ZitatOriginal von V44020001
Ich hatte Charly so verstanden, dass es aus Kostengründen Zweisystemtechnik sein sollte. Es wäre schön, Ihr würdet das klären. Eventuell könnte man auch beide Varianten durchrechnen.
Wollen wir doch mal klarstellen und festhalten:
A ) - Eine reine Stadtbahnvariante würde fast durchgängig 4-gleisigen Streckenausbau erfordern, also 2 zusätzliche Gleise für die Stadtbahn unter Gleichstrom zu den vorhandenen Wechselstromgleisen.
Wenn der S-Bahnmäßige Ausbau auf 17 km Länge jetzt mit ca. 265 Millionen € kalkuliert wird, also ca. 15,5 Millionen/km, dann kann man unter der Annahme, dass der Stadtbahnoberbau für Hg 80 km/h günstiger erstellbar ist wie der für die schwereren S-Bahnzüge, so wie nur halb so lange Bahnsteige gebaut werden müssten, davon ausgehen, dass dies pro km zwischen 13 und 14 Millionen zu haben ist. Trotzdem muss man bei 16,5 km Ausbaustrecke (abzüglich der Tunneldistanz) mit Kosten von 215 bis 235 Millionen Euro rechnen.
B ) - Bei einer Zweisystemvariante ist ein durchgängiger Ausbau wegen des möglichen Fahrens unter Wechselstrom nicht zwingend erforderlich. Hier können Begegnungsinseln resp. Überholgleise genügen, günstigenfalls an den Stationen, sodass z. B. ein RE die Stadtbahn in Maintal-Ost überholen könnte, während sie ohnehin dort hält.
Eine solche Variante erfordert nur max. 2 - 5 km zusätzliche Gleise, je nachdem wo man zusätzliche Ausweichmöglichkeiten schaffen will oder muss. Hierbei fällt der Stationsbau prozentual zur Ausbaulänge höher ins Gewicht. Nehmen wir also (hochgegriffen) mal 20 Millionen pro Ausbaukilometer an, weil schwerere und schnellere Zweisystemzüge auch teureren Oberbau benötigen. Das ergibt zusätzlich zur Tunnelstrecke, die in beiden Varianten ohnehin anfällt, Kosten zwischen 40 und 100 Millionen €.
* Die Differenz aus beiden Varianten beträgt zwischen 115 bis 195 Millionen Euro!
Nehmen wir nun an, es müssten 8 Stadtbahnzüge à 4 Wagen = 32 Fz in 2-Sytemausführung beschafft werden (so viel waren es meiner damaligen Rechnung nach nicht, glaube ich, denn wenn man die Umläufe der Kurz- und Langpendel trennt müssen die Kurzkurse nicht mit 2-Systemzügen bestückt werden).
Nehmen wir ferner an, dass ein 2-Systemfahrzeug, dass nach Karlsruher Vorbild mit festeren Stoßvorrichtungen und für Tempo 95 oder 100 ausgelegt ist, heutzutage (wiederum hochgegriffen) 2 Millionen € teurer ist als ein herkömmliches Fahrzeug, so wären 64 zusätzliche Millionen in Fahrzeuge zu investieren. (Die Grundkosten für die zusätzlichen Fahrzeuge insgesamt rechne ich hierbei nicht, weil die in Variante A ebenso anfielen, so wie auch die DB in neue Fz investieren müsste. Zwar insgesamt in weniger, dafür aber in noch teurere...).
* Wenn man nun die Kosten für die Fahrzeuge von den eingesparten Streckenkosten abzieht, verbleibt ein "Guthaben" von 51 bis zu 131 Millionen Euro. Für solche Beträge kann man über viele Jahre hinweg höhere Betriebskosten in Kauf nehmen, oder sehe ich das falsch?
Welche Variante ist nun die günstigere?
Die, welche einen teuren Streckenausbau erfordert und erhöhte Betriebskosten nach sich zieht, oder die, welche zwar höhere Investitionen in Fahrzeuge erfordert, aber am Ausbau der Strecke sparen hilft - und außerdem geringere Betriebskosten erfordert, weil aufgrund der kürzeren Umlaufzeiten (ich weiß die Zahl nicht mehr genau, müsste nun erst wieder neu rechnen) 1 oder 2 Kurse entfallen können?