An anderer Stelle ist eine Diskussion um die Regionaltangente Ost aufgekommen, die ich im passenden Thread einfangen möchte. Ich habe hier geschaut, was für ein Verlauf denn angedacht sind. Zunächst einmal ist festzustellen, dass es zwei grundsätzliche Ansätze gibt, die dermaßen verschieden sind, dass sie sich m.E. kaum gegenseitig Fahrgäste wegnehmen würden. Der eine ist im Wesentlichen oder sogar komplett BOStrab-Betrieb, hier als Vorschlag von Dezernent Oesterling zitiert, so ähnlich mir aber auch vom VCD bekannt. Da gibt es ein paar Punkte, deren Machbarkeit zu prüfen wäre, klingt aber erst einmal vernünftig. Politisch mehr in der Diskussion ist ein Ansatz mit reinem EBO-Betrieb. Da stellt sich mir ein wenig die Frage, wozu die Strecke gut sein soll. Die eigentliche tangentiale Nahverkehrsverbindung beschränkt sich so ziemlich auf eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung Bad Vilbel - Offenbach, denn was dazwischen liegt, fällt im Vergleich dazu nicht ins Gewicht und wird auch nur am Ortsrand erschlossen. Daneben soll es Züge in die Frankfurter Innenstadt geben, wobei der Tunnel aufgrund bereits vorhandener hoher Belegung nur einen Halbstundentakt hergibt. Bad Vilbel ist nur von Norden erreichbar, was für eine Weiterführung ungünstig ist. Natürlich könnte man einen Abzweig machen, der Bad Vilbel dann aber auslässt. Offenbach dürfte ohne Untertunnelung von Siedlungsflächen nicht erreichbar sein. Der Berger Rücken braucht ebenfalls einen Tunnel. Man könnte die Strecke auch für Regionalzüge nutzen, die aus Richtung Gießen Frankfurt von Osten anfahren sollen. Bedarf dazu dürfte aber sehr beschränkt sein. In der Konsequenz kam mir derselbe Gedanke, den mir Ost-West-Express nun vorweggenommen hat - besser, da viel einfacher, eine Spange Bruchköbel - Maintal.
Einen Halt in Enkheim zur Verknüpfung mit der C-Strecke und zur Anbindung des Hessen-Centers halte ich für sinnvoll, alles andere ist für mich Spekulation.
Schon allein die Durchquerung des Fechenheimer Waldes dürfte nach den Erfahrungen mit dem Erlenbruch (Riederwald-Tunnel) und der Diskussion um die Trasse der U 4 unter dem Grüneburgpark ein gewaltiges wasser- und naturschutzrechtliches Problem werden.
Zur Querung des Berger Rückens bleibt - unabhängig von jeglicher Streckenfühtung nur ein Tunnel - und der kostet gewaltig, bei sehr begrenztem Fahrgast-Potential. Wie gesagt, wir können froh sein, wenn das Potential für Bergen für eine Straßenbahn reicht. Und in Enkheim wird auch nur begrenzt zusätzliches Potential angebunden, da Enkheim schon hervorragend an die Stadtbahn-Linien U 4 und U 7 angebunden ist.
Realistischerweise macht eine östliche Tangente dort Sinn, wo das Gelände nicht gewaltige Tunnelbauwerke erfordert - und wo eine Mitnutzung der Trasse auch für den Güterverkehr möglich ist, praktischerweise mit getrennten Gleisen für S-Bahn und Güterzüge. Schaue ich mir da dann die Topographie an, komme ich auf eine weit östlichere Trasse, die irgendwo östlich zwischen Hochstadt / Dörnigheim und Bruchköbel die Nordmainische Bahn mit der Friedberg - Hanauer Bahn verbindet und den Engpass Hanau umgeht. ...
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Die könnte auch der Güterverkehr von Norden zum Frankfurter Containerbahnhof nutzen (RTO wäre vermutlich zu steil), und in einem nächsten Ausbauschritt kann daraus eine Hanauer Umgehungsbahn werden, für Güter- und Fernzüge (soweit sie nicht in HU halten) Frankfurt - Fulda.
Bei dem letzten Punkt kommt mir der Gedanke, das könnte man auch gleich realisieren und damit ein Y für den Fernbahntunnel ersparen: Fernverkehr komplett nordmainisch (Bedienung FD - HU - F im Fernverkehr dann nur durch einzelne Züge, 1x oder maximal 2x pro Stunde), Regionalverkehr überwiegend südmainisch, in/aus Richtung AB auch über die nordmainischen S-Bahn-Gleise + Deutschherrnbrücke.