Triebfahrzeugführer der Frankfurter S-Bahn

  • Hallo,


    leider bemerkt man sehr oft, dass die Tfz der Frankfurter S-Bahn nicht nach Leistung bezahlt werden. Wenn ich in Friedrichsdorf im Zug auf die Abfahrt warte, kann es schon einmal vorkommen, dass der Tfz seine BILD-Zeitung zu spät weglegt und dadurch Verspätung erzeugt.
    Wenn der Zug einmal so sehr verspätet war, dass er erst zwei Minuten vor der planmäßigen Abfahrtszeit in Friedrichsdorf ankam, konnte man beobachten, wie der Tfz in aller Seelenruhe vom hinteren Zugende zum vorderen lief.
    Immer, wenn es zu Störungen kommt, gibt es unzureichende Informationen von den Tfz. Entweder sie sagen gar nichts durch, oder es kommt die Standarddurchsage: "Wegen einer Störung im Betriebsablauf verzögert sich die Weiterfahrt dieses Zuges um xx Minuten". Am schönsten ist ja noch das Genuschel der Stationsnamen. Für Ortsfremde teilweise sehr unverständlich. Öfters kommt es auch mal vor, dass Bahnhöfe falsch angesagt werden. Sonntags wird meistens gar kein Bahnhof angesagt (außer in den 423ern :D ).


    Wenn ein Tfz der S-Bahn diesen Beitrag lesen sollte, dann soll er mir mal Erklären, warum die meisten seiner Kollegen so miserable Arbeit leisten.

  • Das kann man nicht pauschal für alle Tf sagen. Teilweise sind die Fahrzeiten recht "sozial" gemacht. Wenn ein Fahrer in Offenbach Ost alles aus dem 420 holt, kommt es mal vor dass er mal etwas länger am Marktplatz steht.
    Es gibt auch Fahrer, die sind extra nett bei den Ansagen. Heute Mittag hatte ich einen "Unser nächster Halt ist Frankfurt am Main Hauptbahnhof". Es soll sogar einen Fahrer geben, der sagt dir an der Ostendstraße an in welcher S-Bahn du bist und mit welchen du nach Hanau, Darmstadt, FFS etc. weiterkommst.
    Zu den Störungen: Denkst du ein normaler S-Bahn-Fahrgast kann was anfangen, wenn der Tf z.B. "Wegen eines PU in FFW ist das Signal auf Hp0 und deshalb verzögert sich die Weiterfahrt" sagt ?

    Ich war Atheist. Bis ich gesehen hab dass ich Gott bin.


  • Anscheinend hälts du die Tf's für die Wurzel alles Bösen.


    Wenn Du Tf wärst, würdest du im Dauerlauf den Zu entlang joggen, nur um Verspätung rauszuholen, die Dir irgendwelche dämlichen Fahrgäste verursacht haben?


    Desweiteren kenn ich keinen Tf, der absichtlich seine Bild fertig liest und verspätet abfährt. Allerdings wenn das Signal Halt zeigt, gitb es für den Tf auch keinen Grund pünktlich die Zeitung wegzulegen, oder ?


    Ansagen bei Störungen: Es reicht doch völlig aus, wenn durchgesagt wird, das sich die Weiterfahrt verzögert. Es tut doch nichts zur Sache, ob es ne Rotausleuchtung oder Personenunfall oder sonstiges ist. Du hast deine Info, das die Weiterfahrt sich verzögert, das reicht doch.


    Aber in einem hast du recht: Die Tf's werden nicht nach Leistung bezahlt. Dafür das sie tagtäglich soviel verantwortung für tausende Fahrgäste haben, ist das Gehalt tatsächlich etwas mickrig.


    Wenn dich das alles aufregt, dann fahr mal Sippel und Alpina, Und dann reden wir wieder.

  • Bringen wir es doch auf den Punkt, der Kundenservice, der einzelnen Verkehrsunternehmen ist sehr variabel. Wo die VGF durch sehr schnelle und Kundenfreundliche Reaktionen auffällt, ist die Bahn mit ihrer Trägheit das Gegenstück...


    Klar die Tfs könntne teilweise mehr machen, manchmal reicht es ja schon, klar und deutlich in dieses kleine Mikrofon zu sprechen....


    Aber wenn wir einheitlichen Kundenservice wünschen, dann müßte hier der RMV exakte Vorgaben machen, wie dieser Service bei allen Unternehmen auszusehen hat und dann kannst du dies auch von jedem Tf erwarten :D

    Gruß
    face

    Was auch geschieht:
    Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!

    Erich Kästner

    [SIZE=7]Wer mich erreichen will, schreibt mir eine Mail, PNs werden nicht gelesen.[/SIZE]

  • Öhm... RMV ? Lieber nicht... Oder willst du 1 Monat warten bis du per Mail Bescheid bekommst dass deine Beschwerde vom RMV an die jeweilige örtliche Nahverkehrsgesellschaft weitergeleitet wurde ?


    Aber die Information bei Betriebsstörungen bei der Bahn ist schon miserabel, aber dazu können die Tf nichts. Das Problem liegt weiter oben.

    Ich war Atheist. Bis ich gesehen hab dass ich Gott bin.


  • Hallo und guten Morgen,


    ich muß immer wieder feststellen, daß in diesen Foren oder auch in Newsgroups über dem fahrenden Personal ein Regenschirm aus Güte und Nachsicht aufgespannt wird. Andreas Schmidt wollte deutlich machen, daß der eine oder andere S-Bahnfahrer nicht den Diensteifer bringt, den man vielleicht von ihm erwarten könnte.


    Es gibt keine Entschuldigung dafür, Verspätungen durch die Blöd-Zeitung zu produzieren. Diese bewegen sich zwar nur im niedrigen Minutenbereich, können aber spätestens bei der Einfahrt in den Innenstadttunnel zu Problemen führen.


    Natürlich soll der Lokführer nicht wie ein 100-Meter-Läufer seinen Zug entlang laufen. Das wäre zu gefährlich, auch dadurch kommt es zu Unfällen. Zügig darf er aber gerne laufen, insbesondere dann, wenn er eine Verspätung gefangen hat. An der sind übrigens nicht immer nur die blöden Fahrgäste schuld.


    Es genügt mir auch nicht, wenn eine Verspätung durchgesagt wird. Den Verspätungsgrund will ich immer gerne wissen. Wenn es eine Fahrleitungsstörung ist, ein Suizid oder auch nur ein defektes Fahrzeug, dann ist es oft besser, sich nach einem alternativen Transportmittel umzusehen, statt auf einen wie auch immer gearteten SEV zu warten.


    Was die Fahrerei mit Sippel und Alpina angeht, da kann ich nur Gutes berichten. Ich bin in den letzten Tagen mehrmals mit den Bussen der Linien 63 bzw. 66 gefahren. Beim Einsteigen sagte der Fahrer freundlich "Guten Tag" zu mir, ich antwortete ihm genauso freundlich. Beim Aussteigen sagte der Fahrer "auf Wiedersehen", auch das habe ich bei DB oder VGF nur selten erleben dürfen. Die Busse werden von der Firma Alpina gefahren und fallen auch nicht wegen Personalmangels aus.


    Lokführer, Bus- und Straßenbahnfahrer sind normale Menschen und keine Heiligen. Deswegen machen sie Fehler, sind manchmal schlecht gelaunt und verursachen manchmal auch Verspätungen.


    Grüße


    -JJ

  • Ich will und wollte keinesfalls Fahrpersonal als Über-Menschen bzw. Halbgötter darstellen.


    Das Problem, das ich jedoch sehe, ist das das Fahrpersonal immer an allem Schuld ist. Selbst wenn die S-Bahn einen Selbstmörder erwischt, ist der Tf dran schuld (er hätte ja gefälligst ausweichen können).


    Zum dem entlanglaufen am Zug: Ich finde es dient der Sicherheit mehr, wenn der Tf normal den Zug abschreitet und dabei Ausschau hält ob noch alle Scheiben drin sind.


    Und wenn ne S-Bahn mit Verspätung ankommt, und der Tf muss erstmal nen ganzen Wagen absperren, weil irgendwelche gehirnlosen Zeitgenossen die Scheiben raustreten müssen, dann haben wir ja mal wieder denjenigen, der die meisten kleineren Verspätungen verursacht: Der Beförderungsfall ! (Ich sage bewusst nicht Fahrgast !!!)


    @ JJ: Wenn Du irgendwo auf freier Strecke in der S-Bahn festsitzt, finde ich es relativ unwichtig, warum man steht.

  • also ihr lieben,ihr habt euch ja nun genug über meine zunft ausgelassen und ich möchte auch mal was dazugeben!ich fahre nun schon seit 5 jahren mehr oder weniger gut gelaunt hier bei der s-bahn....


    zum thema gemütlich entlanglaufen:wir haben für einen vollzug laut schichten exakt 4min wendezeit und bei diesen ist auch das besichtigen beim ablaufen drin(stromabnehmer,türscheiben etc.pp).


    zu 2:wenn ich weiss warum ich stehe sage ich den fahrgästen etwas womit sie auch etwas anfangen können,signalstörung,weichenstörung,PU,türstörung usw.es gibt so vieles was den fahrplan sehr schnell ins wanken geraten lässt!


    zu 3:jeder aber auch jeder tf ist grundsätzlich bemüht pünktlich zu fahren aber wir sind menschen und haben auch mal totpunkte oder glaubt ihr das man 9h dienst fit wie ein turnschuh überlebt?wisst ihr wie es ist um 2uhr aus dem bett zu kriechen wegen so einer verdammten frühen?und das im sommer..........
    zum punkt höflichkeit: es ist ganz einfach,wie man in den wald hineinruft so schallt es auch heraus,keiner von uns wird nicht auf einen guten morgen gruss nicht antworten aber wenn man manchmal die fahrgäste sieht ist es nur zum heulen.sie nehmen den stress von zu hause und von der arbeit und lassen den frust über was auch immer an der bahn aus!frag mich nicht warum.......so das soll es erst einmal gewesen sein.für fragen stehe ich gern zur verfügung und denkt mal an meine worte wenn ihr das nächste mal mit der bahn fahrt oder wieder mal steht!!!!


    und glaubt mir bei den leistungen und den vorraussetzungen die die s-bahn tagtäglich erbringt läuft alles super.


    oder woher kommen sonst die "98%"!!!
    pünktlichkeit


    dominik tf s-bahn rhein-main frankfurt

  • Zitat

    Original von Andreas Ritzl
    Ich will und wollte keinesfalls Fahrpersonal als Über-Menschen bzw. Halbgötter darstellen.


    Genau diese Neigung sehe ich allerdings oftmals in den Kreisen der ÖPNV-Freaks - das Fahrpersonal ist unfehlbar und die bösen Menschen sitzen in der Verwaltung, im Stellwerk oder am ServicePoint.


    Zitat

    Original von Andreas Ritzl
    Das Problem, das ich jedoch sehe, ist das das Fahrpersonal immer an allem Schuld ist. Selbst wenn die S-Bahn einen Selbstmörder erwischt, ist der Tf dran schuld (er hätte ja gefälligst ausweichen können).


    Mit vernünftigen Menschen sollte man darüber nicht diskutieren. Wenn man mit einer solchen Diskussion einmal anfängt, will sie nie wieder enden.

    Zitat

    Original von Andreas Ritzl
    Und wenn ne S-Bahn mit Verspätung ankommt, und der Tf muss erstmal nen ganzen Wagen absperren, weil irgendwelche gehirnlosen Zeitgenossen die Scheiben raustreten müssen, dann haben wir ja mal wieder denjenigen, der die meisten kleineren Verspätungen verursacht: Der Beförderungsfall ! (Ich sage bewusst nicht Fahrgast !!!)


    Auch ohne statistische Daten in der Hinterhand möchte ich an dieser Stelle mal behaupten, daß die wenigsten Verspätungen durch Vandalismus verursacht werden.

    Zitat

    Original von Andreas Ritzl
    @ JJ: Wenn Du irgendwo auf freier Strecke in der S-Bahn festsitzt, finde ich es relativ unwichtig, warum man steht.


    Mir ist das eigentlich nicht egal. Wenn die Fahrleitung auf der S-Bahn liegt, möchte ich nicht eigenmächtig aussteigen. Wenn nur eine Signalstörung vorliegt, wird es in Kürze weitergehen. Wenn aber das Fahrzeug defekt ist, ein defektes oder verunfalltes Fahrzeug vor meiner S-Bahn auf der Strecke ist oder gar eine größere Störung im ganzen Netz vorliegt (z.B. Bombendrohung an der Hauptwache), überlege ich mir eigene, ganz persönliche Konsequenzen. Ich bin schon zwischen Weißkirchen und Rödelheim aus der S-Bahn ausgestiegen, nachdem ich eine Stunde ohne Informationen darin ausgeharrt habe. Nach einem Spaziergang über den Acker kam ich zu einer Bushaltestelle und hatte meinen alternativen Transport. Wenn der S-Bahnfahrer eine Durchsager gemacht hätte, wäre ich schon eine Stunde früher ausgestiegen. Basta.


    Grüße


    -JJ


  • Herzlich Willkommen!


    Die Einstellung, den Fahrgästen die Störungen mitzuteilen, finde ich erst einmal prima. Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber hast Du nicht manchmal Probleme, die Ursache der Störung selbst herauszufinden? Wenn ich mal in einem gestörten Fahrzeug auf offener Strecke im ersten Wagen war, habe ich gelegentlich mal beim Lokführer angeklopft. In den meisten Fällen, wenn es nämlich nicht gerade eine Störung am eigenen Fahrzeug war, konnte er mir dann nichts sagen, weil er nichts wußte.


    Was die 98 Prozent angeht - anscheinend bin ich ein Fahrgast von den 2 Prozent. Jedenfalls ist meine persönliche Verspätung höher... :-/ Allerdings rechne ich auch nicht mit den 5 Minuten, ab denen die Bahn Verspätungen als solche angibt, sondern mit der Straßenbahn, die ich noch erreichen will. Bekomme ich die Straßenbahn noch, war die S-Bahn pünklich genug. Wenn ich die Straßenbahn verpasse, war die S-Bahn zu spät.


    Grüße


    -JJ

  • Zitat

    Mir ist das eigentlich nicht egal. Wenn die Fahrleitung auf der S-Bahn liegt, möchte ich nicht eigenmächtig aussteigen. Wenn nur eine Signalstörung vorliegt, wird es in Kürze weitergehen. Wenn aber das Fahrzeug defekt ist, ein defektes oder verunfalltes Fahrzeug vor meiner S-Bahn auf der Strecke ist oder gar eine größere Störung im ganzen Netz vorliegt (z.B. Bombendrohung an der Hauptwache), überlege ich mir eigene, ganz persönliche Konsequenzen. Ich bin schon zwischen Weißkirchen und Rödelheim aus der S-Bahn ausgestiegen, nachdem ich eine Stunde ohne Informationen darin ausgeharrt habe. Nach einem Spaziergang über den Acker kam ich zu einer Bushaltestelle und hatte meinen alternativen Transport. Wenn der S-Bahnfahrer eine Durchsager gemacht hätte, wäre ich schon eine Stunde früher ausgestiegen. Basta.


    Gut. Das sehe ich ein. Ich war selbst mal bei einem PU dabei und weiss wie lange so etwas dauert.


    Allerdings hat man zwangsweise keine andere Wahl als bei einem Halt auf freier Strecke in der Bahn sitzen zu bleiben, es sei denn man zieht die Notentriegelung der Tür.

  • Zitat

    Original von Andreas Ritzl
    Gut. Das sehe ich ein. Ich war selbst mal bei einem PU dabei und weiss wie lange so etwas dauert.


    Allerdings hat man zwangsweise keine andere Wahl als bei einem Halt auf freier Strecke in der Bahn sitzen zu bleiben, es sei denn man zieht die Notentriegelung der Tür.


    Der Notentriegelungsknopf dient doch dazu, im Störungsfall das Fahrzeug verlassen zu können (ist natürlich etwas heftig formuliert, trifft aber meiner Meinung nach den Kern der Sache). Das alles hat dann seine Grenzen, wenn man mobilitätseingeschränkt ist, kleine Kinder dabei hat oder mit 30 kg Gepäck auf das Ende der Störung wartet.

  • Hm, darf man denn einen auf der Strecke aus welchem Grund auch immer liegengebliebenen Zug nicht erst dann per Notöffnung verlassen, wenn man vom Zugpersonal - d.h. auf der S-Bahn der Tf - ausdrücklich die Freigabe dazu bekommen hat? In solchen Fällen drängt sich mir da nämlich die Vorstellung auf, dass ein Fahrgast eigenmächtig in Fahrtrichtung links aussteigt und genau vor den dahinbrausenden Gegenzug tappt :( .

    where the road takes him through / the city of sleep / the thinking that does not end is within him / then he dreams / the road takes him / this man who is searching / it brings him / in silence through the night
    - eithne ní bhraonáin: water shows the hidden heart

  • Zitat

    Original von jadefalcon
    Hm, darf man denn einen auf der Strecke aus welchem Grund auch immer liegengebliebenen Zug nicht erst dann per Notöffnung verlassen, wenn man vom Zugpersonal - d.h. auf der S-Bahn der Tf - ausdrücklich die Freigabe dazu bekommen hat? In solchen Fällen drängt sich mir da nämlich die Vorstellung auf, dass ein Fahrgast eigenmächtig in Fahrtrichtung links aussteigt und genau vor den dahinbrausenden Gegenzug tappt :( .


    Natürlich muß man warten, bis man vom Fahrpersonal zum Verlassen des Zuges aufgefordert wird. In den U-Bahnen steht zum Beispiel drin, daß das Verlassen des Zuges auf freier Strecke lebensgefährlich ist.


    ABER... wenn ich nach einer Stunde Wartezeit immer noch nicht weiß, wann es weitergehen wird, werde ich meine persönlichen Konsequenzen ziehen.


    Das darf man natürlich auf keinen Fall als allgemeingültige Regel an jeden Fahrgast per Handzettel verteilen. Vielleicht wäre es besser, die S-Bahn-Fahrer zu instruieren, daß die Fahrgäste schnell informiert werden, über die voraussichtliche Dauer der Störung informiert werden und daß die Informationen kontinuierlich kommen. Selbst wenn sich der Kerl nur alle 15 Minuten über das Mikro meldet und sagt, daß es noch keine neuen Informationen gibt, ist das besser als wenn stundenlang Schweigen im Walde herrscht.


    Als informierter Fahrgast habe ich weniger das Gefühl, bis ans Ende meiner Tage in der S-Bahn ausharren zu müssen.


    Grüße


    -JJ

  • Zitat


    Hallo,


    leider bemerkt man sehr oft, dass die Tf der Frankfurter S-Bahn nicht nach Leistung bezahlt werden.


    Das habe ich auch schon sehr oft bemerkt, insbesondere wenn ich am 25. jeden Monats meine Gehaltsabrechnung im Briefkasten habe. Da müsste sonst nämlich mindestens das Doppelte drauf sein.

    Zitat


    Wenn ich in Friedrichsdorf im Zug auf die Abfahrt warte, kann es schon einmal vorkommen, dass der Tfz seine BILD-Zeitung zu spät weglegt und dadurch Verspätung erzeugt.


    Wenn es Bereitschaft oder Wendezeit zulässt lese ich zwar höchstens eisenbahn magazin, Blickpunkt Straßenbahn, die Frankfurter Rundschau oder notfalls auch mal eine bei der Durchsicht gefundene FAZ , aber obwohl diese Lektüre um einiges gehaltvoller sein dürfte als das von dir erwähnte Schmierblatt habe ich deswegen noch nie meine Abfahrtszeit verpasst. Ob das repräsentativ für alle Kollegen ist kann ich nicht beurteilen.

    Zitat


    Wenn der Zug einmal so sehr verspätet war, dass er erst zwei Minuten vor der planmäßigen Abfahrtszeit in Friedrichsdorf ankam, konnte man beobachten, wie der Tfz in aller Seelenruhe vom hinteren Zugende zum vorderen lief.


    "S-Bahn trainiert für Olympia"? Nein danke! Mich wirst du bei Verspätungen auch keinen 140m- Sprint am Bahnsteig machen sehen. Warum auch? Erstens mag ich keinen Sport, zweitens hat sich bei mir noch nie ein Fahrgast bedankt wenn ich eine Verspätung herausgefahren habe, drittens zahlt mir mein Chef dafür bestimmt keine Prämie und viertens zeigt die Erfahrung dass man wieder vor einem roten Signal landet sobald man eine Verspätung herausgefahren hat. Ich kann zB. auf der S5 die Verspätung durch die 10er-La in Oberursel fast herausholen wenn ich zw. Stierstadt und Weißkirchen auf 110 km/h beschleunige und mit 400A bremse, aber dann stehe ich mit Sicherheit wieder in Rödelheim vor der Einfahrt weil die S3/4 verspätet ist und erst quer fahren muß. Das Einzige was mir die Hetzerei bringt ist hoher Blutdruck und vielleicht ein Herzinfarkt mit 30 Jahren, aber wenn ich deshalb übers Halt zeigende Signal sause oder einen Bahnsteig verfehle bin ich der Dumme!

    Zitat


    Immer, wenn es zu Störungen kommt, gibt es unzureichende Informationen von den Tfz. Entweder sie sagen gar nichts durch, oder es kommt die Standarddurchsage: "Wegen einer Störung im Betriebsablauf verzögert sich die Weiterfahrt dieses Zuges um xx Minuten".


    Die "Tfz" können nicht informieren, "Tfz" heißt nämlich "Triebfahrzeug".
    Trotzdem gebe ich dir Recht, die Information ist oft miserabel und die Fahrgäste sollten über Störungen auf dem Laufenden gehalten werden.
    Nun gibt es da zwei verschiedene Situationen: Wenn ich etwa in Friedrichsdorf stehe und die Ausfahrt nicht frei wird, kann ich mir schon selbst denken dass die Taunusbahn verspätet ist und deshalb durchsagen dass sich die Abfahrt wegen einer Zugkreuzung / Überholung verzögern wird. Genau so, wenn ich in Frankfurt West beim Einfahren auf die Rampe unten die S6 rausfahren sehe. In solchen Fällen informiere ich die Fahrgäste immer, und zwar mit der Angabe des Grundes.
    Anders sieht es auf der Stammstrecke aus. Wenn ich im Tunnel auf ein Halt zeigendes Signal auflaufe weiß ich nie, ob der vor mir fahrende Zug eine Türstörung hat und in 20 Sekunden weiterfährt, ob die genmanipulierte rote Hochflurstraßenbahn wegen einer Phantomstörung im Terminal nicht fahren will und erst "resettet" werden muß oder ob mal wieder die allwöchentliche Rotausleuchtung an der Reihe ist. Nun kann ich natürlich über Zugfunk die Betriebsleitzentrale (BLZ) anfunken und mich nach dem Grund erkundigen, nur unser vorsintflutliches Zugfunksystem lässt immer nur ein Gespräch pro Kanal (das gesamte Frankfurter Stadtgebiet ist ein Kanal, A63) zu, dh. es kann durchaus dauern bis ich jemanden im Funk erreiche und bis mich die BLZ an den zuständigen Fahrdienstleiter weitervermittelt hat. Bis dahin ist das Signal in 90% aller Fälle wieder frei ohne dass ich den Grund für die Verzögerung erfahren habe. Bei größeren Störungen ist die BLZ ohnehin am Rotieren, da haben die Kollegen dort genug zu tun und geben den Grund für die Störung oft -aber leider nicht immer- per Sammelruf an alle Züge durch.

    Zitat


    Am schönsten ist ja noch das Genuschel der Stationsnamen. Für Ortsfremde teilweise sehr unverständlich.
    Öfters kommt es auch mal vor, dass Bahnhöfe falsch angesagt werden. Sonntags wird meistens gar kein Bahnhof angesagt (außer in den 423ern ).


    Ich nuschele nicht, babbele kein Hessisch und sächsel auch nicht. Trotzdem kann es vorkommen dass die Ansagen nicht richtig ankommen, nämlich wenn die Mikrofone im Führerstand falsch eingestellt (wir haben keinen Lautstärkeregler) oder defekt sind. Das bekommen wir vorne normalerweise nicht mit. Dreher bei den Stationsnamen passieren dagegen schon mal; meine "Favoriten" sind Galluswarte/Taunusanlage oder Bruchenbrücken/Dortelweil. Das jemand sonntags keine Stationen ansaget wäre mir neu.

    Zitat


    Wenn ein Tfz der S-Bahn diesen Beitrag lesen sollte, dann soll er mir mal Erklären, warum die meisten seiner Kollegen so miserable Arbeit leisten.


    Erst denken, dann schreiben! Dass es bei uns einige schwarze Schafe gibt und die Motivation bei den meisten Kollegen (meine Wenigkeit eingeschlossen) nicht die beste ist stellt niemand in Frage. Aber das "die meisten meiner Kollegen miserable Arbeit leisten" ist eine böswillige Verleumdung über die du nochmal gründlich nachdenken solltest!


    Gruß vom Sausebahner

  • Hallo zusammen,


    als Fahrgast ist schon von Vorteil, zu wissen was und warum los ist (sofern es die die Fahrzeugführer oder das Stationspersonal es selbst wissen). Das betrifft im übrigen nicht nur die Fahrgäste im Zug, sondern auch an den Bahnhöfen. Das die Bahn nicht kommt, merkt man ja recht schnell selber. Nur würde ich halt gerne wissen, ob es sich lohnt, noch weitere "Zeiteinheiten" zu warten, denn es existieren (in Frankfurt) durchaus Alternativen wie U-Bahn, Strab und Bus. Es gibt zwar recht wenig Umsteigehaltestellen, aber mit einem kleinen Fußweg kann sich der ortskundige ÖPNV Benutzer durchaus behelfen.


    Über die Bezahlung ist es müßig, zu dikutieren. Hier ist es wie Überall: Die Beschäftigten, die die Produktion erbringen (wie z.B. einen Zug führen oder Bus fahren) bekommen im Verhältnis zu den Strategen am Grünen Tisch (Managern) zu wenig. Dies ist nicht nur bei der Bahn so.
    Übrigends, wenn man nicht gerade Schwarz fährt, kostet so ein Fahrschein ja auch einiges. Da kann man auch nach Preis-Leistungsverhältnis fragen (Meine Anschlüsse sind zu 98% verpasst)



    Grüße
    Holger