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DB gibt kein Geld für weitere Parkplätze
Viele Autofahrer aus dem Umland parken in Ober-Roden
Von Stephen Wolf
Seit die S-Bahn durch Rödermark fährt, sind die Parkplätze am Bahnhof Ober-Roden knapp geworden. Die Stadt erhofft sich von der Deutschen Bahn finanzielle Unterstützung für weitere Stellplätze - doch das Unternehmen winkt ab.
Rödermark · 5. November · Dass der Bahnhof im Stadtteil Ober-Roden für die S-Bahnlinie 1 eine bedeutende Haltestelle ist, wird beim Blick auf den benachbarten Parkplatz deutlich. Weil die rund 200 Stellplätze nicht ausreichen, nutzen viele Fahrer jede sich bietende Lücke ihre Autos abzustellen.
Nicht selten kommt es daher zu Behinderungen in benachbarten Straëen, wenn etwa Autos an unübersichtlichen Ecken geparkt werden. Auch jene, die den Wagen abstellen, um mit der S-Bahn weiterzufahren sind durch die lange Parkplatzsuche entnervt. "Das Szenario wiederholt sich an jedem Werktag", beschwert sich ein Autofahrer, der auch heute wieder wichtige Minuten bei der Suche nach einem Parkplatz verloren hat. "Zweimal habe ich deswegen schon die Bahn verpasst."
Zunehmend kommen die Fahrer auch aus dem Umland - etwa aus Darmstadt oder Dieburg - was aus Sicht der Stadt Rödermark ein weiteres Ärgernis ist. Bürgermeister Alfons Maurer (CDU) will daher das Parkplatz-Dilemma durch den Bau von etwa 30 zusätzlichen Stellplätzen entschärfen. "Wir müssen schnell handeln, wenn wir vermeiden wollen, dass die umliegenden Straëen des Bahnhofs weiterhin zugeparkt werden. In einem Schreiben an die DB ProjektBau, der Planungsabteilung der Deutschen Bahn, schlägt der Rathauschef vor, "die zusätzliche Bereitstellung von P+R-Plätzen im Zuge des S-Bahn-Baus zu prüfen und auch gegebenenfalls weitere zu beteiligende Stellen in diese Prüfung einzubeziehen". Da viele Fahrer unerlaubt auf den Flächen parken, die demnächst bepflanzt werden sollen, schlägt Maurer vor, diese Bereiche als Parkplätze anzulegen. Dabei müsse nicht unbedingt ein fest angelegter Parkplatz mit versiegelter Oberfläche gebaut werden. "Eine wassergebundene Oberfläche wäre als Parkplatz auf dem matschigen Boden vorerst ausreichend", schlägt er vor.
"Aufgabe der Stadt"
Da die geplanten Grünflächen für den naturschutzrechtlichen Ausgleich vorgesehen sind, bietet der Bürgermeister Ersatz auf städtischem Gelände an. "Wir sind bereit die Deutsche Bahn zu unterstützen", betont Alfons Maurer. Allerdings hofft die Kommune auf die Kulanz der DB, weil Rödermark kein Geld habe um zusätzliche Stellplätze zu bauen. "Eine finanzielle Beteiligung ist aus Sicht der Stadt Rödermark sehr schwierig."
Die DB hingegen sieht keine Möglichkeiten, die rund 30 Parkplätze zu finanzieren. "Das ist für uns absolut kein ThemaÓ, bremst Bahn-Pressesprecher Hartmut Lange die Pläne der Stadt. Zwar wolle sich das Unternehmen nicht grundsätzlich dem Ansinnen der Kommune verschließen, auch sei die Bahn gesprächsbereit, wenn es darum gehe, die Grünflächen an einem anderen Ort anzulegen, "aber finanzielle Mittel werden wir nicht zur Verfügung stellen", unterstreicht Lange. Das sei ausschließlich die Aufgabe der Stadt. Schließlich habe die DB anlässlich der S-Bahn schon rund 200 Parkplätze in Ober-Roden gebaut. Auch dem Wunsch Maurers, die Bahn möge mit den für die Erweiterung des Parkplatzes zuständigen Stellen verhandeln, erteilt Lange eine Absage. "Wir sehen uns nicht an vorderer Front, hier Gespräche mit dem Planungsverband oder mit diversen Fördergeldstellen zu führen." Auch das sei eine Angelegenheit der Kommune.
Quelle: Frankfurter Rundschau
Bildunterschrift: Blechlawinen vor dem Bahnhof Ober-Roden: Die Stadt Rödermark strebt eine Vergrößerung der Parkfläche an.