Beiträge von HHeiler

    Interessant, wie weit sich manche vom ursprünglichen Thema entfernen!

    Abgesehen davon - hier sind manche sehr gut zu Fuß und urteilen darüber, welche Distanzen andere Menschen zu laufen haben. Haben die schon mal mitbekommen, wie hoch der Anteil alter bzw. mobilitätsbehinderter Menschen unter den Fahrgästen ist?

    Abgesehen davon halte ich einen Takt von 30 Minuten für inakzeptabel. Habe oft genug an Haltestellen so lange im Regen gestanden...

    Barrierefrei ist eine Bahn, wenn zwischen Bahnsteig und Fahrzeug nicht mehr als 5 cm Spalt und 5 cm Stufe sind. Es gibt zwar auch die Regel, je geringer der Spalt, desto größer dürfe die Stufe sein, aber für 8cm Stufe dürfte der Spalt dann nur noch max. 2cm betragen. Wenn es Abnutzung von Radreifen, Einfedern wegen großer Beladung des Fahrzeuges etc gibt, dann muss das eben durch technische Einrichtungen ausgeglichen werden.

    Bis vor kurzem hieß es überall: zur Fußball-EM wird die Baustelle Hauptbahnhof, mit B-Ebene und Aufzügen zu B-Ebene und zur U-Bahn, fertig sein und für alle nutzbar.

    Doch nun läuft die EM eine Woche. An dem Aufzug vom Kaisersack zur B-Ebene hängt ein Schild „Aufzug noch nicht in Betrieb“, auch die Rolltreppen daneben sind nicht nutzbar. Und die Aufzüge von der B-Ebene zur U-Bahn sind verbarrikadiert, und wenn man durch einen Schlitz linst, so sieht man: die Aufzugschächte sind leer, eine Fertigstellung oder gar Inbetriebnahme dieser Aufzüge ist nicht in Sicht. Auch die Decken in der B-Ebene sind noch offen, von "fertig" ist das alles weit entfernt.

    Barrierefreiheit wird offenbar bei der Bahn als nebensächlich betrachtet. Frankfurt – Zombieland!

    Ein Nachteil (abgesehen von den enormen Kosten) der U-Bahn ist der große Abstand der Haltestellen. Wenn man nicht die reine Fahrzeit der Bahn rechnet, sondern den ganzen Weg von Haus zu Haus, dann hat die U-Bahn auch keinen Vorteil. Der einzige Unterschied wäre dann noch die größere Fahrgast-Kapazität der U-Bahn. Mit längeren Straßenbahnen würde sich aber auch das relativieren.

    Mal angenommen, das Geld und der politische Wille wären da - was hilft dann besser: 10 km Straßenbahn, 3 km "unechte" U-Bahn oder 1 km "echte" U-Bahn?

    Da können wir uns doch diverse Diskussionen schenken. Jedenfalls: die "schienenfreie Innenstadt" in Frankfurt ist passee, und wenn heute oder in Zukunft noch U-Bahnen gebaut werden, dann nur als kleine Ergänzungen, Lückenschlüsse oder oberirdische Verlängerungen.

    Der Rest sind doch nur Phantasien der Ewig-Gestrigen, scheint mir.

    Soweit ich das im Mobilitätsausschuß erlebe, gibt es eigentlich niemand unter den politisch Verantwortlichen, die weitere unterirdische Strecken bauen wollten. Sowohl beim Bau als auch beim späteren laufenden Unterhalt sind unterirdische Strecken abartig teuer.

    Ich finde es schon sehr bedenklich, wie hier mit Menschen umgegangen wird, die auf selbstverständliche Barrierefreiheit pochen. Nottreppen sind eben für manche Menschen kein Deut besser als gar keine Treppen, und wer auf einer Nottreppe Probleme bekommt (egal, welche), der hat allen Grund, auf Barrierefreiheit von Anfang an zu bestehen!

    Das hat nichts mit "eingeschnappt" zu tun. Es geht einfach um die Einhaltung geltender Vorschriften. Komisch, dass ausgerechnet die Aufzüge nicht fristgerecht geliefert sein sollen. Bei Brandschutz-Vorschriften wird ja auch peinlich darauf geachtet, dass alles bei Eröffnung stimmt.

    Es gibt Menschen, die sehr darunter gelitten haben, dass auch in 2024 noch Hochflur-Straßenbahnen im Liniendienst unterwegs waren. Hohe Stufen, Mittelstangen ... das hat doch eine ganze Menge Menschen ausgesperrt!

    Zitat

    Zum VDV-Würfel mit 5cm Kantenlänge, also max. Höhenunterschied und Spalt für die Barrierefreiheit: Darf das mehrstufig sein? Sprich "erster Würfel" zwischen Bahnsteig und Schiebetritt, "zweiter Würfel" zwischen Schiebetritt und Fahrzeugfußboden?

    Das wäre fatal - erhebliche Unfallgefahr für Menschen in Rollstuhl oder mit Rollator! Zumindest alle Schiebetritte, die ich bisher gesehen (und genutzt) habe, ergaben eine Stufe abwärts von Fahrzeug auf Schiebetritt und dann eine Stufe aufwärts zum Bahnsteig. Das ist im Rollstuhl nur zu überwinden, indem man auf die Hinterräder ankippt. Ergo: so ist es absolut nicht barrierefrei! Lösungen wären entweder entsprechend angebrachte Klapprampen oder eine Niveauregulierung, die das Fahrzeug den verschiedenen Bahnsteigen anpasst.

    Da "barrierefrei" max. je 5cm für Spalt und Stufe vorschreibt, die Fahrzeuge im Betrieb unterschiedlich abgenutzte Räder und unterschiedliche Zahl von Fahrgästen haben werden, sehe ich keine Alternative zu 3 Einstiegsvarianten. Andernfalls wären diese Fahrzeuge an den Bahnsteigen eben nicht barrierefrei!

    Zweizeilige Anzeigen sind für sehbehinderte Menschen ein No-Go! Je kleiner die Schrift, desto geringer ist die Distanz, aus der sie erkannt werden kann. Insofern: keine Romane auf die Anzeigen, sondern kurze, prägnante Haltestellen-Namen!

    Studenten sollen laufen...

    Das ist ein Schlag gegen alle mobilitätsbehinderten Menschen! Ein Fußweg von 500 Metern ist da wirklich unzumutbar, entspricht auch nicht den Vorgaben des Personenbeförderungsgesetzes. Und: wie groß ist das Fahrgastpotential am Botanischen Garten, wie groß ist es mitten auf dem Uni-Campus Westend?

    Im Ernst: es ist wirklich vorsintflutlich, wie immer nur mit den jungen und fitten Fahrgästen argumentiert wird und wie gesetzliche Regelungen zugunsten von Frau Becker und eventuell zwei oder drei geschädigten Bäumen ignoriert werden. Wo kommen wir hin, wenn Bäume wichtiger sind als Menschen?

    Zur Barrierefreiheit an der Bockenheimer Warte: auf einem Umweg ist auch der Bahnsteig U6/U7 barrierefrei erreichbar: Mit dem Aufzug runter zum Bahnsteig U4 und dann mit dem Verbindungsaufzug zum Bahnsteig U6/U7.

    Das Thema Hauptbahnhof und Zugang dort zur U-Bahn ist ein ganz anderes Trauerspiel. Es hieß erst, im ersten Bauabschnitt sei der Publikumsverkehr nicht betroffen, doch dann waren die Aufzüge zur U-Bahn nicht erreichbar.

    Es ist ja nett, wenn einige alte bzw. behinderte Menschen digitale Zahlungsmittel nutzen. Aber nicht alle sind dazu in der Lage, und es gibt auch eine Menge grundsätzlicher Gründe zur Ablehnung. Insofern muss es neben den neumodischen Zahlungsmethoden immer auch eine Möglichkeit zur Barzahlung geben. Ich war gerade in Spanien, da hat die RENFE das hervorragend gelöst - an jedem Automaten hat der Kunde die Wahl zwischen Karte und Münz-Zahlung. Warum soll das hier nicht gehen?