Eisenbahn-Vorbildland Japan

  • Gerade in der taz online entdeckt: https://taz.de/Japan-ist-Vorbild-beim-Bahnverkehr/!5783785/


    Da wird genau beschrieben, was dort anders läuft. Sehr deutlich wird, dass schon die staatlich Politik eine ganz andere ist. Während in Deutschland die Autos fast heilig sind :(, pusht der japanische Stadt bereits seit mehr als 60 Jahren die Eisenbahn. Und sehr großen Wert haben Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, vor allem auch mittels eine sehr intensiven Wartung. Da wir eben nicht so lange gewartet, bis eine Strecke marode ist oder ein Fahrzeug auseinanderfällt.


    Da fällt dann auch den Fahrgästen Disziplin leicht: Wenn der nächste Fernzug in 5 Minute kommt, braucht man sich auch nicht mehr in letzter Sekunde hineinzudrängen. Und wenn Türen und alles andere reibungslos funktionieren, dann klappt auch das Ein- und Ausstiegen flott, unterstützt allerdings auch durch entsprechende Disziplin und Rücksichtnahme der Fahrgäste. Die eben nicht wie Schafe schon in den Wagen drängen, während die letzten Fahrgäste noch aussteigen.:P

  • Die Behauptung, der japanische Staat pushe seit 60 Jahren die Eisenbahn ist Unsinn. Der Erfolg der heutigen japanischen Eisenbahnunternehmen ist nicht Gott gegeben, er ist die Folge einer Privatisierung der einst maroden, unbeliebten und überschuldeten japanischen Staatsbahn, die mit einer umfassenden Entschuldung einherging. Das war sieben Jahre vor der deutschen und europäischen Bahnreform. Von den daraus hervorgegangenen sechs Gesellschaften arbeiten drei profitabel (die sich noch gegenseitig Konkurrenz machen), die drei übrigen, darunter eine für Güterverkehr, machen wenigstens keine Verluste. Der Staat ist nur noch insoweit involviert, als er die Altschulden verwaltet.


    Wer darüber mehr wissen möchte, dem sei ein 14-seitiger Artikel aus dem Jahr 2015 in der Zeitschrift für Japanisches Recht empfohlen:


    „Umgekehrte Wagenreihung“  Was führt dazu, dass das Erscheinungsbild der Eisenbahn nach den Bahnreformen in Japan und Deutschland so unterschiedlich ausfällt? von Gregor Stevens

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Zitat: "Da fällt dann auch den Fahrgästen Disziplin leicht:"


    Die Frankfurt wird sich am Hbf für ne Fahrt zur Hauptwache reingedrängt obwohl 2,5 Min später wieder

    eine Bahn fährt.....Japaner "fällt nicht Disziplin leicht" sie haben einfach Disziplin.

    Man sieht sehr selten mal jemanden zum Zug rennen oder mit dem Fuss auf oder über der gelben Linie.

    Wenn das mal ist kommt auch sofort die Stationsaufsicht und weisst zurecht. Fahrradmitnahme gibt es nicht.


    BTW: Japan hat auch eine umfangreiche Autoindustrie (Nissan, Suzuki, Mitsubishi, Toyota, Mazda, Daihatsu, Subaru, Isuzu, Lexus)


    PS: Durch hohes Fahrgastaufkommen während der HVZ sind die Pendlerzüge oft verspätet

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    Einmal editiert, zuletzt von Darkside ()

  • Moin,


    schön, dass mein Heimatsland thematisiert wird.

    Andererseits muss ich auch erwähnen, dass man Japan und Deutschland (bzw. Europa) nicht eins zu eins vergleichen sollte.

    Japan hat 1) Fernverkehr auf eigener Trasse (Shinkansen), 2) Keine Verbindungen zu Nachbarsländern 3) Sehr wenig Güterleistung auf Schiene im Vergleich zu hier 4) Fast jedes EVU hat ihre eigenen Schienen (sodass zwischen zwei Stationen gleich mehrere parallel verlaufende Schienen vorhanden sind, obwohl gleiche Anforderungen. Man stelle sich einfach Hauptwache - Konstablerwache mit denselben Profilen vor)

    Disziplin bei den Fahrgästen sehe ich persönlich nicht als Grund für die Pünktlichkeit.

    Japaner "fällt nicht Disziplin leicht" sie haben einfach Disziplin

    In den Großstädten herrscht noch Zwei-Mann-Betrieb; die Türschließung erfolgt zentral durch den Schaffner. Da sind halt keine Lichtschranken an den Türen, womit das Schließen schnell erfolgen kann (wie damals mit dem 420er-Langzug).

    Man sieht sehr selten mal jemanden zum Zug rennen

    Ich darf das komplette Gegenteil berichten: Seit Jahren ist die Problematik der rennenden Herrschaften in den Schlagzeilen, meistens dann, wenn der eine Fuß zwischen Fahrzeug und Bahnsteig reinrutscht. Das schlimme ist ja, dass das jährlich immer zunimmt.


    Ich berichte gerne noch mehr, sofern noch Fragen offen sind. Ich kann aber nur sagen, dass Japan mit ihren Strukturen im Eisenbahnbereich nicht zu 100% besser sind als hier. Ich sehe auch einige Vorteile hier in unseren Systemen, welche meiner Meinung nach auch drüben umgesetzt werden sollte.

  • Das mit dem Rennen hatte ich nur einmal auf der Yamanotesen gesehen - und da war nach einem

    "Anschiss" sofort Laufen :)

    Sieht man was an Zügen zwischen Ueno & Tokyo unterwegs ist, dann braucht man auch die vielen

    paralleln Trassen (macht Spass zuzuschauen)

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