Beitritt von Aschaffenburg in den RMV?

  • Ich will bitte Aschaffenburg in den RMV, weil sonst muss man ein Ticket von Babenhausen oder Großkrotzenburg nach Aschaffenburg HBF lösen.

    So wurde mir das im Reisezentrum Aschaffenburg HBF erklärt.

    Was ist denn das für eine unsinnige Forderung? Ich will bitte Aschaffenburg in den VBB, sonst muß man ein Ticket von der Brandenburger Landesgrenze kaufen...

  • Was ist denn das für eine unsinnige Forderung?

    Vielleicht ist es eine etwas unglücklich formulierte. Zu meinen Studentenzeiten in Frankfurt war es nicht möglich, ein Anschlussticket nach Aschaffenburg zu kaufen. (Oder nach Heidelberg.) Und das sind durchaus wahrscheinlichere Nahverkehrsziele aus dem RMV heraus.

  • In der Zwischenzeit gibt es ja zumindest die Möglichkeit über die RMV App VAB Tickets zu kaufen bzw. eben auch Babenhausen - Aschaffenburg oder Großkrotzenburg - Aschaffenburg. Das ist schon mal ein Anfang und war vor ein paar Monaten noch undenkbar.

  • Vielleicht ist es eine etwas unglücklich formulierte. Zu meinen Studentenzeiten in Frankfurt war es nicht möglich, ein Anschlussticket nach Aschaffenburg zu kaufen. (Oder nach Heidelberg.) Und das sind durchaus wahrscheinlichere Nahverkehrsziele aus dem RMV heraus.

    Das mit den Anschlußtickets ist inzwischen besser, soweit ich weiß; ebenso müßte der Kauf jetzt auch per App möglich sein - ich bin allerdings schon länger nicht mehr auf Verbundticket auf der Strecke unterwegs gewesen.


    Die Formulierung von Lulu zielt aber darauf hinaus, daß er für lau nach Aschaffenburg will, weil dann vermutlich sein Schülerticket dort gelten würde.

  • Das mit den Anschlußtickets ist inzwischen besser, soweit ich weiß; ebenso müßte der Kauf jetzt auch per App möglich sein - ich bin allerdings schon länger nicht mehr auf Verbundticket auf der Strecke unterwegs gewesen.


    Die Formulierung von Lulu zielt aber darauf hinaus, daß er für lau nach Aschaffenburg will, weil dann vermutlich sein Schülerticket dort gelten würde.

    Aber gegen seinen Wunsch oder Förderung spricht ja nix dagegen. Ob es umgesetzt wird ist halt die Frage.

  • Aber gegen seinen Wunsch oder Förderung spricht ja nix dagegen. Ob es umgesetzt wird ist halt die Frage.

    Natürlich spricht gegen Wunsch nichts. Ich finde nur diese "ich will"-Formulierung (zwecks Eigennutz) in Verbindung mit "sonst muß man [eigentlich: ich] ein Ticket kaufen" etwas seltsam. Selbstverständlich muß man ein Ticket kaufen, immer, überall (von den wenigen kostenfreien Angeboten mal abgesehen).

  • Es hätte gewiss einige Vorteile, wenn Aschaffenburg gemeinsam mit dem VAB beziehungsweise der neugegründeten AMINA quasi als LNO dem RMV beitritt. Nicht nur, dass unter Anderem Studenten, welche in Aschaffenburg, Darmstadt oder Frankfurt studieren davon profitieren würden, auch die räumliche Nähe spräche wie schon festgestellt durchaus dafür, dass der Beitritt sinnvoll wäre. Bei einem Beitritt müsste man jedoch meiner Meinung nach weitergehend mit dem VVM über einen Übergangstarif vom Main-Spessart-Kreis in die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg verhandeln, um dort ebenfalls für eine Attraktivitätssteigerung zu sorgen (weitergehend auch mit dem Main-Kinzig-Kreis, sollten dort zukünftig Fahrtenangebote angedacht sein), weitergehend etwaige VRN-Übergangstarife anpassen.

    Es wird im Endeffekt jedoch klar um die Konditionen gehen, welche den Beitritt zum RMV ermöglichen oder verhindern. Und anhand dessen hat man festgestellt, dass eine Integration in den RMV wesentliche Kostennachteile für Fahrgäste habe (2018) - die Gründe haben sich nicht wesentlich verändert. Von daher bräuchte es von beiden Seiten ein "Entgegenkommen", welches neben der Lösung, die Kostenerhöhung der Fahrpreise zu akzeptieren, als Alternative mit einem Sonderstatus oder einer Tarifnetzreform im gesamten RMV einhergehen kann. Und das kann ich mir beides leider relativ schwer vorstellen.

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  • Ein wesentlicher Gesichtspunkt wären für mich die Stärke der Pendlerbeziehungen, nicht nur für die Arbeit, sondern auch Ausbildung und der tägliche Einkaufs- und Freizeotverkehr. Insofern sehe ich da eindeutige Unterschiede in den Verkehrsbeziehungen zwischen Aschaffenburg und Rhein-Main und denen mit Berlin-Brandenburg. Für den Tages-Ausflugssverkehr gibt es übrigens schon zwischen Aschaffenburg, Nürnberg und München mit dem Bayern-Ticket eine Lösung. :)


    Eine denkbare Lösung könnte ich auch darin sehen, nur die entsprechenden Bahnstrecken von Aschaffenbug nach Großkrotzenburg und Babenhausen sowie die Kahlgreund-Bahn in den RMV-Tarif einzubeziehen. Den vorrangigen Bedarf sehe ich darin, dass Bahnreisende aus dem Landkreis in Hanau, Darmstadt, Frankfurt und Offenbach mit städtischen Verkehrsmitteln weiterfahren, umgekehrt aber im großräumigen Regionalverkehr nur geringer Bedarf bestehen dürfte, innerhalb des Landkreises AB mit Stadt- oder Regionalbussen von oder zur Bahn anzufahren.


    Das gäbe allerdings die etwas komplizierte tarifliche Konstruktion
    - innerhalb des Landkreises AB VAB-Tarif;

    - zwischen Landkreis AB und RMV im Regionalverkehr RMV-Tarif,

    - zwischen Landkreis AB und dem Rest der Welt DPT.


    Allerdings gibt es eine ähnliche Konstruktion ja auch schon zwischen Mainz und dem RMV, in die aus naheliegenden Gründen ja auch der Stadtverkehr von Mainz einbezogen ist.


    Für eine künftige Bundesregierung - hoffentlich ohne die jetzigen Minister für Verkehr und Gesundheit :P- würde sich neben vielen anderen Aufgaben auch stellen, die Rahmenbedingungen für eine weitergehende deutschlandweite Vereinfachung der ÖV-Tarife zu schaffen. Ansätze gab es ja schon in den 80er Jahren und gibt es mit den Ländertickets. Wichtige Gesichtspunkte wären für mich:

    - Weiterentwicklung der Flat-Rates. Hessen geht da ja mit seinen 365 €-Tickets schon einmal einen guten Weg, der aber erst ein Anfang ist;

    - Stärkung der Zeitkarten (Jahr, Monat, Tag) gegenüber den Einzelkarten (Stammgäste gegenüber Gelegenheitsnutzern, Abfertigungsaufwand),

    - Vereinfachung der Tarife und Übergangsregelungen,

    - Nutzung von Zeitkarten auch in anderen Regionen Deutschlands. Ansatz könnte da etwa sein, dass Länder-Tickets bundesweit gelten. Damit würde würde wirtschaftspolitisch auch ein zusätzlicher Anreiz für Urlaub in Deutschland geboten, da dann z.B. das Hessen-365 €-Ticket auch für den Urlaub an der Ostsee gilt und damit dann auch der Rasende Roland genutzt werden könnte. Dafür würden sich auch dann auch Rügener und Rostocker über unsere Stadt- und Straßenbahnen freuen. :)

    - Punkte- oder Streifenkarten nach Vorbild der niederländischen "Strippekaart",

    - Erweiterung der "BahnCard 25 und 50" auf den gesamten Nahverkehr nach Vorbild der Schweiz, ggf. gegen einen Zuschlag.


    Dann brauchten wir auch nicht mehr so intensiv darüber nachzudenken, wie die Region Aschaffenburg in den RMV einbezogen werden kann. :)