Das ist vom Grundsatz her zwar richtig, aber bedauerlicherweise eine unterkomplexe Beleuchtung des Themas.
Ich habe mir nicht angemaßt, das Thema umfassend zu beleuchten, sondern wollte nur mit einem sehr wichtigen Aspekt beitragen.
[...]. Aber das wäre nunmal komplex [...]

Aber wenn Menschen das Angebot unseres Sozialstaates nicht annehmen wollen, kann man das unserer Gesellschaft nicht negativ anrechnen.
Das sehe ich zu einem gewissen Punkt anders: Diese Haltung schadet in erster Linie diesen Menschen selbst und entspricht damit nicht dem (ich nenn's mal so) natürlichen Lebenswillen. Also gab es etwas in ihrer Lebensgeschichte, was dazu beigetragen hat. Und da kann man die Gesellschaft nicht ausklammern.
Ich meine, dass es bei der hessenschau dazu negative Kommentare gab, weil man gerne auch mal Besucher am Bahnsteig der U-Bahn abholen wolle und dafür keine Fahrkarte zu kaufen bereit war.
Joa, das Gejammer hab ich damals auch nicht verstanden. Ist aber typisch, da sind immer alle betroffen. Beispielsweise jetzt wo Mainz die Gebühren fürs Bewohnerparken am Fahrzeugvolumen festmachen will, haben auf einmal alle in den Kommentarspalten zwei Großeltern im Rollstuhl, fünf Kinder und zwei Hunde...
Was spricht tatsächlich gegen Zugangsschranken?
- Eingeschränkte Barrierefreiheit ggü. Rollstühlen und Kinderwagen (bei Fahrrädern ist es eher Komforteinschränkung)
- Bei personeller Zutrittsontrolle: Personalkosten
- Bei elektronischer Zutrittskontrolle: Uneinheitlicher Ticketdschungel, fehlende maschinelle Lesbarkeit von Einzelfahrscheinen
- Ausbremsen des Reisendenstroms in Stoßzeiten
Durchaus lösbare Probleme, aber nur unter Einsatz von Willen und Geld.
Bei "einfachen" U-Bahn-Stationen mag das funktionieren, aber wenn ein oder mehrere Shops in der B-Ebene sind, wird's interessant. Ich möchte den Laden auch ohne Ticket besuchen können (und der Händler möchte das sicher auch), und nach Ladenschluss hat man eine frei zugängliche B-Ebene.
Das von dir erwähnte abgegrenzte Bahngebiet ist bei den Tunnel-U-Bahn-Stationen i. d. R. mit Schildern an der Decke und längs zur Laufrichtung angeordneten Metallbügeln gekennzeichnet, und beginnt meist am oberen Ende der Rolltreppen zum Bahnsteig. Also ohne B-Ebene.