Auch wenn es hier oft nicht explizit dargestellt wurde: Der Hauptkritikpunkt Kreisels ist nicht, dass die offizielle Statistik falsch sei, sondern, dass sie als Steuergröße offensichtliche Mängel aufweist, da die Lenkungswirkungen konträr jeglicher unternehmerischer Interessen ist.
Kennzahlen bieten in der Regel nur Anhaltspunkte zur Beurteilung der Performance und sind im Kontext betrieblicher Eigenheiten zu bewerten.
Die Definition von Kennzahlen findet in der Regel innerhalb einer konkreten Entscheidungsdomäne statt:
Verspätungen ab 6 Minuten im PV mit "Halt" als ungewichteter Bezugsgröße würde ich im Bereich Schieneninfrastruktur mit Berücksichtigung der Fahrgastinteressen als Nennenswerte End(!)Kundengruppe verordnen.
Für den Bund als Hauptinteressenvertreter des ÖPV sollte jedoch eine verbesserte Metrik, die kongruent mit diversen Untermetriken der Leistungserbringer bzw. Umweltvariablen (bspw: Busverkehr -> Staubelastung/Verspätungsanfälligkeit) Zielvorstellungen sein.
Meiner Meinung nach sollten die Nutzenfunktionen diverser Kundengruppen (Gelegenheitsfahrer, Wochenendpendler, "normale" Pendler) und sonstiger Marktteilnehmer hinreichend genau bekannt sein- ebenso die Umsteigezahlen derselben- um des gesamtwirtschaftlichen Nutzen, Potentiale und Risiken hinreichend genau abzubilden.
Man könnte also die Leistungsparameter des ÖPV sinnvoll modellieren. Zur Sicherstellung der flächendeckenden Beurteilung der Aussagekraft müssen natürlich entsprechende statistische Parameter der Datenerhebung und -qualität vorgehalten und verrechnet werden.
Das Ergebnis wären maximal belastbare Zahlen in den höheren Ebenen und beliebige Granulatität hinsichtlich regionaler und organisatorischer Grenzen.
Falls sich eine Gruppe findet, ein entsprechendes Modell (für eine S Bahnlinie / das RMV Schienennetz / etc) zu Implementieren möchte ich hiermit mein Interesse zur Mitwirkung anmelden.