Meiner Meinung nach hat man sich mit den neuen Haltepositionen am Hauptbahnhof keinen Gefallen getan. Folgende Szene konnte ich heute gegen 8:15 Uhr beobachten:
Ein großer Pulk Studenten steht an L. Der völlig unterdimensionerte Bahnsteig quillt im wahrsten Sinne des Wortes über. Eine 53 mit Fahrtziel Hochschule kommt an und wird bis zum Anschlag gefüllt. Ca. 25-30 Leute finden keinen Platz mehr in der Bahn und bleiben draußen. Direkt dahinter steht eine 56, die ebenfalls zur Uni und zum Pfeifferweg fahren würde und auch noch reichlich Platz hat. Einsteigen kann aber natürlich niemand mehr, da der Bus schon an E gehalten hat und an L nicht nochmal die Türen öffnet. Folglich setzt eine Völkerwanderung von L zu A ein, da dort die nächste Straßenbahn zur Uni abfahren wird. Derweil kommt heimlich, still und leise eine 54 (also zur Uni und zum Pfeifferweg) an E vorgefahren. Ein paar Leute sehen es und rennen quer über die Straße, die große Mehrheit trabt unbeirrt weiter zu A, obwohl abzusehen ist, dass wieder nicht alle in die nächste Bahn passen werden.
Die MVG hat die Haltestellen zur Uni also derart auseinandergerissen, dass viele Fahrten zur Uni nun schwach besetzt sind, andere hingegen überfüllt. Man könnte es zumindest ansatzweise in den Griff kriegen, wenn man 54, 55 und 56 an G verlegt und dafür die Uniklinik-Linien an E halten ließe - was prima funktionieren würde, diese Linien kommen alle vom Münsterplatz bzw. aus der Kaiserstraße, müssen also an E vorbei. Außerdem ist an E auch noch mehr Platz als an G, was ebenfalls für einen Tausch der Uniklinik-Linien (12 Busse pro Stunde) und der 54, 55, 56 (9 Busse pro Stunde) sprechen würde. Auf diese Art hätte man die Linien zur Uni wieder so gut wie möglich an einem Fleck zusammen. Die Fahrgäste zur Uni könnten im Bereich F warten (wo auch genügend Platz für viele Wartende wäre) und je nach Bedarf an A, F, G oder L einsteigen, sobald absehbar ist, wo es zuerst weitergeht. Momentan versteckt man drei Uni-Linien an E, die kaum jemand wahrnimmt.
Grundsätzlich bin ich alles andere als begeistert von der Idee, die Straßenbahn den Haupttransport zur Uni übernehmen zu lassen. Meiner Meinung nach ist die Straßenbahn eher für Direktverbindungen zur Uni geeignet (von Bretzenheim, Marienborn, Lerchenberg, Hechtsheim, Oberstadt und Neustadt) - aber alle Studenten, die am Hauptbahnhof umsteigen müssen, sollte man lieber geschickt in die Busse leiten. Im Idealfall in einen Bus namens 69
. So wie es jetzt läuft, macht man die Mainzelbahn für die "normalen" Bretzenheimer und Marienborner Bürger unattraktiv.