Tram 15/16 Behinderung durch Unfall

Grund war ein Personenunfall kurz vor der Haltestelle Heister/Seehofstraße in Richtung Offenbach. Die Windschutzscheibe des R-Wagen 008 war gesprungen. Der Zug konnte aber seine Fahrt in Richtung Offenbach fortsezten. Ich vermute das er bei der nächsten Gelegenheit getauscht wird. Mich würde interessieren was genau passiert ist. Gegen 13:50 Uhr konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen.

Gruß S-Wagen 201

Zitat

Original von S-Wagen 201
Mich würde interessieren was genau passiert ist.

Ich hab was im Büro von Kind gegen Straßenbahn gehört...

Ja okay das hab ich auch schon gehört.

Mühlberg, 13:15 Uhr:
Nach Schulschluss der Freiherr-vom-Stein-Schule um 13:15 Uhr (wobei es eigentlich verkehrt ist, um 13:15 Uhr vom allgemeinen Schulschluss zu sprechen, da die Schule erst um 16:55 Uhr mit dem Ende der zehnten Schulstunde schließt) strömten die Schülermassen zur Straßenbahnhaltestelle. Wie schon vorgestern im Thread Lokführer-Streik: VGF verstärkt innerstädtischen U-Bahnverkehr besprochen, waren es wegen dem Streik der GDL sogar mehr, als es sonst der Fall gewesen wäre. Ich war wegen dem Streik der GDL-Lokführer darauf vorbereitet, dass es etwas mehr Fahrgäste geben würde, aber der Bahnsteig in Richtung Südbahnhof war nach weniger Zeit voller, als ich es mit vorgestellt hatte (vorgestern hatte ich nicht mitbekommen, was nach 13:15 Uhr dort los war). Ich hatte bereits den Gedanken, dieses Mal nicht mitfahren zu können, da die ganzen Personen nie im Leben in eine - aus Richtung Offenbach meist achon halbvolle - Straßenbahn gepasst hätten. Um 13:17 Uhr kommt normalerweise die erste Straßenbahn der Linie 16 nach dem Schulschluss um 13:15 Uhr, dieses Mal war von ihr jedoch nicht zu sehen und man dort bis zur Haltetslle Lettigkautweg die Straße überblicken. In Gegenrichtung war auch nichts zu sehen. Am Bahnsteig standen einige Fahrkartenkontrolleure, die jedoch nicht etwa auf die Idee kamen, die Fährgäste zu informieren, sondern nur in der Gegend herumstanden. Paar Minuten später kam eine männliche Person und berichtete, dass wegen eines Unfalles keine Straßenbahnen führen und man den Taxiersatzverkehr benutzen solle.

Der Unfall ereignete sich vor der Haltestelle Heister-/Seehofstraße nach der Kreuzung mit dem Individualverkehr am stadtauswärtigen Gleis. Betroffen war der R-Wagen 008 auf 1503 mit der B-Seite.

In dem R-Wagen befanden sich noch Fahrgäste. Ich weiß leider nicht, ob sie sitzen bleiben mussten oder durften. Wobei es in einer solchen Situation immer schwierig ist, Leute zum Sitzenbleiben zu zwingen (Ich erinnere mich da an eine Ströung an der LZA Varrentrappstraße, wo die Linie 16 von Ginnheim kommend ca. 25 Minuten lang kein Signal zur Weiterfahrt bekam. Da damals noch zu allem Überfluss auch noch die erste Tür im R-Wagen gestört war, gab der Fahrer (alle) Türen frei, um aussteigen zu können. Trotz der Bitte, man möge sitzenbleiben, nutzten dies einige Fahrgäste als "Fluchtmöglichkeit". Damals befanden sich auch Fahrtkartenkontrolleure im Wagen, die jedoch auch da nichts machten.).

Vor Ort waren zwei Wagen der Polizei, zwei VGF-Einsatzwagen sowie ein Rettungswagen, der die verletzte Person (es soll sich hierbei um eine weibliche Person jungen Alters gehandelt haben) mit Blaulicht fortbrachte. Die Person hat wohl kein Blut verloren, jedenfalls war weder auf dem Wagen noch auf dem Boden welches zu sehen.

Das Absperrband, das auf diesem Bild zu sehen ist, hat nichts mit dem Unfall zu tun. Die VGF führt in diesem Bereich Arbeiten an der Pflasterung durch und das zu sehende Absperrband dient lediglich diesen Arbeiten. Hier ist im Übrigen auch eine Langsamfahrstelle auf 20 km/h eingerichtet. Im Hintergrund Polizei und Straßenbahnwagen.

Hier der Unfallort. Entsprechend ANB-FNF § 3, Absatz 3, Punkt a sowie Punkt c ist auf dem Foto nicht die verletzte Person zu sehen noch können die betroffenen Personen identifiziert werden.

Von der anderen Seite aus. Hier zu sehen sind die beiden VGF-Einsatzfahrzeuge sowie der R-Wagen 008.

Der Fahrer des R-Wagens 008 wurde offensichtlich getauscht. Als ich das war, war bereits der Ersatzfahrer anwesend.

Die Frontscheibe des R-Wagens 008 wurde beschädigt, ist aber nicht auseinander gefallen. Zusätzlich hat die Frontverkleidung unterhalb der Scheibe einige große Kratzer. Der Platz in Fahrtichtung rechts neben dem Straßenbahnwagen war von der Polizei mit einem Absperrband abgesperrt worden. In Fahrtrichtung links neben dem Wagen war keine Absperrung erfolgt und auch sonst war das stadteinwärtige Gleis nicht blockiert. Die Fußgänger nutzen es, um die Störstelle zu passieren, weil sich der Bürgersteig im abgesperreten Bereich befand (einige sahen dies allerdings nicht als Hindernis an und kletterten über das Absperrband; hiervon waren die Polizisten und der Ersatzfahrer der VGF nicht begeistert). So wie ich es gesehen habe, hat die Polizei einen Zeugen vernommen.

S-Wagen 242 hat bereits zurückrangiert. Man sieht aber noch den Blinker nach rechts. Die Fahrgäste konnten noch nicht einsteigen, denn der Fahrer hatte den Fahrerstand noch nicht gewechselt und die Türfreigabe war noch nicht erfolgt.

Vom Südbahnhof kommend wendete Linie 16 am Lokalbahnhof (Dreispitzfahrt über Haltestelle der Linie 14 in Richtung Bornheim). Die Linie 15 wurde bereits am Südbahnhof verkürzt und endete dort. Ab Lokalbahnhof wurde bis zur Buchrainstraße ein Taxiersatzverkehr eingesetzt, der vollkommen überfordert war. Bereits am Lokalbahnhof konnten nicht alle Fahrgäste aufgenommen werden; was sich am Mühlberg abgespieglt hat, kann man sich wohl denken. Viele Taxis fuhren dort durch, weil sie besetzt waren und keiner der Insassen dort aussteigen wollte und um die Taxis, die noch freie Plätz hatten, wurde "gekämpft" Das ging sogar so weit, dass einige zu den Taxis, die an einer roten Ampel halten mussten, hinliefen, die Türen aufrissen und ehe der Taxifahrer etwas machen konnte, bereits im Auto waren (das wurde sogar bei einem Taxi gemacht, dass gar nicht für den Ersatzverkehr eingesetzt wurde...).
Zwischen Lokalbahnhof und Mühlberg stand der SEV/T in einem Stau des Individualverkehrs, der auch noch von drei Überlandbussen der Freiherr-vom-Stein-Schule nicht unbedingt verkürtzt wurde.

Zwischen Buchrainstraße und Offenbach Stadtgrenze wurde ein Straßenbahnpendelverkehr eingerichtet. Zwar hätten die Straßenbahnen in Richtung Südbahnhof fahren können, da das stadteinwärtige Gleis nicht gesperrt war, aber dann hätte die VGF den SEV/T bis zur Stadtgrenze in Offenbach fahren lassen müssen. Den Pendelverkehr erbrachten der Kurs 1609 mit einem S(egmüller)-Wagen, der Kurs 1610 ebenfalls mit einem S-Wagen und der R-Wagen 036 auf 1502.

Die VGF-Störungsseite (stoerung.vgf-ffm.de/fe) informierte mit der oben von MainTower zitierten Meldung, wobei allerdings die Störzeit ursprünglich nur bis 13:30 Uhr angegeben war und erst gegen 13:25 Uhr auf 14:00 Uhr erweitert wurde.

Um 13:50 Uhr konnte der R-Wagen 008 seine Fahrt fortsetzen und fuhr zur Stadtgrenze in Offenbach. In Gegenrichtung waren die Kurse 1609 und 1610 die Ersten, die wieder durchfuhren. Der R-Wagen 036 wurde an der Stadtgrenze vom R-Wagen 008 überholt, sodass dann der Kurs 1503 vor dem Kurs 1502 unterwegs war - wurde da eventuell ein Kurstausch vorgenommen? Oder war dies eine Vorbereitung auf einen Wagentausch?

Hier zwei Fotos vom Schaden an dem R-Wagen. In Wirklichkeit sieht es schlimmer aus, als auf diesem Foto minderer Qualität. Zu sehen ist die beschädigte Frontscheibe und die Schürze darunter.

Hier noch eine Nahaufnahme der Scheibe. Glückerweise war sie nicht zersprungen und hielt noch beisammen.

Nach der Störung lief auf dem DFI am Südbahnhof folgende Laufschrift (welche Laufschrift während der Störung lief, ist mir leider nicht bekannt):
Auf der Linie 16 kommt es noch zu Fahrplanabweichungen wegen einem vorangegangenem Unfall.

Hier ist ein Fehler zu beobachten, den die VGF nicht selten macht: Die Verbindung von "wegen" mit dem Dativ im Singular. Ich zitiere mal den Duden, Band 9: "Richtiges und gutes Deutsch", 5. Auflage:

Zitat

wegen: 1. Reaktion: Nach der Präposition wegen steht standardsprachlich der Genitiv. [Beispiele] Umgangssprachlich und landschaftlich wird wegen häufig mit dem Dativ verbunden. [Beispiele] Dieser Gebrauch gilt standardsprachlich als nicht korrekt. Dagegen wird wegen bei stark gebeugten Substantiven im Plural auch standardsprachlich mit dem Plural verbunden, wenn der Genitiv formal nicht zu erkennen ist. [...]

Viele Grüße

Zitat

Original von Paul Krejci
Am Bahnsteig standen einige Fahrkartenkontrolleure, die jedoch nicht etwa auf die Idee kamen, die Fährgäste zu informieren, sondern nur in der Gegend herumstanden.

Über was hätten die Kontrolleure die Fahrgäste denn informieren sollen, wenn sie selber nicht wissen, warum keine Bahn kommt???

Ich war um 13:30 Uhr da, weil ich da erst mit dem Bus von Sport kam. Als ich eintraff war ein Ersatzfahrer anwesend. Es saßen auch Fahrgäste in der Straßenbahn. Um 13:50 nahm er wieder seine fahrt auf. Der R-Wagen 008 wurde später gegen den R-Wagen 013 getauscht.

Hier nun noch die passene POL-PM:

Zitat

Sachsenhausen: 16-jährige Fußgängerin von Straßenbahn erfasst

Frankfurt (ots) - Am Freitagmittag, den 16.11.2007 gegen 12.50 Uhr, konnte ein Straßenbahnfahrer an der Ecke Seehofstraße/ Heisterstraße trotz Vollbremsung den Zusammenprall mit einer 16-jährigen Fußgängerin nicht verhindern. Die Jugendliche erlitt dabei schwere Kopfverletzungen.

Nach bisherigen Erkenntnissen soll die Jugendliche die Rot zeigende Fußgängerampel missachtet haben. Sie wurde im Frontbereich der Straßenbahn erfasst und zu Boden geschleudert. Nach Erstversorgung durch einen Notarzt kam sie in ein Krankenhaus, wo sie stationär aufgenommen wurde.

Quelle: PM der Pol Frankfurt -> PU Heister/Seehofstr. (16.11.07)

Tja,

immer und immer und immer wieder:

Obacht geben, länger leben...

Manchmal glaube ich wirklich, daß die Leute rote Ampeln nur für Deko halten...

Deshalb hält sich mein Mitgefühl für die Schülerin auch stark in Grenzen, ganz im Gegensatz zu dem Kollegen auf der Bahn.

Gruß
tamperer