Beiträge von multi

    Nachdem ich mir den Plan nun angesehen habe:


    Ich finde das Umbaukonzept absolut scheußlich. Die Treppe nach oben (Richtung Straße "In der Römerstadt") wird schmaler werden als bisher, weil daneben noch der Durchgang nach weiter hinten zum Aufzug vorbeigequetscht werden muss. Das heißt: Die Treppe wird ungünstig schmal und der Durchgang zum Aufzug ein extrem beengter Schlauch. Da die Treppe breiter als der Durchgang zum Aufzug wird, frage ich mich auch, ob da überhaupt zwei Rollifahrer aneinander vorbei kommen. Vermutlich wurde es berechnet und klappt theoretisch, aber das wird eine richtig unangenehme Engstelle, ein Unort, vlt. sogar ein Angstort. Wie gesagt: an beiden Bahnsteigen.


    Die scheußliche Zwischenebene und die ebenso schrecklichen Wendeltreppen, die von der Straßenbrücke zur Zwischenebene führen, bleiben erhalten.

    Über das Projekt ohne die DB haben Tobias Schreiber und Christina Thomas von traffiQ einen Artikel in "Der Nahverkehr", Ausgabe 09-2022, verfasst.


    Der kundenfreundliche und innovative Bus für Frankfurt am Main

    Großes Fahrzeugprojekt zur Ermittlung von Kundenanforderungen an den Bus der Zukunft


    Den Artikel stellt traffiQ auf seiner Website als PDF zur Verfügung. Lektüre lohnt sich. Es ist die Vorgehensweise beschrieben und das Ergebnis. Auf der dritten Seite ist das Innenraumkonzept mit einem Grundriss dargestellt. Ganz anders als beim Showbus mit DB. Barrierefreiheit spielt eine viel zentralere Rolle.


    Die DB experimentiert derzeit viel mit schnell wechselbaren Bestuhlungen. Das ist auch beim Showbus zu sehen.

    Also, wenn ich das richtig interpretiere, handelt es sich hierbei um das Resultats der Entwicklung eines neuen Busses. Bei diesem von der traffiQ koordiniertem Projekt gab es mehrere öffentliche Veranstaltungen in der Innenstadt sowie Fokusgruppen-Diskussionen, bei denen ich selber mitgewirkt habe. Auch zwei Repräsentanten des Behindertenverbandes waren dabei. Wir als Fahrgäste haben also durchaus mitgewirkt. Was rausgekommen ist, ist eine andere Sache...


    Kann es sein, dass du von einem anderen Projekt sprichst? TraffiQ hat eine intensive Studie zum Bus der Zukunft gemacht, bei welcher Fahrgastbedürfnisse sehr gründlich erhoben wurden. Die Studie wurde m.W. auch öffentlich zugänglich gemacht. Und das war ein reines TraffiQ-Projekt.


    Der Showbus ist ein anderes Projekt von TraffiQ und DB.


    Jedenfalls sehen die beiden Innenraumkonzepte sehr unterschiedlich aus ...

    "Angedacht" ist der bereits seit 10 (?) Jahren.


    Aus 2011 stammt ein Beitrag im Deutschen Architekturforum, in welchem berichtet wird, dass es einen Entwurf des Büros Karl Dudler gebe, der zeitnah umgesetzt werden solle. Bereits 2012 solle der Neubau des Museum fertig sein. Dort gibt es auch drei interessante Abbildungen (Visualisierung außen, innen und Grundriss).


    Manzanita: Ist das denn der Entwurf, der wieder verworfen wurde?


    Und noch etwas Senf: Mir gefällt der Entwurf zumindest von außen ziemlich gut.

    Sicher kann man auch im Einzelfall fragen, warum 199 Personen in einer bestimmten Halle gehen, 200 aber nicht mehr, oder warum eine Fluchtwegbreite von 1,19 nicht reicht, aber 1,20 m schon, aber das fällt dann unter den Gesichtspunkt, dass man irgendwo bestimmte Grenzwerte ansetzen muss (siehe auch: warum ist in der BOStrab für Straßenbahnen die Länge auf 75 Meter und nicht auf 75,37 m festgelegt...).


    Ja, das ist eine meiner Lieblingsweisheiten: Je näher man einer Grenze ist, desto größer sind Probleme und Ungerechtigkeiten.


    Egal, ob das räumliche Grenzen sind oder zeitliche oder Grenzwerte. Die Berliner Mauer tat in Bremen weniger weh als in Ostberlin, eine Trennung nach 10 Jahren weniger als nach 10 Stunden ...

    Was diese show möchte, gab es denn da eine Bedarfsermittlung im Vorfeld?


    Und wie sollte eine solche Bedarfsermittlung denn praktisch umgesetzt werden?! Einen NKF gibt es dafür nicht. Wie viel mehr Fahrgäste gibt es auf der Linie 36, wenn dort nur noch Showbusse statt der bisherigen Busse fahren? Vermutlich sehr wenige. Aber weiß man's? Wie will man das prognostizieren??!!

    Oder eine Abstimmung unter den Fahrgästen, ob sie einen Showbus haben wollen? Alles Quark! Das Smartphone ist auch nicht erst nach einer Volksabstimmung entwickelt worden ...


    Mich irritiert diese krasse Ablehnungshaltung gegenüber dem Ausprobieren von Neuem wirklich sehr.


    Und auch das Bedürfnis nach Objektivierung. Weil es mit unserer Lebenswirklichkeit nichts zu tun hat. Ja, wir haben einen NKF, mit dem geklärt wird, ob ein Projekt förderfähig ist oder nicht. Aber die Projektauswahl erfolgt willkürlich. Wenn wir absolut objektiv sein wollten, müssten wir für jede denkbare U-Bahn-Strecke (wirklich jede denkbare!) einen NKF berechnen lassen, dann mit der Umsetzung des Projektes mit dem höchsten Wert beginnen und uns dann nach unten vorarbeiten. Wenn absolute Objektivität ohne politisch-gesellschaftliche Priorisierung unser Ziel ist, dann sollten wir Verkehrsplanung (und viele andere Dinge) Algorithmen überlassen, also Konzernen wie Alphabet, Meta usw.


    Edit: Der Bedarf resultiert u.a. aus Problemen: Einer Morgenspitze mit sehr vielen Fahrgästen einserseits, was hohe Platzkapazitäten erfordert. Anderereseits soll es viele Sitzplätze und hohen Komfort geben, Möglichkeit zur Nutzung durch mehrere Rollifahrende gleichzeitig, durch Personen mit Kinderwagen und auch Fahrrädern. Menschen wollen Ihre Einkäufe mitnehmen, als Gruppe zusammen sitzen, ihre Ruhe haben, das Hnady laden ...

    Das ist die Quadratur des Kreises. Weil nicht alles geht, aber vielen Ansprüche nachvollziehbar oder gar berechtigt sind und auch neue Ansprüche entstehen (siehe Handy), gibt es IMMER WEDER den Bedarf für neue Innenraumkonzepte.

    Was diese show möchte, gab es denn da eine Bedarfsermittlung im Vorfeld?


    Folgt das Angebot der Nachfrage (was deine Frage voraussetzen würde) oder folgt die Nachfrage dem Angebot?


    Das lässt sich nicht generalisierend beantworten. Würden alle Bäcker ab nächster Woche 4x so viel Brot wie bisher in ihre Regale legen, würde vermutlich aber kaum mehr verkauft als heute. Das Angebot ist halt schon groß und gut genug.


    Im ÖPNV haben wir es häufig damit zu tun, dass es sich um ein gänzlich neues oder sehr anderes Angebot handelt. Eine neue Bahnstrecke erzeugt Nachfrage nicht nur durch diejenigen, die schon bislang auf dieser Relation unterwegs waren (mit dem Bus, dem Auto, dem Fahrrad ...) und jetzt umsteigen, sondern erzeugt durch das neue Angebot auch zusätzliche Verkehre (sog. induzierte Verkehre), also zusätzliche Nachfrage. Das bedeutet, dass Leute erst jetzt, wo es diese Bahnverbindung gibt, einen Weg entlang dieser Strecke überhaupt erst in Erwägung ziehen/unternehmen. Ich würde zum Beispiel Enkheim---Bornheim Mitte mit Auto oder Fahrrad aus diversen Gründen zum Einkaufen so gut wie nie machen. Aber mit der U-Bahn ist es super. Schade nur, dass nur jede dritte Bahn bis Enkheim durchfährt!


    Ein perfektes Beispiel für diese sog. induzierten Effekte sind Billigflieger. Sonntagmorgens nach Malta oder Stockholm und am Abend wieder zurück? Wieviele Menschen hätten das vor dem Aufkommen der Billigflieger gemacht? Der krass niedrigere Preis hat die Nachfrage erzeugt.


    Vielleicht ist der Bus viel toller, als wir (auch ich) uns das vorstellen!

    - Die Farbe gelb hat Tradition in Frankfurt – für Orientierung und als Warnung: es fängt an mit dem gelben Streifen über der 2.Tür (die zum Stellplatz führt), über die Zitierwinkel und die großen Piktogramme auf den Türen bis hin zu den Haltestangen und den Logos auf den reservierten Sitzen für gehbehinderte Menschen.

    Stattdessen herrschen dunkle Töne bei der Innenraumgestaltung vor – grau in Abstufungen.


    Man sieht den Bildern doch an, dass das noch nicht der fertige Showbus ist, sondern eine Computer-Animation. Warten wir doch mal ab, wie der fertige Bus aussehen wird! Vielleicht werden diese Kontrastelemente ja noch angebracht! Und falls nicht: Schauen wir mal, wie der Bus dann aussieht und wie man die Barrierefreiheit herstellt. Vielleicht wird der Kontrast anders als mit Gelb, aber dennoch sehr gut gelöst. Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wissen.


    Ich jedenfalls freue mich auf den Showbus, auch wenn mir viele Elemente nach der Beschreibung und Animation auch unausgegoren oder unnötig vorkommen. Ich will das fertige Ding sehen und mir dann meine Meinung bilden. Und ich bin immer neugierig auf neue Ideen!


    p.s.: Dieser Showbus kostet (ohne die genaue Zahl zu kennen) ein Winzigstel von dem, was Frankfurt für ÖPNV ausgibt. Das Argument mit dem (angeblich) rausgeschmissenen Geld ist nicht erheblich.

    Da wird – nicht zum ersten Mal – ein neues Konzept entwickelt, ohne Fahrgastbeirat oder Frankfurter Behindertenarbeitsgemeinschaft anzuhören. Schlimmer noch: bisherige, über Jahre entwickelte Standards werden über Bord geworfen.


    "Viele Köche verderben den Brei." Diese Redewendung fußt in etwas sehr Realem: Wenn man etwas wirklich Innovatives und Neues kreieren möchte, dann darf man nicht am Anfang viele Leute zugleich darauf ansetzen. Je mehr Leute man an der Ideenentwicklung beteiligt, desto "normaler" fällt das Ergebnis logischerweise aus, da nicht alle die gleichen Ideen haben. Das gemeinsame Ergebnis ist dann ein Kompromiss. Und selten wird der radikalste Vorschlag von einem aus der Runde als Kompromiss genommen, sondern irgendein Mittelding aus all den vielen Ideen. Das ERgebnis ist dann nicht radikal, neu und innovativ, sondern oftmals recht beliebig.


    Es geht hier um einen Showbus. Um etwas Neues, das man mal ausprobieren möchte. Wo man sehen will, wie es bei den Leuten ankommt. Da ist es m.E. legitim, dass man seinen Ideen freien Lauf lässt und die präsentiert, ohne vorher tausende Gremien alles wieder verwässern zu lassen. Es ist nicht der 1. von 200 Bussen einer Serienbestellung, sondern ein Showbus!

    302: geht morgen ins Museum nach Schwanheim als Shop

    305: Ist am Dienstag liegengeglieben, wahrscheinlich noch in der STZW.

    307: hat eine defekte Heizung, Einsatz am Dienstag nach meinen Infos unklar. Ist heute aber 2x von Eckenheim nach Schwanheim gefahren um den Shop abzuholen.


    Was kann ich mir darunter vorstellen, dass ein niegelnagelneuer T-Wagen ins Museum kommt? Warum das? Bzw. was bedeutet "als Shop"? Wird darin dann was verkauft?" Wenn ja, was? Und warum kann er nicht alleine wieder dort wegfahren und muss von einem anderen geholt werden?

    Was ist jetzt passiert? Die CDU hat eine Frage an den Magistrat gestellt, deren Intention oder gar Wortlaut die FNP in ihrem Artikel nicht verrät. Die Antwort des designierten Verkehrsdezernenten Siefert, Sprecher des amtierenden Dezernenten Majer, lautet nach dem FNP-Artikel, dass, als Stefan Majer (Grüne) das Mobilitätsdezernent 2021 übernommen habe, „nicht viel an Planungen passiert“ gewesen sei. "Nunmehr seien gänzlich neue Pläne erarbeitet worden, sagt Wolfgang Siefert", schreibt die FNP. Ja, nach 2021. Das sind die von 2022, die wir schon kennen. Man stimme sich gerade mit Feuerwehr und anderen ab, wolle Mitte 2023 fertig sein und der Planfeststellungsantrag werde ein Jahr später gestellt als geplant (also 2024 statt 2023). Und man wolle eine Trasse in Mittellage, damit die Abstände zur Wohnbebauung möglichst weit sind (Lärmschutz).


    Was bedeutet das? Vermutlich Folgendes:

    Verkehrsuntersuchung/Variantenbewertung für U5-Verlängerung liegt vor. Magistrat favorisiert Mittellage. Diese Variante wird nun vertiefend geplant, evtl. auch Details verändert. Die Planung dauert ein Jahr länger, weil die Verwaltung und/oder Politik es nicht schneller schaffen. Verkehrsdezernent will Verantwortung dafür verschleiern und auf Vorgänger abwälzen.

    Hätte man auch als Zeitung so schreiben können, klingt nur trockener und langweiliger.

    Am 2. Juni 2022, also vor weniger als einem Jahr, hat tunnelklick hier in diesem Thread mitgeteilt, dass der Magistrat eine Verkehrsuntersuchung für drei alternative Varianten der U5-Verlängerung ausschreibt. Die drei zu vergleichenden Varianten sind in diesem Beitrag mit abgebildet/verlinkt. Und dort übrigens bis heute abrufbar.

    • Variante 1: Trasse in Mittellage
    • Variante 2: Gleise in östlicher Seitenlage
    • Variante 3: Gleise in westlicher Seitenlage

    Alle Varianten sehen einen weitgehend eigenen Gleiskörper vor. Wir haben hier anschließend sogar über die Details dieser Varianten diskutiert. Ich habe mich seinerzeit begründet für die Mittellage ausgesprochen. Sie hat tatsächlich einen kleinen straßenbündigen Abschnitt in Richtung Frankfurter Berg. Das ist ihr vlt größter Nachteil. Dafür hat sie aber viele erhebliche Stärken gegenüber den beiden anderen Varianten. Kann man in meinem Beitrag von damals nachlesen.

    Ich fasse es nicht, wenn das stimmen sollte. Wie kann man hier ernsthaft einen straßenbündigen Verlauf vorschlagen? Dafür bräuchte man doch auch die Straße überhaupt nicht umzuplanen, so eine katastrophale Führung würde auch wunderbar in den existierenden Straßenraum passen...


    Meine Güte, was ist denn hier los?! Oder vielleicht auch: Ruhig, Brauner!


    Ein noch ziemlicher neuer User (keine Bewertung), den wir also noch kaum kennen und dessen Beitragsqualität wir noch nicht einordnen können, weder positiv noch negativ, verlinkt einen Zeitungsartikel einer für zumindest leichte Übertreibung und Skandalisierung durchaus bekannten Zeitung und fasst ihn in nur einem einzigen Satz zusammen: Es wird umgeplant (u.a. Mittellage) und deswegen dauert es noch länger.

    Ein zweiter User argwöhnt in Interpretation dieses einen Satzes, dass das bedeuten könnte, dass die U5-Verlängerung ohne eigene Trasse auskommen muss.

    Und dann geht hier ein allgemeiner Aufschrei los. Dabei wäre mit etwas ruhigem Blut, Quellenstudium und Faktenrecherche rauszufinden, dass sich eigentlich gar nichts geändert hat.

    Dafür aber wurde mW bei der U5 bereits zwei mal schnell gestoppt, weil man das Geld halt lieber woanders ausgeben wollte? Bis dann Planungsvorleistungen rechtlich obsolet waren und neu gestartet werden mussten?


    2012 liefen die Vorbereitungen fürs Planfeststellungsverfahren, als Schwarzgrün wegen Sparzwängen dieses Projekt stoppte.


    Wann war das zweite Mal?


    Zur Erinnerung:

    2018 Wiederbelebung des Projekts durch Schwarz-Rot-Grün

    2019 neue NKU
    2019-Nov NKU-Ergebnis 1,36

    2021-2022 Überarbeitung der Planung (Brandschutz, Radwege)

    2022-Feb Vorlage verschiedener Varianten

    2023 Variantenentscheid und Erstellung Planfeststellungsunterlage (angekündigt)

    2024 Beginn Planfeststellungsverfahren (angekündigt)

    Auf Juist dürfen Ärzte und der Postbote mit vierrädigen (Elektro)-Fahrzeugen fahren, sonst keiner. Das ist auch nicht 100% gleichberechtigt.


    Bitte verdrehe nicht meine Aussagen!


    Ich sprach von der Gleichheit der Mobilitätszwecke von Einzelpersonen (= Privatpersonen). Dein Beispiel Juist besagt, dass es Sonderrechte für gesellschaftlich wichtige Funktionen gibt: dass der Arzt zu einem Patienten kommen kann. Oder der Postbote die Post bringen. Das ist ganz etwas anderes, als zwischen der Relevanz von privaten Fahrtzwecken von Müttern, verschiedenen Werktätigen und sonstigen zu hierarchisieren! Oder darf der Arzt auf Juist auch sein Elektroautochen nehmen, um am Sonntag privat mit seiner Familie als einziger eine Ausfahrt über die Insel zu machen?


    Und dass es Sonderrechte gibt, hatte ich weiter oben auch schon geschrieben: Da sprach ich unter anderem von "Einsatzfahrzeugen", von ÖV ggü. IV und beendete den Satz mit "..." und habe damit angedeutet, dass es noch mehr Sonderrechte gibt. Ausnahmen von der Regel!


    Also:

    • Grundsätzlich sind Verkehrszwecke gleichberechtigt (Regel). Sonderrechte (Ausnahmen) für gesellschaftlich besonders relevante Zwecke gibt es einige.
    • Private Verkehrszwecke sind erst recht grundsätzlich gleichberechtigt (Regel). Sonderrechte (Ausnahmen) gibt es nur für in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen.

    Und genau das besagen auch unsere Beförderungsbedingungen: Bevorrechtigung von 1. Menschen im Rollstuhl, 2. Menschen mit Kinderwagen. Und Radfahrer müssen im Falle der Überfüllung als erste von der Mitfahrt/Weiterfahrt ausgeschlossen werden. Von Priorisierung nach Berufen oder Anderem steht da nix!


    Das Fahrpersonal entscheidet im Einzelfall im Rahmen der Beförderungsbedingungen, aber nicht darüber hinaus! Wenn man mich wegen eines BGH-Chirurgen fragt/bittet auszusteigen, überlege ich es mir. Wenn man es mir vorschreibt, beantworte ich das mit einer Beschwerde ggf. Anzeige wegen Diskriminierung.

    Die Wichtigkeit wird im Verkehr durch Sondersignale und besondere Parkberechtigungen für Ärzte und Arzneimittellieferaanten ausgedrückt. Der Chirurg, der in die Unfallklinik zu seiner Schicht muss, sollte sich schon bemerkbar machen, dass es für Opfer überlebenswichtig sein kann, dass er mit dem 30er Bus pünktlich dort erscheint (nachdem er wegen der ausfallenden U-Bahnen nicht früher zum Bus kam).


    Das Sondersignal betrifft bestimmte Ärzte im Einsatz. Und das ist das natürlich auch gerechtfertigt. Ein normaler Hausarzt, der einem Patienten einen Hausbesuch abstattet (wenn's das denn noch gibt), kann kein Sondersignal nutzen. Und der Chirurg auf dem Weg zur Arbeit kann auch kein Sondersignal nutzen, hat also im Straßenverkehr, wenn er mit dem Auto unterwegs ist, keinerlei Bevorrechtigung. Warum sollte er das im ÖPNV haben? Gleichhiet im Auto, Klassengesellschaft im ÖPNV??!! Wenn er nicht rechtzeitig kommt, muss die vorherige Schicht oder ein Bereitschaftsdienst seine Verspätung kompensieren. Das ist eine Aufgabe für eine gute Betriebsorganisation und nicht ein Grund für Klassengesellschaft im ÖPNV!


    Die Vorstellung, Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen Berufe auf- oder abzuwerten, finde ich weiterhin indiskutabel.