Lokführer vergisst Zugchefin am Gleis

  • Auf SPON ist folgendes zu lesen:

    Zitat

    ....bevor der Lokführer die Türen schloss - und ohne sie abfuhr.
    Um als Letzter vor der Abfahrt in den Zug steigen zu können, müssen die Begleiter die Tür, durch die sie einsteigen, per Schlüssel blockieren. Wenn sie das vergessen, schließen sie sich quasi aus, erklärte der Sprecher.


    Ich dachte immer, der Zugbegleiter schliesst die Türen mit besagtem Schlüssel ?(

  • Das Eine schließt das Andere nicht aus. :D


    Stimmt schon, sozusagen wird die zentrale Schließfunktion überbrückt. Ich meine, sogar auch die Überwachung.
    Aber da müsste ich erst mal nachfragen.

  • Ich habe es schon öfter beobachten können, dass bei einem IC (damit meine ich natürlich die alten Wagen, nicht den Dosto) der Zug schon anfährt, während die Zugbegleiter-Tür noch offen ist. Beim ICE läuft die Tür immer vollständig zu, bevor der Zug anfährt bzw. wahrscheinlich anfahren kann.


    Vermutung: Vielleicht stand die Zugbegleiterin auch versehentlich noch am Bahnsteig, als der Zug anfuhr und wollte dann nicht aufspringen? Im Bericht hört es sich allerdings eher so an, als ob sie die Türblockierung vergessen hatte, wie es ja auch beschrieben ist.


    Zitat

    Ich dachte immer, der Zugbegleiter schliesst die Türen mit besagtem Schlüssel ?(


    Sie schließen glaube ich alle anderen Türen mit dem Schlüssel. Damit ihre Tür aber aufbleibt, müssen sie vorher auch den Schlüssel einsetzen, dabei gibt es auch immer einen recht lauten Piepston...

    Einmal editiert, zuletzt von Skitobi ()

  • Skitobi:

    Zitat

    Sie schließen glaube ich alle anderen Türen mit dem Schlüssel.


    Wer ist jetzt "Sie"? die Zugbegleiter? Denn im Artikel heisst es, der Lokführer würde die Türen schließen.
    Wie ist denn nun der genaue Ablauf der Zugabfertigung?

  • Wie ist denn nun der genaue Ablauf der Zugabfertigung?


    "Es kommt drauf an." :D


    Ich kann mich erinnern, als es die Probleme mit den nicht korrekt schließenden S-Bahn-Türen gab (hatte was mit der Einklemm-Erkennung zu tun oder so was), hatten die Langzüge Zugbegleiter. Dieser bestätigte mittels Schlüssel an der offen zu bleibenden Tür den Mechanismus "bleib auf!", fertigte den Zug ab - wenn ich das so laienhaft sagen darf - und stieg als letzter in die "gesperrte" Tür ein, um sie danach mittels Schlüssel ebenfalls zu schließen. Dann erst fuhr der Langzug ab.


    Es ging demnach wie folgt:

    • Türblockade mittels Schlüssel durch Zugbegleiter.
    • Pfiff - Ansage "Bitte zurückbleiben".
    • Türen wurden durch den Lokführer geschlossen - bis eben auf die eine, blockierte.
    • Zugbegleiter erteilt Abfahrtfreigabe, steigt ein.
    • Zugbegleiter hebt die Türblockierung auf, Tür schließt, Zug fährt ab.


    Zugegeben, es gab auch die Ausnahmen, wo der Zugbegleiter im Fahrstand des zweiten oder dritten Zuges mitfuhr, aus dem Fenster sah und alles von da aus regelte (vielleicht machte er sogar die Ansage selbst und löste den Befehl zur Türschließung aus). Ob das so ordnungsgemäß war, sei dahingestellt.
    Aber bei Bahnsteigen mit einer gewissen Krümmung (die Galluswarte ist, glaube ich, so ein Kandidat) musste der Zugbegleiter doch einen gewissen Abstand zum Zug einnehmen - bis zur Mitte des Bahnsteiges - um über die gesamte Zuglänge die Freigabe zur Türschließung und Abfahrtfreigabe erteilen zu können.


    Ähnliches kenne ich auch bei der Messe, wo angesichts des Gedränges am Messebahnhof sogar die zu bestimmten Zeiten dort stationäre DB Sicherheit (?) nach geschlossener Tür eine Abfahrtfreigabe erteilt (bitte um Korrektur, falls nicht mehr aktuell).


    Stichwort ICE: Hier finde ich es ja immer wieder amüsant, dass am Gleis neben dem mitfahrenden Personal (das ja vor Türschließung im stehenden Zug sein muss) noch ein stationärer - tja, wie heißt er? Bahnhofsvorsteher wohl nicht - Aufseher nach Türschließung die Freigabe erteilt. Ich glaube, er löst auch erst dann das Zp9 aus, müsste aber nochmal zuschauen.

  • Ich dachte immer, der Zugbegleiter schliesst die Türen mit besagtem Schlüssel


    Das ist bei den n-Wagen so. Da heißt der Zugbegleiter nicht Zugbegleiter, sondern Zugschaffner.


    Schade, dass das fahrgastfreundliche System nicht mehr gängige Praxis ist :(


    Bei den TAV-Zügen lautet meine Erfahrung:
    Nimm die nächstbeste offene Tür. Versuche nicht an einer gerade nicht (mehr) offenen anderen Tür des Zuges zum Einsteigen hinzugehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich nicht (mehr) öffnen lässt und beim Zurücklaufen die eben noch offene Tür ebenfalls nicht mehr offen ist und sich auch nicht mehr öffnen lässt, ist sehr hoch.
    Lieber etwas Verzögerung beim Aus- und Einstieg, als den Zug verpassen :rolleyes:


    Bei den n-Wagen konnte man sich gut auf den Zug aufteilen. Genau so, wie die Bahn sich das für alle Reisenden wünscht. OK, haben auch nicht alle gemacht. Aber ich konnte eben an einen anderen Wagen laufen, ohne Gefahr, den Zug zu verpassen und somit die Haltezeit mit verkürzen. :)

    Vollkommen Großartiges Forum