Die Leipziger KT4D-Tw 1301- 1308

  • Tw 1301
    Fabrik-Nr.: 164432
    Baujahr: 1975
    Ankunft in Leipzig: 24.01.1976
    Lackierung: elfenbein (07/79 Neulack (Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/ der Rest = blau))
    Erster Einsatz: 10.05.1976
    Letzter Einsatz: 04.06.1984
    Nach Berlin: 16.10.1984


    Tw 1302
    Fabrik-Nr.: 164437
    Baujahr: 1975
    Ankunft in Leipzig: 24.03.1976
    Lackierung: elfenbein (06/79 Neulack (Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/ der Rest = blau))
    Erster Einsatz: 05.05.1976
    Letzter Einsatz: 04.06.1984
    Nach Berlin: 24.07.1984


    Tw 1303
    Fabrik-Nr.: 164434
    Baujahr: 1975
    Ankunft in Leipzig: 21.03.1976
    Lackierung: Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = blau (10/79 Neulack, der Blauton nun kräftiger)
    Erster Einsatz: 03.05.1976
    Letzter Einsatz: 04.06.1984
    Nach Berlin: 17.07.1984


    Tw 1304
    Fabrik-Nr.: 164436
    Baujahr: 1975
    Ankunft in Leipzig: 24.03.1976
    Lackierung: Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = blau (06/77 Neulack nach Unfall, der Blauton nun kräftiger)
    Erster Einsatz: 03.05.1976
    Letzter Einsatz: 04.06.1984
    Nach Berlin: 21.09.1984


    Tw 1305
    Fabrik-Nr.: 164433
    Baujahr: 1975
    Ankunft in Leipzig: 24.03.1976
    Lackierung: Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = orange (06/77 Neulack nach Unfall, der Orangeton nun kräftiger)
    Erster Einsatz: 27.05.1976
    Letzter Einsatz: 04.06.1984
    Nach Berlin: 02.11.1984


    Tw 1306
    Fabrik-Nr.: 164435
    Baujahr: 1975
    Ankunft in Leipzig: 29.03.1976
    Lackierung: Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = orange (06/83 Neulack (Fensterfront Türen Schürze = Blau/der Rest = elfenbein)
    Erster Einsatz: 12.05.1976
    HU: 06/83
    Letzter Einsatz: 04.06.1984
    Nach Berlin: 18.07.1984


    Tw 1307
    Fabrik-Nr.: 164440
    Baujahr: 1976
    Ankunft in Leipzig: 23.07.1976
    Lackierung: Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = orange (05/82 Neulack (Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = blau))
    Erster Einsatz: 02.08.1976
    HU: 05/82
    Letzter Einsatz: 19.06.1984
    Nach Berlin: 13.09.1984


    Tw 1308
    Fabrik-Nr.: 164441
    Baujahr: 1976
    Ankunft in Leipzig: 02.04.1976
    Lackierung: Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = orange (12/81 Neulack (Fensterfront Türen Schürze = elfenbein/der Rest = blau))
    Erster Einsatz: 12.05.1976
    HU: 12/81
    Letzter Einsatz: 04.06.1984
    Nach Berlin: 05.10.1984

  • Nur 8 Kt4D das war doch eine Splittergattung für einen Betrieb wie Leipzig. Haben sich die Wagen in Leipzig nicht bewährt oder warum blieb es nur bei so einer geringen Stückzahl?


    Gruß
    Karlheinz

  • Natürlich waren für Leipzig viel mehr Kt4D´s geplant, aber die Kt4D hatten selbst in Doppeltraktion für Leipzig ein zu geringes Fassungsvermögen gegenüber einem Großzug aus T/B4D. Und für Drillinge, wie in Erfurt im Einsatz, war die Stromversorgung nicht gegeben. Außerdem wollte man für diese 8 Wagen nicht auch noch eine eigene Wartungslinie aufrecht erhalten, als absehbar war, daß keine weiteren Wagen kommen werden. Deshalb hat man 1984 alle Wagen nach Berlin abgegeben. Ein Wagen ist allerdings als Museumsfahrzeug seit einiger Zeit wieder zurück in Leipzig und steht in Möckern.

  • Zitat

    Original von tamperer
    Natürlich waren für Leipzig viel mehr Kt4D´s geplant, aber die Kt4D hatten selbst in Doppeltraktion für Leipzig ein zu geringes Fassungsvermögen gegenüber einem Großzug aus T/B4D. Und für Drillinge, wie in Erfurt im Einsatz, war die Stromversorgung nicht gegeben. Außerdem wollte man für diese 8 Wagen nicht auch noch eine eigene Wartungslinie aufrecht erhalten, als absehbar war, daß keine weiteren Wagen kommen werden. Deshalb hat man 1984 alle Wagen nach Berlin abgegeben. Ein Wagen ist allerdings als Museumsfahrzeug seit einiger Zeit wieder zurück in Leipzig und steht in Möckern.


    Danke, du nimmst mir meine Antwort aus dem Mund. Danke.


    Ergänzend hierzu folgendes: In Halle sollten auch ab cirka 1977/78 KT4D-Wagen zum Einsatz kommen, wegen des geringeren Fassungsvermögens eines KT4D+KT4D-Zuges gegenüber eines "Tatra"-Großzuges verzichteten aber die VBH auf den KT4D.

  • Zitat

    Original von MrMatze67
    In Halle sollten auch ab cirka 1977/78 KT4D-Wagen zum Einsatz kommen, wegen des geringeren Fassungsvermögens eines KT4D+KT4D-Zuges gegenüber eines "Tatra"-Großzuges verzichteten aber die VBH auf den KT4D.


    Das war auch gut so für die restlichen DDR-Meterspurbetriebe.
    Sonst hätte sich der gleiche Vorgang wie 1967/68 abgespielt: Nahezu alle aus Prag importierten fabrikneuen T2D/B2D kamen nach Halle, dafür gingen HU-fällige und stark verrottete Gothawagen aus Halle an die kleineren Meterspurbetriebe, die den Schrott dann sanieren durften. Nur wenige Jahre später folgten viele der T2D/B2D im gleichen Zustand ... Man bekam ja jährlich neue T4D/B4D.


    1977 und 1978 lieferte CKD übrigens ganze 11 Stück KT4D in Meterspurausführung (1977 7 nach Erfurt und 1978 je 2 nach Cottbus und Gera). 1980, 1984 und 1985 wurden überhaupt keine KT4D in Meterspur produziert.


    Die Leipziger KT4D waren 1984 reif für eine größere Instandsetzung, was die Leipziger Hw vor erhebliche Probleme stellte. Die gerade angelaufene HU der Berliner KT4D im RAW Schöneweide kam da genau recht, zumal die Leipziger Nullserienwagen auch noch an die Serie anzupassen waren. Original waren sie nicht mit Serienwagen kuppelbar.

    So long


    Mario

  • Zitat

    Original von der weiße bim
    zumal die Leipziger Nullserienwagen auch noch an die Serie anzupassen waren. Original waren sie nicht mit Serienwagen kuppelbar.


    Nanu - warum das nicht, was war da anders? Die Kontaktbelegung auf der Schaku? Denn rein vom elektrischen her müßten sie doch schon dasselbe gewesen sein - kann doch eigentlich nur Kontaktbelegung oder vielleicht Steuerung sein.


    Mit den Nullserienfahrzeugen kenn ich mich leider nicht besonders aus, daher lern ich da gern was dazu :))

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.

  • Zitat

    Original von Tatrafan
    was war da anders? Die Kontaktbelegung auf der Schaku? Denn rein vom elektrischen her müßten sie doch schon dasselbe gewesen sein - kann doch eigentlich nur Kontaktbelegung oder vielleicht Steuerung sein.


    Nun, in Berlin hatten wir bekanntlich nur 3 Nullserienwagen. Meist waren 001 und 002 als Traktion unterwegs, 003 solo zur Personalschulung oder mit 001 bzw. 002 im Zugverband, wenn der andere einen Defekt hatte. Nach Auslieferung der Serie waren die 3 Vorläufer nur noch selten im Dienst, da sehr störanfällig. Der Einsatz erfolgte meistens auf Linie 75, bald darauf bei der Umstellung auf KT4D in 28 umbenannt, zwischen Betriebshof Weißensee und Hackeschem Markt. Ich selbst hatte nur 2x das Vergnügen 002+001 als Traktion zu fahren. Beim ersten Mal am 13.12.78 nur eine Runde, da bei Rückfahrt nach Weißensee ein Motorgenerator ausfiel und ich einen anderen Zug bekam. Das zweite Mal am 12.1.79 eine Runde als Springer auf der Linie 24 zum Stadion der Weltjugend.
    Mitte 1979 wurden alle drei Nullserienwagen abgestellt. 003 erhielt einen Umbau und konnte danach mit den Serienwagen im Zugverband fahren. Das währte aber nicht lange, denn Anfang 1980 wurde er bei einem schweren Unfall mit einem LKW stark beschädigt und nicht wieder aufgebaut. Das zerknautschte A-Teil ging 1986 in den Schrott, das B-Teil ersetzte das von einer Rangierlok aufgeschlitzte B-Teil von 219 091. Der daraus im Okt. 86 entstandene Wagen hieß weiter 219 091, 003 war Geschichte.
    Die Nullserienwagen 001 und 002 standen fast 6 Jahre rum, bis das RAW Schöneweide im Juni 1985 den Fahrschulwagen 724 002 ex 219 001 und im November den 724 003 ex 219 002 fertigstellte. Diese waren dann genau wie die zuvor schon hauptuntersuchten ex-Leipziger mit den Serienwagen voll kompatibel.


    Die Nullserienwagen waren bei den Kollegen unbeliebt, weil sie sehr oft Störungen verschiedenster Art hatten. Sie bremsten merklich schlechter als die Serie, bei der Anfahrt war kaum ein Unterschied. Vermutlich war die große Störquote, vielleicht auch die schlechten Bremswerte Ursache für die Abstellung. Es gab viele Unterschiede zur Serie, angefangen von der abweichenden Lackierung mit dem höher gezogenen roten Streifen, dem extra Lüfter für die Fahrerraumheizung, die unten eckigen Front- und Heckscheiben, abweichende Instrumententafel und Instrumente im Führerstand. So war das Pult flacher geneigt und hatte oben nicht den etwas überstehenden Rand, der Tacho war rechteckig wie das Volt- und Amperemeter und ohne Kilometerzähler. In der Steuerung soll es weitere Abweichungen gegeben haben, so dass die Nullserienwagen immer nur untereinander gekuppelt waren, bis zum Umbau bzw. HU im RAW.

    So long


    Mario

  • Vielen Dank für die Ausführungen!


    Schon allein unterschiedliche Bremswerte könnten erklären, daß man die Fahrzeuge nicht in einen Zug gepackt hat - auf die Dauer bekommt das bekanntlich keinem der Fahrzeuge gut, weder der Mechanik noch den Motoren noch den Widerständen.


    Das noch leicht andere Fahrpult hab ich bisher auch nur einmal gesehen: vor ein paar Jahren hatte der rbb mal so eine Dokumentation über die Berliner Straßenbahn laufen, die hab ich mir natürlich aufgezeichnet. Darin ein kurzer alter Film des DDR-Fernsehens, noch in schwarz-weiß, war vermutlich für einen Fernsehbericht gemacht und müßte von 1976 gewesen sein. Den hab ich mir mit Standbildern erst mal in aller Ruhe angesehen (im Original war der Schnitt viel zu schnell, um wirklich Details zu erkennen)... ein paar Bilder von der Montage der Fahrgastsitze beim Hersteller, aha, das waren noch die Gestelle und Sitze vom T3, die Serien-KT4D hatten dann leicht abweichende Sitze und andere Aufhängungen. Dann Probefahrten in Berlin, kurz kommt da auch das Fahrpult ins Bild: genau wie von Dir beschrieben, da hab ich das, was man im Film erkennen konnte, auch erstmal in aller Ruhe angesehen, am deutlichsten aufgefallen war mir die fehlende überstehende Blendschutz-Kante.


    Dann sind auch die Steuerschränke im Führerstand geöffnet, schade, da erkennt man nicht wirklich viel, wäre außerdem eher Sache für die Elektriker, zu sehen, ob und was da anders war als in der Serie. Auch die Drehgestell-Abdeckung fehlt (klar, waren ja offensichtlich Probe- und Meßfahrten), darunter siehts aber nicht anders aus als bei der Serie.


    Der Beitrag ist wirklich kurz und der Kommentar nur allgemeines Geschwafel, war offenbar wirklich für irgendeine sehr allgemeine Fernsehsendung gedacht. Einen Hinweis darauf, daß man es da mit einem Vorserienfahrzeug zu tun hat, gibt der Kommentar natürlich nicht, kann man sich aber zusammenreimen bzw. sieht man spätestens am Fahrpult und an den fehlenden Abdeckungen für die Meßfahrten.


    Wenn die natürlich so deutlich schlechter gebremst haben als die Serie, dann geh ich mal stark von Unterschieden in der Steuerung aus... vielleicht andere vorgesteuerte Stromstärken.


    Aber interessant, mal was von den Berliner Vorserienfahrzeugen zu lesen, das ist ein Thema, worüber einem kaum mal jemand was erzählen kann - deshalb, wie gesagt, vielen Dank!


    Wieder was dazugelernt.

    Hinweis: Sofern nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, spiegeln meine Beiträge nur meine persönliche Meinung. Diese muß nicht zwangsläufig der meines Arbeitgebers, irgendwelcher Institutionen oder von sonstwem entsprechen, sie muß auch nicht unbedingt jedem gefallen, ich lasse sie mir aber auch nicht verbieten oder madig machen und werde mich im Normalfall auch nicht dafür, daß ich eben eine eigene Sicht der Dinge habe, entschuldigen.