ÖPNV-Vorangschaltung [war: Folgerungen aus dem Untersuchungsbericht U5 ...]

  • ... womit eigentlich das grundsätzliche Problem eigentlich immer wieder ausgeklammert wird: Wenn sich mehrere Verkehrsarten und -ströme eine Ebene teilen, kann es eben zu Staus kommen. Eine Lösung dafür wären dann eben verschiedene Ebenen (was aus unterschiedlichen Gründen nicht immer machbar ist).
    Es wäre natürlich wünschenswert, den Massenverkehrsmitteln Vorrang einzuräumen. Dann staut es sich aber irgendwann an den Kotenpunkten soweit zurück, bis ein anderes Massenverkehrsmittel behindert würde (von Notfallfahrzeugen mag ich da mal gar nicht sprechen).


    Wenn es so schwierig ist, die Knotenpunkte zu entschärfen, warum nimmt man sich dann nicht zuerst die leichteren Anlagen vor?


    Ich stelle immer wieder fest: Andere Städte - gleiche Probleme.

  • Auch mich als aktiver Straßenbahnfahrer regen solche Schaltungen auf. Negativstes Beispiel (nach meiner Meinung) ist der Bereich Galluswarte/Abzw. Kleyerstraße. Von Höchst kommend hat man zwar an der Kleyerstr. meistens Signal, aber man muß immer an der Querung Camberger Brücke warten. Oder man steht vor dem Signal Kleyerstr., bekommt dann F1 und sieht im gleichen Moment das Signal Camberger Str. auf F0 umschalten... X(X(X(


    Genauso die Gegenrichtung: Man bekommt Ausfahrt aus der Haltestelle Galluswarte und nach 5 m fahrt springt das Signal an der Kleyerstr. auf F0. Dann werden erstmal sämtliche anderen Verkehrsbeziehungen abgewickelt, auch wenn dort grade mal kein Verkehr ist und dann dürfen wir weiter.
    Und als Krönung des ganzen kommt dieser Fall ausgerechnet in der HVZ vor, wenn dort ein 3-4-min-Takt herrscht und sich die Bahnen eh schon fast stapeln. Zu schwächeren Verkehrszeiten ist dieses Problem kaum zu beobachten. X(X(X(


    Übrigens wurden die Signalzeiten Galluswarte -> Höchst so verkürzt, daß es unmöglich ist, wähend einer Phase wieder ausfahren zu können. Mindestwartezeit also 2 Phasen. X(X(X(


    Leonardo-da-Vinci-Allee: Linie 17 steht dort in -> Hauptbahnhof nach abgeschlossenem Fahrgastwechsel. Der Gegenzug -> Rebstockbad fährt zügig in die Haltestelle ein und man selber steht und steht und steht.... X(X(X(


    Bleiweißstraße: In -> Offenbach wurde die Signalanforderung für Fußgänger so geändert, daß umnittelbar nach Drücken des Anforderungstasters das Signal umschaltet. Ich denke, die Oberräder würden es überleben, wenn die Bahn erst noch abfahren dürfte. Kommt ein Gegenzug aus Ri. Offenbach schaltet die Anlage automatisch auf Rot, auch wenn keine Fußgängeranforderung ansteht. X(X(X(


    Brücken-/Textorstr.: Ein Zug macht Fahrgstwechsel in Ri. Südbahnhof. Es kommt ein Gegenzug - und Zack - wird die Ampel auf Rot geschaltet. Noch besser wird es, wenn man es geschafft hat, die Haltestelle Ri. Südbahnhof noch rechtzeitig zu verlassen. dann steht man an der zweiten Ampel und blockiert den MIV, der die Textorstr. aus Ri. Schweizer befährt. Irgendein Schwachk... hat nämlich beide Ampelanlagen synchron geschaltet... X(X(X(


    Usw, usw, usf... Die Liste ließe sich nahezu endlos verlängern.


    (Ich denke, man bemerkt den "Genervt-Faktor" meinerseits)


    Außerdem gehen Änderungen an Ampelschaltungen an Knotenpunkten seit langem schon grundsätzlich zu Lasten des ÖPNV.

  • Zitat

    Original von Verkehrsdezernat


    Zuerst einmal gehe ich frecherweise davon aus, dass entsprechende Kontakte zwischen der VGF und dem Straßenverkehrsamt auf der Arbeitsebene eingerichtet sind und auch funktionieren.


    Ich interpretiere den vorhergehenden Beitrag von tamperer allerdings so, dass es eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen VGF und den "Ampelmännchen/frauchen" nicht gibt.


    An tamperer die Nachfrage: wie und auf welchem Weg wirst du denn deine Erfahrungen einschließlich der Verbesserungsvorschläge los? Gibts da Meldezettel? Oder schreibst du eine Elektropost an die Signalabteilung? Oder bleibt's beim Posten in diesem Forum?

  • Wenn der Fred soweit gefüllt ist, dass eine Weile nix Neues mehr kommt, wollte ich den durchaus mal ans Fachamt weitergeben mit der Bitte, sich damit auseinanderzusetzen. Vielleicht nehme ich's auch mit in eine Führungskräfterunde.


    Jedenfalls soll der Input nicht verloren gehen, ich will schon, dass damit auch gearbeitet wird. :tongue:


    Bananeverzehrende Grüße,
    Ingmar Bolle

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    Braubachstr. 33a • 60311 Frankfurt am Main

    2 Mal editiert, zuletzt von Verkehrsdezernat ()

  • Zitat

    Original von FipsSchneider
    Schön, schön :]


    Mal wieder +1 fürs Verkehrsdezernat *mal anmerken will*


    Schließe ich mich an – da wären Ihnen bestimmt nicht nur hier im Forum viele dankbar, Herr Bolle! :)

    Fág an Bealach!

  • Zitat

    Original von tunnelklick
    An tamperer die Nachfrage: wie und auf welchem Weg wirst du denn deine Erfahrungen einschließlich der Verbesserungsvorschläge los? Gibts da Meldezettel? Oder schreibst du eine Elektropost an die Signalabteilung? Oder bleibt's beim Posten in diesem Forum?


    Es gibt in jedem Betriebshof sog. "Linienpaten", d. h. ein vorgesetzter Mitarbeiter ist für die Probleme einer bestimmten Linie zuständig. An diese werden solche Vorkommnisse gemeldet. Die reichen die eingehenden Meldungen/Vorschläge (z. B. Signale oder zu große Hecken usw.) der Fahrer an die entsprechende Abteilung weiter.


    Allerdings haben leider was Signale angeht in Frankfurt Hinz und Kunz ein Wörtchen mitzureden ( X( ). Deshalb kann ich nicht sagen, ob Veränderungen an Signalschaltungen tatsächlich auf solches Feedback zurückgehen, oder nur Zufall sind.

  • Leider wieder mal die Editierzeit zu kurz...


    Mehr kann ich als Fahrer nicht tun. Es müßten sich die Fahrgäste massiv über solche unsinnigen Schaltungen bei der/den zuständigen Stelle/n beschweren. Aber leider meckern die immer nur in der Bahn, wo es nichts nutzt. :(

  • Naja, in anderen Rollen wird dann über die zu langen Wartezeiten in jeweils anderen Mobilitätsarten gemeckert. Das alles signaltechnisch auszutarieren, darin liegt Anspruch und Kunst der LSA-Planung. :]


    Kleinenschokoosterhasenverspeisende Grüße,
    Ingmar Bolle

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  • ...da würden aber so Sekundenanzeiger helfen, wie sie in Osteuropa verbreitet sind. Man glaubt ja garnicht, wie eeeewig eine Ampel rot wirkt, wenn sie 60 Sekunden rot ist. Nur wenn man sieht, dass da grade 60 Sekunden runterlaufen, denkt man sich: "ach, ist nur eine Minute". So könnte man den Autoverkehr mit sicherheit geduldiger machen...


    Mit der Vorrangschaltung könnte es dann aber Probleme geben, wenn man vor der roten Ampel steht und sieht: 12, 11, 10, 145, 144, 143, 142, .... :D

  • Zitat

    Original von Verkehrsdezernat
    Naja, in anderen Rollen wird dann über die zu langen Wartezeiten in jeweils anderen Mobilitätsarten gemeckert. Das alles signaltechnisch auszutarieren, darin liegt Anspruch und Kunst der LSA-Planung. :]


    Vorrangschaltung ist politisch gewollt, es ist dafür viel Geld bewegt worden und offensichtlich gibt es ein paar Stellen, an denen es klemmt. An diesen Stellen könnte man vermutlich nachbessern, ohne die Kunst der LSA-Planung grundsätzlich herauszufordern oder gar in Frage zu stellen.


    Im Grunde müssten die "Ampelmännchen" und die "Linienpaten" auf dem kurzen Dienstweg zusammengebracht werden, das wäre m.E. die Arbeitsebene, von der Verkehrsdezernat gestern sprach: kleine, rein anlassbezogene Arbeitsgruppe, keine Hierarchien, klare Aufgabenstellung, kleine Lösungen, aber: große Wirkung. :]


    So wurde (wird?) bei der Unfallschwerpunkt-Kommission gearbeitet, bei der Schulwegsicherung und an vielen anderen Stellen.

  • Ich mache jetzt erst einmal zwei Wochen Urlaub und wenn ich wieder da bin, nehme ich mir diesen Fred mal ausgedruckt mit wohin. Und nein, nicht auf ein stilles Örtchen. :P


    Zusammenpackende Grüße,
    Ingmar Bolle

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  • Es gibt auch die umgekehrten Fälle, wo für mich nicht nachbollziehbare Ampelschaltungen den Weg für Fußgänger und Radfahrer blockieren.


    Beispiel Lange Straße Höhe Rechneigrabenstraße. Hier geht´s für Fußgänger und Radfahrer von der Stadt in die Wallanlagen und weiter ins Ostend oder zur Flößerbrücke. Vor allem in der anderen Richtung macht sich unangenehm bemerkbar, dass das Signal für die Querung der Straßenbahn-Gleise (Linie 14) lange auf rot steht, obwohl weit und breit keine Bahn zu sehen ist, oder gerade durchgefahren ist. Kririsch ist das vor allem dann, wenn gerade die Fußgänger-Ampel über die Straße "grün" ist, aber der Weg über leere Gleise "rot" zeigt. Das erinnert dann irgendwie an Gesslers Hut auf der Stange - denn wenn sich endlich die Ampel bequemt, den Weg über die Gleise freizugeben, ist der Weg über die Straße wieder blockiert.


    Das Ungünstige daran ist auch eine Art negativer Erziehungs-Effekt: Viele gewöhnen sich an, nicht nach "Signal", sondern nach "Sicht" zu gehen; und manchmal vergessen sie auch, auf "Sicht" zu achten, oder versuchen das auch, wenn die "Sicht" schlecht ist . Also die Bitte: Ampel nur dann "rot", wenn auch wirklich eine Bahn kommt, und wenn sie durch ist - und aus der Gegenrichtung nichts kommr - bitte gleich "grün"!

  • Bitte hier jetzt mal einen Strich machen und vorerst von weiteren Postings absehen, wenn möglich. Ich nehme diesen Thread jetzt mal und gebe ihn ans Fachamt. Kann ein wenig dauern, bis ich was berichten kann, wofür ich schon jetzt um Verständnis bitte (die Arbeitslast dort ist wirklich sehr hoch, zumal die ja auch frisch umgezogen sind).


    Sonnige Grüße,
    Ingmar Bolle

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