Was passiert eigentlich wenn....

...dann könnte es auch ein Test sein, ob der Fahrer wirklich so bl*d ist, und drauf drückt

Das ist dann ein Dauertest

Sowas ist doch Nötigung?!?

Gegen solche Nötigungen würden Prager Verhältnisse helfen... auch gegen andere hierzulande offenbar inzwischen völlig normale Auswüchse und Erscheinungen, wie etwa: Fahrer wird von irgendwelchen Leuten blöd zugelabert, angepöbelt, mit Essen(sresten) beworfen, überfallen... in Prag alles undenkbar, denn:

Dort hat der Fahrer einen eingehausten Arbeitsplatz. Nicht wie bei uns nur im Rücken die Wand und rechts neben sich nur die halbhohe Tür, sondern eine komplette Voll-Tür aus Plexiglas - Bude zu und Ruhe ist. In den "Führerstand" bzw. die Abgrenzung integriert ist sogar eine Art "Sichtkanal" (schwer zu beschreiben - ein komplett ebenfalls mit Plexgilas abgetrennter Streifen Raum vorne im Bus) zur 1. Tür, ihm selbst bei richtig vollem Bus die Sicht nach rechts verstellen geht also auch nicht. Und dank seines eingehausten Arbeitsplatzes macht der Busfahrer in Prag auch nur das, was seine Berufsbezeichnung suggeriert: den Bus fahren - und das sicher, ich hab bisher nicht einmal nach Luft geschnappt.

Es gibt natürlich eine (per Schiebeklappe verschließbare) Sprechluke, wenn wirklich jemand ein dringendes Anliegen hat, allgemein hat der Fahrer aber mit Auskunfterteilen oder Kundenkontakt allgemein nichts am Hut. Wäre eine Überlegung wert, inwieweit das hierzulande auch eingeführt werden könnte... das würde natürlich bedeuten: der Fahrer ist kein mobiles Auskunftsbüro und auch kein Fahrscheinverkauf mehr, die Fahrscheine müssen bei Fahrtantritt vorhanden sein. Daß all das aber durchaus im ganz normalen Alltag funktioniert, zeigt der Blick nach Prag. Würde viele Probleme lösen, von denen ich hier immer wieder mal so lese.

>Was um alles in der Welt muß man nehmen um daran zu glauben? Gibt`s
>das auf Rezept?

In jeder Managmentschule.

In Polen gibts das auch mit dem "abgeschotteten" Busfahrer. Dort fahren z.B. auch MANs so rum. Man hat aber auch die Möglichkeit dort einen Fahrschein zu kaufen beim Fahrer.

Also ich würde es nicht als sehr angenehm empfinden, dauernd wie eingeschlossen zu sein.
Ich selber arbeite in einer Filiale einer Bank in Frankfurt. Da stellt sich auch die Frage ob man wieder Panzerglas am Schalter einführt. In meiner Bank wird darauf verzichtet in den Filialen wieder Panzerglas einzuführen weil es den "Berater" vom Kunden "entfernt", was der Kunde als negativ empfindet.

Vielleicht mag es ja besser für den Fahrer sein, zwecks konzentration usw., aber ich würde mir irgendwie komisch vorkommen als Fahrgast.
Am besten macht man es wie in einem Gefangenentransporter (kleiner scherz am Rande ;))

In Berlin hat man die Seitenscheibe der Fahrerkabine etwas weiter vor gezogen und aus widerstandsfähigerem Glas gebaut. Zumindest bei den neuen Solaris-Bussen. Das soll den Fahrer (besser) vor Übergriffen schützen. Diese verbesserte Fahrerkabine soll zukünftig in allen Berliner (BVG) Bussen zum Einsatz kommen.

Ach ja: was das Rasen betrifft:
Mit einem GPS-Empfänger kann man sehr schön die gefahrene Geschwindigkeit messen, genauer als mit dem Tacho.
Als ich mir meinem Garmin gekauft habe, hat mich doch ein Fahrgast gefragt, was für ein komisches Handy ich da um den Hals hängen hätte. Äh, ja.... B)

Zitat

Original von BEKU
Als ich damals in der Ausbildung war, wurde folgendes gelehrt:
Sicherheit und Vorschriften kommen vor Fahrplan. Und genau daran habe ich mich gehalten. Wenn also irgendwelche Fahrzeiten aufgrund der Gegebenheiten nicht einzuhalten waren, so habe ich mit Sicherheit nicht versucht im Plan zu liegen. Dann gab`s eben Verspätung und damit fertig. Was muß es mich interessieren, ob die Fahrzeit ausreichend ist? Dafür gibt es Leute, die dafür bezahlt werden. Und wenn die dazu zu unfähig sind, muß ich das ja nicht mit meinem Gelbeutel oder Punktekonto wieder ausgleichen.

Noch schlimmer sind allerdings die Fahrer, die durch ihre Fahrweise den zu kurzen Fahrzeiten gerecht werden wollen und das womoglich auch noch können. Dann sagen die Fahrplanmacher zu recht; na bitte, geht doch (und nehmen gleich noch ein oder zwei Minuten weg). Das Argument mit der Pause an der Endstation lasse ich nicht gelten. Wenn ich austreten muß, dann mache ich das auch. Dann ist mir meine Verspätung völlig wurscht. Außerdem habe ich lieber weniger Pause, fahre dafür aber sehr viel entspannter und vor allem sicherer durch die Gegend. Das wird im Ergebnis auch der Fahrgast danken.

Fast alle der damaligen (Stadtwerke!!) Kollegen sind so verfahren und haben dadurch die ein oder andere Korrektur (mehr Zeit/ein Kurs mehr) erzwungen. Vielleicht liegt es am heutigen Personal, dem eine solche Sichtweise schlicht und einfach fehlt.

...WOW!, und moin...!

Melde mich gehorsamst zurück aus Missouri, hab dort 'nen schönen PCC-TW abgelichtet, aber dazu später einmal mehr...

Hier nochmal mein Beitrag aus früherer Zeit, ähnliche Thematik:

Dietzenbach, alles normal, aber irgendwas...

* entstaub *
(passte in diesen Faden m.M.n. am besten, auch wenn es thematisch das ein oder andere Crossposting gibt)

Zitat von Alf_H

In Berlin hat man die Seitenscheibe der Fahrerkabine etwas weiter vor gezogen und aus widerstandsfähigerem Glas gebaut. Zumindest bei den neuen Solaris-Bussen. Das soll den Fahrer (besser) vor Übergriffen schützen. Diese verbesserte Fahrerkabine soll zukünftig in allen Berliner (BVG) Bussen zum Einsatz kommen.

Ich habe heute erstmalig (zumindest bewusst) so eine Konstruktion in einem ICB - Urbino 12 der neueren Generation (die mit den weiß / roten LED über den Türen) auf einer Tour der Linie 34 gesehen.
Leider kein Foto, da ich nicht bis zur Endhaltestelle mitfahren wollte.

Es ist der Bus 213, F-IC 8213. Vielleicht kann ein Forenprofi ja nähere technische Details zu dieser Konstruktion nennen. Bislang kannte ich das in dieser weit vorgezogenen Form hier in Frankfurt noch nicht.