Taunusbahn & Friedrichsdorf–Friedberg – Bauthread

  • Analog zur Main-Weser-Bahn und der Regionaltangente West hielt ich es für angebracht, hier mal einen Bauthread aufzumachen für folgende sich örtlich überschneidende Projekte, die teils schon lääängere Threads zur Planung aufweisen, um das ganze etwas zusammenzufassen:

    Diskussion zur Planung bitte weiterhin dort!


    Ob es nun besser in die Kategorie Regionalverkehr oder S-Bahn passt... schwer zu sagen :/


    In den kommenden Beiträgen dann von mir erste Bilder.

  • Widmen wir uns zuerst den Vorarbeiten für die Elektrifizierung der Taunusbahn bzw. Ertüchtigung der Strecke.


    Die ersten Grünschnittarbeiten fanden bereits im Herbst 2022 statt (und mussten aufgrund der Verzögerungen 2024 wiederholt werden), hier gut zu sehen an der alten Usinger Brücke. Bereits vor ein paar Jahren wurde eine neue Straßenbrücke (auf der ich stehe) gebaut, die alte aus der Bauzeit der Bahnstrecke dient nur noch dem Fuß-/Radverkehr und soll mit dem Bau der Oberleitung abgerissen werden. Hier mit 644 während dem kurzen Gastspiel:


    Im Sommer 2024 löste das neue ESTW (Scheidt & Bachmann ZSB 2000) das alte (SIMIS C) ab. Es war gerade einmal 30 Jahre alt geworden. Bei den Gleisanlagen änderte sich quasi nichts, alle Anschlussgleise/Laderampen (Köppern, Saalburg, Wehrheim, Usingen) wurden einbezogen, auch die Bestands-BÜSA. Wie vorher sind beide Bahnhofsgleise stets in beide Richtungen mit Ausfahrsignalen bestückt worden. Die größten Neuerungen waren Einfahr-Vorsignale (bisher nur Vorsignaltafeln), 500-Hz-PZB-Magnete und eine Menge Geschwindigkeitstafeln wegen Reisendensicherungen ("Bahnsteig-BÜ"), Durchrutschwegen usw. Hier zu sehen der Bf Köppern:


    Das Einfahrsignal von Saalburg kommend steht nun links des Gleises. Wozu der Zuatzanzeiger dient, habe ich noch nicht herausbekommen, eventuell für Einfahrt auf das Stumpfgleis. Genau an dieser Stelle demolierte vor einigen Jahren ein losgerollter Trecker einen LINT.


    Eins der neuen Vorsignale, eine Menge Kabelarbeiten und Spuren des vergangenen Grünschnitts am Köpperner ZSP. Die Blinklichtanlage zählt schon länger ihre letzten Tage, die Pläne für die neue Anlage liegen schon seit Jahren aus.


    In Neu-Anspach wurden sehr niedrige Signale aufgestellt, hier wird die Länge der Gleise voll ausgenutzt:


    In der Woche der Umstellung waren manche Signale noch nicht aufgestellt (weil sie sonst vorhandene verdeckt hätten), aber bereits angeschlossen:


    Die Standorte der Signale sind weitestgehend gleich geblieben, auch Rangieren ist per Lichtsignal nachwievor nur in Usingen und Grävenwiesbach vorgesehen:


    Größte Novum ist die Aufgabe des signalisierten Zugleitbetriebs zwischen Grävenwiesbach und Brandoberndorf mit Installation von Einfahr- und Ausfahrsignal in der Endstation:


    Sogar Sperrsignale wurden installiert. Die Hecke rechts begrenzt den Privatgrund mit dem alten Empfangebäude; sollte es tatsächlich zu einer Reaktivierung Richtung Albshausen kommen, müsste man sich mit dem Platz begnügen und wahrscheinlich eine Lösung mit Bahnsteigen hintereinander (wie für Hundstadt geplant) oder nur einem (wie z. B. in Alzenau ausgeführt) wählen:


    Vom Zweigleisigen Ausbau Saalburg–Wehrheim sowie dem Ausbau Hundstadt zum Bf ist noch nichts wirklich zu sehen.

  • Nun ein Überblick über die Bautätigkeiten in Friedrichsdorf.


    Noch steht die provisorische Brücke, die allen mobilitätseingeschränkten Reisenden oder solchen mit Gepäck oder beräderten Untensilien aller Art das Leben schwer und den Anwohnern die Geräuschkulisse zur Freude macht. Zuletzt wurden die bereits abgenutzten Oberflächen der Plattenbeläge erneuert. Links unten die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion wieder provisorisch geschlossene Baugrube für die Fertigelemente der neuen Unterführung:

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    Überblick von oben, hier waren die Fertigelemente noch in Herstellung (hinten rechts). Inzwischen ist auch der Mittelbahnsteig bis zu den Stützen der Brücke mit neuen Bodensteinen, Sitzgelegenheiten usw. versehen wurden. Er bleibt auf 76 cm Höhe, während der Hausbahnsteig Gleis 2 links mit 96 cm dann künftig Plangleis für die S5 werden soll:

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    Hier zu sehen die unlängst eingerammten Fundamente für die neuen Signale an der Südausfahrt:

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    Auf dem Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs und seit einigen Jahren Parkplätzen enstand dieser Halb-Bunker, der wohl das neue ESTW werden dürfte. Lustigerweise stand hier früher einmal eins der mechanischen Stellwerke (bis Ende der 70er), die Mauer ist die Kammerwand der alten Fußgängerbrücke:

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    Zum Vergleich hier ein Bild der liebevoll nachgebauten Vereinsanlage der IG Eisenbahn Gonzenheim vom Bf Friedrichsdorf in den 60ern. Links hinten die erwähnte Brücke mit Stellwerksgebäude. Auch gut zu erkennen, dass Gleis 1 früher durchgängig war. Der Zugang zur Unterführung von Gleis 2 war verfüllt worden, es existierte bis zuletzt nur der vom Hausbahnsteig aus:

    Gonzenheim-20.jpg


    Noch ein Bild von der Ausfahrt Richtung Bad Homburg. Im Gebüsch versteckt liegt der ehemalige Ablaufberg (Gleis noch vorhanden), auf dem sich in den 90ern gern ein mintgrüner 628 ausruhte, wenn er mal nicht eine der wenigen Fahrten nach Friedberg absolvierte. Davor der hässliche neue Kabelkanal und ein weiteres neues Fundament:

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    Am Rande sei noch Seulberg erwähnt, das ebenfalls verzweifelt auf Barriereifreiheit wartet. Gleis 1 hatte schon seit den 70ern eine Rampe, Gleis 2 dagegen kann nur über die untere Zwischenplattform der maroden Brücke (ganz rechts im Bild) oder eine lange Rampe mit alle 2 Metern einer Stufe erreicht werden. Die Brücke war vorübergehend voll gesperrt, mit Stützen ist sie jetzt wieder offen. Vielleicht sollte man die aus dem stillgelegten Hp Erbstadt-Kaichen holen? Sie ist immerhin baugleich. Auf dem Foto die gestützte Brücke und der zum Wohnhaus aufgestockte Empfangspavillon im Hintergrund:

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  • Ich weiß nicht, in wie fern es hier als bauthread hinzugehört, allerdings habe ich gestern in Friedberg Süd neue Anzeiger am Bahnsteig beobachtet. Diese sind letzte Woche noch nicht da gewesen. Ich wusste nur von neuen Anzeigen auf der Taunusbahn, aber in Friedberg Süd waren sie nicht angekündigt.