VGF und HEAG Mobilo von EEG-Umlage befreit

  • Die FAZ berichtet heute in der Rhein-Main-Zeitung (S. 38 ), dass in Hessen aktuell 92 Betriebe von der EEG-Umlage befreit sind (im Vorjahr 49), darunter jetzt auch die Straßenbahnbetriebe in Frankfurt und Darmstadt (VGF und HEAG Mobilo) und verschiedene Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn. Sie werden namentlich nicht genannt, es dürfte sich aber z.B. um DB-Regio handeln. Von den Kasseler Verkehrsbetrieben ist nicht die Rede. Voraussetzung für eine Befreiung ist, dass die Stromkosten mindestens 14% der Bruttowertschöpfung des Betriebs ausmachen.

  • Es gibt zur (weitgehenden) Befreiung amtliche Aufstellungen des Bafa für die letzten Jahre, leider ohne Angabe der Strommengen:


    http://www.bafa.de/bafa/de/ene…e_auswertungen/index.html


    Die Kasselaner sind auch dabei.


    Bei Schienenbahnen ist die Reduzierung im Gegensatz zur Industrie nicht von einem Mindestanteil an der Wertschöpfung abhängig. Es reichen 10 Mio. kWh Jahresmenge um beim Fahrstrom für 90% die gedeckelte Umlage von 0,05 Cent pro kWh (statt 5,277 Cent regulär) anwenden zu können. Für die Schienenbahnen gibt es ein besonderes Merkblatt:


    http://www.bafa.de/bafa/de/ene…t_schienenbahnen_2013.pdf


    Dort ist detailliert aufgeführt, was alles zum privilegierten Fahrstrom gehört. Signale und Haltestellenbeleuchtung wohl schon, Rolltreppen wohl nicht. Alles ziemlich kompliziert.


    Viele Grüße


    Domi

  • In Sachen EEG-Umlage droht nach einer SpOn-Meldung Ungemach für die privilegierten Stromverbraucher (also auch VGF). Dem Bericht zufolge will die EU-Kommission ein Beihilfeverfahren einleiten, um die Ausnahmen zu kippen.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…setz-eeg-an-a-911022.html


    Rechnen wir mal für die VGF:


    Fahrstromverbrauch in 2011 war 108,7 Mio. kWh (Zahlen für 2012 sind noch nicht veröffentlicht), aktuelle EEG-Umlage ist 5,277 Ct. /kWh, Befreiung erfolgt zu etwa 89%.


    Daraus ergäbe sich bei einem vollständigen Entfall der Vergünstigung eine Mehrbelastung von etwa 5,1 Mio. € p.a. für den Fahrstrom. ;(


    Viele Grüße


    Domi

  • ...die dann sicherlich auf die Ticketpreise umgelegt würde. Momentan zahlen es letztlich auch alle Stromverbraucher. Also wahrscheinlich ein Wettbewerbsnachteil mit dem MIV?

  • So langsam sickern die Pläne des "Erzengels" durch:


    Zitat

    Die bisherige Befreiung von der Umlage auf die Kosten der Ökostrom-Förderung wird deutlich eingeschränkt. 2015 sollen die Bahnen 15 Prozent der Umlage zahlen, ein Jahr später 20 Prozent, 2017 dann 25 Prozent und 2018 schließlich 30 Prozent.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtscha…raft-ausbau-a-953047.html


    Wenn's denn tatsächlich so kommt, ist das ein teurer Spaß.


    Viele Grüße


    Domi

  • So langsam sickern die Pläne des "Erzengels" durch:

    Der vorherigen schwarz-gelben Bundesregierung wurde, unter Anderem, von den Sozialdemokraten "soziale Kälte" vorgeworfen. Nun haben sie Regierungsverantwortung und bringen solch "soziale" Vorschläge ein, wie eine Verteuerung der Strompreise und des ÖPNV.


    Wenn man hier tatsächlich etwas verbessern will, sollte man viel eher den Flugverkehr stärker belasten, als sich um den Schienenverkehr oder den ÖPNV insgesamt Gedanken zu machen.