ZitatAlles anzeigenZügig voran mit Bus und Tram:
20 Jahre ÖPNV-Beschleunigung bei der MVG
Kurze Fahrzeiten, hohe Pünktlichkeit und Stopps nicht an jeder Kreuzung, sondern nur an Haltestellen – was die U-Bahn so attraktiv macht, wird seit 1994 Schritt für Schritt, soweit wie möglich, auch auf den Nahverkehr an der Oberfläche übertragen. Der Startschuss für die ÖPNV-Beschleunigung in München fiel vor genau 20 Jahren. Den Anfang machte von 1994 bis 2004 die Tram: Durch die Beschleunigung sämtlicher Linien – die erste war damals die Linie 20 nach Moosach – konnten 15 Züge „eingespart“ und für Angebotsverbesserungen an anderer Stelle eingesetzt werden. Gleichzei-tig stieg die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit um 22 Prozent. Erste Buslinien wurden 1995 beschleunigt. Seit 2005 gibt es ein vom Stadtrat beschlossenes Programm. Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: 12 Busse und 89 Minuten Reisezeit wurden bereits gewonnen. Damit sind die bayerische Landeshauptstadt und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) Vorreiter unter den großen Städten Deutschlands.
„Die Beschleunigung ist eine echte Win-Win-Situation“, sagt MVG-Chef Herbert König. „Unsere Fahrgäste bekommen letztlich mehr ÖPNV zum selben Preis. Neben der Wirtschaftlichkeit steigt natürlich die Attraktivität, denn die Busse und Bahnen sind deutlich schneller, pünktlicher und kom-fortabler unterwegs. Von der Beschleunigung des ÖPNV profitieren nicht nur unsere Fahrgäste. Das so verbesserte Angebot bei Tram und Bus zieht auch neue Kunden an und sorgt auf diese Weise letztlich für weniger Auto-verkehr – und weniger Staus. Das haben die eindrucksvollen Fahrgaststei-gerungen entlang der beschleunigten Linien bei der Tram bereits bewie-sen. Und von der steigenden Lebensqualität in der Stadt haben alle etwas.“
Beschleunigung heißt dabei nicht Gas geben. Vielmehr wirken verschiede-ne Instrumente der Verkehrsplanung zusammen, damit Nahverkehrs-Fahr-
zeuge im Stadtverkehr zügiger vorankommen. Die zentrale Rolle spielt die pass-genaue Schaltung von „intelligenten“ Verkehrsampeln. So meldet sich der Bus oder die Tram automatisch per Funk mehrere hundert Meter vor einer Kreuzung an der Ampel an, die dann rechtzeitig für Grün sorgen kann. „Bus und Bahn be-kommen Sonderphasen nur, wenn sie auch tatsächlich fahren und nicht in jedem Signalumlauf. Auch das optimiert die Leistungsfähigkeit insgesamt“, erläutert Her-bert König. Zusätzlichen Nutzen stiftet auch die Einrichtung von Blindensignalen, die im Rahmen der Beschleunigungsprojekte an etlichen Fußgängerfurten gleich mit eingerichtet werden. Leuchtstarke und somit gut sichtbare LED-Signalgeber verbessern die Verkehrssicherheit und reduzieren den Energieverbrauch sowie die Kosten für die Wartung einer Ampel.
Rund 900 der etwa 1.100 Verkehrsampeln in München liegen an Bus- und Tram-strecken. Ende Mai 2014 lag der Anteil der für die Beschleunigung umgerüsteten Ampeln beim Bus bereits bei 44 Prozent. Auf ganzer Linie beschleunigt sind der-zeit die MetroBus-Linien 52, 53, 54, 55, 58, 62 sowie die StadtBus-Linien 100, 142, 144, 145, 155, 169 und 198, auf längeren Abschnitten zum Beispiel auch die Linien 131 und 133. Zum Fahrplanwechsel Ende 2014 steht unter anderem die Beschleunigung der Linie 154 um neun Minuten an. Neben der linienweisen Be-schleunigung werden durch die Stadt München kontinuierlich Einzelampeln für den Funk ertüchtigt, deren Austausch nach 20 bis 30 Jahren turnusgemäß an-steht.
In die Projekte zur Busbeschleunigung sind viele Institutionen eingebunden – die Abstimmung, Planung und Umsetzung beschäftigen unter anderem Stadtrat, inter-fraktionelle Arbeitsgruppen, Kreisverwaltungsreferat, Baureferat, Referat für Stadt-planung und Bauordnung, Regierung von Oberbayern und Bezirksausschüsse. Die Busbeschleunigungsprojekte werden durch die Landeshauptstadt München und die Stadtwerke München (SWM) finanziert. Teilweise hat der Freistaat Bayern die Vorhaben finanziell gefördert.
Weitere Infos: http://www.mvg.de > Wir über uns > MVG Projekte
Quelle: Presseinformation MVG