Ich meine zudem, dass man das nicht unbedingt vergleichen kann, von wegen Äpfel & Birnen. Natürlich kann man fordern, der Ticketpreis müsse eingefroren werden oder sinken. Aber bisher lese ich noch keinen vernünftigen und absehbar praktikablen Vorschlag, wie und auf welche Weise und von wem der reduzierte Deckungsbeitrag der Fahrgäste ausgelichen werden soll, der global auf den RMV betrachtet ohnehin nicht mal 60% der Kosten deckt.
Im Übrigen ist es ja auch nicht so, dass die Leistungen im ÖPNV nicht auch etwas andere sind als im Jahr 2000. Es ist nicht nur praktisch der gesamte Fuhrpark von S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn erneuert worden, es sind auch die Leistungen ausgebaut worden. Und schließlich wollen wir, dass das Personal besser bezahlt wird.
Wieso soll es nicht vernünftig und praktikabel sein, dass für evtl. Mindereinnahmen durch ein Aussetzen der jährlichen RMV-Preiserhöhung die Stadt Frankfurt und das Land Hessen einstehen? Die Stadt Frankfurt muss etwas tun, um Fahrverbote zu verhindern und das Land zahlt - wie ich schon beschrieben habe - ja auch das Hessenticket für seine Beschäftigten und das Schülerticket.
Für ein echtes 365 €-Ticket muss dann natürlich der Bund ran. Dass Klimaschutz nicht zum Nulltarif zu haben sein wird, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben.
Es hat sich sicher im ÖPNV das eine oder andere getan seit 2000. Das gilt aber auch für die allgemeine Lebenshaltung, vieles ist heute komfortabler und besser als im Jahr 2000 und auch die Gehälter sind nicht nur beim Personal im ÖPNV gestiegen. Aber wir fahren immer noch teilweise in R-Wagen von 1993 und alten U-Bahnwagen, alle ohne Klimaanlage. Und das Fahrtenangebot des RMV ist im Vergleich der deutschen Metropolregionen weit von der Spitze entfernt.