ZitatOriginal von Charly
Das sehe ich genau so...
Ganz meine Meinung. Es kann nicht angehen, daß für ein und dieselbe Leistung unterschiedliche Entgelte gezahlt werden, d.h. für eine verbilligte Seniorenkarte muss es Einschränkungen geben, wie z.B. nicht übertragbar, keine Mitnahmeregelung, nicht gültig zu bestimmten Zeiten, aber keinen Bonus, wie z.B. Gültigkeit im gesamten RMV-Gebiet. Als "Vollzahler" käme ich mir leicht veralbert vor.
Mitnahme nur von tariflich als Kindern eingestuften Personen (Oma/Opa sind mit Enkeln unterwegs) oder Personen, die altersmäßig ebenfalls eine solche Karte bekommen könnten. 
In Hamburg haben sie auch ein günstigeres Verhältnis Tages- zu Einzelkarte als hier:
Die Tageskarte für den Großbereich Hamburg ist etwas billiger als 2 Einzelfahrscheine.
Ich glaube, im Dezember waren die Preise 2,60 bzw. 5.10 €.(Einzelkarte deutlich teurer - aber dafür im Bereich 15 - 25 km !), Tageskarte billiger als hier.
Mit dem Ergebnis, dass sich fast immer die Tageskarte lohnt, da man im Normalfall auch wieder zurückfährt. Grundsätzlich wird damit der Abfertigungsaufwand erheblich verringert, da pro Tag halt nur noch ein Verkauf anfällt.
Gesteigert wird das noch durch sehr günstige Familientageskarten (2 Erwachsene + Kinder), die kostet dann etwas über 8 Euro.
Auch die Grundregel "Großbereich Hamburg" finde ich sehr praktisch, da unmittelbar ans U- und S-Bahnnetz angschlossene Umlandstädte wie Wedel (S 1), Pinneberg (S 3), Norderstedt (U 1) und Ahrensburg (U 1 / R 10 - alte S 4) eingebunden sind. Dazwischen gibt es noch "Kurzstrecken" bis etwa 5 km (weitaus sinniger als die hiesigen 2 km) und den "mittleren Ring" im Bereich um 15 km.
Auf Frankfurt übertragen hieße dieses das an anderer Stelle vorgeschlagene Stadtteil-Ticket bis etwa 5 km und einen "Großbereich Frankfurt" etwa im 15 km-Radius Oberursel - Bad Homburg - Bad Vilbel - Offenbach - Langen - Kelsterbach - Hattersheim - Hofheim - Königstein - Oberursel.
Der Einzelfahrschein könnte wegen mir dann 3 € kosten, die Tageskarte bei 5,80 € bleiben. Dafür sollte man die Preise fürs Parken im Straßenraum und fürs Falschparken an den Rest der EU anpassen. Bei der Auswahl, fürs Parkhaus 3 - 6 €, fürs Falschparken 60 €, beides jeweils + Benzin oder für die Tageskarte 6 bzw. 9 € zu bezahlen, fiele die Wahl dann doch eher zugunsten des RMV aus.
Solange aber die "Strafe" fürs Falschparken wegen entsprechender Bundesgesetze gerade im Bereich der Kosten für Parkhaus oder ÖPNV liegen, fährt natürlich jeder wie blöde Auto und parkt, wo er will - notfalls auch auf Schienen und Radwegen.
ZitatOriginal von Ost-West-Express
Ich glaube, im Dezember waren die Preise 2,60 bzw. 5.10 €.(Einzelkarte deutlich teurer - aber dafür im Bereich 15 - 25 km !),
Wo ist da denn etwas deutlich teurer? --> Einzelfahrkartenpreise HVV
Eine Kurzstrecke kostet 1,30 €, bei uns 1,70 €
Nahbereich bis 5 km = 1,65 €, bei uns 2,30 € (entsprechend der Entfernung Eschersheim - Hauptwache)
Eine Fahrt im Großbereich HH kostet 2,70 €, dafür kann man dort aber bis zu 50 km weit fahren, von Wedel bis Reinbek oder von Stelle bis Norderstedt. Bis zur Tarifgrenze Frankurt würde sowas bei uns zwar auch nur 2,30 € kosten, eine Fahrt nach Offenbach (nur 9 km!) dagegen kostet schon 3,70 €.
Für die 40 Cent mehr bekommt man also auch wesentlich mehr geboten. Tätigt man hier eine Fahrt über 2 bis unter 5 km sowie ebenfalls eine darüber hinaus, zahlt man dafür 4,60 €, in Hamburg dagegen nur 4,35 €. Das wäre zwar "nur" eine Ersparnis von insgesamt 25 Cent, jedoch beträgt der Anteil der Fahrten unter 5 km weit mehr als 50% aller Fahrten (in Hamburg beträgt er etwa 70%), sodass die Ersparnis insgesamt höher ausfällt, zumindest wenn man öfter fährt.
Grobes Rechenbeispiel HVV:
70 Fahrten bis 5 km a 1,65 € = 115,50 €
20 Fahrten 5 - 15 km a 2,70 € = 54,00 €
10 Fahrten 15-40 km a 2,70 € = 27,00 €
Gesamt 100 Fahrten = 196,50 €
Grobes Rechenbeispiel RMV:
70 Fahrten bis 5 km a 2,30 € = 161,00 €
20 Fahrten 5 - 15 km a 2,30 € = 46,00 €
10 Fahrten 15-40 km a 3,70 € = 37,00 €
Gesamt 100 Fahrten = 244,00 €
Dabei sind natürlich noch nicht die paar Cent HVZ-Ermäßigung in Frankfurt berücksichtigt, die es in HH nicht gibt, und der Fahrgast ist auch jeweils eher "statistischer Natur". Fährt hier aber jemand die 23 km bis Hanau, ist er sofort mit 6,95 € dabei. Das habe ich weggelassen, es würde aber die so schon erkennbare Tendenz nur noch weiter zu Lasten des RMV nach oben drücken.
Eine Fahrt vom Flughafen Hamburg nach Stade (etwa 75 km) kostet 7,20 €. Eine Fahrt gleicher Entfernung im RMV (z. B. Flughafen Frankfurt nach Gießen) kostet dagegen 13,00 €.
Noch Fragen? 
Charly,
dann sollten wir natürlich noch ergänzen: Für die besagten Fahrpreise fährt die U-Bahn alle 10 Minuten, auf den Außenästen nach Großhansdorf abends alle 20 Minuten. Bei uns wirde der Außenast der U 3 nach Oberursel-Hohemark nur alle 15 bzw. 30 Minuten befahren.
Eine S-Bahn ist in Hamburg eine innerstädtische Schnellbahn mindestens alle 10 Minuten, auf den Außenstrecken Blankenese - Wedel bzw. Bergedorf - Aumühle abends und sonntags alle 20 Minuten. Nur die Außenstrecke der S 3 Neugraben - Stade entspricht vom Takt eher einer Regionalbahn.
Bei uns trifft dieses Kriterium nur auf die Stammstrecke Südbahnhof - Rödelheim und bedingt auf die Strecke Höchst - Offenbach Ost zu. Und auf der Strecke schafft die Deutsche Bahn es schon, außerhalb der HVZ das dichte Fahrtenangebot von 3 bzw. 6 Zügen je Stunde so unattraktiv wie möglich zu machen, indem das Fahrtenangebot nicht etwa gleichmäßig über die Stunde verteilt wird, sondern 20 Minuten gar nichts, und dann innerhalb von 10 Minuten 3 Züge.
Und jenseits dieser Stammstrecken sind unsere S-Bahnen eher Regionalbahnen im Takt - auch den Pünktlichkeitsgrad inbegriffen.
In München habe ich dazu eine ganz pfiffige Lösung entdeckt:
Es gibt - wie bei uns - Monatskarten für Vollzahler (unbeschränkt gültig), 9Uhr-Monatskarten und ermäßigte Seniorenkarten. Die Seniorenkarten sind im Prinzip etwas ermäßigte 9-Uhr-Monatskarte, können aber gegen Lösen eines Kurzstreckenfahrscheins auch vor der Zeit benutzt werden. Ich weiß allerdings nur nicht, ob diese Regelung nur für den Innenraum (Stadtgebiet München) oder das MVV-Gebiet gilt.