Mir ist nicht nachvollziehbar, wie man in einer Pandemie als Angestellter eines systemrelevanten Betriebes glauben kann, dass ein Streik zu verantworten ist. Nicht alle Menschen können auf Autos oder Flugzeuge umsteigen. Bei 5 Tagen Streik kann man nicht mehr von leicht zu umgehenden Schwierigkeiten sprechen.
Wenn sich hier 5000 Leute zusätzlich in engen Zügen anstecken, hat man als GdL absehbar Menschenleben auf dem Gewissen.
Die Diskussion hier über Boni ist eine politische, die die Risiken für anderer Leute Überleben klein aussehen lässt. Zugespitzt heißt das nämlich: Wenn "die da oben" zu viel Geld verdienen, darf der Lokführer streiken, was andere Leute (die, die die Alternativen nicht bezahlen können) das Leben kosten kann. Aber wichtig ist offenbar nur, dass "die da oben" keine Boni bekommen. (Zugegeben, inzwischen könnte man sich impfen lassen.)
Spätestens bei Long Covid hört es aber auf mit Ausflüchten: Dieser Streik ist lebens- und gesundheitsgefährlich.
Der Streit gehört aufgeschoben. Wer die Last nicht tragen kann, muss den Beruf wechseln, sorry. Oder streiken, wenn die Pandemie "vorbei" ist, ich rechne mit Mitte 2022. In anderen Berufen muss man gerade auch Kröten schlucken. Die Pfleger sollten wohl auch mal streiken, am besten drei Tage am Stück? (Ich bin kein Pfleger, nur zur Klarstellung.)