Ob Planung mangelhaft oder mängelfrei erbracht wird, hängt nicht davon ab, ob der Planer ein privater Bauherr oder eine Behörde ist. Und das Merkmal "überteuert" ist auch zweifelhaft. Ja, Verkehrsvorhaben sind oft am Ende teurer als zunächst veranschlagt, wie private Bauvorhaben übrigens auch, aber sind sie deshalb überteuert, also viel teurer als sie eigentlich sein müssten? Die Teuerung hat viele Ursachen, wobei die langen Planungs- und Bauzeiten sicher das größte Übel sind. Jüngstes Beispiel dürfte die Londoner Crossrail "Elizabeth Line" sein, vier Jahre zu spät und mehrere Milliarden Pfund teurer als veranschlagt, trotz Planung und Bau in öffentlicher Trägerschaft.
Ich empfehle die Arbeiten der verschiedenen Akteur*innen rund um das Transitcost Projekt. Überteuert ist schon ein objektiver Maßstab wenn Projekt in einem Land (kaufkraftbereinigt) doppelt bis zehnfach so teuer sind wie vergleichbare Projekt weltweit. Es geht mit nicht darum, dass es Bau- und Ausführungsplanung öffentlich durchgeführt werden sollten (warum auch), sondern dass mit dem Abbau institutionelle Kapazitäten der öffentlichen Hand es quasi nicht mehr möglich die komplexen Planungsprozesse zu beaufsichtigen und dafür wiederum auf externe Dienstleistungen angewiesen sind.
Ich verstehe nicht ganz worauf du mit Crossrail hinauswillst? Es ist ein relative normales Design Built Projekt, dass wie in allen Ländern des angelsächsischen Raums (Australien, Großbritannien, Kanada, Neuseeland und die USA) mit fast 900 Millionen kaufkraftbereinigten Dollars pro Kilometer doppelt bis dreifach so teurer ist wie vergleichbare Projekte in Italien/Spanien/Frankreich/Skandinavien/ der Türkei geworden ist (Die Passante ferroviario di Milano hat bei sechs unterirdischen Stationen mit ähnlich komplizierten Verknüpfungen zur Bestands-U-Bahnen nur 90 Millionen Dollar pro Kilometer gekostet z.B.)
. In der Türkei und Frankreich wird auch nominell mit Design-Built gearbeitet, da ist aber die institutionelle in-house Kapazität solche Planungsprozesse zu begleiten und beaufsichtigen schlichtweg eine andere als im angelsächsischen Raum.
^ ^ Das Logistikzentrum ist die Bundesbank, d.h. Teil derselben und es hat mit der Neuordnung des Bundesbank-Campus im Zuge von Ausbau und Sanierung zu tun; ich denke das Sicherheitskonzept des BuBa spielt da eine Rolle.
Gab es nicht mal eine Aussage von Frank Nagel hierzu, dass die Variante 2b (frei aus meinen Gedächtnis ohne nachzuschauen) "mit den Amerikanern nicht zu machen sei" in der Magistratsvorlage finde ich nur was von "zu unterfahrenden Bestandsbebauung im Bereich Bundesbank bis Campus"