RTW PFA Nord (Bauthread)

  • Wurden die Bauarbeiten überhaupt schon ausgeschrieben?

    Ich habe das nicht so verfolgt, aber aktuell auch nur eine Ausschreibung zu den Baustraßen im Abschnitt Nord gefunden.

  • Es wurden seit einem Jahr etwa immer wieder Planungsleistungen für Ingenieurbauwerke ausgeschrieben, etwa Tunnel Bf-Höchst, Eschborn-Süd, Kelsterbacher Knoten, Ausfädelung S5. Diese Planungen sollten ausschreibungsreif sein und kurzfristig ausgeschrieben werden, wie z.B. jetzt der Tiefbau für den Tunnel Bf-Höchst (s. PFA Mitte).

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  • Dachte halt, nachdem der erste Spatenstich in Eschborn erfolgt ist, gibt es bereits einen "Fahrplan" der Bauarbeiten.

    Würde man eigentlich erwarten, allerdings scheint der Spatenstich doch eher symbolischer Natur gewesen zu sein.

  • Ich denke, es geht los mit den Bauarbeiten im Praunheimer Feld. :-) Zumindest wurden Rodungsarbeiten an der Stelle vorgenommen, wo der Damm zur Überführung über die A5 liegen wird:

    plan2.jpg


    Es geht um die Stelle nördlich des Aussiedlerhofs / Pferdehof,- Km (?) 3,1


    rtw1.jpg

    Im Rücken die A5, Blick Richtung Wirtschaftsweg entlang des Aussiedlerhofs


    rtw2.jpg

    Blick Richtung "Erdbeerfeld", Steinbacher Hohl. Rechts im Bild der Pferde / Aussiedlerhof.



    rtw4.jpg

    Blick Richtung A5, die Trecker Spuren laufen so ziemlich der zukünftigen Trasse entlang


    rtw6.jpg

    Auch an dem Abzweig kurz vor der Unterführung der A5 wurde gerodet, rechts geht es Richtung Steinbacher Hohl, geradeaus nach Steinbach.


    rtw7.jpg

    Auch parallel zur "Straße" wurde gerodet


    rtw8.jpg

    Hier das "Rodungsmonster". ;-)


    Auch parallel zur ehm. Abstellanlage an der Heerstraße wurde ein Teil gerodet,- Akku war leer. :-(

  • rtw13.jpg

    Vorher



    rtw9.jpg


    Nachher.
    Sämtlicher Grünzeug rund um die Abstell / Wendeanlage wurde gerodet. Was ist denn an dieser Stelle größeres geplant? Ausser, dass die Gleise weiter bis bis zur zur Verknüpfung mit der RTW verlängert werden?
    Oder müssen sie verschwenkt werden, um nicht über dem Abwasserkanal zu verlaufen, der von Steinbach her kommt?
    Laut Aussagen im "Nord Thread" gibt es bist jetzt noch keine Planungen / Ausschreibungen zur Verlängerung der U7 Strecke.
    Daher wundert es mich, dass bereits jetzt gerodet wurde.


    rtw11.jpg"

    Der Bohrer des Kampfmittel Räumdienstes....


    rtw12.jpg"

    ...an der zukünftigen Überführung über die A5. Hier wird wohl sehr systematisch vorgegangen.

  • Danke für die Bilder.

    Was ist denn an dieser Stelle größeres geplant? Ausser, dass die Gleise weiter bis bis zur zur Verknüpfung mit der RTW verlängert werden?

    Möglicherweise Anfahrts-/Aufstellflächen für die Arbeiten? Das nördliche Ende der Wendeanlage muss doch abgetragen und auf eine Schutzschicht gelegt werden, weil da das Wasserschutzgebiet anfängt. Möglicherweise muss die Baustellenlogistik außerhalb des Gebietes aufgebaut werden.

    Laut Aussagen im "Nord Thread" gibt es bist jetzt noch keine Planungen / Ausschreibungen zur Verlängerung der U7 Strecke.

    in welchem Thread? Diesem hier? Die Verlängerung der U-Bahn ist integraler Teil der Planungen. Oder verstehe ich falsch, was du meinst?

  • in welchem Thread? Diesem hier? Die Verlängerung der U-Bahn ist integraler Teil der Planungen. Oder verstehe ich falsch, was du meinst?

    Mag mich getäuscht zu haben, ich meine aber das irgendwo gelesen zu haben. Dass die Verlängerung der U7 dazu gehört ist mir schon klar.
    In diesem Plan ist die Trassenführung einigermaßen ersichtlich.

    Möglicherweise Anfahrts-/Aufstellflächen für die Arbeiten? Das nördliche Ende der Wendeanlage muss doch abgetragen und auf eine Schutzschicht gelegt werden, weil da das Wasserschutzgebiet anfängt. Möglicherweise muss die Baustellenlogistik außerhalb des Gebietes aufgebaut werden.

    Danke,- hier hattest Du bereits auf die Wasserschutzgeschichte hingewiesen.

  • Ich möchte euch ja nicht mit Fotos der Kampfmittel Räumdienstes langweilen:

    rtw14

    nur ist es schon interessant zu sehen, mit welcher Akribie vorgegangen wird.
    Es werden auf der Trasse, in einem Muster von jeweils etwa 3x3 Meter 5 m tiefe Löcher gebohrt, in diese werden Kunststoff Rohre eingeschoben
    um in diese eine Sonde zu versenken um zu sondieren, ob sich dort "Kampfmittel" befinden.
    Wie mir der freundliche Mitarbeiter sagte, wird dies entlang der gesamtenTrasse erfolgen.
    Aus der Entfernung ist zu sehen, dass dort, wo die Verknüpfung mit der Homburger Bahn erfolgen wird, das gleiche Procedere im Gange ist.

  • Wie mir der freundliche Mitarbeiter sagte, wird dies entlang der gesamten Trasse erfolgen.

    Leider hatte man das im Land jahrzehntelang aufgeschoben, so dass der Zustand der Zünder in den Bomben und Granaten mittlerweile so kritisch ist, dass sie zu Selbstzerlegern werden, und dann ist das hier das Resultat. Nicht vergessen sollte man, dass es in Eschborn einen Flugplatz mit einem Teil eines Jagdgeschwaders im Krieg gab, und dieser wurde mindestens einmal bombadiert.

  • "Man hat das .. aufgeschoben" unterstellt, man hätte es tun können. Konnte man aber nicht. Seit einigen Jahren (Mitte der 2010er Jahre) erst gibt es neue Erkenntnisquelle, nämlich das Luftbildarchiv der Royal Airforce aus dem 2. Weltkrieg, mit Millionen Bildern von Befliegungen unmittelbar nach den Bombenangriffen. Der Kampfmittelräumdienst hat erst seit etwa zehn Jahren Zugriff auf Fotografien mit sehr hoher Auflösung, die unmittelbar nach den Bombenabwürfen gemacht wurden. Darauf sind auch Spuren von Abwürfen und vor allem Blindgängern zu sehen, die bis dahin verborgen geblieben waren. Mit der neuen Erkenntnisquelle hat sich natürlich auch der Sorgfalts- und Haftungsmaßstab verschoben.


    Ferner haben sich die Detektionsmethoden verbessert, so dass heute auch Blindgänger aufgefunden werden können, die - je nach Bodenbeschaffenheit - 6 bis 8 m unterhalb der Oberfläche liegen können. Nach der Explosion einer Fliegerbombe auf einer Autobahnbaustelle bei Aschaffenburg im Jahr 2009, bei der ein Bauarbeiter getötet wurde, geht keine Baufirma mehr an Tiefbauarbeiten ohne eine aktuelle Freigabeerklärung des Kampfmittelräumdienstes. Die war dort nicht eingeholt worden, weil beim Bau der A3 im Jahr 1958 schon einmal nach Blindgängern gesucht worden war; darauf möchte man sich heute nicht mehr verlassen.

  • Da geht man lieber mit der Sicherheit. Neuere Datenquellen geben da wertvolle Hinweise. Der Zustand der Blindgänger ist altersbedingt nicht mehr der beste.


    Vor Jahren sind Fräsarbeiten auf der A3 tödlich ausgegangen.
    In Berlin hat man in den 90ern einen Blindgänger bei der Sanierung der Stadtbahn gefunden, den man beim Wiederherrichten der Strecke nach Kriegsende nicht entdeckte.

  • "Man hat das .. aufgeschoben" unterstellt, man hätte es tun können. Konnte man aber nicht. Seit einigen Jahren (Mitte der 2010er Jahre) erst gibt es neue Erkenntnisquelle, nämlich das Luftbildarchiv der Royal Airforce aus dem 2. Weltkrieg, mit Millionen Bildern von Befliegungen unmittelbar nach den Bombenangriffen.

    Teile der alliierten Luftaufklärungsfotos sind schon seit Jahrzehnten westdeutschen Stellen zugänglich. Die Fotos von der Baustelle zeigen aber ein anderes Verfahren, dass sich nicht auf Luftbilder verlässt sondern mit Hilfe von Sonden die Abweichungen im magnetischen und elektrischen Feld der Erde misst. Denn oftmals sind die Blindgänger nicht durch kleine Einschlagkrater zu erkennen, d.h. die Luftbilder helfen nur bedingt. Artilleriegranaten haben ohnehin meist keinen sichtbaren Einschlagskrater und können ebenfalls metertief im Boden stecken. Die gesamte Palette der Kleingranaten findet man mit Luftbildern ohnehin nicht.


    Die war dort nicht eingeholt worden, weil beim Bau der A3 im Jahr 1958 schon einmal nach Blindgängern gesucht worden war; darauf möchte man sich heute nicht mehr verlassen.

    Das Problem war und ist, dass die Suchen direkt nach dem Krieg nicht gut dokumentiert worden sind. Beim Vorfall auf der A3 steckte die Bombe im Straßenbelag und nicht etwa unter der Fahrbahn. Entweder ist die Straße noch aus der Vorkriegszeit gewesen, oder die Bombe wurde mit dem Baumaterial eingebaut. Jedenfalls hat die Asphaltfräse die Bombe explodieren lassen, als der Bediener dabei war die oberen Asphaltschicht abzufräsen.

  • Die damalige Dokumention der Sprengstoffsuche ist nach heutigen Maßstab, dass zeigten bedauerliche Vorkommnissen mit Verletzten oder Toden, leider als unzureichend zu bezeichnen. Beispielsweise wurde bei der Messe oder im Europaviertel bei aktuellen Bauvorhaben, trotz Suche und Bautätigkeit vor Jahrzehnten, noch Blindgänger gefunden. Dies gilt auch für die gefundenen Metallreste der Blindgänger. Diese werden sofern man sie wiederfindet oder bei Erstfund, im Gegensatz zur Handhabe nach dem Krieg, trotz ihrer explosiven Nicht-Wirkung nicht mehr vor Ort liegen gelassen sondern fachgerecht Entsorgt.


    Das der Zwang, in 2025 jährt sich das Ende des WWII in Europa zum 80. mal, zur Kampfmittelsondierung vor Beginn von Bauvorhaben besteht ist bedauerlich aber unumgänglich. Lt. dem Bundestagsbericht WD 2 - 3000 - 032/22 werden in D noch zw. 100.000 bis 300.000 Tonnen Kampfmittel auf dem Festland vermutet.

    Und in anderen europäischen Ländern kommen diese höchstgefährlichen Reste ebenso ans Tageslicht (Q); gilt insbesondere für die Reste des WWI.

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