Erschließung "MTZ-City"

  • Hallo.


    Wie in der Print-Ausgabe der FR heute zu lesen ist, hat sich die Bad Sodener CDU gegen die "MTZ-City" ausgesprochen. Hier sind die Begründungen:


    1. erhöhtes Verkehrsaufkommen für Stadt und Umfeld


    2 Verschlechterung der Lebensqualitat mit einer Trabantenstadt am östlichen Rand des MTK


    Grüße ins Forum
    Helmut

    You'll Never Ride Alone.

    2 Mal editiert, zuletzt von Helmut ()

  • Eigentlich klang die ablehnende Haltung schon von Anfang an durch. Sulzbach tut sich ja schon schwer mit ihrem eigenen Plänen zur Ortserweiterung (südlich, ungefähr entlang der Bahnlinie ).

  • Trotz Ablehnung durch die betroffenen Gemeinden hält Thomas Horn, Direktor des Regionalverbandes, an seinem Vorschlag fest. Die Frankfurter Neue Presse berichtet über ein Verkehrsprojekt für den neuen Stadtteil, das er in den letzten Tagen vorgestellt hat. Auf dem Bild im Artikel sind zwei Varianten zu sehen.


    Die erste Variante basiert auf einer Schleife, die die Strecke Sulzbach-Sossenheim an das MTZ anbindet (s. Beitrag von tunnelklick). Innerhalb der "MTZ City" erschließt eine kurze Minibuslinie die Wohngebiete. Die B8 durchzieht den Stadtteil und erschließt ihn über eine Anschlussstelle an der westlichen Spitze.


    Die zweite Variante geht ebenfalls von einer Umlegung der derzeitigen RB11 aus, ergänzt diese aber um eine aus Höchst kommende Straßenbahnlinie 11, die nördlich der Autobahn von der Königsteiner Bahn abzweigt. Die Straßenbahn durchfährt die Wohngebiete und endet am Bahnhof der RB11 am MTZ. Die B8 wird umgelegt und umfährt den neuen Stadtteil westlich und führt zu einer neuen Autobahnausfahrt westlich des Elisabethenhofs, die die bisherige Ausfahrt Kelkheim ersetzt. Dies entlastet die Ausfahrt Höchst, die nun nur noch Höchst und den Kundenparkplatz des MTZ erschließt. Die "MTZ City" wird auf der Nordwestseite durch eine neue Verbindungsstraße von Sulzbach zur B8 und auf der Südseite durch einen Anschluss an die Schmalkaldener Str (L3016) von Unterliederbach nach Liederbach erschlossen.


    Schlagwörter, die im Zusammenhang mit der Planung benutzt wurden, umfassen "Grüne Mobilität" und "Autoarmer Stadtteil". In beiden Varianten ist außerdem ein Radschnellweg verzeichnet, der von Eschborn kommend parallel zur Autobahn verläuft und hinter der Königsteiner Bahn dann mit unklarem Ziel nach Westen abknickt.


    Die FNP weist in ihrem Artikel darauf hin, dass die Gesellschafterversammlung der RTW den Anschluss des MTZ im Laufe der Woche bereits explizit ausgeschlossen habe. Horn sagt, dass man darüber noch einmal reden müsse.

  • Die RTW-Planungsgesellschaft ist seit Jahr und Tag gegen eine Anbindung des MTZ. Habe ich im persönlichem Gespräch mit einem der Verantwortlichen schon vor Jahren erfahren. Die Frage nach dem "Warum?" wurde mir nicht wirklich beantwortet. Merkwürdig gerade deshalb, weil ja das NWZ genau umgekehrt immer angebunden werden sollte (und jetzt halt nur Schulen und andere Hindernisse im Weg stehen).
    .
    Wichtig erscheint mir aber auch, dass die Betreibergesellschaft des MTZ - hier habe ich ebenfalls persönliche Gespräche mit Verantwortlichen geführt - eine RTW-Anbindung strikt ablehnt. Grund: Die bieten ihren Kunden ganz bewusst kostenlose Parkplätze und wollen, dass die auch nur von ihren Kunden genutzt werden und nicht von Pendlern. Und schon gar nicht wollen die, dass sie zum kostenlosen P+R-Platz für Flugreisende werden. Das ist immerhin nachvollziehbar.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von multi ()

  • Verbesserungsvorschlag zur Verkehrsführung:
    .
    Die RB 11 müsste nach dem Vorschlag vom Regionalverband mit extrem engen Kurvenradien verschwenkt werden. Man könnte sie aber von Soden kommend erst südlich des MTZ in einem weiten Halbbogen (180°) zum MTZ schwenken, dort halten und in einem weiteren Halbbogen wieder zurück. Das heißt: Man führe insgesamt einen vollständigen Kreis. Dafür braucht man nicht mehr Schienen, aber man könnte weitere Radien realisieren und dadurch schneller und sicherer fahren als mit den andernfalls nötigen Langsamfahrstellen.

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)

    2 Mal editiert, zuletzt von multi ()

  • Ehrlich gesagt gefallen mir die beiden anderen diskutierten Standorte für größere Neubaugebiete im erweiterten Stadtgebiet Frankfurts :D deutlich besser, nämlich der "Taunusblick" und der einst von OB Feldmann genannte "Pfingstberg".


    Mein persönlicher Favorit wäre der Feld- pardon Pfingstberg :) , da dieser in ruhiger Wohnlage in der Nähe bestehender Stadtteile liegt und vergleichsweise einfach an eine Ausschleifung der bestehenden Bad Homburger Stadtbahnstrecke (U 2, U 9) angebunden werden kann.


    Der "Taunusblick" ließe sich an die S 5 / RTW und mit etwas mehr Aufwand auch an die U 6 anbinden, hat aber das Problem der Nähe zur A 5 und zur Hochspannungs-Stromtrasse. Und ich bin kein Fan des derzeitigen stadtplanerischen Trends "Schöner Wohnen an der Autobahn", wobei ja regelmäßig Sozialwohnungsbauten den Lärmschutz für die etwas weiter abgelegenen hochpreisigen Wohnprojekte stellen sollen.


    Das MTZ liegt direkt zwischen A 66, L 3266 und B 8 mit starker Lärm- und Schadstoffbelastung von 3 Seiten. Und die Lage an 3 Schnellstraßen dürfte auch eher zur Auto- als zur Öffi-Benutzung verleiten. Und diese Strecken müssen auch erst einmal geschaffen werden.


    Dann lieber den Pfingstberg als erstes bebauen, und dann hätten wir ja noch Varianten der alten Planung Heiligenstock. Die ursprüngliche Form "Seckbach Nord" finde ich nicht so gut; aber beiderseits der nördlichen Friedberger Landstraße gibt es verhältnismäßig flaches Land, eine allerdings auszubauende Straßenanbindung, und eine Straßenbahnanbindung ließe sich mit einem Abzweig am Bodenweg schaffen. Und bei größerem Vorhaben könnte ja über eine Verlängerung der U 4 vom Atzelberg nach Norden nachgedacht werden.

  • Zitat

    Du weißt aber schon, dass sich dafür keine politische Mehrheit fand?


    Das weiß ich. Aber so, wie es im Augenblick für mich aussieht, gibt es gegen jedes andere Projekt auch erheblichen Widerstand. Die Idee der MTZ-Trabantenstadt sieht für mich nach einer Antwort des Regionalverbandes auf die Frankfurter Idee des "Taunusblicks" aus. Der könnte zwar in Frankfurt eine Mehrheit finden, wird aber von Steinbach und Oberursel abgelehnt. Und nachdem, was wir jetzt lesen, scheinen weder die Gemeinde Sulzbach noch das MTZ die Idee der neuen "Arrondierung" des MTZ zu einem eigenständigen Siedlungsgebiet zu mögen. Also: Für welches größere Siedlungsprojekt ließe sich derzeit eine Mehrheit finden ?

  • Der könnte zwar in Frankfurt eine Mehrheit finden, wird aber von Steinbach und Oberursel abgelehnt.

    Da wir kein Regionalparlament haben, in dem Vertreter Oberursels und Steinbachs mit abstimmen, deren Flächen ohnehin nicht in Anspruch genommen würden, genügt doch die Frankfurter Mehrheit. Notfalls muss man sich eben über die Interessen der Nachbargemeinden hinwegsetzen, anderen falls wird das nie was. Wir brauchen dringend Wohnungen, da kann man nicht warten bis vielleicht bei der übernächsten Kommunalwahl doch noch eine Mehrheit für den Pfingstberg zusammen käme und in 30 Jahren endlich gebaut werden kann. Sonst zahlen wir hier bald 1.800 € für eine Dreizimmerwohnung.

  • Hallo Charly, das stimmt. Das gilt aber nur für die Arrondierung der Nordweststadt auf der Ostseite der Autobahn. Die weitergehenden Planungen westlich der A 5 liegen teilweise auf Steinbacher und Oberurseler Gebiet bzw. können die Belange unserer beiden Nachbargemeinden so stark berühren, dass diese die entsprechenden Frankfurter Planungen lange blockieren können.


    Ansonsten stimme ich Dir vollkommen zu. Auf Sylt haben sie die von Dir geschilderte Situation schon, und selbst Lehrer pendeln deshalb vom Festland. Und wenn es dann (Nah-)Verkehrsprobleme gibt, läuft auf Sylt nichts mehr.


    Das könnte dann in Frankfurt auch passieren. Da auch Normalverdiener keine 1800 € für eine 3-Zimmer-Wohnung aufwenden können, suchen sie sich dann ihre Wohnung entsprechend weit draußen im Umland ... und brauchen dann Verkehrswege. Und da der ohnehin notwendige Ausbau der Schienenwege in ähnlicher Weise blockiert wird (siehe Main-Weser-Bahn etc.), fahren sie dann mit dem Auto. Straßen lassen sich leichter durchsetzen, und dann werden die gegen den Siedlungsbau so hart verteidigten Äcker am Pfingstberg, auf den Vortaunushöhen westlich der A 5 und anderswo in 20 Jahren für Straßenbau geopfert. ?(

  • Und die Bewohner wollen früher oder später Kindergärten, Schulen, Sportstätten usw. Dafür ist neben einer vernünftigen Verkehrsanbindung ebenfalls zu sorgen. Hapern tut es leider an allen.

  • Das gilt aber nur für die Arrondierung der Nordweststadt auf der Ostseite der Autobahn

    Falsch, die angedachte Bebauung westlich der A5 liegt ebenfalls zu 100% auf Frankfurter Areal. Oberursel wäre davon überhaupt nicht betroffen, den dortigen Protest verstehe ich höchstens in Hinblick auf Klimaschutzbedenken. Selbst in der Beziehung hätte Oberursel kaum Nachteile, da die in dieser Gegend vorherrschenden Winde aus Westen, Norden und Osten dadurch nicht beeinträchtigt würden. Einzig Steinbach könnte sich beschweren, falls man später direkt bin an die S5 bauen will, weil die Stadtgrenze ein Stück dort entlang läuft. Darauf könnte man evtl. Rücksicht nehmen, muss es aber nicht.


    N.e.g.: Besser Steinbach eingemeinden... :D.

  • Charly, ich weiss, dass westlich der A 5 auch noch Frankfurter Stadtgebiet ist. Das reicht sogar stellenweise bis nahe an die S-Bahn. Allerdings kann Oberursel eine wie immer geartete Betroffenheit formulierenheit, Protest beim Regionalverband einlegen, notfalls bis zum VGH ziehen - oder sich ganz einfach bei anderen Projekten querstellen, wo Frankfurt auf die gut nachbarschaftliche Zusammenarbeit mit Orschel angewiesen ist. Ich denke da z.B. etwas nördlicher an den Bereich L 3004 / L 3019 / nördlich Riedberg. Und auf ein gutes Verhältnis mit dem Regionalverband ist Frankfurt wegen zahlreichen anderen Planungen auch angewiesen. Sonst geht es Frankfurt irgendwann so wie Katalonien mit Spanien :D .

  • Da wir kein Regionalparlament haben, in dem Vertreter Oberursels und Steinbachs mit abstimmen, deren Flächen ohnehin nicht in Anspruch genommen würden, genügt doch die Frankfurter Mehrheit. Notfalls muss man sich eben über die Interessen der Nachbargemeinden hinwegsetzen, anderen falls wird das nie was. Wir brauchen dringend Wohnungen, da kann man nicht warten bis vielleicht bei der übernächsten Kommunalwahl doch noch eine Mehrheit für den Pfingstberg zusammen käme und in 30 Jahren endlich gebaut werden kann. Sonst zahlen wir hier bald 1.800 € für eine Dreizimmerwohnung.


    Diese neuen Siedlungsflächen muss man erst einmal in den RegFNP (Regionalen Flächennutzungsplan) hineinkriegen, der federführend vom Regionalverband erstellt wird, bevor sich da was tun kann. Und Nachbargemeinden müssen immer gehört werden und können eine Betroffenheit geltend machen, auch wenn deren Gemarkung nicht direkt betroffen ist. Ganz so einfach wird das Darüberhinwegsetzen also nicht ...
    .
    Und natürlich stimme ich dir zu, dass wir ein massives Wohnungsproblem in Rhein-Main haben!!!

    "Phantasie ist wichtiger als wie wo Wissen!"


    (Etwas frei nach Albert Einstein)