Fragen Rund um die Stadtbahn

  • Guten Abend, ich hoffe das ich hier mit meinem Anliegen Richtig bin. Ich hätte ein paar Fragen zum Stadtbahn-System in Frankfurt am Main, welche mir nicht ganz Schlüssig sind. Hoffentlich gibt's es hier, den ein oder anderen der sich ein bisschen damit auskennt.

    Frage 1:
    Warum werden "Fahren nach Zugsicherung" und "Fahren auf Sicht" nicht mit einem So 1 bzw So 2 gekennzeichnet wie es in der BoStrab steht

    Zitat

    Der Übergang vom Fahren auf Zugsicherung zum Fahren auf Sicht muß durch Sondersignal So 2 und der Übergang vom Fahren auf Sicht zum Fahren auf Zugsicherung durch Sondersignal So 1 gekennzeichnet sein. - § 51 Abs. 13 BOStrab

    Frage 2:
    Wie schnell darf man ab Hauptsignal Grün-Gelb fahren und ab wann darf man wieder schneller werden?
    Es tritt ebenso eine Kombination Hauptsignal mit Vorsignal auf, wo Vorsignal Geld-Geld zeigt (Nächstes Signal Rot), und Hauptsignal Grün-Gelb,
    was nach EBO z.b 40km/h bedeuten würde. Siehe Bild 1 und Bild 2

    Frage 3:
    Was ist im Mittleren Eckigen Schirm, bzw was kann das Anzeigen, siehe Bild 1.

    Bild 1:

    Screenshot_115.png


    Bild 2:

    Screenshot_112.png

    Ich hoffe ich hab alles Richtig gemacht und mein Anliegen genau Erklärt.

    Mfg

  • Hallo,


    1) fahren auf Sicht und Zugsicherung werden mit So1 und So2 gekennzeichnet. An jedem Tunneleingang/-Ausgang sind diese Signale aufgestellt bzw. auf Schwellen montiert. Im Gegensatz zu anderen Stadtbahnsystemen (wie z.B. Stuttgart) wird unabhängig von der verwendeten Stellwerkstechnik überirdisch grundsätzlich auf Sicht gefahren, das heißt auch mit H0, H1,… Deswegen werden bei Neubauten( bspw. Gleisdreieck Nordwest) überirdisch auch BalkenSignale aufgestellt, obwohl die Stellwerkstechnik komplette Fahrstraßen mit D-Weg und Flankenschutz einstellt.

    2) Bei H2 (Grün-Gelb) darf mit 40 km/h gefahren werden, ob es örtliche Gegebenheiten gibt, wo es weniger bedeutet, ist mir nicht bekannt. Es gibt auch noch H3 (nicht in BoStrab, dafür in der DFStrab der VGF) mit nur einem Gelben Licht, da darf 20 Km/h gefahren werden, und das Gleis kann besetzt sein, z.B. beim Abstellen oder Verstärken in Heddernheim(auch als Kuppelsignal oder Rangiersignal bezeichnet). Gefahren wird je nach Örtlichkeit bis hinter die letzte Weiche oder bis zum nächsten Signal.


    3) In den viereckigen Anzeigen verbirgt sich das „Ersatzsignal“, was allerdings nicht mit dem Zs1 der Eisenbahn zu vergleichen ist, sondern eher mit deren Zs7. (So sieht es auch aus, drei Punkte in Form eines V) Also am Haltzeigenden oder gestörten Signal vorbei und Weiterfahren auf Sicht. Das gibt es übrigens auch an den oben beschriebenen Balkensignalen, die mit Fahrstraßentechnik versehen sind (am Mastschild zu erkennen), dort meist die unterste Lampe.

    An manchen Signalen gibt es noch Anzeiger über dem Schirm, diese zeigen dann eine Geschwindigkeit an, bspw. 6 für 60km/h in Kombination mit H1 (grün)


    Hoffentlich war das alles richtig.
    viele Grüße

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

    Einmal editiert, zuletzt von Akryzazel ()

  • kleine Korrektur meinerseits: die Signalabkürzungen heißen bei der VGF Hp0, Hp1, usw.

    Gefahren wird je nach Örtlichkeit bis hinter die letzte Weiche oder bis zum nächsten Signal.

    Wenn du einmal am Hp1, Hp2 oder Hp3 vorbeigefahren bist, verpflichtest du dich, die Fahrstraße auszufahren, selbst wenn die Weiche falsch gestellt war und du falsch fährst.

  • Wenn du einmal am Hp1, Hp2 oder Hp3 vorbeigefahren bist, verpflichtest du dich, die Fahrstraße auszufahren, selbst wenn die Weiche falsch gestellt war und du falsch fährst.

    Nein.

  • Nein

    Diese Info beziehe ich u.a. aus einem Fall, wo in Heddernheim ein stadtauswärtsfahrender Regelzug falsch geleitet wurde (Hp3 statt Hp2), die Fahrstraße allerdings ausfahren musste und erst nach dem er das getan hatte, also am Prellbock angekommen, durfte er wenden und zurückrangieren.

  • Diese Info beziehe ich u.a. aus einem Fall, wo in Heddernheim ein stadtauswärtsfahrender Regelzug falsch geleitet wurde (Hp3 statt Hp2), die Fahrstraße allerdings ausfahren musste und erst nach dem er das getan hatte, also am Prellbock angekommen, durfte er wenden und zurückrangieren.

    Du beziehst aus einer einzigen Erfahrung Informationen über eine allgemeingültige Regel? Äh… selten eine gute Idee.


    Möglicherweise hat der Zug beim Erkennen der Fehlleitung schon im Gleiskreis der ersten Weiche gestanden, sodass diese nicht ohne erheblichen Aufwand umgestellt werden konnte, oder für den Fahrtrichtungswechsel sollte der Zug nicht komplett im Weg sein, um nicht alles andere auch noch zu blockieren. Oder eine Begründung von all jenen, die mir nicht innerhalb von nur zehn Sekunden eingefallen sind, und das sind wahrscheinlich sehr, sehr viele.

  • Diese Info beziehe ich u.a. aus einem Fall, wo in Heddernheim ein stadtauswärtsfahrender Regelzug falsch geleitet wurde (Hp3 statt Hp2), die Fahrstraße allerdings ausfahren musste und erst nach dem er das getan hatte, also am Prellbock angekommen, durfte er wenden und zurückrangieren.

    Aufgrund deiner Aufzählung der Regelsignalbilder ist nicht von einem Fall auszugehen wovon du ausgegangen bist. Das mag in dem einen Fall technisch und betrieblich die am wenigsten zum Chaos führende Lösung seitens des Fahrdienstleiters gewesen sein, keinesfalls ist daraus aber eine Verpflichtung herauszulesen.

  • Grundsätzlich ist das ja "richtig", dass eingestellte Fahrstraßen bis zum Ziel durchgefahren werden müssen bzw. bis zu jenem Punkt wo die Fahrstraße wieder freigemeldet wird. Im Störfall oder im Falle einer falsch eingestellten Fahrstraße muss man das nicht zwangsläufig tun, dafür sind die Fahrdienstleiter u.a. auch da.

    In solchen Fällen wird so ein Eingriff streng protokolliert und der Fahrdienstleiter muss sich absolut sicher sein welche Handlungen er dann tätigt.

  • D-Wege gibt es nur bei Zugsicherungsanlagen, bei der VGF nur im Tunnel. In diesem laufen auch sogenannte Zugstraßen ein.

    Oberirdisch laufen meines Wissens nach keine D-Wage ein.

  • D-Wege gibt es nur bei Zugsicherungsanlagen, bei der VGF nur im Tunnel. In diesem laufen auch sogenannte Zugstraßen ein.

    Oberirdisch laufen meines Wissens nach keine D-Wage ein.

    Naja oberirdisch sind die D-Wege vor allem kurz. Wo würde das einen relevanten Unterschied machen? In Heddernheim sind alle drei Einfahrten mit 40 km/h (auswärts H11→H14, einwärts 527H24→526H26 und H30→H26, da dürfte der Sicherheitsabstand von H26 und H14 zur jeweils nächsten Gefahrenstelle ausreichen, um keine Fahrstraßenausschlüsse zu erzeugen.


    In der Römerstadt ist die erste Weiche sogar 100 Meter hinter dem H24, sodass hier auch keine D-Wege relevant sind.

  • D-Wege gibt es nur bei Zugsicherungsanlagen, bei der VGF nur im Tunnel. In diesem laufen auch sogenannte Zugstraßen ein.

    Oberirdisch laufen meines Wissens nach keine D-Wage ein.

    In Heddernheim laufen auf jeden Fall D-Wege ein. Am letzten Stadtbahnfest in Heddernheim konnte man hoch ins Stellwerk und live dem Fahrdienstleiter zuschauen. Ich vermute, dass dass dann auch alle Anlagen mit H-Signalen betrifft. Bei den Anlagen mit F-Signalen habe ich auch Zweifel

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

  • Naja oberirdisch sind die D-Wege vor allem kurz. Wo würde das einen relevanten Unterschied machen? In Heddernheim sind alle drei Einfahrten mit 40 km/h (auswärts H11→H14, einwärts 527H24→526H26 und H30→H26, da dürfte der Sicherheitsabstand von H26 und H14 zur jeweils nächsten Gefahrenstelle ausreichen, um keine Fahrstraßenausschlüsse zu erzeugen.


    In der Römerstadt ist die erste Weiche sogar 100 Meter hinter dem H24, sodass hier auch keine D-Wege relevant sind.

    Stadtauswärts nach Heddernheim mit Hp2 bis zum Bahnsteig ist der D-Weg so lang, dass z.B. ein ein- und ausfahren von/nach Gleis 3 von/nach Norden nicht möglich ist. Auch am 50 Jahre Stadtbahn-Fest gesehen und erklärt gekriegt.

    Alle Räder stehen still, weil der Fdl das so will.

    Einmal editiert, zuletzt von Akryzazel ()

  • Danke euch, eine Frage hätte ich noch bezüglich der Singale, was bedeutet hier die 41 bzw. 42 am Betriebshof Ost. Können die auch noch andere Zahlen anzeigen und wann werden die Eingesetzt?

    Screenshot_20230902_141323_YouTube.jpgScreenshot_20230902_141505_YouTube.jpg

  • Naja oberirdisch sind die D-Wege vor allem kurz. Wo würde das einen relevanten Unterschied machen? In Heddernheim sind alle drei Einfahrten mit 40 km/h (auswärts H11→H14, einwärts 527H24→526H26 und H30→H26, da dürfte der Sicherheitsabstand von H26 und H14 zur jeweils nächsten Gefahrenstelle ausreichen, um keine Fahrstraßenausschlüsse zu erzeugen.


    In der Römerstadt ist die erste Weiche sogar 100 Meter hinter dem H24, sodass hier auch keine D-Wege relevant sind.

    Stimmt. Meine Ausage bezig sich auf die Fahrsignalanlagen mit F-Signalen.

  • Hallo, es begrüßte mich noch eine weitere Frage als ich gestern in Google Maps diese 2 Tafeln entdeckte. Vielleicht kann mir ja Jemand sagen was diese Bedeuten, ich hab in Google nichts davon finden können. Danke im voraus :)


    image.png?ex=65355c73&is=6522e773&hm=fa5a3db07b4f7d47477e04ccc318e712d5161484fbe0d4a2d0da682de6fd94d3&

    Einmal editiert, zuletzt von DerNiklaaaas ()