Bevor wir da wieder lang und breit drüber diskutieren: hast du dafür eine Quelle? Und nur falls das der Fall sein sollte: hast du dafür eine Quelle, die du aber nicht nennen darfst?
(Und: was heißt es denn, dass geplant wird, aber mit dem Planverfahren gewartet wird?)
Beide Fragen muss ich leider mit einem klaren "Nein" beantworten, allerdings ist dies auch ein Nebenschauplatz, denn die eigentliche Frage die wir hier seit Monaten diskutieren ist ob die Planung für den Fernbahntunnel (im Falle einer Entscheidung zugunsten einer nordmainischen Anbindung) jene für die Nordmainische S-Bahn tangieren würde (bspw. indem die S-Bahngleise anders angeordnet und angeschlossen werden müssten) und hierzu verweise ich auf folgendes Interview mit Knut Ringat und Volker Sparman in der FNP (vom 21. September 2020):
Zitat
Heute hat der RMV das unpünktlichste S-Bahn-Netz der Republik. Was tun Sie dagegen?
RINGAT: Wir haben auf zwei Drittel der S-Bahn-Strecken Mischbetrieb mit dem übrigen Personen- und Güterverkehr. Deshalb ist es so wichtig, zu entmischen, woran wir mit der Deutschen Bahn hart arbeiten. Deswegen wird der Homburger Damm zweigleisig, deswegen wird die dritte Niederräder Brücke gebaut, die S6 bekommt eigene Gleise, und es soll die nordmainische S-Bahn-Strecke geben. Das muss alles 2030 fertig sein. Aber das hätten wir schon vor 15 Jahren gebraucht, um heute gute Qualität hinzukriegen.
Wenn Sie erst 2030 auf dem Stand von 2005 sind, wie wollen Sie da aufholen?
RINGAT: Wir holen jetzt auf. Jetzt wird nicht mehr nur geredet, jetzt wird gebaut. Bei der nordmainischen S-Bahn wird es auch bald einen Spatenstich geben.
Wird das Projekt nicht durch die Planung für den Fernbahntunnel noch gebremst?
RINGAT: Nein. Nächstes Jahr wird die Machbarkeitsuntersuchung zum Fernbahntunnel vorliegen. Wir gehen aber auch von einer Fertigstellung bis 2040 aus und nicht erst 2080. Das ist ambitioniert, ja. Aber wir sehen dazu keine Alternative. Der Hauptbahnhof ist einfach der Flaschenhals. Deshalb kommt der Grundgedanke für den Fernbahntunnel vom RMV: den Fernverkehr wie in Zürich aus dem Netz herauszunehmen und damit Platz zu schaffen für den Nahverkehr. Neu ist dabei, dass der Bund das als bedeutsam erkannt hat.
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Der zentrale Satz ist natürlich "Nein. Nächstes Jahr wird die Machbarkeitsuntersuchung zum Fernbahntunnel vorliegen."
Das bedeutet für mich dass man eine Abhängigkeit zwischen der Planung für die beiden Projekte (und insbesondere vom Fernbahntunnel auf die Nordmainische S-Bahn) bestätigt (denn ansonsten wäre es für die Planungen der Nordmainischen S-Bahn irrelevant wann die Machbarkeitsuntersuchung zum Fernbahntunnel vorliegt), auch wenn man nicht davon ausgeht dass das Ergebnis ebenjener Untersuchung die Nordmainische S-Bahn verzögern wird, wofür ich drei Erklärungsmöglichkeiten sehe:
1. Die Planungen zur Nordmainischen S-Bahn sind noch in einem derart frühen Stadium, dass sich das Ergebnis der Machbarkeitsuntersuchung zum Fernbahntunnel noch problemlos einarbeiten lässt, sodass der Planungsprozess bei einer Entscheidung pro nordmainischer Anbindung des Fernbahntunnels nicht zurückgeworfen würde.
2. Das mögliche Ergebnis (einer nordmainischen Anbindung des Fernbahntunnel) der Machbarkeitsuntersuchung ist bereits in den derzeit verfolgten Planungsszenarien für die Nordmainische S-Bahn berücksichtigt, sodass der Planungsprozess bei einer derartigen Entscheidung nicht zurückgeworfen würde.
3. Man hat bereits derart eindeutige vorläufige Ergebnisse für die Machbarkeitsuntersuchung erhalten dass man davon ausgehen kann dass die Anbindung des Fernbahntunnel südmainisch erfolgen und somit die Planungen für die Südmainische S-Bahn nicht tangieren wird.
Ich glaube nicht dass irgendjemand in diesem Forum in der Lage ist uns aufzuklären welche der drei oben genannten Möglichkeiten die zutreffende ist. Somit bleibt uns nur abzuwarten was passiert wenn das Ergebnis zur Machbarkeitsuntersuchung "nächstes Jahr" vorliegt...