlich Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Dies fördert die Biodiversität in städtischen Ökosystemen.
- Ästhetischer Wert: Bäume tragen zur Verschönerung des urbanen Umfelds bei und haben positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Bewohner. Grüne, baumbestandene Bereiche schaffen angenehme und attraktive Umgebungen.
- Förderung von Aktivitäten im Freien: Gut bepflanzte Bereiche mit Bäumen laden dazu ein, Aktivitäten im Freien zu genießen. Parks und Grünanlagen bieten Raum für Erholung, Sport und soziale Interaktion.
- Verringerung von Energieverbrauch: Durch den Schatten, den Bäume bieten, können sie dazu beitragen, den Energieverbrauch in städtischen Gebieten zu reduzieren, indem sie die Notwendigkeit von Klimaanlagen und anderen kühlenden Maßnahmen verringern.
Es kann z.B. sein, dass ein neu in die Bilanz aufgenommener 10-Jähriger Straßenbaum in der Miquelallee mit 2.500 € in der Bilanz steht, eine 110 Jahre alte Schwarzbuche im Grüneburgpark aber mit 1,00 €, weil sie wertmäßig (pekuniär) abgeschrieben ist, aber doch zweifellos eine nicht gering zu schätzenden ökologischen Wert im Sinne obiger Kriterien hat.
Also wird man die "Gehölzbetroffenheiten" schon noch mal genauer nachprüfen.
Siehe dazu auch geoportal.frankfurt.de > Themen > Fachdaten > Umwelt > Baumkataster (darin sind nur die Bäume, aber nicht die Gebüsche, Sträucher, Hecken aufgeführt).