Hallo,
gestern gab es in der Wiesbadener FR-Lokal-Printausgabe einen interessanten Beitrag über die Busfahrer der ESWE und deren Gesundheit. Da dieser Artikel nicht online erscheint, hier eine etwas ausführliche Zusammenfassung.
Der Krankenstand bei den ESWE-Busfahrern liegt zwischen sieben und acht Prozent und damit höher als der Bundesdurchschnitt bei dieser Branche. Aufgrund dieser Tatsache wurde in Wiesbaden ein Programm in Kraft gesetzt, um die Gesundheit des Fahrpersonals zu checken und zu verbessern. Der Beginn ist ein sogenannter "Gesundheitstag", an dem verschiedene Programme durchlaufen werden.
Die Fahrer klagen am häufigsten über Erkrankungen der Atemwege, und über Erkrankungen des Bewegungsapparats klagen. Hier zwei Beispiele, was für diese Fahrer am Gesundheitstag geboten wird:
1. Zum "Ergo-Check" gehören die Überprüfung der Haltung der Fahrer, speziell der Wirbelsäule. Per Computer wird ermittelt, ob der Fahrer falsch sitzt, oder ob der Sitz in einer falschen Stellung ist.
2. Im "Kohlenmonoxid-Test" wird ermittelt, welche Gesundheitsprobleme bei den Fahrern auftreten, die rauchen.
Konsequenzen aus diesen Tests für die Fahrer sind z.B. Rückenschulen bzw. Nichtraucherkurse (für letztere sich allerdings nicht all zu viele Fahrer erwärmen können).
Am Gesundheitstag gibt es weitere Angebote, die auf das Berufsbild der Busfahrer ausgerichtet sind.
Ziel des Gesundheitstages, der nur einen Teil des gesamten betrieblichen Gesundheitsmanagements darstellt, bei dem ESWE-Verkehr und die AOK Hessen kooperieren, den Krankenstand bei den Busfahrern auf unter den Bundesdurchschnitt zu senken.
So weit der Beitrag. Ich finde diesen Gesundheitstag eine gute Einrichtung. Ob der Besuch dieser Gesundheitstage freiwillig ist, oder "freiwillig angeordnet" wurde, ist dem Bericht nicht zu entnehmen. Mit der Teilnahme an den Gesundheitstagen sollte man einen Anreiz verbinden - es muss nicht nur finanziell sein - damit das ganze angenommen wird. Mir ist ein gesunder Fahrer lieber als einer, der mit dem Kopf unter dem Arm zum Dienst erscheint, raucht, und zudem noch schlecht hört oder sieht. Der tägliche Verkehr erfordert Konzentration, und über Ausfälle von Kursen wurde hier im Forum bereits des Öfteren berichtet. Diese Ausfälle können durch konsequente Gesundheitsvorsorge zwar nicht verhindert, aber durchaus reduziert werden - und das nicht nur bei Busfahrern.
Grüße ins Forum
Helmut
Weiterhin gibt es in der heutigen FR ein Interview mit dem Geschäftsführer der ESWE-Verkehr zum Ausblick des Unternehmens für 2008. Hier der Link: "Wirtschaftlich geht es bergauf".