Schwachpunkt dabei ist die sehr kleine Stückzahl von Zweisystemfahrzeugen (4 Züge + Reserve, also halb so viele wie die sowieso nicht große Serie).
Darum erscheint es mir äußerst vernünftig, "mal" ein Gesamtkonzept für den Einsatz der Zweisystemtechnik im RMV auszuarbeiten. Der Einsatz hier wäre ein völlig anderer als in Karlsruhe oder Kassel. Die Funktion der Zweisystemzüge im verhältnismäßig dünn besiedelten Raum übernimmt im stark bevölkerten Rhein-Main-Gebiet die S-Bahn. Dennoch kann ein Einsatz von Zweisystemtechnik auch hier sinnvoll sein. Folgende Fälle scheinen mir vernünftig:
- Tangentialverbindungen (wie geplant für offizielle RTW bzw. für die von (heineken und) Reinhard abgespeckte Version);
- neue Verbindungen von bisher am F-Hbf endenden Linien ins Frankfurter Stadtzentrum (wie in der Zweisystemuntersuchung vorgeschlagen; jedoch erscheinen mir nicht alle dort gemachten Vorschläge sinnvoll, z. B. wäre nach Reinhards und heinekens Argumenten nach Königstein eine echte Stadtbahn betriebskostengünstiger, nach Glauburg eine echte S-Bahn);
- Schaffen von Taktlücken im S-Bahn-Citytunnel, um diese durch bisher am F-Hbf endende Linien noch sinnvoller zu vergeben (z. B. können die Zwischentakter von S2, S5 und vielleicht S1 als Zweisystem auf die B- und C-Strecke verlagert werden, damit dann die S7 in den Citytunnel einfahren kann; erscheint mir sinnvoller als die Planung nach Nahverkehrsplan, die S9 am F-Hbf zu kappen.);
- ebenso geschaffenen Taktlücken könnten sogar verwendet werden, um auch einzelne SE-Linien in den Citytunnel zu führen. Es wäre sicher sehr attraktiv und würde zusätzliche Umsteiger vom IV zum ÖPNV erzeugen, auch von Gießen, Bad Nauheim oder Bad Camberg aus direkt zur Zeil zu kommen. Gegen diese Idee hat heineken sehr gewettert (Stichwort "S-Bahn nach Limburg" - gemeint war aber ein nicht überall haltender SE im S-Bahntunnel).
Mit einem Gesamtkonzept für den Zweisystemeinsatz könnte man dann auch andere Stückzahlen sinnvoll nutzen, müsste aber natürlich die Fahrzeuge von vornherein an die Bedürfnisse des geplanten Netzes anpassen und nicht nur für eine Strecke.