Hallo.
Am Samstag (8.1.05) erschienen im Höchster Kreisblatt folgende beiden Artikel über den Bahnhof Höchst, in meinen Augen einen architektonisch reizvollen Schandfleck im Stadtgebiet vom westlichen Frankfurt.
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Printausgabe vom 08.01.2005
Bahnhof Höchst wird nicht umgebaut
Höchst. Der Bahnhof in Höchst wird nicht neu gestaltet. Die Deutsche Bahn sei nicht bereit, dort zu investieren, weil es in Höchst zu häufig zu Vandalismus komme. Das teilte die Bahn mit. Die Stadt allerdings plant, bis 2007 den Bahnhofsvorplatz neu zu gestalten, ebenso wie die Bruno-Asch-Anlage, die Dalberg- und die Adolf-Haeuser-Straße. Bislang sind dafür 4,7 Millionen Euro veranschlagt. Seite 13
Quelle: Rhein-Main-Net
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Printausgabe vom 08.01.2005
Der Bahnhof Höchst wird nicht umgebaut, dafür geht es beim Vorplatz voran
Bahn kapituliert vor Vandalismus
Von Stefanie Bernhard
Höchst. Heruntergekommen und verwahrlost mutet er an, der Höchster Bahnhof. Die Wände sind mit Graffitis beschmiert, es riecht modrig. Es ist ein Ort, den Fahrgäste, einmal aus dem Zug ausgestiegen, so schnell wie möglich wieder verlassen wollen. Kein Vergleich zu den neu gestalteten Bahnhöfen etwa in Kriftel oder Hofheim. Dabei ist der Höchster Bahnhof einer der größten und wichtigsten in Frankfurt. Das räumt Bahnsprecherin Cornelia Rauchenberger ein. Rund 25 000 Fahrgäste täglich, fast so viele, wie am Bahnhof der Landeshauptstadt Wiesbaden. 30 Verbindungen pro Stunde, in alle Himmelsrichtungen, nach Koblenz und Limburg, nach Königstein und Bad Soden, nach Niedernhausen und Wiesbaden, nach Frankfurt und Rodgau.
Geld freilich will die Deutsche Bahn nicht in diesen Bahnhof investieren, höchstens für kleinere Renovierungsarbeiten. Das teilte Cornelia Rauchenberger nun auf Anfrage des Höchster Kreisblatts mit. Pläne, den Höchster Bahnhof umzubauen und neu zu gestalten, habe es nie gegeben, so die Bahnsprecherin. Vergessen scheinen die Versprechen der Bahn aus dem Jahr 2002, den Bahnhof behindertengerecht umzubauen und die Empfangshalle neu zu gestalten. Auch in Zukunft sei eine Sanierung des Bahnhofs nicht vorgesehen, so Cornelia Rauchenberger. Die Tatsache, dass der Höchster Bahnhof einer der größten in Frankfurt ist, spiele dabei für die Bahn keine Rolle.
«Das ist ein Bahnhof, an dem wir mit sehr viel Vandalismus zu kämpfen haben. In Höchst wird kein Zustand erreichbar sein, der hundertprozentig in Ordnung ist», sagt sie. «Der Vandalismus ist auch der Grund, weshalb wir dort keine Toilettenanlage betreiben.» Größere Investitionen seien dort nicht geplant. «So viel Geld haben wir nicht», so Cornelia Rauchenberger. Auch für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes wird es von der Bahn keine finanzielle Unterstützung geben. Das sei Sache der Stadt, da diese Besitzerin des Geländes sei. Die Stadt müsse die Bahn allerdings über ihre Pläne informieren und deren Zustimmung einholen, so die Unternehmenssprecherin.
Wenigstens beim Bahnhofsvorplatz scheint es voranzugehen, wenn auch ohne finanzielle Unterstützung seitens der Bahn. Schon seit einiger Zeit ist die Neugestaltung des Vorplatzes geplant und Bestandteil des Ausbauprogramms «Schöneres Frankfurt». Nun hat die Stadt ihre Prioritäten für das Programm neu gesetzt. «Höchster Projekte genießen jetzt Vorrang», sagte Michael Hootz, Abteilungsleiter für den öffentlichen Raum beim Planungsdezernat. Wenn die Bauarbeiten am Dalbergplatz angefangen haben, wollen die Planer beginnen, konkrete Konzepte für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, der Bruno-Asch-Anlage, der Dalberg- und der Adolf-Haeuser-Straße zu entwickeln. Erste Pläne stehen bereits. 4,7 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Bis 2007 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein.
Den Bahnhofsvorplatz will die Stadt einheitlich und übersichtlich gestalten. Grünflächen und Bäume sollen den Platz attraktiver machen. Die Beleuchtung soll dem neuen Lichtkonzept in der Unterführung an der Königsteiner Straße angepasst werden.
Bei der Bruno-Asch-Anlage müssen die Stadtplaner einen Kompromiss mit dem Denkmalamt finden. Dr. Stefan Timpe vom Denkmalamt nennt die Anlage aus den 20er Jahren ein «Gartendenkmal des Expressionismus», das es zu schützen gelte. Darauf drängen auch die Stadtverordneten. In der Bruno-Asch-Anlage seien deshalb nur «symmetrische Veränderungen» möglich, so Hootz. Wie immer stecke auch bei den Plänen zur Verschönerung des Bahnhofsvorplatzes, der Bruno-Asch-Anlage und der angrenzenden Straßen «der Teufel im Detail».
Quelle: Rhein-Main-Net
Ich glaube, dass die Gegend um den Höchster Bahnhof nur dann attraktiver wird, wenn der Bahnhof "lebendig" wird, also abends noch Geschäfte bzw. attraktive Lokale in der Nähe offen sind. Aber das wird nicht kommen, und beim Niedergang des Stadtteils Höchst schließt sich der Bahnhof nahtlos an. Da werden auch die geplante Änderung der Verkehrsführung vor dem Bahnhof Höchst, der Umbau des Busbahnhofs, und die anderen geplanten Verschönerungen im Bahnhofsumfeld nichts dran ändern.
Aber wen interessiert schon das Stadtgebiet von Höchst z.B. als Eingangsort zum Industriepark, zumal sich dieser seit Anfang diesen Jahres ein neues futuristisches Eingangstor für die per Auto anreisenden Geschäftsleute am K801 leistet (öffentlich mit Linie 58 erreichbar). Wer reist heutzutag noch mit dem Zug dorthin?
Grüße ins Forum
Helmut