Gedankenspiele um Straßenbahnausbau

  • Bestimmt nicht. Der Parkplatz ist eine nur rudimentär verdichtete Mülldeponie, die mit dem Parkplatz nur abgedeckt wurde. Da ist keinerlei Tragfähigkeit gegeben.

    Danke für die Ausführung - das war mir bisher einfach nicht bekannt, dass sich dort eine Mülldeponie befand.


    Der Stadtwerke-Chef hat in dieser Woche verkündet, dass auf Grund des krassen Defizits der MVG die Quersubventionierung im Stadtwerke-Konzern nicht mehr lange hält. Alles müsse auf den Prüfstand, neben meinRad und mainzRIDER auch der Straßenbahnausbau: az-mainz.de (plus-Artikel)

    Man kann wirklich nur hoffen, dass das eher als Hinweis an die Stadt gelten soll, die Finanzierung des ÖPNVs und weiterer Mobilitätsformen zu überdenken und langfristig zu sichern. Eine Einstellung von Angeboten oder eine Kürzung von Linien/Takten/etc. sowie der Stopp der Planungen zum Straßenbahnausbau wäre ein Armutszeugnis für Mainz...

  • Die Stadtwerke verkünden heute via Pressemitteilung, dass alle Ausbauprojekte bis zum Planfeststellungsbeschluss vorangetrieben werden, aber kein automatischer Baustart zugesagt werden kann. Hierzu seien aus aktueller Sicht nicht die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen gegeben. Ähnliches gilt für einen zweiten Betriebshof: Die Standortsuche und Planung gehe weiter, eine anschließende Umsetzung käme aber erst mit der Netzerweiterung.

    Einmal editiert, zuletzt von zuzux () aus folgendem Grund: Information zum Betriebshof vergessen

  • Während die Netzerweiterungen zwar weiter geplant werden, aber voraussichtlich nicht in den nächsten 4-5 Jahren realisiert werden, hat die Stadt gleichzeitig Pläne bekanntgegeben, mit denen die Stadtteile Hechtsheim und Ebersheim in den nächsten 15 Jahren erweitert werden sollen. Siehe hier und hier (beide Links zeigen Pläne der jeweiligen Gebiete). Die Ortsbeiräte fordern eine Straßenbahnverlängerung nach Ebersheim und Rheinhessen und der Oberbürgermeister wünscht sich auch eine Rheinhessen-Tram. Das dürfte sich durch eine solche große Entwicklung nun verstärken. Aber auch das Thema zum mehrspurigen Ausbau der Rheinhessenstraße dürften die Planungen befeuern.


    Für Hechtsheim wird ein Gebiet südlich der jetzigen Bebauung angestrebt, wofür eine kurze Straßenbahnverlängerung der Strecke vom Bürgerhaus um 1-2 Stationen schon ausreichen könnte, während über die Rheinhessenstraße der westliche Teil der Erweiterung mit den derzeitigen Buslinien erschlossen werden könnte. Sollte so eine kurze Verlängerung ab Bürgerhaus kommen, wäre die bald angedachte Erweiterung der Wendeschleife am Bürgerhaus allerdings hinfällig.


    Schwieriger wird dann eine Erschließung von Ebersheim, wo sich die Einwohnerzahl sogar verdoppeln könnte. Die zu entwickelnden Gebiete liegen quasi in jeder Richtung und wenn alle geplanten Bereiche bebaut würden, wäre die Anbindung per Bus und auch Straßenbahn nicht gerade einfach. Heute kann man den Stadtteil ziemlich gut von Ost nach West durchfahren, aber sobald sich der Stadtteil mehr Richtung Norden und Süden entwickelt, braucht es mehrere Linienverläufe. Für eine Straßenbahn dürfte eine Ortsdurchfahrt wie heute über die Buslinien 66/67 zu eng sein, weshalb ein Ost-West-Verlauf im nördlichen Teil zwischen der derzeitigen Bebauung und der Erweiterung Sinn machen könnte. Eine Verlängerung weiter Richtung Westen nach Nieder-Olm wäre dann vorstellbar. Vielleicht an einem Haltepunkt Nieder-Olm Nord an der Bahnstrecke Mainz - Alzey, welcher vor kurzem eigentlich ad acta gelegt wurde? Für die südliche Erweiterung könnte eine Verzweigung im Osten Ebersheim Sinn ergeben mit potentieller Verlängerung nach Gau-Bischofsheim, Harxheim etc.


    Bleibt dann natürlich die Frage, ob die Strecke ab Hechtsheim/Bürgerhaus bis Ebersheim verlängert werden würde, oder eine Abzweigung ab Mühldreieck erfolgt. Zudem müsste man entscheiden, ob der Wirtschaftspark und die Messe direkt angebunden werden würde oder man "schnurgerade" entlang der Rheinhessenstraße bis Ebersheim fährt. Ich sage mal so, jede extra Schleife statt einer direkten Führung ab Mühldreieck nach Ebersheim, kostet Zeit, wodurch die Fahrzeit ab der Innenstadt schnell 30 Min. bis nach Ebersheim übersteigen könnte, was wenig attraktiv erscheint (und auch dem Nahverkehrsplan widerspricht).


    Edit: Eine weitere Idee kam mir gerade noch. Man könnte statt ab Hechtsheim (zurzeit mit drei Linien schon stark beansprucht) auch ab Marienborn verlängern. Vom Marienborner Bahnhof sind es zur nördlichen Bebauung Ebersheims ca. 5 Km Luftlinie, nur wenige Hundert Meter mehr als ab Mühldreieck. Ohne Zwischenstopp könnten sich hier evtl. sogar kürzere Fahrzeiten realisieren lassen, allerdings würde man auf 5 Km auch keine weiteren Gebiete anbinden (ist aber ähnlich entlang der Rheinhessenstraße). Dagegen würde sprechen, dass man einen neuen Verkehrskorridor in die Landschaft setzen müsste und auch, dass die Beziehungen zwischen Hechtsheim und Ebersheim deutlich wichtiger sind, als zu Marienborn und vermutlich auch zu Bretzenheim. Eine interessante Option bleibt es dennoch. Oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Jäkii ()

  • Für das Parteiprogramm der FDP zur Stadtratswahl hat sich FDP-Mitglied und MVG-Geschäftsführer für die Tram stark gemacht:


    Der Geschäftsführer der Mainzer Mobilität, Jochen Erlhof, dringt zudem darauf, beim ÖPNV-Ausbau explizit die Straßenbahn zu nennen und bringt zudem unabhängig vom Programm einen Antrag ein, in dem die FDP die Umsetzung der Landesfinanzierung für den lokalen ÖPNV fordert. Nach einem bereits 2021 verabschiedeten Landesgesetz sei eine Kostenteilung zwischen Kommune und Land zwischen 50/50 und 70/30 zu erwarten.

    Hier im Detail: https://fdp-mainz.de/wp-conten…rteitag-8.-Maerz-2024.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von Hexemer ()

  • Der Koalitionsvertrag von Grünen, SPD und CDU sieht weiterhin eind Tramanbindung von Ebershein, der Neustadt und dem Heiligkreuzviertel vor. Diese sollen bis zum Planfeststellungsbeschluss vorrangetrieben werden. Also keine Neuigkeiten, auch wenn man unter Beteiligung der CDU völlig anderes befürchten musste. Bei der Besetzung des Verkehrsdezernentenposten bleibt es ebenfalls.