Fahrgastinformation und Schrankenschließzeiten im Fokus der OREG
Seit zwei Monaten wird der Betrieb auf der Odenwald-Bahn über das elektronische Stellwerk in Wiebelsbach Heubach geregelt. Die Arbeitsabläufe haben sich seitdem eingespielt und verlaufen routiniert. Allerdings zeigen nach Ansicht der Odenwald-Regional-Gesellschaft Vorfälle im Betriebsablauf der vergangenen Wochen dringenden Handlungsbedarf. So hat die OREG bereits vor zwei Jahren darauf hingewiesen, dass eine ausreichende Fahrgastinformation sichergestellt werden muss, wenn nach Wegfall der örtlichen Fahrdienstleitungen Lautsprecherdurchsagen im Falle von Betriebsstörungen anders organisiert werden.
Bei allem Bemühen sind Betriebsstörungen nicht vermeidbar. Einmal sind es Weichenstörungen durch Witterungseinflüsse, einmal ein Personenunfall oder Verspätungen des Fernverkehrs in Hauptbahnhof Frankfurt, die eine planmäßige Gleisbelegung verhindern oder auch eine fahrzeugtechnische Panne. In allen Fällen ist die Transportleitung der VIAS GmbH im Zusammenwirken mit der Fahrdienstleitung des Regionalnetzes Odenwald der DB Netz AG in Wiebelsbach Heubach bemüht, die Auswirkungen auf den Fahrplan so gering wie möglich zu halten. Wichtig für den Fahrgast ist allerdings nach Ansicht der OREG, dass er rechtzeitig und umfassend über die Betriebsstörung und die Abhilfemaßnahmen informiert wird. Vorfälle der vergangenen Tage vor allem im Bahnhof Michelstadt zeigen, dass hier dringender Handlungsbedarf gegeben ist.
Mit dem Wegfall der örtlichen Fahrdienstleitungen erfolgen Lautsprecher-durchsagen an den Stationen der Odenwald-Bahn zentral durch das Ansagezentrum der DB Station & Service AG mit Sitz im Darmstädter Hauptbahnhof. Es erfolgen keine Regeldurchsagen mehr, sondern nur Ansagen für den Fall einer Betriebsstörung, d.h. einer Verspätung oder eines Zugausfalls. Auch wird angesagt, wenn im Falle einer verlegten Zugkreuzung der Zug anstelle von Gleis 1 auf Gleis 2 abfährt. Unabdingbar für eine verlässliche Ansage durch das Ansagezentrum ist, dass dieses zuverlässige Informationen von der Fahrdienstleitung des Regionalnetzes in Wiebelsbach Heubach erhält. Im Falle einer Betriebsstörung hat immer die Sicherheit höchste Priorität vor Pünktlichkeit und Information. Als wenig zufriedenstellend bezeichnet die OREG, dass Lautsprecherdurchsagen nicht durch die Fahrdienstleitung des Regionalnetzes erfolgen, sondern dafür aufgrund der Konzernstruktur der DB AG die DB Station & Service AG zuständig ist.
Nach Ansicht der OREG ist auch nicht hinzunehmen, dass an den Haltepunkten Hetschbach, Hetzbach, Schöllenbach und Kailbach überhaupt keine Lautsprecherdurchsagen erfolgen, weil solche nach der Kategorisierung von DB Station & Service AG nicht vorgesehen sind. Die OREG hat daher schon frühzeitig mit den Nahverkehrsorganisationen der Nachbarkreise die Realisierung dynamischer Fahrgastinformationen für alle Stationen und Haltepunkte an der Odenwald-Bahn gefordert, durch die Betriebsstörungen optisch angezeigt werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Rhein-Main-Verkehrsverbund im Januar 2009 einen entsprechenden Planungsauftrag vergibt.
Unzufrieden zeigt sich die OREG auch noch mit den versprochenen Verbesserungen bei den Schrankenschließzeiten in Michelstadt und Erbach. Zu bestimmten Zeiten haben sich die Rückstauungen verlängert, worüber sich nicht nur Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Verkehrsbehörde beim Landratsamt und die Städte Erbach und Michelstadt beschweren. Wie OREG-Geschäftsbereichsleiter Peter Krämer dazu mitteilt, ist die DB Netz AG aufgefordert, Abhilfemaßnahme zu ergreifen. Hierzu erwartet die OREG bei einem für Mitte Januar angesetzten Termin nähere Informationen.