Ziel der perversen Argumentation von Prof. (Un-)Sinn ist, jegliche einzelne Maßnahme zum Klimaschutz so zu verdrehen, dass sie als überflüssig dargestellt wird, so dass als Konsequenz aus seiner Darstellung jeder Einzelne sagen kann, dass er ja schließlich ohnehin nichts verändert - und darum nichts an seinem Verhalten zu ändern braucht.
Ich vermisse von den Befürwortern der grünen Politik Gegenargumente zur Argumentation von Prof Sinn. Es scheint der Glaube vorzuherrschen, dass man sich damit nicht auseinandersetzen müsse. Spätestens aber wenn die Politik die geschürten Erwartungen enttäuscht hat man ein Problem. Das Herumspielen mit Sinns Namen und die Rede von einer "perversen" Argumentation, überzeugt mich nicht. Warum hat man das nötig?
ZitatNatürlich ist jeder Verbrauch von EE-Strom ein Verbrauch einer (durch den "Ernteprozess") tatsächlich noch endlichen Energie - aber das darf doch nicht heißen, dass wir statt EE-Strom zu nutzen, jetzt mehr Kohlestrom nutzen sollen, sondern dass wir bei der Nutzung von EE-Strom weiterhin gezwungen sind, von verschiedenen Alternativen Verfahren zur Erreichung eines Zwecks, das effizienteste Verfügbare zu verwenden - heute eben Akkus statt Wasserstoff, so lange, wie wir keinen ausreichenden EE-Ausbau haben, um Wasserstoff in beliebigen Mengen herzustellen. Auch wenn das mit Unbequemlickeiten verbunden ist.
Was zu Unbequemlichkeiten? Das ist doch eine Verharmlosung. Leute werden ihre Arbeit verlieren und noch mehr als schon heute werden sich ihre Mieten nicht mehr leisten können.
Ich frage mich, was diejenigen, die den Klimawandel durch Wohlstandsreduktion (also auf gut deutsch Verarmung) bekämpfen wollen, erwarten, wie die Bevölkerung darauf reagieren wird. Meinen sie, dass wenn der Wohlstandsverlust erst einmal eingetreten ist, sie dann immer noch Unterstützung für ihre Politik erhalten werden? Mein Eindruck ist das da Naivität statt Weitsicht vorherrscht.
ZitatNatürlich wird es kurzfristig Versuche und Versuchungen geben, fossile Brennstoffe, die in der ersten Welt nicht mehr nachgefragt werden, in der dritten Welt zu vermarkten - dagegen braucht es internationale Abkommen und, viel wichtiger, eine Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien in diesen Ländern.
Dass zu "versuchen" ist allerdings ein Automatismus: Bei geringerer westlicher Nachfrage sinkt schlicht der Preis, und ärmere Länder/Unternehmen können automatisch mehr Öl kaufen. Was zu Verträge sollen das sein, die das unterbinden? Warum sollten OPEC-Länder und Abnehmerstaaten aus der zweiten und dritten Welt sowas unterschreiben? Die Bereitschaft in Deutschland rührt doch daher das wir in Teilen (vor allem das grüne Klientel) tatsächlich in einer Überfluss-Gesellschaft leben. Anderenorts in der Welt ist das nicht so. Erst kommt das Fressen dann die Moral.
ZitatAb einem bestimmten, relativ frühen, Punkt wird dies zum Selbstläufer, da die nicht mehr unnütz verbrauchten Devisen eben in Solarpanels, Windräder und Akkus (stationär, aber auch in Fahrzeugen) investiert werden können.
Auf der anderen Seite sinkt aber der Ölpreis auch immer weiter je geringer die Nachfrage wird, sodass es für andere erschwinglich wird. Wie man letztlich Ölscheichs und Konsorten dazu bringen kann, ihr öl einfach unter der Erde zu lassen, ist schon ein Rätsel.