schon, aber du verengst deine Sicht dabei auf „mit Oberleitung ausgestattet“. Elektrifizierung bedeutet aber erstmal, dass alles elektrisch funktioniert – BEMU und HEMU (also Batterie- und Wasserstoffzüge) sind auch eine Elektrifizierung des Verkehrs. Jon Worth hat dazu schöne Flowcharts, wann sich was lohnt, die ich aber spontan nicht finden kann.
Nur, dass sich eben mit Elektrifizierung per Oberleitung Fahrzeuge mit erheblich besseren Fahreigenschaften und Beschleunigung anschaffen lassen. Zudem reden wir hier nicht von Milliardenbeträgen die hier ausgegeben werden müssten.
Die BaWü-Studie spricht von
Die für das BMVI tätig gewesenen Gutachter (TU Dresden, TU Berlin, PTV Group, 2021) weisen weiter daraufhin, dass „86 % der nicht elektrifizierten Strecken eingleisig verlaufen“, womit sich der „kilometerspezifische Mittelwert zu rund 750.000 € pro Kilometer ergibt“. Und weiter „Darin enthalten sind bereits die Kosten für die Elektrifizierung von Bahnhöfen und Haltepunkten ebenso wie die kostenintensive Elektrifizierung von Weichen.“
DB Netz spricht von einer Kostenbandbreite von 1,4 - 3,6 Mio. € im bundesdeutschen Durchschnitt, was aber Vorhaben mit umfangreichem Anpassungsbedarf anderer Infrastruktur einschließt. Extremfälle wie z.B. die geplante Elektrifizierung der Bahnstrecke Albstadt-Sigmaringen, wo aktuell für 27 km Streckenlänge 160 Mio. € Elektrifizierungskosten genannt werden (5,9 Mio. €/km), sind selbstverständlich nicht überall zu erwarten. Der Grund für diese exorbitanten Kosten ist insbesondere im Ersatz zweier Bestandstunnel von 125 m und 326 m Länge zu sehen, hinzukommen eine Vielzahl kleinerer Eisenbahnüberführungen und eine ganze Reihe von Straßenüberführungen.
Wir reden hier bei den noch zu elektrifizieren Abschnitten von vielleicht 30 KM im Extremfall also von 200-250 Millionen Euro - bis zu 90% förderbar aus dem GVFG.