Beiträge von Linie 27

    Gestern war ein anderer Elektrobus auf der Linie 27 unterwegs, ein Solaris Urbino 12 mit polnischem Kennzeichen. Während im Heuliez bei zügiger Fahrt über die Homburger Landstraße die Abrollgeräusche der Reifen dominieren und vom Antrieb praktisch nichts zu hören ist (zwischen Alt Bonames und Frankfurter Berg), dominiert beim Solaris ein Pfeifgeräusch aus dem Antriebsstrang, die Reifen rollen wesentlich leiser ab (keine Winterreifen???).

    Ich war heute früh echt baff: Auf dem Kurs der Linie 27, der um 9:00 Uhr ab Bonames Mitte in Richtung Preungesheim fährt, war ein Heuliez-Bus mit französischem Kennzeichen, 100% elektrisch. Die Zielanzeige draußen zeigte ganz normal "27 Preungesheim U" und innen war als Linie die 27 ans Display geklebt. Ein Infoplakat am Fester erklärte, dass der Bus sich in der Erprobung befindet.

    Heute bin ich um 17:15 Uhr von Bonames aus Richtung Weihnachtsmarkt gestartet. Da ich die U2 nicht mag, nahm ich den 27er Bus. Abgesehen von der Tatsache, dass streikbedingt die Verstärker nach Karben fast den ganzen Tag nicht gefahren sind, erwartete ich ein besonderes Angebot:


    Die S6 Richtung Frankfurt um 17:23 Uhr verpasste ich natürlich, weil mein Bus mal wieder zu lange am geschlossenen BÜ in Bonames Mitte warten musste. Kein Problem, denn laut Auskunft sollte um 17:29 Uhr ein RE aus Siegen außerplanmäßig am Frankfurter Berg halten. Da war ich natürlich gespannt. Auch das DFI kündigte den RE an. Um 17:33 Uhr fuhr dieser mit normaler Geschwindigkeit durch den Bahnhof durch. Das verhielt sich mit dem Pendant Richtung Gießen wenige Minuten später genauso. Auch der war auf dem DFI angekündigt mit außerplanmäßigem Halt an allen Stationen bis Friedberg.


    Warum?


    Spätfolge des Streiks? Es hat mich nicht umgebracht, die S6 um 17:41 Uhr war auch nur sechs Minuten verspätet. Es gab dennoch genug Glühwein. Auf dem Rückweg habe ich dann noch einmal die Ankündigung der außerplanmäßigen Halte des RE aus Siegen sehen dürfen. Ich habe nicht gewartet, sondern bin mit dem Bus nach Hause gefahren. Ich bin mir aber sicher, dass die Züge auch am Abend nicht gehalten haben. Warum auch.


    Wenn die HLB als Ersatz für die DB in Streikzeiten die S-Bahn übernehmen soll, ist das meiner Meinung nach nicht verkehrt. Acht Stunden nach Ende des Streiks sollte das aber nicht in die Fahrgastinformation eingepreist werden, wenn es nicht mehr so ist.


    Positiv am neuen Fahrplan: Die Linie 27 fährt morgens einen 10/20-Minuten-Takt, so dass auch die Zwischentakte aus Karben offiziell erreichbar sind.
    Negativ: Nachmittags leider nicht. Jedenfalls nicht in Richtung Preungesheim.

    Die FNP berichtet über die fehlende Möglichkeit, vom Bahnsteig aus direkt einen Nothalt der S-Bahn auszulösen. Ein solches System existiert bei der U-Bahn und habe sich dort laut Oesterling bewährt. Die Bahn hält dagegen, dass es möglich sei, über die Sicherheitszentrale Alarm zu geben, die dann per Funk die Notbremsung auslösen könnten.


    Auch die FR brachte gestern einen entsprechenden Artikel. Vorher hätte ich schwören können, dass es bei den S-Bahnen auch einen solchen Notsignalschalter gibt. Einen Alarm über die Sicherheitszentrale halte ich für zu kompliziert. Die Telefonnummer hat doch kein Mensch sofort parat. Also ruft man die 112 an, die rufen die Sicherheitszentrale an und dann wird irgendwann der Nothaltauftrag gegeben. Das ist bei der dichten Zugfolge im Tunnel wohl zu spät.


    Ob gerade Pendler und Stammfahrgäste so einen “Betriebsstop-Knopf“ auch für so eine gute Idee halten, wenn irgendwelche Lustigen zum zehnten Mal hintereinander damit einfach mal “for da lulz“ alles stillgelegt haben... da hab ich gewisse Zweifel.


    Ich habe noch nicht gehört, dass das Notsignal bei der U-Bahn allzu oft missbräuchlich benutzt wird. Die meisten Stationen sind außerdem bis in den letzten Winkel mit Videokameras überwacht und es treiben sich einige Sicherheitsleute dort herum. Die könnte man zum Beispiel zum Notsignalschalter schicken, wenn es ausgelöst wird. Dazu eine saftige Strafe bei Missbrauch und der Spaßfaktor sinkt für die Scherzbolde.


    Selbst wenn der Schalter zehn Mal missbräuchlich betätigt wird und beim 11. Mal ein Unfall verhindert wird, wäre es meiner Meinung nach eine gute Investition.

    Die Kontrollleurin in der S-Bahn hat gestern Abend auch vor den Rasierklingen gewarnt. Aus Erfahrung kann ich aber dazu raten, den Sitz auf Feuchtigkeit zu prüfen. Ich habe mich vor ein paar Wochen morgens auf dem Weg zur Arbeit auf einen Sitz fallen lassen und hatte nach Sekunden einen nassen Arsch. Da hat wohl ein {werauchimmer} auf den Sitz gepisst. Die Rasierklingen erscheinen mir mehr als Sensationsgeilheit.


    Der nasse Sitz war leider kein Einzelfall, es war der dritte derartige Zwischenfall, den ich in den letzten Jahren erleben (*) musste.


    (*) Wieder nach Hause fahren. Klanotten in die Wäsche. Duschen. Arbeitgeber Bescheid sagen. Wieder zur Arbeit fahren. Doof.

    Okay, okay, okay. Korinthen... Der SEV-T basiert also auf einem Vertrag der VGF mit Taxiunternehmern, die Mitglied in der Taxi Frankfurt eG sind. Das schließt aber nicht aus, dass die VGF einen SEV-Vertrag mit einem Busunternehmen abschließt.

    Das Problem beim SEV sind auch weniger die Direktvergaben im Schienenverkehr oder an die ICB, sondern die Tatsache, dass die ICB ein von der VGF separierter Betrieb ist. Die VGF beschäftigt seitdem keine Busfahrer mehr (abgesehen von einer Handvoll noch vorhandener Schienenbahnfahrer, die außer ihrer Fahreignung auf der Schiene von früher her noch zusätzlich den FS-Schein der Klasse D besaßen und sich damals für Verbleib bei der VGF entschieden hatten).


    Der SEV-T basiert auf Verträgen zwischen der VGF und den Taxiunternehmern, schließlich hat die VGF nicht ein einziges Taxi im Fuhrpark und beschäftigt auch keinen Taxifahrer. Es wäre also nicht vollkommen abwegig, wenn die VGF entsprechende Verträge mit ICB und den übrigen Busunternehmen abschließen würde.


    Ich habe allerdings meine Zweifel, ob ein beliebiger Busfahrer den Weg findet, wenn er zwischen Rheinlandstaße und Bürostadt einen ad hoc SEV fahren soll (nur als Beispiel, die meisten Strecken sind näher an der Straße).

    Meine Frage:
    Gibt es den Zustieg, wie von mir oben beschrieben gar nicht mehr? Ist der Einstieg tatsächlich nur noch am Bahnsteig, wo die Linie 21 abfährt? Werden die Züge auf den Gleisen innerhalb der Schliefe nur abgestellt?


    In dem Zaun befindet sich ein Tor, das ich noch nie in offenem Zustand gesehen habe. Jedenfalls nicht nach Fußballspielen. Der separate Bahnsteig dient(e) der Fantrennung nach (Hoch)Risikospielen. Die FIFA hat das meines Wissens nach gefordert, als das Stadion für die WM 2006 umgebaut wurde. Trotz des Besuchs von zig Spielen - auch von Vereinen, deren Ultras mit den unsrigen eher verfeindet sind - habe ich den Bahnsteig nie in Betrieb gesehen.

    Ich denke, für die paar Personen aus Eschersheim und Frankfurter Berg wäre es kein großer Unterschied gewesen, mit Umsteigen an den von mir genannten Stationen zu fahren. das gilt ganz besonders für Eschersheim wegen der A-Strecke. In Preungesheim hätte man natürlich schauen müssen, ob das mit den traffiQ-Buslinien einigermaßen passt (und natürlich kein zu frühes Abfahren der SEV-Busse). Den Fahrtweg Hauptbahnhof - Westbahnhof hätte man sich auch sparen können.


    Ja, das Stück zwischen Hauptbahnhof und Westbahnhof hätte man sich sparen können. Aber das macht den Bock auch nicht mehr viel fetter und bringt denjenigen etwas, die Probleme beim Umsteigen haben. Der SEV hat nur einen bedingten Nutzen für die Fahrgäste, die am Frankfurter Berg oder in Eschersheim einsteigen, da gibt es in der Tat bessere Möglichkeiten, in die Stadt zu kommen. Meines Erachtens nach ist er wichtig für die Fahrgäste aus der Wetterau, die zum Frankfurter Berg oder nach Eschersheim wollen (oder umgekehrt). Zahlenmäßig ist diese Gruppe sicher überschaubar, es gibt sie aber.

    Den Sinn, die Stationen alle abzuklappern, habe ich nicht so recht erkennen können, denn die Frankfurter Stationen sind meist gut angebunden und die Fahrtzeit des Busses durch den Stadtverkehr gegenüber der Bahn einfach grausam langsam. Hätte sicher mehr gebracht, die Linie zwischen Westbahnhof und Berkersheim deutlich zu beschleunigen und dafür an wesentlichen Punkten zwischendrin einen Umstieg zum Stadtnetz herzustellen, so z.B. Hügelstraße als Ersatz für Eschersheim, Preungesheim als Ersatz für Frankfurter Berg.


    Ich habe mir spaßeshalber gestern Abend auch einmal den SEV gegeben. Frankfurter Berg - Bad Vilbel - Westbahnhof - Frankfurter Berg. Irgendwie konnte ich mir das nicht so richtig vorstellen, dass man das wirklich macht.


    Die nicht abgewarteten Abfahrtszeiten kann ich bestätigen.


    Spannend fand ich den Schlenker von Alt Eschersheim über den Lachweg zum Weißen Stein (Ersatzhaltestelle an der Haltestelle der 63, 66 und 69). Auch die Fahrt durch die Kurhessenstraße (vom Westbahnhof kommend) am Durchfahrt-für-LKW-und-Busse-Schild vorbei war lustig. In Berkersheim hat der Bus Richtung Westbahnhof nicht an der Bushaltestelle Richtung Ginnheim, sondern gegenüber der Wendeschleife gehalten. Für Fahrgäste aus Harheim natürlich Gift. Zwischen Berkersheim und Bad Vilbel war die gut gepflegte Asphaltdecke des Heiligenstockwegs eine echte Herausforderung für Mensch und Material. Selten habe ich Busse so klappern gehört.


    Weiter als bis zum Weißen Stein hätte man den SEV aus Frankfurter Sicht nicht wirklich führen müssen, obwohl auf dem Rückweg am Westbahnhof einige Fahrgäste zum Frankfurter Berg eingestiegen sind. Oder vom Frankfurter Berg aus an die Endhaltestelle der U5. Von dort geht es immer noch schneller in die Stadt als mit dem Bus über die Ersatzroute.


    Der Express-Bus war ziemlich gut besetzt. Der Bummelbus nicht. Dennoch: Selbst für die paar Dutzend Nasen, die von Nieder Wöllstadt nach Berkersheim wollen, ist der Bummelbus die einzig vernünftige Alternative. Auch wenn die Frankfurter Stationen der S-Bahn gut in Richtung Frankfurt angebunden sind, trifft das für die andere Richtung nicht wirklich zu. Deswegen ist meiner Meinung nach ein solcher SEV unverzichtbar, auch wenn er ewig braucht und lustige Routen fährt.