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Printausgabe vom 04.05.2004
Schon vier Kleinbusfahrer haben sich gemeldet
Von Manfred Becht
Eppstein. Für Ralf Wolter geht es keineswegs nur um die Eppsteiner, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. "Wir müssen uns im öffentlichen Personennahverkehr ohnehin etwas überlegen", erinnert Eppsteins Bürgermeister daran, dass die Bundeszuschüsse für Busse und Bahnen wegfallen, Kreise und Kommunen diese Löcher aber wohl kaum stopfen können. Der "Eppsteiner Bürgerbus" könnte daher den Charakter eines Modellversuches haben bei dem Bemühen, die Bürger mobil zu halten.
Zunächst einmal geht es aber darum, den Bus überhaupt erst in Eppstein zum Fahren zu bringen. Seitdem die Buslinie 20 der ESWE wieder stark eingeschränkt wurde, wird über Ersatz nachgedacht, der Eppsteiner Magistrat hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Herausgekommen ist die Idee, die Bürger mit zwei Kleinbussen nach vorheriger Anmeldung zu ihren Zielen zu fahren. Daher werden Bürger gesucht, die diese Busse im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses fahren wollen.
Eine jetzt angelaufene Fragebogenaktion soll die Bereitschaft der Bürger erkunden, sich dafür zur Verfügung zu stellen, ermittelt werden soll aber auch der konkrete Bedarf. "Die Erfahrungen anderer Kommunen haben gezeigt, dass diese Art der Busverbindungen dem Bedarf der Bürger am besten entspricht", sagt Wolter. Nur muss zuvor wenigstens ermittelt werden, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten solche Kleinbusse verfügbar sein sollen.
An einen eigenen Stadtbus, stellt Wolter auch klar, könne man aus finanziellen und rechtlichen Gründen nicht denken. Linienbusse seien teuer und führen oft mit zu wenigen Passagieren. Ohnehin stehen noch konzessionsrechtliche Details zur Klärung an, und über die Finanzierung muss in der Stadtverordnetenversammlung noch gesprochen werden. Für Wolter handelt es sich aber auch um einen neuen Versuch, die Bürger bei der Gestaltung der Stadt einzubeziehen.
Nicht immer klappt dies, wie das schleppende Spendenaufkommen für den Umbau der Eppsteiner Trauerhalle gezeigt hat. Der Rathauschef ist aber durchaus optimistisch, dass es beim Bürgerbus gelingen kann. Vier interessierte Fahrer haben sich jedenfalls schon gemeldet. Die Fragebögen liegen in den Rathäusern und in den Verwaltungsstellen aus und können bis zum 10. Mai dort auch wieder abgegeben werden.
Quelle: Onlineausgabe der Frankfurter Neuen Presse unter rhein-main.net