Gleichstrombahnen sind in mehrere (Ein-)Speiseabschnitte unterteilt. Dies dient dem besseren Erkennen von Kurzschlüssen. Die Abschnitte sind deswegen, untereinander galvanisch getrennt. Die Stromabnehmer sind aber so tief (in Fahrtrichtung), dass wenn der Wagen passend stehenbleibt, die vordere Schleifleiste im nächsten und die hintere im letzten Speiseabschnitt stehenbleibt.
Normalerweise würde das nichts ausmachen, sind ja theoretisch vorne wie hinten 600 V, aber dadurch, dass U-Bahnen fahren, gibt es Spannungsschwankungen. Die Schwankungen können auch vom Nachbargleis übertragen werden, da die Oberleitungsanlagen beider Gleise gegenseitig als Verstärkerleitungen dienen, und deswegen miteinander verbunden sind (innerhalb eines Speiseabschnitts; kann man zwischen Niederursel und Weißkirchen gut sehen).
Um das Beispiel C-Strecke aufzugreifen:
Wenn eine U-Bahn vor dem Industriehof am Signal warten muss und passend steht, brückt sie am Trenner die Abschnitte. Wenn jetzt am Kirchplatz eine Bahn bremst, speist sie Energie ins Netz zurück, die Spannung im letzten Abschnitt steigt auf ca. 800 V*. Wenn gleichzeitig am Industriehof eine Bahn losfährt, sinkt die Spannung im nächsten Abschnitt auf ca. 470 V*.
Die Differenz wird über den Stromabnehmer kurzgeschlossen, es fließt ein Strom und die Oberleitung erwärmt sich.
Im schlechtesten Fall erwärmt sie sich soweit, dass sie durch die Längenausdehnung herunterhängt. Dann kann die nächste Bahn mit ihrem/ihren Stromabnehmer einfädeln, und die OL runterholen. Wenn ich mich recht erinnere hatten wir vor einem Jahr (?) so einen Fall auf der A-Strecke am Lindenbaum.
* Die exakten Werte weiß ich leider mehr, aber die Größenordnung der Maximalwerte müsste stimmen.