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ZitatAlles anzeigenDie SuS-Zentrale
Zum technischen Hintergrund: Bedient werden die technischen Einrichtungen von der genannten SuS-Zentrale der VGF, die beim Ordnungsdienst des Unternehmens angesiedelt und die modernste Anlage ihrer Art in Deutschland ist. Das gilt zum einen für die leistungsstarke Technik des Daten-Übertragungssystems, zum anderen für die Ausstattung der Einrichtung, an deren Arbeitsplätzen die Kameras über eine sogenannte Touchscreen-Oberfläche bedient werden. Das ganze System, bestehend aus den Säulen, der Übertragungs-, der Video- und der Leitstellen-Technologie, ist auf eine schnelle, effektive und übersichtliche Funktion ausgelegt, was sowohl für den nutzenden Fahrgast als auch die bedienenden Mitarbeiter gilt. Für die VGF ist dabei die Verbindung von Mensch und Technik wichtig: Der Mitarbeiter, der Fahrgästen direkt in den Stationen oder den Fahrzeugen hilft, steht weiterhin im Vordergrund. Technik wird ihn nie ersetzen, aber seine Arbeit hilfreich ergänzen. In die Anlage sind außer den 142 neuen Kameras auch 70 ältere Geräte integriert, die schon jetzt der Bahnsteigkanten-Überwachung und dem Objektschutz dienen, deren Bilder aber bisher nicht aufgezeichnet wurden. Insgesamt sind also 212 Kameras an das neue System angeschlossen. Auch die von den Säulen abgegebenen Not- oder Informationsrufe laufen hier auf und werden vom Ordnungsdienst bearbeitet. Die Zentrale ist außer über die Säulen über die reguläre Telefon-Nummer 069 / 213 - 22 708 und von allen in den U-Bahn-Stationen und den B-Ebenen installierten öffentlichen Telefonen der Firma Spectruminteractive (früher NWP) erreichbar: Über die Freiwahltaste mit dem Hinweis "SuS-Zentrale VGF" können Fahrgäste von diesen Fernsprechern aus jederzeit eine kostenlose Verbindung herstellen.
Die Notruf- und Informationssäulen
Die Standorte der 55 Säulen hat die VGF - und die Umfrage, siehe oben, bestätigt das - nicht dem Zufall überlassen: Sie sind immer in der Nähe der Hauptzu- bzw. abgänge aufgestellt, in diesem Bereich ist deshalb immer eine Stele im Umkreis von maximal zehn Metern zu finden. Sie stehen frei im Raum, der Mindestabstand zur Wand beträgt 30 Zentimeter; im Abstand von einem Meter darf keine Werbetafel stehen, um die Säulen so auffällig wie möglich zu platzieren - Erkennbarkeit für die Fahrgäste geht vor gestalterischen Fragen. Die Vorrichtungen und Bedienelemente an den Säulen sind in 85 und 105 Zentimetern Höhe so angelegt, daß sie auch von behinderten Fahrgästen problemlos genutzt werden können. Alle Bedien- und Kommunikationselemente sind überdies kontrastreich und erhaben gestaltet, so daß die von der VGF aufgestellten Säulen sind damit bundesweit die ersten sind, die den Anforderungen des barrierefreien Bauens gemäß der einschlägigen DIN-Vorschriften ebenso wie dem Behindertengleichstellungsgesetz entsprechen.
Die quadratischen Säulen mit einer Grundfläche von 25 x 25 Zentimeter sind etwa 2,20 Meter hoch, im markanten Subaru-Vista-Blue der VGF-Hausfarbe gehalten - mit einer gut sichtbaren und bei Aktivierung blinkenden orangen Spitze - und verfügen über zwei Knöpfe ("SOS" für den Notruf und "i" für Informationen), mit denen Fahrgäste sowohl Notrufe als auch Fragen zu Fahrplan oder Betrieb an die SuS-Zentrale richten können. Die VGF betreffende Anrufe - etwa zu aktuellen Betriebsstörungen, Verspätungen oder allfälligen Umleitungen - werden dort genauso umfassend bearbeitet wie die Notrufe, denen natürlich Priorität eingeräumt wird. Fragen zu Service-Themen wie Fahrplan- und Reiseauskünfte oder Tarif-Informationen leitet die VGF-Zentrale an die Hotline der traffiQ weiter, die täglich in der Zeit von 6 bis 24 Uhr auch unter der Rufnummer 01805 - 069 960 telefonisch Fahrgastinformation und Mobilitätsberatung bietet. Zwischen acht und zwölf Arbeitsplätze sind hier besetzt, um Anfragen rund um den öffentlichen Nahverkehr in deutscher und englischer Sprache zu beantworten.
Die Videokameras
Auf alle Säulen sind eigens Videokameras gerichtet, so daß die Mitarbeiter in der Zentrale jederzeit Sichtkontakt zu der aktivierten Einrichtung haben. Ansonsten variiert die Zahl der Kameras von Station zu Station, abhängig von der Zahl der Zu- beziehungsweise Abgänge und der Verwinkelung der Fahr- und Verteil-Ebenen. Zwei unterschiedliche Typen hat die VGF montiert: Zum einen Farb-Kuppelkameras mit einem festen Beobachtungsbereich, zum anderen sogenannte Farb-High-Speed-Dome-Kameras, die nicht nur in alle Richtungen schwenk- und neigbar sind, sondern darüber hinaus auch über Zoomfunktion verfügen.
Gleichzeitig mit der Ausrüstung der sieben Stationen entstanden in der ersten Bauphase in der Zentrale zwei Arbeitsplätze zur Steuerung und Bedienung der Video-, Kommunikations- und Informationstechnik. Wird an einer Säule Alarm ausgelöst, schaltet sich in der Zentrale automatisch das Videobild aus der betreffenden Station auf die Monitore, auch andere Bilder der 212 Kameras können dann aufgeschaltet und zur Lagebeurteilung genutzt werden. So erhalten die Mitarbeiter schnell einen Überblick über die Situation vor Ort, können den Einsatz der mobilen Dienstgruppen des Ordnungsdienstes steuern oder Polizei und andere Rettungskräfte informieren.
Zur Rekonstruktion von Vorfällen oder zur Beweissicherung werden die Bilder kontinuierlich aufgezeichnet, nach 48 Stunden ohne Vorfall überspielt das System aber automatisch die nicht genutzten Aufnahmen, die mithin nicht langfristig archiviert werden. Sollten in dieser Zeit Straftaten festgehalten werden, wird die Ermittlungsgruppe des VGF-Ordnungsdienstes die Bilder auswerten und gegebenenfalls Polizei und Staatsanwaltschaft übergeben. Dieses Prozedere ist mit den Datenschutzbeauftragten der Stadtwerke Holding und des Landes Hessen abgestimmt, so daß die einschlägigen Bestimmungen des Hessischen Datenschutzgesetzes eingehalten werden.
Neben der Verbesserung der Dienstleistung will Frankfurts Verkehrsunternehmen auf dieser Grundlage mit dem Millionen-Projekt sowohl das subjektive Sicherheitsgefühl als auch den objektiven Sicherheitsstandard für die Fahrgäste in den unterirdischen Bauwerken weiter verbessern. Gleichzeitig sollen die Schäden durch Graffiti und andere Vandalismus-(Un-)Arten reduziert werden. "Mit den ersten Einrichtungen ist die VGF auf einem guten Weg", zog vor diesem Hintergrund VGF-Geschäftsführer Michael Budig auf einem Sicherheitskongreß in der Frankfurter Zentrale des Unternehmens eine positive Bilanz. "Aber wir möchten nach diesem ersten Schritt auch den zweiten machen und deshalb so schnell wie möglich mit den Arbeiten an den übrigen unterirdischen Stationen beginnen." Denn, so Budig weiter, Umfragen zeigten eindeutig: "Zum einen sind subjektives Sicherheitsgefühl und objektive Sicherheit in Stationen und Fahrzeugen ein wichtiges Kriterium unserer Fahrgäste, um die Qualität des öffentlichen Verkehrs - und damit ganz direkt unserer Leistung - zu bewerten, zum anderen werden unsere Aktivitäten rundherum positiv wahrgenommen."
Bei Rückfragen:
Bernd Conrads
Tel.: 069 213 23557
Quelle: VGF-Pressemeldung -> Fazit der ersten sechs Monate SuS