Verkehrminister Gremmels: Ausbaustopp für Bahnprojekte

Wie der hessische Verkehrsminister Timon Gremmels (SPD) laut verschiedener Medienberichte ankündigte, sollen sämtliche Eisenbahnverkehrsprojekte, die noch nicht in Bau sind, aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtlage auf Eis gelegt oder ganz beendet werden. Davon nicht betroffen sei der Bau einer Straßenbahn nach Kassel-Harleshausen in seinem Heimatwahlkreis:

Zitat

„Die grüne Ideologie, immer mehr Landschaften zu zerstören, in dem Bahntrassen neu gebaut oder verbreitert werden, muss endlich aufhören,“ so der Minister in einer Pressemitteilung. „Regionaltangenten, die an den eigentlichen Zielen vorbeiführen, zusätzliche S-Bahn-Gleise, wo heute schon S-Bahnen fahren wie nach Friedberg, oder wo es heute bereits ausreichende Regionalzüge gibt wie in Maintal, verschwenden nur unnötig Ressourcen, die besser in den bürgerfreundlichen Bau von Umgehungsstraßen und den Ausbau der überlasteten Autobahnen gesteckt werden können.“ Auch die hessischen Flughäfen sollten nun endlich aus dem „Joch Grüner Vernachlässigung“ befreit werden und möglichst zügig erweitert werden können. „Ein Grund für das bisherige Schattendasein des neuen Drehkreuzes Kassel-Calden ist die fehlende zweite Landebahn, die gute Umsteigebeziehungen verhindert, und die unzureichende Anbindung an das Straßenverkehrsnetz“. Ob dafür der sechsstreifige Ausbau der B7 von Kassel-Innenstadt nach Calden nötig sein wird, wird aktuell geprüft. „Insbesondere im Stadtbereich Kassel rechnen wir mit ideologisch motiviertem, aber vollkommen grundlagenlosem, Widerstand des Grünen OB Schöller.“ Auch die Wallauer Spange und die Schnellfahrstrecke Frankfurt - Mannheim sei auf der roten Liste: „Der IKEA hat ja schon eine Autobahnausfahrt, und eine ICE-Strecke ins Main-Neckar-Gebiet würde eventuelle Erweiterungen der beiden überlasteten Autobahnen A5 und A69 im Wege stehen”. […] Den geplanten Fernbahntunnel durch Frankfurt lehnt der Minister ebenso als „teure Spielerei“ ab und fordert die Bahn auf, Lösungen für den Südbahnhof zu finden oder „zur Not halt auf ein paar Bummelzüge zu verzichten“ beziehungsweise diese durch Expressbusse zu ersetzen – ein weiteres Argument für breitere und mehr Autobahnen.

Zitat von Bernemer

Ebenso scheine ich beim Threadersteller einen Anflug von Enttäuschung ob der überschaubaren nordhessischen Präsenz in den wichtigen Ressorts der Landesregierung zu verspüren. Die dem Frankfurter freilich völlig abgeht.

Auf Timon Gremmels im Kabinett hätte ich auch gerne verzichten können, egal in welchem Ressort. Und als Verkehrsminister bevorzuge ich ja sogar einen Offenbacher gegenüber allen anderen Kandidat*innen (ups darf ich überhaupt noch Gendern in diesem Zusammenhang)

Zitat von Darkside

Zumindest legt Scheuer sein Bundestagsmandat nieder.

Hätte ich das vorher gewusst – oder gar länger über den Text nachgedacht und mehr recherchiert als nur, wer denn eigentlich der aktuelle hessische Verkehrsminister ist (und wer ein anderer männlicher Minister der SPD, dessen Namen ich statt dessen nehmen konnte – „Nordhesse“ war dabei zufällig) – hätte ich vielleicht noch ein Lob für Scheuer und seine guten Vorarbeiten eingebaut. Naja, vielleicht habe ich nächstes Jahr ja eine bessere Idee. Diese hier war heute Vormittag vollkommen spontan runtergetippt.

Ich bin mittlerweile etwas ambivalent zu der Frage, ob Aprilscherze eigentlich ok sind, und habe mich daher bemüht, möglichst viele offensichtliche und offensichtlich falsche Dinge einzubauen, wie eben den falschen Minister, den Link zu „verschiedenen Medienberichten“, der zur Wiki-Seite „Aprilscherz“ führt, die Verlinkung des tatsächlichen Ministerium von Gremmels. Und ich nehme an, dass niemand mehr den Text ernst genommen hat, als die A69 statt der A67 nach Mannheim führen sollte.

Aber die zweite Landebahn in Calden nach Andreas Scheuer zu benennen (denn er ist ja jetzt immerhin politisch tot), wäre schon noch was gewesen…